Bundeskanzler und CDU-Parteichef Friedrich Merz hat seine Partei eindringlich dazu aufgefordert, den politischen Fokus stärker auf Ostdeutschland zu richten. Bei einem Auftritt in Stuttgart betonte Merz, dass die CDU in westlichen Bundesländern wie Baden-Württemberg zwar auf einem stabilen Kurs sei – in den ostdeutschen Bundesländern hingegen klaffe ein alarmierendes Repräsentationsvakuum.
„In vielen ostdeutschen Wahlkreisen hat die CDU keine Bundestagsabgeordneten mehr. Diese Regionen dürfen wir nicht sich selbst – und schon gar nicht den Populisten – überlassen“, erklärte Merz. Der Parteichef sprach damit eine Entwicklung an, die sich über Jahre hinweg zugespitzt hat: Die CDU verliert im Osten zunehmend an Rückhalt, während rechtspopulistische Parteien dort teils zweistellige Wahlergebnisse erzielen.
Mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehenden Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern mahnte Merz, dass der Osten nicht zum politischen Niemandsland werden dürfe. Es gehe um mehr als nur Wahlkampf – es gehe um Präsenz, um Glaubwürdigkeit und um eine aktive politische Kultur vor Ort.
Die CDU müsse sich nach Ansicht von Merz nicht nur programmatisch, sondern auch personell stärker auf die Besonderheiten und Herausforderungen der ostdeutschen Bundesländer einstellen. Viele Wähler fühlten sich dort abgehängt, nicht ernst genommen und durch die Bundespolitik unzureichend vertreten. Diese Lücke zu schließen, sei Aufgabe einer Volkspartei, die den Anspruch habe, das ganze Land zu repräsentieren.
Mit seiner Mahnung sendet Merz ein deutliches Signal an die Parteibasis und die Landesverbände: Der politische Osten bleibt ein Schlüssel für den langfristigen Erfolg der CDU – und ein Prüfstein für ihre Fähigkeit zur Erneuerung.