Start Finanzglossar Discountzertifikat

    Discountzertifikat

    297
    coffeebeanworks (CC0), Pixabay

    Die Entwicklung des Zertifikates richtet sich anschließend nach der Wertentwicklung des Basiswertes – zum Beispiel einer Aktie oder eines Börsenindex.

    In ihrer am weitesten verbreiteten Ausgestaltung funktionieren Discountzertifikate folgendermaßen: Befindet sich der Kurs des Basiswertes am Tag der Fälligkeit des Zertifikates oberhalb eines vorher festgelegten Wertes, dann wird der maximal mögliche Gewinn des Zertifikates ausgezahlt. Dieser höchstmögliche Gewinn wird auch Festbetrag oder Cap genannt. Steigt der Kurs des Basiswertes über den Festbetrag hinaus, profitieren Anleger davon nicht.

    Im Gegenzug bieten Discountzertifikate aber auch einen Puffer gegen Verluste: Anleger erleiden erst dann einen Verlust, wenn der Kurs des Basiswertes unter den ursprünglich für das Zertifikat gezahlten Preis fällt. Wie groß dieser Puffer ist, richtet sich nach dem namensgebenden Discount.

    Beispielsweise erwerben Sie ein Discountzertifikat auf eine bestimmte Aktie zum Preis von 50 Euro, während die Aktie selbst 60 Euro kosten würde. Der „Cap“, also der maximal Gewinn liegt bei 70 Euro. Sie können also maximal 20 Euro Gewinn machen – wenn der Wert der Aktie bei am Ausübungstag bei 70 oder höher liegt. Ist der Wert der Aktie auf 55 gefallen, macht der Aktienbesitzer Verlust, der Discountzertifikatsbesitzer ist noch in der Gewinnzone. Fällt der Kurs auf unter 50, machen beide Verluste – beim Discountzertifikatsbesitzer beträgt dieser aber 10 Euro weniger. Allerdings müssen in der Gesamtbewertung natürlich noch die Kosten des Zertifikats berücksichtigt werden.

    Wie andere Zertifikate auch ist ein Discountzertifikat eine Schuldverschreibung des Herausgebers (Emittenten). Wird der Emittent während der Laufzeit insolvent, droht Anlegern unter Umständen ein Totalverlust.

    Auch gibt es verschiedene Varianten von Discountzertifikaten, deren Funktionsweise noch deutlich komplizierter ist als die oben geschilderte Standard-Ausgestaltung. Deshalb gilt: Vor dem Kauf eines Discountzertifikates sollte jeder Anleger genau die Emissionsbedingungen lesen – und sie verstanden haben.

    Kommentieren Sie den Artikel

    Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
    Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein