Start Allgemein Sind die Promi-Fonds wirklich so miserabel?

Sind die Promi-Fonds wirklich so miserabel?

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Sie sind in aller Munde – Promi-Fonds von beispielsweise „Börsen-Professor“ Max Otte und „Mister Dax“ Dirk Müller. Momentan gibt’s viel Häme. Doch wie steht’s wirklich um diese Geldanlagen?

Ex-Börsenmoderator Stefan Riße meinte: „Rückblickend hatte ich unterschätzt, wie es ist, derart im Rampenlicht zu stehen“. Das war kurz nachdem sein Riße Inflation Opportunities UI sang- und klanglos abgewickelt worden war. Möglich, dass es „Börsen-Professor“ Max Otte und „Mister Dax“ Dirk Müller eines Tages ähnlich ergehen kann. Und vermutlich werden wahrscheinlich nicht wenige in der Finanzbranche genau das wünschen. Momentan scheint die Häme über die bestenfalls durchwachsene Performance ihrer Portfolios besonders groß zu sein, wie die Zahl entsprechender Artikel in den Medien zeigt.

Natürlich nutzen Otte und Müller ihre Prominenz und wollen damit Geld verdienen. Doch das ganz große Thema sind diese Promi-Fonds dann doch nicht. Der Dirk Müller Premium Aktien Fonds verwaltet gut 77 Millionen Euro. Der PI Global Value Fund und der Max Otte Vermögensbildungsfonds, die beide die Strategie des „Börsen-Professors“ umsetzen, kommen in Summe auf rund 152 Millionen Euro. Das jedoch sind Minibeträge im Vergleich zu den Milliarden, die in populäre Mischfonds und die hauseigenen Produkte der Filialbanken fließen.

Oftmals wird unterstellt, dass Müller und Otte nur Geld einwerben würden, weil Privatanleger ihnen überragende Fähigkeiten zutrauen. Wahrscheinlicher ist, dass ihre Investoren jemanden suchen, der glaubhaft versichert, sich wirklich um ihr Geld zu kümmern. Wer einen guten Finanzberater hat, der genau diese Funktion ausübt, braucht auch keinen Promi-Fonds. Diese Produkte richten sich eher an Leute, die sich keinem Anlageberater anvertrauen möchten, es aber auch nicht wagen, in Eigenregie ein ETF-Portfolio zusammenzustellen. Man kann Müller und Otte sogar was Gutes abgewinnen: Letztlich tun sie einiges dafür, den Bürgern Aktienanlagen nahe zu bringen. Ob ihre Fonds dafür erste Wahl sind, sei dahingestellt.

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