Start Politik International Türkei beantragt Mitgliedschaft bei den BRICS-Staaten – Ambitionen auf globaler Bühne

Türkei beantragt Mitgliedschaft bei den BRICS-Staaten – Ambitionen auf globaler Bühne

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GDJ (CC0), Pixabay

Die Türkei hat offiziell die Mitgliedschaft in der Gruppe der aufstrebenden Schwellenländer BRICS beantragt. Ein Sprecher der Regierungspartei AKP, der Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan, bestätigte: „Unser Präsident hat mehrfach betont, dass wir Mitglied der BRICS werden wollen. Das Verfahren läuft.“

Die BRICS-Staaten, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, repräsentieren eine wichtige Gruppe auf der globalen Bühne. Diese Länder zeichnen sich durch ihre aufstrebenden Volkswirtschaften aus und haben sich zu einem bedeutenden Forum für die Zusammenarbeit in Bereichen wie Wirtschaft, Handel und Politik entwickelt. Eine Aufnahme der Türkei in diese Gruppe würde die internationale Position des Landes weiter stärken und ihm eine aktivere Rolle in globalen Wirtschafts- und Entwicklungsthemen verschaffen.

Präsident Erdogan und seine Regierung sehen in der BRICS-Mitgliedschaft eine Möglichkeit, die strategischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu den Mitgliedsländern zu vertiefen. Die Türkei verfolgt seit Jahren das Ziel, ihre Rolle als globaler Akteur auszubauen, insbesondere durch verstärkte wirtschaftliche und diplomatische Zusammenarbeit mit Schwellenländern. Erdogan hat in verschiedenen internationalen Foren, darunter auch auf den G20-Gipfeln, betont, dass die Türkei bereit sei, eine engere Kooperation mit den BRICS-Staaten einzugehen.

Die BRICS-Gruppe hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, da sie nicht nur über große wirtschaftliche Potenziale verfügt, sondern auch ein Gegengewicht zu den westlich dominierten globalen Institutionen wie der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) bildet. Eine Mitgliedschaft der Türkei in diesem Bündnis würde dem Land den Zugang zu neuen Märkten, Investitionen und wirtschaftlichen Partnerschaften eröffnen und gleichzeitig die Position des Landes in multilateralen Organisationen stärken.

Experten sehen in dem Beitrittsgesuch der Türkei auch einen Versuch, sich stärker von westlichen Bündnissen zu diversifizieren und eine unabhängige Außen- und Wirtschaftspolitik zu verfolgen. Die Beziehungen der Türkei zu traditionellen Partnern wie der EU und den USA sind in den letzten Jahren zunehmend belastet gewesen, und die Regierung in Ankara hat verstärkt nach neuen wirtschaftlichen Allianzen und diplomatischen Partnerschaften gesucht.

Die BRICS-Staaten ihrerseits haben in den letzten Jahren immer wieder Interesse daran gezeigt, ihre Gruppe zu erweitern und neue Mitglieder aufzunehmen, um ihre globale Reichweite zu vergrößern. Bereits auf dem letzten BRICS-Gipfel wurde über mögliche Erweiterungen diskutiert. Sollte die Türkei in die Gruppe aufgenommen werden, könnte dies nicht nur die geopolitische Bedeutung der BRICS stärken, sondern auch die Position der Türkei in der globalen Wirtschaftsordnung nachhaltig verändern.

Obwohl das Aufnahmeverfahren noch andauert, zeigt der Antrag der Türkei, dass das Land entschlossen ist, seinen globalen Einfluss durch die Zusammenarbeit mit aufstrebenden Wirtschaftsmächten zu verstärken. Die kommenden Monate dürften entscheidend dafür sein, ob die Türkei der BRICS-Gruppe beitritt und welche Auswirkungen dies auf das internationale Machtgefüge haben wird.

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