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Nachrichten der Nacht

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Bessi (CC0), Pixabay

Wegen der Coronavirus-Krise droht Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zufolge zwischen 30 und 40 Millionen Mietern und Mieterinnen in den USA in den kommenden Monaten eine Zwangsräumung. Damit könnten bis zu 43 Prozent aller Miethaushalte betroffen sein, hieß es in einer gestern veröffentlichten Studie. Es drohe die „womöglich schwerwiegendste Unterkunftskrise in der Geschichte“ des Landes, warnten die Experten renommierter Einrichtungen wie dem Massachusetts Institute of Technology und der Universität Princeton.

Grundlage für die Analyse sind vor allem Befragungen von Mietern und deren Angaben zu ihrer finanziellen Situation. Besonders stark gefährdet sind Angehörige von Minderheiten, darunter Schwarze und Latinos.

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Als Reaktion auf die von den USA verhängten Zölle auf kanadische Aluminiumlieferungen kündigt die Regierung in Ottawa Vergeltungsmaßnahmen an. Bestimmte Aluminiumprodukte aus den USA würden ab dem 16. September mit Zöllen im Volumen von 3,6 Milliarden Kanadischen Dollar belegt, teilte die stellvertretende Ministerpräsidentin Chrystia Freeland gestern mit.

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China hofft nach Einschätzung der US-Spionageabwehr NCSC auf eine Niederlage von Präsident Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl im November. „Unserer Einschätzung zufolge will China, dass Präsident Trump, den Peking als unberechenbar ansieht, nicht wiedergewählt wird“, erklärte NCSC-Chef William Evanina gestern in einer öffentlichen Stellungnahme.

China habe seine Bemühungen einer Einflussnahme auf das politische Umfeld in den USA vor den Wahlen ausgeweitet. Dagegen versuche Russland, Trumps demokratischen Herausforderer Joe Biden zu „verunglimpfen“, so Evanina, der das Nationale Zentrum für Spionageabwehr und Sicherheit (NCSC) leitet. Der frühere Vizepräsident werde als Teil des antirussischen „Establishments“ angesehen.

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Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden ist durch eine Äußerung über Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner in die Defensive geraten. Präsident Donald Trump versuchte gestern Profit aus einem Satz seines Herausforderers über eine vermeintlich geringe Vielfalt in der afroamerikanischen Gemeinschaft zu schlagen. Biden habe soeben die Wählerstimmen von Schwarzen verloren und sei ihrer „nicht mehr würdig“, schrieb Trump auf Twitter. „Diese Erklärung ist eine Katastrophe, von der er sich nicht erholen wird.“

Biden hatte am Donnerstag in einem Interview gesagt, „anders als die afroamerikanische Gemeinschaft – mit bedeutenden Ausnahmen – ist die Latino-Gemeinschaft eine unglaublich vielfältige Gemeinschaft mit unglaublich vielfältigen Haltungen zu verschiedenen Dingen“. Kritiker warfen dem früheren Vizepräsidenten daraufhin vor, Afroamerikanern eine fehlende Diversität zu unterstellen.

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Die EU-Länder weiten die wegen der Coronavirus-Pandemie verhängten Einreisebeschränkungen auch wieder auf Marokko aus. Nach einem gestern veröffentlichten Beschluss werden von heute an Reisende aus dem nordwestafrikanischen Staat nur noch dann in die EU kommen dürfen, wenn das zwingend notwendig ist. Lediglich Menschen aus zehn Ländern dürfen noch normal in die EU einreisen. Zu den Staaten gehören Australien, Kanada, Georgien, Japan, Neuseeland, Ruanda, Südkorea, Thailand, Tunesien und Uruguay.

Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hatten sich Mitte März alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island darauf geeinigt, nicht zwingend notwendige Reisen in die EU zunächst zu verbieten. Anfang Juli wurde dieser Einreisestopp dann erstmals wieder gelockert. Grundsätzlich ist er aber nicht bindend. Mehrere EU-Staaten legen die Empfehlungen strenger aus.

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Lateinamerika und die Karibik haben weltweit die meisten Todesfälle durch das Coronavirus zu verzeichnen. Wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf der Grundlage von Behördenangaben ergab, lösten die lateinamerikanischen Staaten und die Karibik gestern Europa als am stärksten betroffene Region ab. Insgesamt wurden dort 213.120 Todesfälle registriert – und damit 460 mehr als in Europa.

In der vergangenen Woche entfielen 44 Prozent der weltweit insgesamt 41.500 Coronavirus-Todesfälle auf Lateinamerika und die Karibik. Die Region hat mit 5,3 Millionen Fällen auch die meisten Coronavirus-Infektionen weltweit.

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