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Selfie mit Folgen: Besucher beschädigt Barockgemälde in Florenz

MIH83 (CC0), Pixabay

In der Uffizien-Galerie in Florenz ist erneut ein Kunstwerk durch einen unvorsichtigen Besucher beschädigt worden. Ein Tourist lehnte sich für ein Selfie an das barocke Porträt „Ferdinando de’ Medici, Großprinz von Toskana“ des Malers Anton Domenico Gabbiani – mit der Folge, dass die Leinwand nachgab und beschädigt wurde.

Ein vom italienischen Fernsehsender TG1 veröffentlichtes Überwachungsvideo auf der Plattform X zeigt die Szene. Der Vorfall ereignete sich am 21. Juni 2025.

Das Bild zählt zu den zentralen Werken der aktuellen Ausstellung. Laut Museumsleitung sei der Schaden gering und könne vollständig behoben werden. Das Gemälde wurde sofort aus dem Ausstellungsraum entfernt und zur Restaurierung gebracht. Auf einem Foto der Lokalzeitung Corriere Fiorentino ist ein Riss im unteren Bereich des Bildes – auf Höhe des Fußes der dargestellten Figur – deutlich erkennbar.

Der Besucher wurde vom Museumspersonal identifiziert und bei der Polizei angezeigt. Nach Angaben der Carabinieri läuft ein Ermittlungsverfahren.

Museumsdirektor kritisiert „Selfie-Kultur“

Museumsdirektor Simone Verde zeigte sich empört. Gegenüber der Nachrichtenagentur ANSA warnte er vor dem zunehmenden Trend, Museen als bloßen Hintergrund für Social-Media-Auftritte zu benutzen. „Wir werden klare Regeln erlassen, um Verhaltensweisen zu unterbinden, die mit dem Sinn unserer Institutionen und dem Respekt vor dem Kulturerbe unvereinbar sind“, so Verde.

Nicht der erste Vorfall dieser Art

Der Fall reiht sich in eine Serie ähnlicher Zwischenfälle in italienischen Museen ein. Erst kürzlich wurde im Palazzo Maffei in Verona eine Kunstinstallation des Künstlers Nicola Bolla beschädigt – eine mit Swarovski-Kristallen besetzte Skulptur in Form eines Stuhls, inspiriert von Van Gogh. Ein Touristenpaar hatte sich daraufgesetzt, um ein Foto zu machen. Dabei zerbrach das fragile Werk.

Das Museum veröffentlichte die Aufnahmen des Vorfalls und erklärte in einem Statement, man wolle mit der Veröffentlichung zur Diskussion anregen. „Kunst soll geliebt und genossen werden – aber vor allem respektiert“, sagte Museumsdirektorin Gabriella Carlon.

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