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Finger weg von der OVB Vermögensberatung – Das ist doch nur ein Strukkivertrieb!

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Das sind so die Schlagworte und Meinungen, die man in Internetforen lesen kann. Ist da etwas dran? Nun, in allen Aussagen steckt ein Stückchen Wahrheit, sicherlich auch hier. Oft sind es eigene Erfahrungen, die die Kommentarverfasser gemacht haben, und oftmals nicht die besten (die OVB wurde übrigens früher mal scherzhaft Ottos versoffene Bande genannt.)

Otto war in diesem Fall der verstorbene Otto Witschier, einer der Gründer der OVB. Das Unternehmen darf man sicherlich die Mutter der Strukturvertriebe in Deutschland nennen. Ehemalige IOS Mitarbeiter haben den Vertrieb in den 1970er Jahren gegründet. Ihr Lehrmeister war Bernie Cornfeld, der Madoff der 60er Jahre.

Cornfeld arbeitete zunächst als Sozialarbeiter, wechselte aber bald zu der Investmentgesellschaft IPC-Fonds von Walter Benedick, um sein Verkaufstalent einzusetzen. 1955 verließ er New York und gründete in Paris mit einigen wenigen hundert Dollar Ersparnissen eine eigene Gesellschaft für offene Wertpapier-Investmentfonds. Indem er als Kunden zunächst überwiegend in Europa stationierte US-amerikanische Soldaten gewann, konnte er geschickt amerikanische und europäische Steuerbestimmungen umgehen. Cornfeld bemerkte schnell, dass erheblich mehr Geld zu verdienen war, wenn er nicht nur Fondsanteile verkaufte, sondern selbst eine eigene Fondsverwaltungsgesellschaft betrieb. So schuf Cornfeld im folgenden Jahrzehnt eine eigene Fondsgesellschaft, die Investors Overseas Services (IOS), die ab 1960 als Aktiengesellschaft IOS Ltd. mit Sitz in Panama agierte. Er stellte 25.000 Vertreter ein, die seine achtzehn Anlagefonds im Telefonverkauf und Haustürgeschäft in Europa, besonders in Deutschland, an Kleinanleger verkauften. Eine bevorzugte Zielgruppe waren weiterhin US-Auswanderer und -Soldaten, die amerikanische Einkommensteuern umgehen wollten. Cornfeld nannte das „Peoples Capitalism“ (Volkskapitalismus).

In den nächsten zehn Jahren wuchs die IOS und verwaltete etwa 2,5 Milliarden US-Dollar. Durch ein undurchsichtiges Geflecht von weiteren Fonds, in die insbesondere der „Fund of Funds“ investierte, verschwand ein erheblicher Teil des Anlagevermögens. Es gelang Cornfeld auch, Prominente für die Unterstützung  einer „Geschäftsidee“ zu gewinnen. In Deutschland spielte dabei der FDP-Politiker Erich Mende eine unrühmliche Rolle. Als eine Periode der Börsenschwäche eintrat und Kunden ihre Anteile verkauften, brach das System zusammen. Eine Gruppe von etwa dreihundert IOS-Angestellten erstattete 1969 in der Schweiz Strafanzeige, da die IOS-Führung sie dazu ermuntert hatte, IOS-Aktien zu erwerben, was viele Mitarbeiter aus der unteren und mittleren Unternehmensebene oftmals mit geliehenem Geld taten. Als Cornfeld kurz danach Genf besuchte, wurde er verhaftet und saß elf Monate in Untersuchungshaft, bevor er gegen eine Kaution von 600.000 Dollar auf freien Fuß gesetzt wurde. Cornfeld beteuerte immer seine Unschuld und beschuldigte sein Management. Der Prozess gegen ihn fand 1979 statt, dauerte drei Wochen und endete mit einem Freispruch.

Einige der ehemaligen IOS-Mitarbeiter gründeten dann die heute noch bekannte OVB.  Nun hat sich auch die OVB in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Ob zum Positiven, darüber streiten sich die Gelehrten, aber Tatsache ist, dass die OVB heute einer der qualifizierteren Versicherungsvertriebe sein dürfte. Investments können sie nicht verkaufen und so manches Investment hat Kunden viel Geld gekostet. Erinnert sei hier an den Fall Zinsfonds und Beteiligungen an Windkraftfonds usw. Verantwortlich für diesen Bereich war damals der „Glücklose“ Rolf Ulak. Bis zum heutigen Tage hat sich die OVB von diesen Rückschlägen im Investmentbereich kaum erholt. Auch hat die OVB mal versucht, „Immobilien“ zu verkaufen.

