Start Allgemein Grüngold AG – Grün, ja grün sind alle meine…

Grüngold AG – Grün, ja grün sind alle meine…

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jeonsango (CC0), Pixabay

Ja, was? Wir haben keine Lösung, denn das Unternehmen befindet sich nicht im grünen Bereich. Bei unserem letzten Bericht fragten wir, ob das Geschäftsmodell funktioniert. Diese Frage stellt sich nun mehr denn je, denn die kapitaleinsammelnde Gesellschaft hat ihren Verlust weiter gesteigert.

Grüngold AG

Weilheim i.OB

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018

Lagebericht zum Jahresabschluss 2018

1. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Grüngold AG beschäftigt sich mit Investitionsobjekten im Bereich erneuerbare Energien, mit der Finanzierung, der Entwicklung sowie der Übernahme und dem Betrieb von Biogasanlagen. Die Grüngold AG arbeitet in diesem Zusammenhang ausschließlich mit der BayWa r.e. Bioenergy GmbH zusammen. Hierzu gibt es einen Dienstleistungsvertrag mit der BayWa Bioenergy mit der Zielsetzung, den Kauf und den Betrieb von Biogasanlagen gemeinsam umzusetzen. Die Grüngold AG ist damit gut abgesichert, da sicher ist, dass die zum Teil langfristigen Verträge mit der BayWa Bioenergy aufgrund deren Größe und Marktstellung eingehalten werden.

Das erste gemeinsame Projekt ist die Biogasanlage in Pliening, die die Gesellschaft mit Wirkung zum 01.04.2019 übernommen hat. Die diesbezüglichen Verträge wurden Anfang Juli 2019 unterschrieben. Die Übertragung der KG-Anteile erfolgt wie geplant zum 30.09.2019. Somit wurde für die Grüngold AG ein erstes Referenzmodell erfolgreich abgewickelt. Geplant ist, bis Ende 2020 mindestens eine weitere Biogasanlage zu erwerben.

2. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Über 9.000 Biogasanlagen in Deutschland tragen bereits heute maßgeblich zum Klimaschutz bei. Nach Angaben des Umweltbundesamtes hat die Bioenergie bis Ende 2017 über 65 Mio. t an Treibhausgasen eingespart. Nach dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung ist eine zusätzliche jährliche Reduktion der Treibhausgas-Emissionen von bis zu 174 Mio. t erforderlich, um das Reduktionsziel allein im Energiesektor zu erreichen. Biogas ist ein brennbares Gasgemisch, das aus Biomasse wie beispielsweise organischem Abfall, Mist und Gülle oder Energiepflanzen in modernen Anlagen produziert wird. Eine sehr nachhaltige Art der Energiebereitstellung, die absolut CO 2-neutral abläuft. Biogas lässt sich problemlos speichern, transportieren, verteilen und vielfach nutzen, ganz nach Bedarf. Biogas ist außerdem ein Wirtschaftsmotor, auch gerade für den ländlichen Raum. Mit einem Umsatz von ca. 8 Mrd. EUR im Jahr werden ca. 40.000 Arbeitsplätze in kleinen und mittelständischen Betrieben in der Landwirtschaft gesichert.

2. Geschäftsverlauf

Die Gesellschaft konnte erstmals am 9.6.2016, nachdem der Prospekt zum Erwerb und Betrieb von Bio-Gasanlagen durch die BaFin genehmigt wurde, wie vorgesehen Beteiligungsgelder in Form von Nachrangdarlehen einwerben. Sie hat bis Ende 2018 fünfunddreißig Anleger mit einer Gesamtsumme von EUR 760.900,00 eingeworben.

Sie erhielt zusätzlich eine atypisch stille Einlage von EUR 243.839,00.

Nach Erstellung des Unternehmensprospekts konzentrierten sich die Beteiligten, nämlich der Vorstand sowie ein freier Mitarbeiter mit dem Einwerben von weiteren Nachrangdarlehen. Hierzu wurden intensive Gespräche mit verschiedenen Finanzvertrieben geführt, was dazu führte, dass vier Finanzvertriebe damit beauftragt hat, weitere Kapitalgeber für die Gesellschaft einzuwerben.

