Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) steht kurz bevor: Ab dem 29. April 2025 soll das digitale System bundesweit schrittweise an den Start gehen. Das teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in einem Schreiben an die Firma Gematik mit, die die Plattform im Auftrag der Bundesregierung entwickelt hat.
Digitale Akte soll medizinische Versorgung verbessern
Mit der elektronischen Patientenakte sollen wichtige Gesundheitsinformationen zentral und sicher gespeichert werden – darunter Befunde, Impfungen, Röntgenbilder, Diagnosen oder auch verschriebene Medikamente. Ziel ist es, die medizinische Versorgung zu verbessern, Doppeluntersuchungen zu vermeiden und gefährliche Wechselwirkungen von Medikamenten frühzeitig zu erkennen.
„Die ePA ist ein Quantensprung für unser Gesundheitssystem“, so Lauterbach. Ärztinnen und Ärzte sollen so auf relevante Daten zugreifen können – vorausgesetzt, die Patientinnen und Patienten stimmen dem zu.
Datenschutz war lange umstritten
Lange war die Sicherheit der elektronischen Akte ein Streitpunkt: Datenschützer und IT-Sicherheitsexperten hatten immer wieder gewarnt, dass sensible Gesundheitsdaten potenziell unzureichend geschützt seien. Lauterbach betont nun, dass alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen umgesetzt worden seien. Wie genau diese aussehen, geht aus dem Brief an Gematik nicht hervor.
Opt-out-Modell mit Widerspruchsrecht
Die ePA wird als sogenanntes Opt-out-Modell eingeführt – das heißt: Grundsätzlich wird für alle gesetzlich Versicherten automatisch eine elektronische Akte angelegt, es sei denn, sie widersprechen aktiv. Dieses Modell soll die Akzeptanz erhöhen und die Nutzung erleichtern.
Patientinnen und Patienten behalten dabei jederzeit die Kontrolle über ihre Daten. Sie können selbst entscheiden, wer welche Informationen einsehen darf, und bestimmte Inhalte gezielt verbergen.
Schrittweise Einführung ab Ende April
Der Startschuss fällt am 29. April, doch der bundesweite Einsatz erfolgt schrittweise, etwa zunächst in ausgewählten Regionen oder bei bestimmten Krankenkassen. Die vollständige Einführung wird sich voraussichtlich über mehrere Monate erstrecken.
Mit der ePA geht die Bundesregierung einen zentralen Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung des Gesundheitswesens – mit der Hoffnung auf bessere Versorgung, mehr Transparenz und höhere Effizienz.