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Europäische Datenschutzorganisation reicht Beschwerde gegen OpenAI ein

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Mohamed_hassan (CC0), Pixabay

Die Organisation noyb, bekannt für ihre Datenschutzinitiativen, hat eine formelle Beschwerde gegen OpenAI, den Entwickler von ChatGPT, eingereicht. Die Beschwerde, die in Zusammenarbeit mit einem betroffenen europäischen Bürger bei der österreichischen Datenschutzbehörde eingereicht wurde, behauptet Verstöße gegen die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Noyb, unter der Leitung des renommierten Datenschutzaktivisten Max Schrems, macht geltend, dass OpenAI in einem bestimmten Fall bezüglich einer „Person des öffentlichen Lebens“ falsche persönliche Daten verarbeitet hat, ohne die Möglichkeit zur Berichtigung oder Löschung dieser Daten anzubieten. Schrems, bekannt für seine erfolgreichen Klagen gegen Meta (früher Facebook), die zu wesentlichen Änderungen im transatlantischen Datenverkehr führten, zielt nun darauf ab, ähnliche Standards bei der Nutzung von KI-gesteuerten Diensten durchzusetzen.

Laut noyb verwehrt OpenAI den Bürgern Europas ihre DSGVO-garantierten Rechte. Der konkrete Fall bezieht sich auf ein inkorrektes Geburtsdatum, wobei OpenAI behauptet, eine Korrektur sei technisch nicht machbar. Des Weiteren wird dem Unternehmen vorgeworfen, es habe unzureichend auf Anfragen nach Datenauskunft reagiert, wodurch die Verarbeitung und Herkunft persönlicher Daten im Dunkeln bleibt.

Maartje de Graaf, Datenschutzjuristin bei noyb, kritisiert diese Praktiken und betont die Notwendigkeit, dass Unternehmen die gesetzlichen Anforderungen erfüllen müssen, unabhängig von technologischen Innovationen. Sie weist darauf hin, dass es durchaus möglich sei, die verwendeten Trainingsdaten zu protokollieren, um Transparenz über die Informationsquellen zu schaffen.

Die Beschwerde, die wahrscheinlich zu einer Untersuchung durch die österreichische Datenschutzbehörde führen wird, könnte signifikante rechtliche Konsequenzen für OpenAI haben, einschließlich möglicher Bußgelder. Der Fall könnte ebenso beim Europäischen Gerichtshof verhandelt werden, was weitreichende Auswirkungen auf die Regulierung von KI-Technologien in Europa haben könnte.

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