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Signa Holding

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SimonMichaelHill (CC0), Pixabay

Das Wiener Handelsgericht hat heute die Umstellung des Insolvenzverfahrens der Signa Holding von einem Sanierungs- auf ein Konkursverfahren bestätigt, wie der Kreditschutzverband 1870 bekannt gab. Die Entscheidung folgte einem entsprechenden Antrag der Holding. Die Information wurde heute um 17:08 Uhr veröffentlicht.

Die von dem früheren Immobilien-Milliardär René Benko gegründete Signa Holding hatte ihren Antrag auf einen Sanierungsplan zurückgezogen und stattdessen die Einleitung eines Konkursverfahrens beantragt, so der Insolvenzverwalter Christof Stapf. Im Rahmen eines Konkursverfahrens existiert keine Mindestquote für Gläubigerforderungen, was zu erheblichen Verlusten bis hin zum Totalverlust für die Gläubiger führen kann, warnt Gerhard Weinhofer vom Kreditschutz.

Das Hauptvermögen der Signa Holding besteht größtenteils aus Beteiligungen an ihren insolventen Tochtergesellschaften Signa Prime und Signa Development. Zusätzlich besitzt die Holding Beteiligungen an Medienunternehmen und US-Immobilien, einschließlich des Chrysler Buildings in New York.

Der Übergang zum Konkursverfahren wurde damit begründet, dass das ursprüngliche Sanierungskonzept primär auf der werterhaltenden Restrukturierung ihrer wesentlichen Beteiligungsunternehmen basierte. Die Signa Holding, als Aktionärin, würde jedoch erst nachrangig von den Erlösen aus den Sanierungsplänen profitieren, was kaum zu nennenswerten Beteiligungswerten führen würde.

Experten wie Weinhofer sehen den Konkurs als folgerichtigen Schritt angesichts der geplanten Treuhandsanierungen, bei denen das Vermögen der Tochtergesellschaften zur Begleichung der Gläubigerforderungen genutzt wird. Dies lässt für die Signa Holding wenig Spielraum, da sie in der Gläubigerhierarchie nachrangig behandelt wird.

Mit der Insolvenz der Signa Holding und ihrer Tochtergesellschaften erlebt Österreich die größte Unternehmenspleite seiner Wirtschaftsgeschichte. Die angemeldeten Forderungen gegenüber der Signa Holding belaufen sich auf über 7,8 Milliarden Euro, mit einem anerkannten Betrag von 80 Millionen Euro bis Anfang März. Die Forderungen gegenüber Signa Prime und Signa Development sind ebenfalls immens, mit einem anerkannten Betrag von 5,9 Milliarden Euro für Signa Prime und 1,5 Milliarden Euro für Signa Development.

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