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creditshelf GmbH – Schlechtes Ergebnis

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geralt / Pixabay

Ergebnis vor Steuern ist -5.362,6 TDE. Das ist sicherlich kein Ergebnis, welches Aktionäre wirklich glücklich machen wird. Da bleibt dann noch viel Arbeit für die Vorstände in den nächsten Jahren. Dann wird sich auch herausstellen, ob die derzeitigen Vorstände wirklich die richtigen sind, um das Unternehmen in die Gewinnzone zu bringen.

Die Aktie des Unternehmens zumindest hat gegenüber dem einstigen Höchststand von 83,90 Euro (bezogen auf die letzten 52 Wochen) immer noch nahezu einen Verlust von 20%. Bei solchen Bilanzen fehlt den Aktionären möglicherweise auch die Phantasie.

creditshelf Aktiengesellschaft (vormals: creditshelf GmbH)

Frankfurt am Main

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018

MITTELSTANDS FINANZIERER

Geschäftsbericht 2018

2. Zusammengefasster Lagebericht für den Konzern und die Aktiengesellschaft

2.1. Grundlagen des Konzerns

2.1.1. Geschäftsmodell und Strategie

Die creditshelf Aktiengesellschaft („creditshelf“ oder das „Unternehmen“ und zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft creditshelf service GmbH die „creditshelf Gruppe“) ist ein Pionier im Bereich der digitalen Mittelstandsfinanzierung in Deutschland, der über seine Online-Plattform www.creditshelf.com Kredite für kleine und mittlere Unternehmen („KMU“) arrangiert. Seit Gründung im Jahr 2014 hat das Unternehmen erfolgreich seine Plattform zur Kreditvergabe über Online-Kreditmarktplätze entwickelt, deren Prozesse mit Hilfe von selbstentwickelten, datengesteuerten Risikoanalyse-Algorithmen zur Kreditanalyse unterstützt werden. Die creditshelf-Plattform bildet den gesamten Kreditprozess von der Antragstellung über die Kreditanalyse und das Risikomanagement bis hin zur Auszahlung und Betreuung eines Kredits vollständig ab. Eine sichere und für die Nutzer komfortabel zu bedienende Online-Plattform ist entscheidend für den Unternehmenserfolg von creditshelf.

Als Gestalter innovativer Finanzierungslösungen verbindet creditshelf mittelständische Kreditnehmer, die nach alternativen Finanzierungslösungen suchen, mit institutionellen und professionellen Investoren, für die effiziente Wege zur Investition in KMU-Risiken attraktiv sind. Als einen deutlichen Kundennutzen und Wettbewerbsvorteil gegenüber der klassischen Vergabepraxis von Bankkrediten wertet creditshelf, dass über die creditshelf-Plattform auf Basis weitgehend digitalisierter und automatisierter Prozesse eine sehr effiziente und schnelle Prüfung von Kreditprojektanträgen mit geringen Transaktionskosten möglich ist. Zum Prozess der Umsatzgenerierung verweist das Unternehmen auf die ausführliche Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze im Anhang zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018. Das Unternehmen hält selbst keine arrangierten Darlehen – weder als Darlehensnehmer noch als Investor – in der eigenen Bilanz. Die Kredite werden von einer sogenannten Fronting Bank vergeben. Diese Fronting Bank hat eine Banklizenz nach geltendem deutschen Recht und wird benötigt, da nach geltendem deutschen Recht für die Gewährung von Krediten in der Regel eine solche Banklizenz erforderlich ist. Nach Gewährung eines Darlehens an den Kreditnehmer durch die Fronting Bank, verkauft diese die Darlehensforderungen an die creditshelf service GmbH („creditshelf service“), eine 100%ige Tochtergesellschaft der creditshelf, und überträgt das Darlehensengagement auf die creditshelf service. Diese wiederum verkauft und überträgt die Kreditforderungen in Tranchen an Investoren weiter, die über die creditshelf-Plattform Finanzierungszusagen abgegeben haben, und übernimmt in der Folge für und im Namen der einzelnen Investoren die laufende Betreuung des jeweiligen Darlehensengagements.

