Start Verbraucherschutz Lohnt sich der Goldkauf heutzutage noch als Renditeanlage?

Lohnt sich der Goldkauf heutzutage noch als Renditeanlage?

473

Gold ist schon seit vielen Jahrtausenden beliebt. Aufgrund seiner Strahlkraft und seines verhältnismäßig seltenen Auftretens, oftmals unter Mühen der Erde abgerungen, war es lange Zeit das Statusobjekt der Reichen und Bedeutenden. Sein gutes Image hat das Edelmetall bis heute behalten. Aber ist es auch heutzutage noch sinnvoll, Gold als Anlageobjekt zu erwerben? Als „Krisenwährung“ als Versicherung gegen die Inflation, die entsteht, wenn die Geldmenge zu stark steigt? Infolge der Praxis der Notenbanken, seit Jahren Geld in den Markt zu pumpen, müsste die Inflationsangst zunehmen. Das tut sie auch, aber vor allem deshalb, weil die Zinsen parallel nicht steigen. Steigt deswegen der Goldpreis? Erstaunlicherweise nicht.

Im Gegenteil. Der aktuelle Goldpreis liegt über 10 Prozent niedriger als der letztjährige Höchststand Mitte 2016. Es wird argumentiert, dass die aufgeblähte Geldmenge die Zinsen niedrig hält. Stiegen die Zinsen, sänke der Goldpreis, weil Zinspapiere dann wieder attraktiver sind als das Gold. Die irritierende Feststellung, dass die Inflation ein wenig steigt, die Zinsen aber niedrig geblieben sind, treibt den Goldpreis in die Spekulation.

Nun mag dahingestellt sein, ob Gold eine Funktion als Wertaufbewahrung hat. 2011 näherte sich der Goldpreis den 2.000 US-$ pro Feinunze (31 g). Bezogen darauf erreicht das Gold aktuell nur noch 60% des Wertes. Viele Jahrhunderte hat der Werterhalt zum Ausgleich des Wertverlusts funktioniert. Gold ist begrenzt vorhanden, es ist gut zu bearbeiten und es glänzt. Das reicht heute jedoch nicht mehr als Erklärung  des echten Wertes. Denn der Haken ist: Wenn sich die Menschen darauf einigen, dass ein anderes Metall schöner oder seltener ist, wäre Gold nicht mehr interessant.

Das bis vor wenigen Jahren pro Feinunze wertvollere Platin erreicht heute noch ca. 70% des Goldwertes. Es liegt natürlich im Interesse der Vertreter des Goldhandels, dass das Gold seine „Strahlkraft“ als Wertanlage behält. Doch das gelingt nicht mehr so einfach. Goldfonds haben ihre Bestände, Gold-Explorationsfonds die Hoffnungswerte! Niemand muss Gold kaufen oder darauf hoffen, dass in British Columbia in Kanada wider geologische Erkenntnis doch noch Gold zu finden ist. Da erzielen Sachwerte wie Aktien oder Immobilien wirtschaftlich bessere Ergebnisse.

Dennoch ist es für viele beruhigend, Gold zu besitzen, denn es könnten sich Krisen abseits aller Erwägungen über Geldmengen und Zinsanstiege so zuspitzen, dass eine Renaissance des Goldes als Krisenwährung kommt. Dann ginge die Spekulation auf einen steigenden Preis auf. Das kann ebenso passieren, wie die Feststellung von Mr. Trump, dass der Klimawandel ein Fake ist. Beides zu erkennen war bzw. ist wirtschaftlich nicht vorherzusehen. Unwägbarkeiten, wie ein plötzlicher Vulkanausbruch, der den Klimawandel auf Jahre anhalten könnte, oder wirtschaftliche oder militärische Krisen, können Verbrauchern Gold wieder schmackhaft machen.

Zum anderen aber könnte mit Gold gehandelt oder bezahlt werden, denn noch wurde das Metall nicht durch anderes ersetzt. Mit Bitcoins werden bei größeren Preisschwankungen auch Forderungen ausgeglichen. Wenn kluge Menschen den Bestand an Gold vergrößern wollen, um am wirtschaftlich interessanten Markt teilzunehmen, sind die Vorbilder in früheren Zeiten zu suchen. Gold war bisher als Edelmetall nicht zu ersetzen.

Gold ist ein Basisinvestment

Warum steigt der Goldpreis nicht merklich? Krisen gibt es mehr als genug oder könnten erzeugt werden. Die Antworten dürften für Anleger unbefriedigend ausfallen. Hat das Edelmetall als Krisenwährung ausgedient? Die Stimmung am Goldmarkt ist in de Tat seit längerer Zeit gedämpft. Experten empfehlen mehrheitlich, die Finger von Edelmetallen generell zu lassen. Aktuell fällt es schwer, aus dem Dickicht unterschiedlicher Interessen die wesentlichen Faktoren herauszufiltern, die den Goldpreis beeinflussen. Das Schuldendrama in Griechenland und die wachsende Schuldenlast in Japan und niedrige Zinssätze sprechen für Gold.

Gerüchte der Preismanipulation und das Interesse der Notenbanken, keine „Konkurrenzwährung“ entstehen zu lassen, sind für den Markt kein Argument. Gold ist ein psychologisch orientiertes Basisinvestment und Wertaufbewahrungsmittel – kein Renditebaustein für das Portfolio. Die Beimischung zur Diversifikation kann sinnvoll sein.

Das Edelmetall ist ein existentes und begrenztes Gut, anders als bedrucktes Papier, das als „safety car“ in immer kürzeren Abständen zur Bereinigung wirtschaftlicher Fehlentwicklungen auf die Piste geschickt wird. Und warum treten die Notenbanken nach wie vor als Käufer im Goldmarkt in Erscheinung? Besonders Kluge meinen, dass es Regionen in Kanada gibt, in denen nach Gold gesucht werden kann. Hinweise auf das Finden können mit Spekulationen begleitet werden. In Deutschland gibt es 37 Fundregionen für Gold – immer dort, wo auch Silber, Uran und Wismut vorkommen; aber der Preis für die Förderung von Gold ist höher als der Handelspreis. Dies ist auch der Grund, weshalb im Westen Kanadas derzeit nicht ernsthaft nach Goldvorkommen gesucht wird.

Dabei spielt es keine Rolle, dass es Staaten gibt, die für das Kapital des Staates „Fakes“ aufbauen und damit andere graue Geschäfte verdecken. Malaysia und die dort residierende und spekulierende Familie Prasch sind beispielsweise Ausgangspunkt für nicht fundierte Spekulationen. Vielleicht weil Gold bisher alle Krisen überlebt hat und sich daran auch in Zukunft nichts ändern wird! Manchmal ist es eine gute Idee, sich Dinge zuzulegen, wenn sie keiner haben will. Andererseits wollen Menschen mit wenigen Erfahrungen graue Märkte verfolgen – die Existenzgarantie für falsche Propheten! Sobald der Trend dreht, geht es häufig zu schnell, um noch auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Dabei sollte die Angst vor steigenden Zinsen nicht überbewertet werden, sie ist teilweise konstruiert.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein