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Lachsbestände gefährdet

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12252435 (CC0), Pixabay

Die weltweiten Bestände des Atlantischen Lachses sind in der Zeit von 2006 bis 2020 um 23 Prozent zurückgegangen, wie die Weltnaturschutzunion (IUCN) berichtet. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass der Atlantische Lachs nun global auf der Roten Liste der bedrohten Arten als „potenziell gefährdet“ eingestuft wird. Bereits zuvor galt er in Europa als „gefährdet“. Die Veröffentlichung der neuesten Version der Roten Liste erfolgte am Montag im Rahmen der Weltklimakonferenz in Dubai durch die IUCN.

Die Einstufung als „potenziell gefährdet“ entspricht der zweiten Stufe auf einer siebenstufigen Skala, die von der IUCN verwendet wird. Die Skala reicht von „nicht gefährdet“ über „potenziell gefährdet“, „gefährdet“, „stark gefährdet“, „vom Aussterben bedroht“, „in der Natur ausgestorben“ bis hin zu „nach dem Jahr 1500 ausgestorben“. Zwei weitere Kategorien beziehen sich auf Arten, die entweder noch nicht untersucht wurden oder für die nicht genügend Daten vorhanden sind. Die Rote Liste besteht seit 1964 und umfasst mittlerweile fast 160.000 Tier- und Pflanzenarten, von denen 44.000 als bedroht gelten.

Der Atlantische Lachs (Salmo salar), der in Flüssen geboren wird und dann ins Meer wandert, ist einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt. Dazu gehören der Rückgang der Beutetiere für Jungfische, die Ausbreitung invasiver, für sie gefährlicher Arten, sowie Hindernisse wie Dämme für Wasserkraftwerke auf ihrem Weg zu den Laichgründen an den Oberläufen der Flüsse. Lachsläuse, die häufig in Lachszuchten vorkommen, stellen ebenfalls eine Bedrohung dar. Der aus dem Pazifik stammende Buckellachs konkurriert zudem um Lebensraum und breitet sich in Nordeuropa aus.

Die IUCN berichtete auch, dass von den analysierten 15.000 Süßwasserfischarten 17 Prozent direkt durch den Klimawandel gefährdet sind. Die Bedrohungen umfassen Wassermangel in einigen Flüssen, den Anstieg des Meeresspiegels, der Salzwasser in Flussmündungen drückt, sowie Verschiebungen der Jahreszeiten. Insgesamt sind 57 Prozent der Süßwasserfische durch Umweltverschmutzung gefährdet, 45 Prozent durch Dammbau und Wasserentnahme, 33 Prozent durch invasive Arten und Krankheiten sowie 25 Prozent durch Überfischung. Bei einigen Arten spielen mehrere dieser Faktoren gleichzeitig eine Rolle.

Die IUCN konnte jedoch auch positive Entwicklungen verzeichnen. So wurde die Ende der 1990er Jahre in der Wildnis ausgestorbene Säbelantilope der Sahara erfolgreich im Tschad wieder angesiedelt und wird nun als „stark gefährdet“ (Stufe 4) eingestuft. Die Saiga-Antilope, die hauptsächlich in Kasachstan vorkommt, ist nicht mehr „vom Aussterben bedroht“ (Stufe 5), sondern nur noch „potenziell gefährdet“ (Stufe 2). Die IUCN ist ein Dachverband von staatlichen und nichtstaatlichen Naturschutzorganisationen.

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