Das Produktangebot umfasst Unternehmenskredite bis zu 5 Mio. EUR mit einer Laufzeit von einem bis 60 Monaten. Durch eine hoch automatisierte Kreditanalyse ermöglicht creditshelf eine Kreditentscheidung und Auszahlung der Kredite innerhalb kurzer Zeiträume, i.d.R. dauert dies lediglich ein bis zwei Wochen.

creditshelfs multidimensionale Wachstumsstrategie basiert derzeit auf drei Säulen:

Multidimensionale Wachstumsstrategie

Die drei Säulen des Wachstums:

Softwareentwicklung

Wir arbeiten stetig an unseren selbstentwickelten, datengesteuerten Prozessen zur Unterstützung der Kreditauswahl sowie an den Kreditscoring-Algorithmen und Modellen, um eine tiefere, effizientere und weiter automatisierte Analyse zu ermöglichen. Dies betrifft im speziellen die Implementierung künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens. So können wir noch effizienter die Anzahl der Kreditprojekte erhöhen, Kreditlaufzeiten verlängern und größere Volumina arrangieren, um organisch zu wachsen.

Bankenkooperationen

Unser Ziel sind strategische Kooperationen mit Banken bei der Vermittlung von potenziellen Kreditnehmern aus ihren Netzwerken an creditshelf. Wenn die Banken selbst keinen unbesicherten Kredit an ihre Kunden vergeben können, wird creditshelf zum Partner. Diese Partnerschaften ermöglichen uns, neuen Kunden mit gesunden Bankbeziehungen zusätzliche unbesicherte Kreditangebote anzubieten. Gespräche mit einer Reihe von Privat- und Geschäftsbanken haben wir bereits aufgenommen.

Erweiterung des Produktportfolios

Um das Angebot für unsere Kunden noch flexibler und individueller zu gestalten, planen wir unser Produktportfolio um komplementäre Produkte wie Factoring oder Analysedienstleistungen zu erweitern. Diese neuen Produkte schaffen neben den bisherigen Betriebsmittelkrediten Potenzial für die Neukundengewinnung und den Ausbau bestehender Kundenbeziehungen.

Ungeachtet seiner derzeitigen Fokussierung auf Deutschland prüft das Unternehmen darüber hinaus mittelfristig Optionen für eine künftige internationale Expansion in ausgewählte europäische Märkte. Eine solche internationale Expansion hängt jedoch vor allen Dingen davon ab, ob sich die vorgeschlagene paneuropäische Regulierung auf das Geschäftsmodell von creditshelf anwenden lässt.

2.1.2. Konzernstruktur und Beteiligungen

Die creditshelf Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, Deutschland, ist die Holdinggesellschaft der creditshelf Gruppe. Sie nimmt bestimmte zentrale Funktionen für die gesamte Gruppe wahr, unter anderem in den Bereichen Management, Budgetierung, Controlling, Rechnungswesen, Unternehmenskommunikation, Marketing, Investor Relations, Risikomanagement, Recht, Compliance sowie Personalwesen.

Die creditshelf service GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der creditshelf Aktiengesellschaft. Geschäftszweck der creditshelf service ist der Ankauf und Verkauf von Kreditforderungen im eigenen Namen und auf eigene Rechnung, ausgenommen das Betreiben des Factoring sowie aller sonstigen gemäß dem deutschen Kreditwesengesetz (KWG), dem deutschen Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) oder dem deutschen Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) erlaubnispflichtigen Tätigkeiten.

Zum Stichtag 31. Dezember 2018 hielt die creditshelf Aktiengesellschaft keine weiteren direkten oder indirekten Beteiligungen.

2.1.3. Standorte und Mitarbeiter

Die creditshelf Gruppe betreibt derzeit als einzigen Standort den Hauptsitz in Frankfurt am Main.

Zum Stichtag 31. Dezember 2018 waren bei der creditshelf Gruppe in Vollzeitstellen insgesamt 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (31. Dezember 2017: 16,75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter).

2.1.4. Steuerungssystem und Leistungsindikatoren

Die creditshelf mit ihren drei Vorstandsmitgliedern steuert das Geschäft anhand zentraler finanzieller Leistungsindikatoren. So überprüft das Unternehmen regelmäßig die folgenden wesentlichen Leistungsindikatoren, um sein Geschäft zu steuern, die Leistung zu messen, Trends zu erkennen und strategische Entscheidungen zu treffen. Bei den in der folgenden Tabelle aufgeführten Zahlen handelt es sich um geprüfte Daten des internen Berichtssystems des Unternehmens. Neben einer kontinuierlichen Berichterstattung an den Vorstand fließen die wesentlichen Leistungsindikatoren auch in die Diskussion mit dem Aufsichtsrat ein.

