Bedingt durch die zwischenzeitlich reduzierte Zahl an Zügen und die durch Corona stark gesunkene Auslastung waren die Fernzüge der Deutschen Bahn im ersten Halbjahr 2020 so pünktlich wie schon lange nicht mehr. 83,5 Prozent der Züge seien pünktlich gewesen, teilte der bundeseigene Konzern heute mit. „Zur deutlich gestiegenen Pünktlichkeit hat natürlich auch die geringe Anzahl der Züge während der Corona-Krise beigetragen“, hieß es. Seitdem erholt sich die Auslastung im Fernverkehr nur langsam und liegt derzeit im Schnitt bei rund 30 Prozent. Zwischenzeitlich waren die Fahrgastzahlen um bis zu 90 Prozent eingebrochen.
Laut Bahn hätten aber auch Fortschritte beim Baustellenmanagement, eine schnellere Instandsetzung von Zügen sowie generell weniger Störungen an der Infrastruktur zu der Verbesserung beigetragen. „Größere Hallen, erweiterte Werkstätten sowie neue Behandlungs- und Abstellgleise sorgen dafür, dass die Züge schneller und besser instandgehalten und somit rascher zurück in den Betrieb geführt werden können.“
So pünktlich wie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres war die Bahn eigenen Angaben zufolge zuletzt im Jahr 2008. Im vergangenen Jahr lag die Pünktlichkeitsquote im selben Zeitraum bei lediglich 77,2 Prozent, wobei die Bahn als pünktlich Verspätungen bis zu sechs Minuten hinter dem Fahrplan ansieht.
Coronabedingt hat der Konzern allerdings hohe Verluste eingefahren. Ein hartes Sparprogramm und milliardenschwere Staatshilfen sind die Folge. An den Investitionen in Infrastruktur und den Personalaufbau will der Konzern aber festhalten. „Rund 12,2 Milliarden Euro fließen allein in diesem Jahr in Erhalt und Ausbau von Netz, Bahnhöfen und Energieanlagen“, hieß es.
