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Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Windhübel GmbH & Co. KG aus Anlegersicht

geralt (CC0), Pixabay

Vermögenslage (Aktiva)
Die Bilanzsumme ist von 14,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 13,7 Millionen Euro gesunken. Hauptursache hierfür ist die Abnahme des Anlagevermögens um rund 900.000 Euro, was im Wesentlichen auf planmäßige Abschreibungen auf die Sachanlagen zurückzuführen ist. Im Umlaufvermögen fällt ein deutlicher Anstieg der Forderungen auf, insbesondere gegenüber Gesellschaftern (knapp 594.000 Euro), während die liquiden Mittel gesunken sind. Dies könnte darauf hindeuten, dass Mittel an Gesellschafter ausgezahlt oder interne Forderungen aufgebaut wurden. Die Rechnungsabgrenzungsposten sind leicht zurückgegangen, was auf eine geringere zeitliche Verschiebung von Zahlungen hinweist.

Finanzierungsstruktur (Passiva)
Das Eigenkapital bleibt mit 3,91 Millionen Euro unverändert und entspricht rund 29 % der Bilanzsumme – eine im Vergleich zu vielen anderen Windparkgesellschaften solide Quote. Rückstellungen wurden geringfügig reduziert. Die Verbindlichkeiten sind um über 700.000 Euro gesunken. Dies spricht für eine zielgerichtete Entschuldung. Der Großteil der Verbindlichkeiten entfällt weiterhin auf Bankkredite, die mit knapp 9,44 Millionen Euro nahezu vollständig besichert sind. Die Laufzeitenstruktur zeigt, dass fast 8,8 Millionen Euro der Bankverbindlichkeiten langfristiger Natur sind, wovon über 6,1 Millionen Euro eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren aufweisen. Damit ist die Finanzierung langfristig gesichert, jedoch auch mit langfristigen Verpflichtungen verbunden.

Liquidität und Innenverhältnisse
Die flüssigen Mittel sind von 1,12 Millionen Euro auf rund 787.000 Euro gesunken. Dennoch besteht eine solide kurzfristige Zahlungsfähigkeit: Die kurzfristigen Verbindlichkeiten liegen mit rund 680.000 Euro im Rahmen des vorhandenen Liquiditätsspielraums. Die Forderungen gegenüber Gesellschaftern sind ungewöhnlich hoch und sollten im weiteren Verlauf beobachtet werden – insbesondere in Hinblick auf deren Einbringlichkeit und potenziellen Einfluss auf die Liquidität.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Außerbilanziell bestehen zusätzliche Verpflichtungen in Höhe von rund 9,45 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um klassische Betreiberkosten wie Pacht, Wartung, Betriebsführung und Dienstleistungen. Diese sind für Windparkprojekte typisch, stellen aber für Anleger eine langfristige finanzielle Belastung dar. Sie sollten in ihrer Entwicklung im Verhältnis zu den laufenden Erträgen kritisch beobachtet werden.

Gesamteindruck aus Anlegersicht
Die Windpark Windhübel GmbH & Co. KG zeigt sich bilanziell stabil und verfügt über eine gesicherte Eigenkapitalbasis. Die Entschuldung schreitet voran, die Liquidität ist auskömmlich. Positiv ist der hohe Anteil langfristiger Finanzierung mit festen Strukturen. Kritisch zu beobachten sind die stark gestiegenen Forderungen gegenüber Gesellschaftern und die hohen außerbilanziellen Verpflichtungen. Ein Bilanzgewinn wurde erneut nicht ausgewiesen, was entweder auf hohe laufende Kosten oder auf die Rückführung von Fremdkapital schließen lässt. Eine Beurteilung der Rentabilität wäre nur auf Grundlage der Gewinn- und Verlustrechnung möglich.

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