Leistungsindikatoren 01.01.-31.12.2018 01.01.-31.12.2017
Umsatzerlöse 2.379,0 TEUR 1.201,9 TEUR
EBIT – 5.370,9 TEUR – 1.085,7 TEUR

creditshelf verwendet darüber hinaus folgende ausgewählte weitere Leistungsindikatoren zur Steuerung des Geschäftsbetriebs, zur Erfolgsmessung, zur Identifikation von Trends und zur Unterstützung strategischer Entscheidungen:

Anzahl, Volumen und Laufzeit von Transaktionen über die creditshelf Plattform arrangierten Krediten

Conversion Rate (Anzahl von Krediten, die nach positiver Vorauswahl tatsächlich kontrahiert wurden im Verhältnis zu Gesamtanträgen)

Acceptance Rate (Anzahl von Krediten nach positiver Vorauswahl im Verhältnis zu Gesamtanträgen)

Recurring Borrowers (Anzahl wiederkehrende Kreditnehmer im Verhältnis zu Gesamtanzahl Kreditnehmer)

Default Rate (Ausfallrate)

Diese aus dem internen Customer Relationship Management („CRM“) stammenden Indikatoren verändern sich z. T. unterjährig durch Zyklizität im Geschäftsmodell und waren nicht Bestandteil der Konzernabschlussprüfung. Zum Beispiel erreichte das arrangierte Kreditvolumen in der Vergangenheit im zweiten Halbjahr sein Maximum.

Auf Ausführungen zu Umweltbelangen wird verzichtet, weil solche aus Sicht des Managements für die Beurteilung der Lage oder der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht von Relevanz sind. Im Hinblick auf Arbeitnehmerbelange gilt, dass auf Konzernebene und in Anlehnung an das angestrebte Wachstum der Gesellschaft regelmäßig die Gesamtmitarbeiteranzahl sowie potentieller Einstellungsbedarf geprüft und verzielt wird. Von einer detaillierteren und kennzahlenbasierten Steuerung der Arbeitnehmerbelange wird derzeit abgesehen.

2.1.5. Forschung und Entwicklung

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten beschränken sich bei der Gesellschaft auf Entwicklungstätigkeiten. Diese konzentrieren sich auf die creditshelf-Plattform, die fortlaufende Optimierung des Datenmanagements, der Algorithmen im Bereich der Kreditwürdigkeitsprüfung sowie die Systeme und Prozesse zur Unterstützung der Kreditentscheidung. Die Weiterentwicklung eines fortschrittlichen Kreditprojektprozesses mit einem datengesteuerten Algorithmus zur Risikoanalyse ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie. Hierzu arbeitet creditshelf mit einem Software-Beratungs- und Entwicklungsunternehmen zusammen.

Die in der Gesellschaft angefallenen Kosten in Höhe von 2.058,2 TEUR (im Vorjahr: 451,7 TEUR) für eigene Entwicklungen und für die Unterstützung des mit der Erstellung des Risikotools beauftragten Software-Entwicklers wurden als Herstellungs- bzw. Anschaffungsnebenkosten auf die beiden immateriellen Vermögenswerte „Internetplattform“ und „Risikotool“ aktiviert. Von den immateriellen Vermögenswerten befinden sich zum 31.12.2018 Vermögenswerte mit einem Buchwert von 1.978,2 TEUR (im Vorjahr: 297,8 TEUR) in Nutzung durch die Gesellschaft.

2.2. Wirtschaftsbericht

2.2.1. Gesamtwirtschaftliches Umfeld und branchenspezifische Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Über die creditshelf-Plattform richtet sich creditshelf an kleinere und mittlere Unternehmen in Deutschland, die von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig sind. Entsprechend kann die gesamtwirtschaftliche Entwicklung einen Einfluss auf den Verlauf des operativen Geschäfts von creditshelf haben. Auf Basis der bis Juli 2018 publizierten Informationen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) lag das preis-, kalender- und saisonbereinigte Wachstum des Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorquartal für das dritte Quartal 2018 bei -0,2%. Das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal 2018 wurde insbesondere durch regulatorische Probleme in der KfZ-Industrie belastet, die im Wesentlichen temporärer Natur sind. Insgesamt blieb die Wirtschaftslage 2018 positiv, auch wenn die Dynamik im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer ausfällt. Der Welthandel verbesserte sich in der zweiten Jahreshälfte nach einer leichten Delle wieder und die europäische und amerikanische Konjunktur blieben auf Wachstumskurs.

