Start Allgemein Sind Immobilien-Crowdinvesting-Plattformen und der Gesetzgeber mitverantwortlich für Mietsteigerungen und hohe Baupreise?

Sind Immobilien-Crowdinvesting-Plattformen und der Gesetzgeber mitverantwortlich für Mietsteigerungen und hohe Baupreise?

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3844328 (CC0), Pixabay

Nachdem es im sogenannten „Grauen Kapitalmarkt“ immer wieder zu Pleiten mit vielen Geschädigten kam, wollte der Gesetzgeber im Jahre 2015 mit dem Kleinanlegerschutzgesetz mehr Sicherheit schaffen. Allerdings hat er, befördert durch die Änderung im Jahre 2017, damit einen neuen „Grauen Kapitalmarkt“ geschaffen.

Dies führte zur Bildung der bekannten Online-Plattformen, auf denen Kleinanleger mit ihrem Kapital Immobilienprojekte von Bauträgern und Initiatoren mitfinanzieren. Wohlgemerkt: Es ist kein Investment in eine Immobilie! Der eine oder andere Initiator könnte sein Projekt ohne das eingesammelte Geld sicherlich nicht realisieren, da ihm schlichtweg das Eigenkapital fehlt, um bei einer Bank einen Kredit zu erhalten. Das heißt, das die Crowdinvesting-Plattformen vor allem Liquidität für ihre Auftraggeber „einsammeln“, die dieser beispielsweise als Eigenkapital einsetzt.

Das geschieht für gewöhnlich über die Form eines Nachrangdarlehens, das mit dem Risiko eines Totalverlustes für jeden Anleger verbunden ist. Denn im Falle eines Falles erhält der Geldgeber an erster Stelle, zumeist eine Bank, zuerst Geld zurück. Erst dann kommen die Kleinanleger zum Zug, sofern natürlich noch etwas vorhanden ist.

Die zweite scheinbare Sicherheit ist, dass der Geschäftsführer oder Inhaber eine Bürgschaft für das Darlehen, was ihm die Anleger zur Verfügung stellen, übernimmt. Das klingt natürlich erst einmal gut, aber oftmals kann man nicht einschätzen, was solch eine Bürgschaft im Ernstfall wirklich wert ist. Dazu müsste man nämlich wissen, welche Bürgschaften er noch eingegangen ist und über welches Vermögen er verfügt. Diese Information fehlt normalerweise.

Die nun durch Crowdinvesting zusätzlich in den Markt strömenden Teilnehmer üben natürlich einen weiteren Preisdruck auf Immobilien aus, denn je höher die Nachfrage nach einem Angebot ist, desto höher steigt der Preis. Und somit bestätigt sich die im Titel genannte Frage!

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