Die Betonung liegt hier auf „versucht“, denn es gibt kaum einen Mitarbeiter innerhalb der OVB, der das kann. Auch das hat sich bis zum heutigen Tage nicht verändert. Selbst im Einfamilienhausbereich nicht – hier gab es eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Town & Country“ – gab es mehr Verdruss als Erfolg; das aber auch, weil das System „Town & Country“ in vielen Fällen nichts getaugt hat, außer für Ärger, denn es war und ist ein Franchisesystem. Die Zufriedenheit der Kunden war teilweise „sehr hoch“ und teilweise eine „Katastrophe“, immer abhängig von der Qualifikation des Franchisenehmers.

Problematisch war und ist, dass es der OVB nie gelungen ist, in gutsituierte Kundenkreise vorzudringen. Dafür war die Beratungsqualität der Mitarbeiter einfach zu gering. Völlig anders als beim ehemaligen AWD oder MLP, die nicht so „versicherungslastig“ sind in der Ausbildung der Mitarbeiter und Beratung der Kunden. So ist auch das niedrige pro Kopf Provisionsvolumen der OVB zu erklären.

Nun gut, bei Versicherungen macht die OVB durchaus einen guten Beratungsjob, aber im Immobilien- und Investmentbereich sagen wir „Finger weg“, da gibt es qualifizierteres Personal in anderen Vertrieben…

5 Kommentare

  1. Ist halt ein Strukturvertrieb. Die Berater dort arbeiten für Einheiten, Urkunden Pokale, Beförderungen, Rangliste, Provision etc. Keiner von denen ist ernsthaft daran Interessiert das Geld des Kunden zu vermehren. Das erste was sich die ausrechen, ist den Anteil den Sie erhalten wenn der Kunde den Vertrag abschließt. Bei Sachverträgen haben die sowieso keinen Plan. Die Signal Iduna verbietet es der OVB ja sogar transparente Vergleichsrechner zu gestalten. Das ist Steinzeit pur. Darum hat die Signal Iduna auch den Laden gekauft, um halt auch die schlechten Produkte zu verkaufen. Jeder Berater dort müsste sich einfach mal mit den alternativen beschäftigen. Dann würde er nach 10 Minuten seine Kündigung einreichen. Wie so viele in den letzten Jahren.

  2. leider war ich einmal für diese firma tätig, ich bin sehr froh, dass ich die firma verlassen habe!

    jedoch kann ich nur jedem kunden und neuling bei der ovb raten, fallt bitte nicht auf diese abzockerischen methoden rein.
    ich führte eine sehr lange zeit prozesse über verdiente provisionen, da mir durch meine damaligen abschlüse, mit meinem ausscheiden aus der ovb ein hoher schaden zugeführt worden ist.
    nach meines ausscheidens aus der firma ovb wurden meine kunden zum freiwild erklärt und unseriös und in völlig falschen umgangstönen zu neuen verträgen genötigt. dies war nicht die feine englische art und ist leider nicht zu vertreten für eine seriöse firma.

    bleibt fern und wendet euch an einen seriösen versicherungsmakler eures vertrauens aber mit strukturvertrieben gibt es zwangsläufig immer probleme, da die mitarbeiter sehr sehr oft nur auf kurze dauer dort tätig sind, wie es der obige artikel schon widerspiegelt und dessen vertreterkarriere durch mangelnde „nachkommende“ kundschaft zwanghaft beendet wird.

  3. Finger weg,

    War selber ein paar Jahre für die Ovb tätig, aber beim Ausstieg wirst du fertig gemacht.
    Zuerst bekommst du vorgaben wie du dein Büro zu führen hast, muss ja was representieren, bekommst Geld USW.
    Wenn man sich beruflich umorientieren will, aus privaten gründen und die Kündigung einreicht, kann man gar nicht so schnell schauen und der erste mahnbescheid liegt im Briefkasten.
    Das schlimme ist warum es zum mahnbescheid kommt ist, das die liebe Führungskraft deine Bestände umdreht und somit Stornos verursacht werden, die richtig ins Geld gehen können…
    Also lieber die Finger weg zahle seit drei Jahren an die Ovb und es wird nicht weniger….

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