Das BMWi beurteilt die wirtschaftliche Entwicklung der Industrie weiterhin positiv mit einer erwarteten Belebung nach Auflösung des Auftragsstaus in der KfZ-Industrie und prognostiziert auch für den Bausektor eine weiterhin starke Wachstumsdynamik. 3Dem stimmen die Ökonomen am Kieler Institut für Weltwirtschaft zu: sie sehen das Wachstum insbesondere durch das langsame Wachstum der Produktionskapazitäten begrenzt. Entsprechend trugen nichtfinanzielle Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in besonderem Maße zum zügigen Wachstum bei der Kreditvergabe bei. 4

2.2.2. Branchenspezifische Rahmenbedingungen

creditshelf ist im Bereich der Kreditvergabe über Online-Kreditmarktplätze an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland aktiv. Nach Angaben von KPMG lag in Europa im dritten Quartal 2016 insgesamt ein Kreditnachfragevolumen von 410 Mrd. EUR vor, das nicht durch die Kreditvergabe traditioneller Banken bedient wurde 5. Insgesamt beobachtete die EZB über die zweite Jahreshälfte 2018 hinweg eine steigende Nachfrage nach Krediten durch Unternehmen, während die Ablehnungsquote innerhalb dieses Zeitraums leicht anstieg 6. Daraus ergibt sich auch für das Volumen, das nicht durch traditionelle Banken bedient wird, eine steigende Tendenz.

3 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2018), Schlaglichter der Wirtschaftspolitik. Monatsbericht Dezember 2018
4 Institut für Weltwirtschaft Kiel – Kieler Konjunkturberichte Deutsche Konjunktur im Winter 2018 – https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/-ifw/Konjunktur/Prognosetexte/deutsch/2018/KKB_50_2018-Q4 Deutschland DE.pdf
5 KPMG (2017), TWINO Alternative Lending Index 2016.
6 The euro area bank lending survey – Fourth quarter of 2018, URL: https://www.ecb.europa.eu/stats/ecb_surveys/bank_lending_survey/html/ecb.blssurvey2018q4.en.html#toc5

Gleichzeitig ist laut einer Studie der University of Cambridge das Finanzierungsvolumen über alternative, digitale Kanäle in Europa zwischen 2013 und 2016 von 1,1 Mrd. EUR auf 7,7 Mrd. EUR gestiegen. Teil dieses Trends ist die alternative Unternehmensfinanzierung, deren Volumen im gleichen Zeitraum von 40 Mio. EUR auf 350 Mio. EUR angestiegen ist. 7Während in Europa ein erheblicher Finanzierungsbedarf über gängige Bankenkanäle hinweg besteht, wächst der Anteil alternativer Finanzierung deutlich.

Auch KMU-Unternehmen in Deutschland gelangen immer schwieriger an Bankkredite: Gemäß einer Publikation der Zeppelin Universität wurden im Jahr 2005 287 Mrd. EUR an Bankkrediten an deutsche KMU vergeben. 2015 lag diese Zahl mit 284 Mrd. EUR auf nahezu unverändertem Niveau. Gleichzeitig sank der Anteil der Bankkredite an den gesamten Verbindlichkeiten dieser Unternehmen von 42,4% im Jahr 2005 auf 36,0% im Jahr 2015. Für 2016 wird das an deutsche KMU vergebene Kreditvolumen auf 293 Mrd. EUR geschätzt. 8Unter der Annahme, dass das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ein Indikator für das erwartete Wachstum des Finanzierungsbedarfs deutscher KMU ist, zeigt sich auch hier eine deutliche Lücke in der Kreditversorgung: Von 2005 bis 2016 wuchs das nominale deutsche BIP um 36,6% 6, das Volumen der an KMU vergebenen Bankkredite jedoch nur um 2,1%. 9Die Lücke von ca. 35 Prozentpunkten, bezogen auf das 2005 an KMU vergebene Volumen an Bankkrediten, ergibt für das Jahr 2016 eine Finanzierungslücke von ca. 100 Mrd. EUR. Da die deutsche Wirtschaft sowohl 2017 um 2,2% 10als auch im Jahr 2018 um 1,5% 11gewachsen ist, für 2019 ein BIP-Wachstum von 1,9% 12erwartet wird und die rund 15.000 im KfW-Mittelstandspanel befragten deutschen KMU bis 2017 deutlich weniger Fremdmittel realisieren konnten als ursprünglich geplant 13, scheint sich dieser Trend weiter fortzusetzen. Gleichzeitig ist das Volumen der realisierten Eigenmittel zur Finanzierung zwischen 2005 und 2017 um rund 14,6% gestiegen 14, was für Mittelständler im Verhältnis die teurere und unattraktivere Art der Finanzierung darstellt.

