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Bewährungsstrafe für Silvester-Aktion – Influencer nach Raketen-Schuss aus U-Haft entlassen

Urteil | © QuinceMedia / Pixabay

Nach einem gefährlichen Silvester-Streich ist ein 23-jähriger Influencer in Berlin zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Berlin sprach den jungen Mann wegen Sachbeschädigung schuldig, nachdem er eine Silvesterrakete in eine Wohnung geschossen hatte. Der Vorfall hatte für großes Aufsehen gesorgt – nicht zuletzt, weil der Angeklagte Teile der Aktion in den sozialen Medien verbreitet hatte.

Der ursprünglich schwerwiegendere Vorwurf der versuchten schweren Brandstiftung und Körperverletzung konnte vor Gericht nicht bestätigt werden. Die Beweislage reichte dem Gericht nicht aus, um eine solche Gefährdung mit Sicherheit festzustellen. Dennoch wertete die Kammer das Verhalten des Angeklagten als grob fahrlässig und gefährlich.

Der Influencer stammt aus dem Westjordanland und saß seit dem Vorfall über drei Monate in Untersuchungshaft. Mit dem Urteil wurde der zuvor erlassene Haftbefehl aufgehoben, der 23-Jährige wurde unmittelbar nach der Urteilsverkündung aus der Haft entlassen.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig – sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung prüfen derzeit rechtliche Schritte. Der Angeklagte zeigte sich im Prozess einsichtig und erklärte, er habe niemanden gefährden wollen. Es sei „ein dummer Streich“ gewesen, der völlig außer Kontrolle geraten sei.

Die Justiz mahnt mit dem Urteil zur Vorsicht – auch und gerade im digitalen Zeitalter, in dem gefährliche Aktionen für Reichweite oft verharmlost oder gefeiert werden. Der Fall zeigt einmal mehr, dass virale Inhalte auch strafrechtliche Konsequenzen haben können.

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