Der Gesellschaft entstand aus der Erstellung des Prospekts, sowie der verschiedenen Vertriebsaktivitäten ein Jahresfehlbetrag für das Jahr 2018 in Höhe von EUR 341.771,59 (im Vorjahr EUR 254.283,00).

Gemäß § 24 Vermögensanlagengesetz werden folgende Angaben gemacht.

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr an Vorstand und einen freien Mitarbeiter EUR 34.564,52 bezahlt. An festangestellte Mitarbeiter erfolgte eine Zahlung in Höhe von EUR 35.365,00.

Verkaufsprovisionen zur Anwerbung von Kapitalanlegern wurden in Höhe von EUR 88.553,90 gezahlt.

Die Darlehensgeber der Nachrangdarlehen erhielten Zinsen in Höhe von EUR 25.508,17.

Gemäß § 24 Abs. 1 Nr. 2 Vermögensanlagengesetz wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR 20.674,12 an Führungskräfte und Mitarbeiter gezahlt, deren berufliche Tätigkeiten sich wesentlich auf das Risikoprofil von Emittenten von Vermögensanlagen auswirkte. Weiterhin wurden Anzahlungen auf Vergütungen in Höhe von EUR 26.073,28 für diese Mitarbeiter geleistet.

Erklärung gem. § 161 AktG:

Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft erklären hiermit, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekanntgemachten Empfehlungen der „Regierungskommision Deutscher Corporate Governance Kodex“ entsprochen wird und deren Empfehlungen angewendet wurden.

Der Vorstand versichert hiermit ausdrücklich, das nach bestem Wissen im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Kapitalgesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, und das die wesentlichen Chancen und Risiken beurteilt und erläutert wurden.

3. Lage

Die Gesellschaft konnte mangels Kapital die angebotene Bio-Gasanlage im Geschäftsjahr noch nicht erwerben, sondern konzentrierte sich darauf weitere Kapitalgeber anzusprechen, um die von einem renommierten Großunternehmen angebotene Bio-Gasanlage zum Anschaffungspreis von EUR 2.183.940,00 zu erwerben.

Der endgültige Erwerb der Bio-Gasanlage in Form eines share-Deals erfolgte am 04.07.2019 mit Wirkung zum 01.04.2019. Ab diesem Zeitpunkt ist von einer stabilen Ertragslage auszugehen, da zeitgleich mit dem Abschluss des Kaufvertrages auch ein Geschäftsbesorgungsvertrag mit dem Verkäufer der Anlage geschlossen wird, der über ein umfangreiches Know-how sowie gesicherte Abnahmeverträge zum Betrieb von Bio-Gasanlagen verfügt.

Die Wirksamkeit des Vertrages erfordert noch die Zustimmung eines Kreditinstitutes mit der zeitnah gerechnet wird.

3. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres liegen nicht vor.

4. Prognosebericht

Die Gesellschaft hat am 4. Juli 2019 mit Wirkung vom 01.04.2019 die erste Bio-Gasanlage erworben, so dass dann mit einer stabilen Ertragslage zu rechnen ist.

Chancen- und Risikobericht

Durch den Erwerb der ersten Bio-Gasanlage unterliegt die Gesellschaft den üblichen betrieblichen Risiken von Betreibern von Biogasanlagen. Mit dem Verkäufer der Bio-Gasanlage ist der Kauf weiterer Bio-Gasanlagen angedacht, so dass die erwartete Rendite der Gesellschaft weiter erhöht werden kann.

Hierzu verweisen wir auf die Ausführungen zum Geschäftsverlauf.

 

Weilheim, 5. Juli 2019

gez. Lewinsky, Vorstand

Bilanz

Aktiva

31.12.2018
EUR
31.12.2017
EUR
A. Anlagevermögen 318.073,00 6.708,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 4.566,00 5.732,00
II. Sachanlagen 3.507,00 976,00
III. Finanzanlagen 310.000,00 0,00
B. Umlaufvermögen 166.075,69 33.011,62
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 155.762,27 32.960,34
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 10.313,42 51,28
C. nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 650.313,70 358.542,11
Bilanzsumme, Summe Aktiva 1.134.462,39 398.261,73