Aufgrund der zunehmenden Schwierigkeiten für KMU, eine Bankfinanzierung zu erhalten, suchen Unternehmen nach Alternativen zur traditionellen Bankfinanzierung. Das Aufkommen innovativer FinTech-Geschäftsmodelle, zu denen aus Sicht des Managements auch die creditshelf-Plattform zählt, hat die Möglichkeiten der Fremdfinanzierung für KMU erweitert.

7 Tania Ziegler et al., (2018), Expanding Horizons: The 3rd European Alternative Finance Industry Report, University of Cambridge.
8 Mietzner (2018), Die globale Fintech-Revolution: eine Chance für KMUs?, Zeppelin Universität Working Paper / Finance & Accounting.
9 Mietzner (2018), Die globale Fintech-Revolution: eine Chance für KMUs?, Zeppelin Universität Working Paper / Finance & Accounting.
10 Deutsche Bundesregierung (2018), Bruttoinlandsprodukt 2017: Wirtschaftsaufschwung hält an, URL: https://www.bundesreaieruna.de/brea-de/aktuelles/wirtschaftsaufschwuna-haelt-an-311878
11 Statistisches Bundesamt (2019), Deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2018 um 1,5 % gewachsen, URL: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2019/01/PD19 018 811.html
12 Gemeinschaftsdiagnose #2 2018.
13 KfW Research (2017), KfW Mittelstandspanel 2018.
14 KfW Research (2017), KfW Mittelstandspanel 2018.

In der oben erwähnten Publikation der Zeppelin Universität wird für Deutschland im Bereich der Kreditvergabe an KMU das Marktpotenzial für FinTechs auf 10 % des an KMU vergebenen Kreditvolumens geschätzt. Unter Berücksichtigung des für 2016 geschätzten Volumens der Bankkredite an KMU in Höhe von 293 Mrd. EUR sowie der geschätzten Kreditlücke von 100 Mrd. EUR ergibt sich für creditshelf in Deutschland ein Zielmarkt von ca. 39 Mrd. EUR. Im Hinblick auf die oben beschriebenen Trends aus Wirtschaftswachstum, stagnierender Bankfinanzierung und wachsender Bedeutung digitaler Finanzierungsalternativen schätzt das Management, dass dieser Markt auch nach 2016 zumindest dieses oder sogar ein größeres Volumen erreicht hat.

Im Vergleich zur Vorperiode zeigt sich aus Sicht von creditshelf in Teilbereichen eine Verschärfung des Wettbewerbs im Bankenbereich für die Vergabe von Krediten. Dies zeigt sich durch aggressivere Zinskonditionen und Lockerung der Underwriting Standards. Aus Risikoperspektive werden u. E. Kreditrisiken zum Teil damit möglicherweise nicht adäquat bepreist. creditshelf verfolgt hingegen den Ansatz, Investoren nur Kreditprojekte mit einer den Marktgegebenheiten angepassten fairen Verzinsung anzubieten.

2.2.3. Wettbewerb und Marktstruktur

Die Wettbewerber von creditshelf sind aus Sicht des Unternehmens primär andere alternative Kreditanbieter und -plattformen mit Fokus auf kleine bis mittlere Unternehmen in Deutschland. Ausgewählte potenzielle Wettbewerber umfassen beispielsweise Funding Circle (Großbritannien), October (zuvor Lendix, Frankreich), Lendico (Deutschland, als Teil der ING Gruppe), Kapilendo (Deutschland) sowie Challenger Banks wie die RiverBank (Luxemburg). creditshelf fokussiert sich in dem Marktsegment auf Bereiche, die i.d.R. von den potenziellen Wettbewerbern nicht oder nur teilweise abgedeckt werden (Ausnahme hier: October, die derzeit allerdings in Deutschland keinen aktiven Geschäftsbetrieb unterhalten). Dazu gehören die Unternehmenszielgruppe (2,5 bis 100 Mio. EUR Umsatz), Kredithöhe (100 tausend bis 5 Mio. EUR) und Investoren (vornehmlich professionelle und institutionelle Investoren). Hier hat sich die Marktstruktur im Vergleich zur Vorperiode nicht signifikant verändert.

