Der Klimawandel betrifft nicht nur das Wetter und die Umwelt – auch unsere Gesundheit steht zunehmend unter Druck. Was vielen nicht bewusst ist: Auch die Augen gehören zu den Organen, die direkt unter den Folgen der globalen Erwärmung leiden.
Extreme Hitze, intensivere UV-Strahlung, längere Trockenperioden, höhere Ozonbelastung und die Zunahme von Feinstaub in der Luft belasten das empfindliche Sehorgan spürbar. Besonders trockene Augen (Sicca-Syndrom) nehmen zu – ein Phänomen, das durch steigende Temperaturen und niedrigere Luftfeuchtigkeit verstärkt wird. Klimaanlagen, die in heißen Sommern oft dauerhaft laufen, verschärfen das Problem zusätzlich, indem sie die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen weiter reduzieren.
Auch die Zunahme an UV-Strahlung – infolge des Ozonabbaus und längerer Aufenthaltszeiten im Freien – hat gesundheitliche Auswirkungen. Ohne ausreichenden Schutz kann UV-Licht langfristig zu Linsentrübungen (Grauer Star) oder Hornhautschäden (Photokeratitis) führen. Augenärztinnen und -ärzte warnen außerdem vor einem erhöhten Risiko für Makuladegeneration, einer altersbedingten Netzhauterkrankung, die durch oxidative Belastung mitverursacht wird.
Zudem begünstigt der Klimawandel Allergien, etwa durch eine verlängerte Pollenflugsaison, die zu allergischer Bindehautentzündung führen kann. Gerade Menschen mit Heuschnupfen oder Asthma erleben vermehrt Beschwerden wie gerötete, juckende oder tränende Augen.
Nicht zuletzt zeigen aktuelle Studien, dass auch die Luftqualität eine wichtige Rolle spielt: In Städten mit hoher Feinstaubbelastung leiden Menschen häufiger unter Augenreizungen und -entzündungen. Der Klimawandel trägt durch häufigere Hitzetage, Inversionswetterlagen und ausgedehnte Trockenphasen zur Anreicherung dieser Schadstoffe bei.
Was kann man tun?
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Tragen Sie an sonnigen Tagen eine Sonnenbrille mit UV-Schutz.
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Lüften Sie gezielt und vermeiden Sie dauerhaft laufende Klimaanlagen.
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Halten Sie Ihre Augen durch künstliche Tränen feucht – insbesondere bei Bildschirmarbeit oder trockener Raumluft.
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Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit Antioxidantien, z. B. durch grünes Gemüse, Beeren und Fisch.
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Meiden Sie Aufenthalte im Freien bei hoher Ozon- oder Feinstaubbelastung.
Der Klimawandel ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung – auch in gesundheitlicher Hinsicht. Die Augen sind ein stiller Gradmesser dieser Veränderungen. Es lohnt sich also, ihnen in Zeiten steigender Umweltbelastungen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.