Es war ein Skandal, der über die Grenzen Sachsens hinaus für Schlagzeilen sorgte: Der Diebstahl tausender Schuss Munition aus den Beständen des Landeskriminalamtes (LKA) erschütterte 2021 das Vertrauen in die Polizei. Nun, rund sieben Jahre nach der Tat, hat die Justiz ein weiteres Kapitel in diesem brisanten Fall abgeschlossen.
Ein Polizist aus Sachsen wurde vom Landgericht Dresden zu einer Geldstrafe von knapp 11.000 Euro verurteilt. Das Gericht sprach ihn bereits im März der Unterschlagung und der Bestechlichkeit schuldig.
7.000 Schuss Munition verschwinden spurlos
Der Fall hatte 2021 hohe Wellen geschlagen: Ermittlungen ergaben damals, dass LKA-Beamte insgesamt rund 7.000 Schuss Munition aus Polizeibeständen entwendet hatten. Ziel war offenbar, die wertvolle Munition gegen Geld oder andere Vorteile illegal weiterzugeben.
Wie genau der verurteilte Polizist in den Skandal verstrickt war, ist nur teilweise bekannt. Klar ist aber: Er nahm Bestechungsgelder an und unterschlug Munition – ein klarer Vertrauensbruch für jemanden in Polizeiuniform.
Konsequenzen bis in die Führungsebene
Die Folgen des Skandals waren weitreichend. Die damalige Führung des Landeskriminalamtes Sachsen musste sich verantworten. In der Konsequenz wurde der damalige LKA-Chef entlassen – ein seltener und drastischer Schritt im deutschen Polizeiapparat.
Der jetzt verurteilte Polizist kommt vergleichsweise glimpflich davon: Statt einer Haftstrafe verhängte das Landgericht eine empfindliche Geldstrafe. Doch der Imageschaden für die sächsische Polizei bleibt bestehen.
Ein Fall, der Misstrauen hinterlässt
Der Munitionsdiebstahl und die Bestechlichkeit eines Polizeibeamten werfen einmal mehr die Frage auf: Wie sicher sind polizeiliche Waffen- und Munitionslager tatsächlich? Und wie lässt sich verhindern, dass einzelne Beamte ihr Amt missbrauchen?
Der Fall zeigt deutlich: Auch bei Behörden, die eigentlich für Sicherheit und Ordnung stehen, braucht es Kontrolle, Transparenz – und manchmal eben auch Ermittlungen gegen die eigenen Reihen.