Darüber hinaus sind klassische Banken, die vergebene Kredite im Gegensatz zu creditshelf auf der eigenen Bilanz halten, ebenfalls mögliche Wettbewerber, wobei Banken sich i.d.R. eher auf besicherte Kredite fokussieren. creditshelf betrachtet sich in diesem Zusammenhang eher in einer Position als potentieller Kooperationspartner für Banken. Gründe dafür sind folgende: Banken könnten Kredite, die sie aus Risiko-, Konzentrations- oder anderen Gründen nicht selber finanzieren möchten, effizient über die creditshelf-Plattform und deren Investoren platzieren. Damit kann die eigene Kundenbeziehung weiter gepflegt werden, ohne dass Geschäft zu einer Konkurrenzbank fließt.

Banken können aktiv über creditshelf einen Kundenstamm im Kreditbereich für kleinere und mittlere Unternehmen aufbauen, ohne dafür ein eigenes Vertriebsnetz oder zusätzliche eigene interne Prozesse zu benötigen.

Banken könnten von der creditshelf Technologie im Hinblick auf die Kreditanalyse profitieren und somit ggf. einen besseren und effizienteren eigenen Kreditprozess umsetzen. Derartige Kooperationen zwischen FinTechs und herkömmlichen Finanzinstituten nehmen zu, und sind besonders im Deutschen und Europäischen Markt verbreitet bzw. im Aufwind 15.

Abschließend ist festzuhalten, dass das Managment grundsätzlich weiterhin von einem günstigen Marktumfeld ausgeht, das aber durch zunehmenden Wettbewerbsdruck und einer abnehmenden Wachstumsdynamik gekennzeichnet ist.

2.2.4. Geschäftsverlauf

Aufgrund ihrer klaren Wachstumsstrategie, der wachsenden Kreditnachfrage mittelständischer Unternehmen über die creditshelf-Plattform sowie der dynamischen Entwicklung im Markt für digitale Mittelstandsfinanzierung im Berichtszeitraum konnte die creditshelf Aktiengesellschaft den Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2018 um 97,9% auf 2.379,0 TEUR deutlich steigern (2017: 1.201,9 TEUR). Gleichzeitig verringerte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund erheblicher Wachstumsinvestitionen das operative Ergebnis (EBIT) mit -5.370,9 TEUR im Vergleich zum Vorjahr (2017: -1.085,7 TEUR). Damit hat creditshelf ihre Marktposition als Pionier der digitalen Mittelstandsfinanzierung weiter gestärkt und vom Trend hin zu alternativen Finanzierungsmöglichkeiten im KMU-Bereich neben den klassischen Bankenfinanzierungen profitiert. Zugleich konnte mit dem erfolgreichen Börsengang, der Ausweitung des Angebots auf Kredite mit einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren und einem Volumen von bis zu 5 Mio. EUR, der Rekrutierung neuer Mitarbeiter, der Verstärkung der Marketingaktivitäten und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Algorithmus zur Risikoanalyse die Grundlage für weiteres Wachstum geschaffen werden.

2.2.5. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns

Die Finanzmittel der creditshelf (ausschließlich Guthaben bei Kreditinstituten) betragen zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahrs 12.424,8 TEUR (Vorjahr: 2.027,1 TEUR). Damit haben sich die liquiden Mittel um 10.397,7 TEUR erhöht. Die Zuführung von liquiden Mitteln ist auf den im Juli erfolgreich durchgeführten Börsengang zurückzuführen.

15 PwC Global FinTech Survey 2017 – https://www.pwc.com/ax/en/industries/financial-services/assets/pwc-alobal-fintech-report-2017.pdf

Durch den erfolgreichen Börsengang war das Jahr 2018 vor allem von Veränderungen wirtschaftlicher Gegebenheiten geprägt, was Sondereffekte, wie die Auszahlung des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms (virtuelles Beteiligungsprogramm I) sowie erhöhter Aufwand für Marketing und Beratungsleistungen belegen. Diese Einmaleffekte erschweren es, die Beträge mit dem Vorjahr zu vergleichen oder Rückschlüsse für die Zukunft zu ziehen.

Das Eigenkapital des Unternehmens hat sich zum 31. Dezember 2018 auf 11.445,6 TEUR erhöht (Vorjahr 1.166,3 TEUR). Die Eigenkapitalbasis des Unternehmens ist auch weiterhin eine solide Grundlage für das zukünftige Wachstum der creditshelf.

