Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) begrüßte zunächst die Einigung im Tarifstreit zwischen Bahn und GDL, äußerte jedoch nun die Einschätzung, dass dies höhere Ticketpreise für die Fahrgäste bedeuten werde.
Die Lokführergewerkschaft GDL hatte in den vergangenen Monaten mit massiven Streiks den Bahnverkehr beeinträchtigt. Als Bahn und Gewerkschaft am Montag eine Einigung erzielten, zeigte sich Wissing erleichtert und äußerte zugleich die Frage, ob das Streikrecht an die modernen Bedingungen angepasst werden sollte.
Wissing betonte, dass der Tarifabschluss zu höheren Preisen für Fahrgäste führen dürfte, da die Bahn im Wettbewerb mit anderen Schienenunternehmen stehe. Die Lohnsteigerungen hätten nun einmal Auswirkungen auf die Preise.
Der Tarifabschluss beinhaltet unter anderem eine Inflationsausgleichsprämie und Gehaltserhöhungen. Die Beschäftigten erhalten bis zum Frühjahr 2025 insgesamt 420 Euro mehr Lohn in zwei Schritten. Zudem wurde ein Kompromiss zur Wochenarbeitszeit erzielt, wobei die Referenzarbeitszeit stufenweise auf 35 Stunden reduziert wird, ohne Gehaltskürzung.
Eine Friedenspflicht mit der GDL gilt nun bis Ende Februar 2026, was bedeutet, dass Streiks bis dahin ausgeschlossen sind. Danach folgt eine Verhandlungsphase, in der ebenfalls keine Streiks möglich sind. Allerdings könnten bereits im nächsten Frühjahr Streiks drohen, wenn der Tarifvertrag zwischen der EVG und der Bahn ausläuft.