Passiva

31.12.2018
EUR
31.12.2017
EUR
A. Eigenkapital 0,00 0,00
I. gezeichnetes Kapital 50.000,00 50.000,00
1. nicht eingeforderte ausstehende Einlagen 0,00 -37.500,00
2. eingefordertes Kapital 50.000,00 12.500,00
II. Kapitalrücklage 12.500,00 0,00
III. Verlustvortrag 371.042,11 116.759,11
IV. Jahresfehlbetrag 341.771,59 254.283,00
V. nicht gedeckter Fehlbetrag 650.313,70 358.542,11
B. Rückstellungen 25.620,00 25.855,42
C. Verbindlichkeiten 1.108.842,39 372.406,31
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 205.003,39 82.406,31
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 903.839,00 290.000,00
Bilanzsumme, Summe Passiva 1.134.462,39 398.261,73

Gewinn- und Verlustrechnung

1.1.2018 – 31.12.2018
EUR
1.1.2017 – 31.12.2017
EUR
1. Rohergebnis -32.241,24 -62.731,97
2. Personalaufwand 35.365,70 25.816,86
a) Löhne und Gehälter 28.950,00 21.150,00
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 6.415,70 4.666,86
3. Abschreibungen 1.887,78 928,00
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 1.887,78 928,00
4. sonstige betriebliche Aufwendungen 246.005,83 153.158,92
5. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 26.271,04 11.647,25
6. Ergebnis nach Steuern -341.771,59 -254.283,00
7. Jahresfehlbetrag 341.771,59 254.283,00

Anhang zum Jahresabschluss 2018

1. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018 wurde nach den gesetzlichen Vorschriften des HGB- und GmbH-Gesetzes erstellt. Weiterhin wurden die Bestimmungen des Vermögensanlagengesetzes beachtet.

Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Aufgrund des § 24 Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) muss die Gesellschaft die Rechnungslegungsvorschriften des § 267 Abs. 3 HGB für mittelgroße Kapitalgesellschaften anwenden.

Die Gesellschaft firmiert unter

Grüngold AG

und hat ihren Sitz in Weilheim und ist beim Registergericht München unter HRB 228194 eingetragen.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Immaterielle Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind mit den Anschaffungs-/Herstellungskosten angesetzt und um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Gegenstände des Anlagevermögens wurden im Jahr des Zugangs pro rata temporis abgeschrieben.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände und entsprechend den steuerlichen Vorschriften linear vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Wert von EUR 410,00 wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden mit ihrem Nennwert angesetzt.

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit ihrem Nominalwert angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages bewertet.

Die Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bilanziert.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

3. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens nach § 268 Abs. 2 HGB im Geschäftsjahr 2018 ist dem in der Anlage beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen.

Die Gesellschaft hat am 15.09.2017 zusammen mit Herrn Peter Lewinsky die Intelligent Energy AG & Co. KG mit Sitz in Weilheim gegründet (HRA 1076 96, Amtsgericht München). Herr Lewinsky hält einen Kommanditanteil von EUR 1.000,00. Die Grüngold AG ist Komplementärin mit einer Festeinlage von EUR 10.000,00.

Diese Gesellschaft hat im Berichtsjahr Nachrangdarlehen erhalten und hiervon EUR 243.839,00 als atypisch stille Einlage an die Grüngold AG geleistet.

Die Grüngold AG hat im Berichtsjahr EUR 300.000,00 als Anzahlung auf den beabsichtigten Erwerb der Geschäftsanteile des r.e Bioenergie Betriebs GmbH & Co. 23. Biogas KG bezahlt, die die Biogasanlage in Pliening betreibt. Der endgültige Erwerb der Geschäftsanteile erfolgte am 4. Juli 2019.

2. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/Sonstige Vermögensgegenstände

Die ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig.

Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen nicht abgerechnete Vorauszahlungen für Vertriebsaktivitäten freier Mitarbeiter sowie Umsatzsteuerguthaben.

3. Flüssige Mittel

In dem Bilanzposten sind Guthaben bei Kreditinstituten enthalten.

4. Eigenkapital

Die Gesellschaft hat zum Bilanzstichtag einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von EUR 650.313,70 erwirtschaftet.

Hierbei handelt es sich um Anlaufkosten, da die Gesellschaft durch Verzögerungen bei der Erstellung des Verkaufsprospekts erst ab dem Ende des Geschäftsjahres 2017 Anlegergelder in Form von Nachrangdarlehen einwerben konnte und somit noch nicht über das notwendige Kapital zur Anschaffung der angebotenen Bio-Gasanlage verfügt.