2.2.5.1. Ertragslage des Konzerns

Die Ertragslage hat sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt:

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Veränderung
in TEUR
Veränderung
in %
Geschäftsbereiche
Umsatzerlöse 2.379,0 1.201,9 1.177,1 97,9%
Sonstige betriebliche Erträge 492,3 267,1 225,3 84,3%
Andere aktivierte Eigenleistung 305,8 211,4 94,4 44,7%
Personalaufwand -3.808,2 -1.066,5 -2.741,7 257,1%
Aufwendungen für Marketing- und Werbemaßnahmen -1.122,6 -202,8 -919,8 378,4%
Fremdleistungen -297,7 -115,1 -182,6 158,7%
Aufwendungen virtuelle Beteiligung -1.081,3 -227,7 -853,7 375,0%
Mietaufwendungen -77,6 -68,6 -49,2 173,6%
Prämien Darlehensforderungen -314,0 -264,0 -49,9 18,9%
Rechts- und Beratungskosten -768,4 -266,2 -502,2 188,6%
Sonstige Aufwendungen -815,1 -424,9 -390,2 91,8%
Betriebsergebnis -7.979,1 -2.424,4 -5.554,7 229,1%
EBITDA -5.107,8 -955,4 -4.152,4 434,6%
Abschreibungen -263,2 -130,3 -132,8 101,9%
EBIT -5.370,9 -1.085,7 -4.285,2 394,7%
Finanzaufwand -86,4 -27,9 -58,5 210,0%
Sonstige Finanzerträge 28,0 0,0 28,0 0,0%
Finanzergebnis -58,4 -27,9 -30,5 109,6%
Ertragsteueraufwendungen -885,3 356,9 -1.242,1 -248,1%
Jahresfehlbetrag -6.314,7 -756,7 -5.557,9 734,5%
davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens -6.314,7 -756,7 -5.557,9 734,5%
Nicht beherrschende Gesellschafter 0,0 0,0 0,0 0,0%
Gesamtergebnis -6.314,7 -756,7 -5.557,9 734,5%
davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens -6.314,7 -756,7 -5.557,9 734,5%
Nicht beherrschende Gesellschafter 0,0 0,0 0,0 0,0%

Im Geschäftsjahr 2018 wuchsen die Umsatzerlöse von creditshelf im Vergleich zum Vorjahr um knapp 1.177,1 TEUR auf 2.379,0 TEUR (Vorjahr: 1.201,9 TEUR) und haben sich somit beinahe verdoppelt. Während die von Kreditnehmern erhaltenen Vermittlungsgebühren 1.481,53 TEUR (Vorjahr: 775,05 TEUR) im Berichtsjahr zu den Umsatzerlösen beigetragen haben, betrugen die Investorengebühren 897,49 TEUR (Vorjahr: 426,88 TEUR). Wesentliche Ursache war ein deutlicher Anstieg des über die creditshelf-Plattform arrangierten Kreditvolumens von 33.500 TEUR im Geschäftsjahr 2017 auf insgesamt 50.670 TEUR im Berichtsjahr. Daraus folgte eine entsprechende Zunahme der von den Kreditnehmern erhaltenen Vermittlungsgebühren und der von Investoren erhaltenen Gebühren. creditshelf hat erst in der Zeit nach Ablauf des ersten Quartals 2017 begonnen, solche Gebühren von Investoren zu erheben. Seit dem 1. August 2017 hat creditshelf außerdem aufgrund der steigenden Nachfrage von Investoren und Kreditnehmern sein bestehendes Produktportfolio an kurzfristigen Krediten (in der Regel bis zu 12 Monaten) erweitert und bietet nun auch längere Kreditlaufzeiten von bis zu fünf Jahren an. Darüber hinaus verzeichnet creditshelf eine steigende Nachfrage nach größeren Volumina sowohl auf der Kreditnehmer- als auch auf der Investorenseite. creditshelf erzielte die Umsatzerlöse im Berichtsjahr ausschließlich in Deutschland.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen in 2018 um 84,3% auf 492,3 TEUR (Vorjahr: 267,1 TEUR). Hierin sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen zu den virtuellen Beteiligungen der Mitarbeiter aufgrund einer Kapitalerhöhung enthalten.

Die anderen aktivierten Eigenleistungen entfallen im Wesentlichen auf die Weiterentwicklung der Online-Plattform und die im Rahmen der Unterstützung des mit der Entwicklung des Risikotools beauftragten externen Softwareentwicklers angefallenen Stunden der unternehmenseigenen Mitarbeiter.

