Nach einem lebensbedrohlichen Unfall bei Holzarbeiten im Berchtesgadener Land haben Ärzte einem 10-jährigen Jungen namens Felix eine bahnbrechende Rettung ermöglicht. Mithilfe eines 3D-Druckers setzten die Mediziner dem Jungen, dessen Schädel bei einem Forstunfall schwer beschädigt wurde, eine neue Schädeldecke ein. Fünf Wochen nach dem Unfall konnte Felix die Klinik verlassen, und sein Vater bezeichnete die erfolgreiche Operation als ein wahres Wunder.
Der Unfall ereignete sich, als Felix und sein Bruder am 28. Dezember bei Holzarbeiten in ihrer Heimatgemeinde Ainring halfen. Ein Zugseil riss, und ein etwa fünf Zentimeter großes Metallstück traf Felix, blieb in seiner Schädeldecke stecken und führte zu lebensbedrohlichen Verletzungen. Der verletzte Junge wurde per Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik Salzburg geflogen, wo in einer vierstündigen Notoperation das Metallteil entfernt wurde.
Die spektakuläre Rettung begann Anfang Januar, als Spezialisten der Klinik ein handgroßes Kunststoffimplantat mit einem 3D-Drucker herstellten, um den geschädigten Schädel dauerhaft zu verschließen. Das Besondere dabei war, dass der rechte Teil von Felix‘ Schädel aufgrund der Schwere der Verletzungen keine Originalvorlage mehr bot. Daher musste die Schädelform am Computer rekonstruiert werden, indem der Kopf gespiegelt wurde. Dieser innovative Ansatz ermöglichte es den Ärzten, Felix weltweit als erstem dokumentierten Kind ein selbst hergestelltes 3D-Implantat im Schädel einzusetzen.
Laut dem Sprecher der Uniklinik ist Felix mit der Prothese zufrieden und empfindet keinerlei Unterschied zu seinem Zustand vor dem Unfall. Sein Vater äußerte sich erleichtert und plant, mit Familie und Freunden Silvester nachzufeiern. Diese erfolgreiche Anwendung der 3D-Drucktechnologie markiert einen Meilenstein in der medizinischen Innovation und gibt Hoffnung für zukünftige lebensrettende Eingriffe.