Die Gesellschaft ist zwar nominell buchmäßig überschuldet; auf Grund des eigenkapitalähnlichen Charakters der Nachrangdarlehen ist jedoch von einer wesentlich geringeren tatsächlichen Überschuldung der Gesellschaft auszugehen.

Aufgrund der weiteren späteren Einzahlungen in die Nachrangdarlehen der Gesellschaft zum der Erwerb der vorgesehenen Biogasanlage, die nachhaltige Gewinne erzielen wird, ist von einer positiven Fortführungsprognose auszugehen.

Bis zum Ende des Jahres 2018 wurden Nachrangdarlehen in Höhe von EUR 760.900,00 gewährt sowie eine atypisch stille Einlage von EUR 243.839,00 gewährt.

5. Sonstige Rückstellungen

Die ausgewiesenen Rückstellungen betreffen Kosten der Aufstellung und Prüfung des Jahresabschlusses.

6. Verbindlichkeiten

Es werden Nachrangdarlehen mit einer Restlaufzeit > 1 Jahr in Höhe von EUR 660.900,00 und eine atypisch stille Einlage von EUR 243.839,00 ausgewiesen. Die übrigen Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig und nicht gesichert.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

An Umsatzerlösen werden lediglich das vereinnahmte Agio von Anlegern der Nachrangdarlehen ausgewiesen.

Die Abschreibungen betreffen die planmäßigen Abschreibungen im Anlagevermögen.

5. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen keine angabepflichtigen Haftungsverhältnisse, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind.

Zum Bilanzstichtag bestand eine sonstige finanzielle Verpflichtung aus:

Mietverhältnis:

Für das Büro in Weilheim sind monatlich EUR 990,00 anzusetzen. Das Mietverhältnis ist kurzfristig kündbar.

1. Sonstige Angaben

Nach § 267 Abs. 5 HGB sind Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder, Praktikanten und Auszubildende nicht, andererseits Teilzeitbeschäftigte voll zu zählen. Demnach beträgt die Zahl der angabepflichtigen Arbeitnehmer 1.

Mitglieder des Vorstands:

Peter Lewinsky, München

Auf die Angabe der Vorstandsbezüge wird in Anwendung der Schutzvorschrift des § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt für Abschlussprüfungsleistungen EUR 9.000,00.

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den Jahresfehlbetrag 2018 in Höhe von EUR 341.771,59 zusammen mit dem Verlustvortrag 2017 in Höhe von EUR 371.042,11 auf neue Rechnung vorzutragen.

 

Weilheim, den 5. Juli 2019

gez. Lewinsky, Vorstand

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 09.09.2019 festgestellt.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Grüngold AG

Prüfungsurteile

Ich habe den Jahresabschluss der Grüngold AG – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus habe ich den Lagebericht der Grüngold AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für alle Kaufleute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erkläre ich, dass meine Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Ich habe meine Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Meine Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und habe meine sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Da sich die Beitreibung der erforderlichen Nachrangdarlehen verzögert hat, standen am 31.12.2018 noch nicht ausreichend Mittel zur Verfügung um die Beteiligung zu erwerben. In der Konsequenz verzögerte sich auch die Generierung von Erträgen.

Zum Prüfungszeitpunkt war der Kaufvertrag unterzeichnet, er bedarf jedoch noch der Zustimmung eines Kreditinstitutes. Für den Fortbestand des Unternehmens ist der wirksame Abschluss des Vertrages unerlässlich. Die vollständige Finanzierung des Kaufpreises ist nur gewährleistet, wenn weitere Kapitalgeber gewonnen werden oder in absehbarer Zeit Überschüsse aus dem Betrieb der Anlage generiert werden können.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und [der für die Überwachung Verantwortlichen] für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für alle Kaufleute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

[Die für die Überwachung Verantwortlichen sind] verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Meine Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung übe ich pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifiziere und beurteile ich die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, plane und führe Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinne ich ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteile ich die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehe ich Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich zu dem Schluss komme, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteile ich den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führe ich Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehe ich dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteile die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen gebe ich nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Ich erörtere mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Prüfung feststelle.

Berlin, 09.09.2019

Dipl.-Vw. Stephanie Pipke, Wirtschaftsprüferin

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