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Diamanten und Farbedelsteine als Kapitalanlage? Das sehen wir kritisch, z.B. bei The Natural Gem Fund One

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AnnaliseArt (CC0), Pixabay

Bei Gold, Silber und Platin gehen wir als Kapitalanlage ja noch mit, sofern man das Edelmetall kauft und sich liefern lässt, anstatt es in irgendeinem ominösen Zollfreilager einzulagern. Nach Hause liefern empfehlen wir deshalb, weil wir leider in dieser Branche in den letzten Jahren immer wieder feststellen mussten, dass hier Gold nur angeblich eingelagert wurde. Lassen Sie es sich aber nach Hause liefern, sind Sie auf der sicheren Seite.

Geht es dann bei dem Thema Kapitalanlage aber um Diamanten bzw. Farbedelsteine, dann „kräuseln sich bei uns die Fußnägel“. Ein Kilo Feingold ist ein Kilo Feingold, welches Sie an jeder Ecke zum nahezu gleichen Preis bekommen, wenn Sie das verkaufen wollen. Bei Diamanten und Farbedelsteinen ist das jedoch so eine Sache.

Der Preis für ein Karat kann beispielsweise bei einem Diamanten erheblich je nach Schliff und Steinqualität schwanken. Das sind Faktoren, die man als Laie gar nicht einschätzen kann und bei denen die Gefahr, über den Tisch gezogen zu werden, sehr groß ist aus unserer Sicht. Daher raten wir im Sinne des Verbrauchers dazu, die Finger davon zu lassen.

Auch in diesem Bereich gibt es Fonds, die solche Investments anbieten, wie zum Beispiel der oben genannte Fonds der Incrementum AG. Aus der Vergangenheit wissen wir natürlich, dass ein Fonds erhebliche Kosten für Management und Verwaltung verursacht, was zu Lasten des Gewinns geht, d.h. zu Ihren Lasten, wenn Sie dort ihr Geld investieren. Möchten Sie dort Geld anlegen, nur damit irgendwelche teuren Verwalter bzw. Geschäftsführer davon bezahlt werden können?

Hinzu kommt natürlich noch, dass sie gar nicht wissen können, wie der Wert der im Fonds befindlichen Farbedelsteine oder Diamanten ist, wenn dieser verkauft wird. Das soll in diesem Fall, wie man Medien entnehmen kann, nach sieben Jahren geschehen. Was ist, wenn der Preis der Sachwerte dann „im Keller“ ist? Den Verlust verbuchen dann Sie, nicht der Fondsinitiator. Seien Sie sich darüber bitte immer im Klaren.

Auch der Hinweis auf die Sachverständigen hört sich eigentlich toll an. Aber gestatten Sie mir bitte die Anmerkung: Wenn sie drei Sachverständige befragen, kommen Sie zu drei unterschiedlichen Bewertungen. Bei zertifiziertem Feingold brauchen Sie keinen Sachverständigen.

Daher, wenn Sie sich für eine sinnvolle Sachwertkapitalanlage entscheiden wollen, dann nehmen Sie bitte Gold, Silber, Platin oder eine Immobilie. Geht es um den Sachwert „Edelstein“, dann sollten Sie ein wenig Ahnung mitbringen und im Kopf haben, dass der Kreis der Käufer solcher Edelsteine um ein vielfaches kleiner ist als zum Beispiel bei Gold, Silber oder Platin. Da gehen Sie zur nächsten Bank um die Ecke und verkaufen das Metall zum aktuellen Tageskurs.

Wir alle wissen ja, dass die Nachfrage den Preis bestimmt. Schauen Sie sich doch mal den aktuellen Goldpreis an. Noch Fragen?

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