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Informationen zum Coronavirus – Was hilft als Prävention und wer sollte sich testen lassen?

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_freakwave_ (CC0), Pixabay

Um eine Panik zu vermeiden, ist Aufklärung das A & O. Deswegen hatten wir uns in einem Artikel den Daten und wichtigsten Informationsquellen im Internet gewidmet. Nun haben auch die Verbraucherzentralen einen Bericht über das Virus mit den besten Tipps zur Ansteckungsprävention veröffentlicht, den wir hier zu Ihrer Information gerne weitergeben möchten:

Um welches Virus handelt es sich und welche Erkrankungen verursacht es?

Das neuartige Coronavirus, SARS-CoV-2, kann in erster Linie Erkrankungen der Atemwege verursachen und Symptome wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber, manchmal auch Durchfall. Bei schweren Verläufen können Atemprobleme oder Lungenentzündung hinzukommen.

Bei einem Teil der Patienten kann das Virus einen schwerwiegenden Verlauf nehmen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder chronische Grunderkrankungen hatten. Die Sterblichkeit ist bisher leicht höher als bei der normalen Grippe.

Welche Länder sind von Erkrankungen mit dem Coronavirus betroffen?

Das Virus verursachte im Dezember 2019 erstmals Erkrankungen in Wuhan, China. Inzwischen sind europäische Länder betroffen, auch Deutschland.
Aktuelle Fallzahlen, betroffene Länder und Informationen zu Risikogebieten finden Sie beim Robert Koch-Institut unter www.rki.de/covid-19-risikogebiete und www.rki.de/covid-19-fallzahlen.


Hinweis für Urlauber: Wer vor einer Reise in eine Region mit vielen Corona-Fällen steht, kann eventuell kostenfrei davon zurücktreten. Ausführliche Informationen haben wir in einem separaten Text zusammengestellt.


Wie wird das Virus übertragen?

Man geht davon aus, dass die Übertragung überwiegend von Mensch zu Mensch durch Atemwegströpfchen erfolgt, wie bei der Grippe. Deshalb gilt Vorsicht beim Sprechen, Niesen und Husten.

Neben der Tröpfcheninfektion kommen auch Kontakt- und Schmierinfektionen in Betracht, weshalb eine gute Händehygiene sinnvoll ist.

In der Regel können Betroffene für andere ansteckend sein, sobald die Symptome eintreten. In einigen Fällen können aber auch Patienten mit milden oder fehlenden Symptomen ansteckend sein.

Was ist mit Waren und Lebensmitteln, z.B. aus China?

Es ist unwahrscheinlich, dass die Coronaviren (2019-nCoV) über importierte Lebensmittel oder andere Waren, zum Beispiel importiertes Spielzeug, übertragen werden (Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), abgerufen am 27.2.2020). Denn in der Umwelt, besonders auf trockenen Oberflächen, sind die Viren nicht stabil. Sie werden innerhalb kurzer Zeit inaktiv und sind dann nicht mehr ansteckend.

Das BfR teilt außerdem mit, dass derzeit keine Fälle bekannt sind, bei denen nachgewiesen wurde, dass sich Menschen über Lebensmittel oder andere Produkte infiziert haben. Das gilt auch für andere Coronaviren.

Wie lange dauert die Inkubationszeit?

Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Inkubationszeit bis zu 14 Tagen beträgt. Als Inkubationszeit wird der Zeitraum von der Infektion bis zum Ausbruch erster Symptome bezeichnet.

Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?

Nach bisherigem Wissensstand zu möglichen Übertragungswegen schützen

  1. Husten- und Nies-Etikette,
  2. Händehygiene und
  3. 1 bis 2 Meter Abstand zu krankheitsverdächtigen Personen.

Diese Maßnahmen sind übrigens immer sinnvoll: Sie schützen gerade in der Erkältungs- und Grippezeit auch vor einer Infektion mit anderen Erregern.

Husten- und Nies-Etikette

  • Halten Sie beim Husten oder Niesen Abstand von anderen Personen und drehen sich weg.
  • Niesen oder husten Sie in ein Einwegtaschentuch, das sie anschließend entsorgen bzw., bei einem Stofftaschentuch, in die 60-Grad-Wäsche geben.
  • Waschen Sie nach Naseputzen, Husten oder Niesen immer die Hände!
  • Haben Sie kein Taschentuch griffbereit, husten oder niesen Sie in die Armbeuge und wenden sich dabei von anderen Personen ab.

Ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zum Schutz vor Atemwegserkrankungen sinnvoll?

Wenn eine an einer Atemwegserkrankung (so genannte respiratorische Infektion) leidende Person sich im öffentlichen Raum bewegen muss, kann sie einen Mund-Nasen-Schutz tragen, um das Risiko einer Ansteckung anderer Personen durch Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen zu verringern. Dabei muss der Mund-Nasen-Schutz aber eng getragen und regelmäßig gewechselt werden, weil er durch den Atem mit der Zeit feucht wird und die Virenbarriere dadurch schwindet.

Allerdings gibt es keine Nachweise dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person verringert. Nach Ansicht der WHO kann das Tragen einer Maske im Gegenteil sogar ein falsches Sicherheitsgefühl hervorrufen und bewirken, dass zentrale Hygienemaßnahmen wie Händehygiene vernachlässigt werden.

Unbenommen davon sind die Empfehlungen für Atemschutzmasken für medizinisches Personal.

Wann sollte man sich auf SARS-CoV-2 testen lassen?

Das Robert Koch-Institut gibt bei folgenden Konstellationen die Empfehlung zu testen:

  1. Respiratorische Symptome (z.B. grippeähnliche Symptome wie Husten, Schnupfen, Halskratzen, Fieber) und Kontakt mit einem bestätigten Fall von COVID-19 während der vorangegangenen 14 Tage.
  2. Respiratorische Symptome und Aufenthalt in einem Risikogebiet.
  3. Personen, die sich innerhalb der letzten 14 Tage in China, jedoch nicht im Risikogebiet aufgehalten haben, und grippale Symptome zeigen, sollten zunächst auf Influenza (Grippe) untersucht werden und nur nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt auf SARS-CoV-2 getestet werden, wenn keine Grippe vorliegt.

Wohin wenden Sie sich, wenn Sie sich testen lassen möchten?

Der erste Ansprechpartner ist der Hausarzt. Rufen Sie Ihren Hausarzt an, schildern Ihren Verdacht und vereinbaren Sie einen Termin. Bei diesem Termin sollten Sie räumlich oder zeitlich von anderen Patienten getrennt sein. Wenn eine Indikation zur Testung vorliegt (siehe vorheriger Punkt), sollte der Hausarzt einen Rachenabstrich machen und an ein geeignetes Labor versenden.

Der Verdachtsfall muss dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Patienten, die nur leicht erkrankt sind, müssen nicht zwangsläufig in einem Krankenhaus aufgenommen werden, können aber unter häusliche Beobachtung gestellt werden. Wenn das Laborergebnis vorliegt, in der Regel am gleichen Tag oder Folgetag, wird das weitere Vorgehen vom Gesundheitsamt festgelegt.

Übrigens müssen Angestellte und Selbstständige keine Sorge vor Einkommenseinbußen haben. Wenn das Gesundheitsamt eine offizielle Quarantäne für Sie anordnet (zu Hause oder in einer Klinik), dann zahlt bei Angestellten in der Regel der Arbeitgeber weiter Lohn. Selbstständige erhalten eine Vergütung für ihren Verdienstausfall.

Weitere Informationen zu Corona erhalten Sie auch bei den zuständigen Stellen in Ihrem Bundesland. Einige haben bereits spezielle Telefonnummern geschaltet.

  • Das Land Hessen hat für Verbraucher aus Hessen eine Hotline für Fragen zum Corona-Virus eingerichtet: 0800 / 5554666, montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr.
  • Für NRW: Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium hat ein Bürgertelefon zum Coronavirus: 0211 / 8554774, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gegen das Coronavirus stehen zur Verfügung?

Eine spezifische Therapie steht derzeit nicht zur Verfügung. Erkrankte werden entsprechend der Schwere des Krankheitsbildes symptomatisch behandelt, z.B. mit Gabe von Sauerstoff, Flüssigkeit und Antibiotika bei bakteriellen Begleitinfektionen.

Quellen / weitere Informationen

Informationen zum Coronavirus beim Gesundheitsamt Frankfurt

FAQ zu Corona beim Robert Koch-Institut

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu Hygiene beim Husten und Niesen

Dieser Inhalt wurde von den Verbraucherzentralen Hessen und Nordrhein-Westfalen für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.
Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/aktuelle-meldungen/gesundheit-pflege/coronavirus-wie-sie-sich-schuetzen-und-wer-sich-testen-lassen-sollte-45054

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