Der Personalaufwand beträgt für das Jahr 2018 -3.808,2 TEUR (Vorjahr: -1.066,5 TEUR). Die absolute Veränderung beträgt damit -2.741,7 TEUR. Dies ergibt eine Erhöhungsrate von 257,1%. Dieser Anstieg ist zum Teil auf den Personalaufbau zurückzuführen, der dem bereits erreichten und für die Zukunft erwarteten Wachstum von creditshelf Rechnung trägt. Zum 31. Dezember 2018 lag der Personalstand bei 33 Vollzeitäquivalenten (Vorjahr: 16,75 Vollzeitäquivalente). Im Wesentlichen resultiert die Erhöhung des Personalaufwandes aus der Gewährung eines Retention Bonus in Höhe von -1.792,5 TEUR (Vorjahreszeitraum: 0,0 TEUR). Dieser Bonus wurde leitenden Mitarbeitern zum 3. Quartal ausbezahlt, um die besonderen Leistungen im Zusammenhang mit dem Börsengang zu würdigen und gleichzeitig einen Anreiz zu setzen, auch künftig entsprechende Leistungen zu erbringen. Darüber hinaus führten der Personalaufbau in den Abteilungen Sales, IT, Marketing, Risiko und BackOffice sowie die Anpassung bzw. Einbeziehung der Vorstandsgehälter in die Personalaufwendungen zu steigenden Personalkosten.

An sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung fielen im Berichtsjahr 2018 306,9 TEUR an. In 2017 belief sich der entsprechende Wert auf 180,4 TEUR. Der Betrag der absoluten Veränderung beläuft sich auf 126,5 TEUR. Dies entspricht einer Erhöhungsrate von 70,12%.

Die Fremdleistungen beliefen sich zum 31. Dezember 2018 auf -297,7 TEUR und lagen somit deutlich über dem Wert des Vorjahres in Höhe von -115,1 TEUR. Der deutliche Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass das über die Plattform arrangierte Kreditvolumen gestiegen ist. Fremdleistungen sind Kosten, die die Gesellschaft aufwenden muss, um Kreditanfragen zu verifizieren und anhand von Wirtschaftsauskunftsanbietern, wie Creditreform oder Bürgel, vorab zu prüfen. Des Weiteren sind Bearbeitungsgebühren an Partnerbanken für die Ausfertigung von Kreditverträgen zu zahlen.

Rechts- und Beratungsaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr auf -768,4 TEUR (Vorjahr: -266,2 TEUR) gestiegen, maßgeblichen Einfluss hatten insbesondere erhöhte Aufwendungen im Bereich Arbeitsrecht und rechtsanwaltliche Vertretung der Gesellschaft. Aufwendungen, die im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung stehen, sind erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

Das Unternehmen unterhielt im Jahr 2018 zwei virtuelle Beteiliungsprogramme. Die Kapitalerhöhungen im Jahr 2018 haben die daraus resultierenden virtuellen Beteiligungen verwässert. Das virtuelle Beteiligungsprogramm I war das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm, welches im August 2018 ausgelaufen ist und vollständig ausbezahlt wurde. Das virtuelle Beteiligungsprogramm II wird auch nach dem Börsengang fortgeführt.

Aufgrund des verwässernden Effekts auf die Anteile des virtuellen Beteiligungsprogramms II hat sich die Gesellschaft entschieden, weitere Anteile des virtuellen Beteiligungsprogramms II herauszugeben und so der Verwässerung entgegenzuwirken. Daher ergibt sich für das virtuelle Beteiligungsprogramm II für das Jahr 2018, aufgrund eines Anstiegs der neu zugeteilten virtuellen Anteile, ein Aufwand in Höhe von -1.081,3 TEUR (Vorjahr: 0,0 TEUR).

Der Aufwand für Marketing- und Werbemaßnahmen lag für das Jahr 2018 bei -1.122,6 TEUR nach -202,8 TEUR im Vorjahr. In diesem Bereich wurde insbesondere in Online-Performance Marketing, das creditshelf Kundenmagazin, den Marken-Relaunch inkl. Relaunch des Online-Auftritts sowie in Radio- und Bewegtbild-Werbung investiert, um die Bekanntheit von creditshelf im Markt zu erhöhen.

Die sonstigen Aufwendungen, in denen unter anderem Versicherungen, Wartungskosten für Hard- und Software, Porto, Fortbildungskosten und Aufwendungen für Lizenzen enthalten sind, stiegen im Berichtsjahr von -424,9 TEUR auf -815,1 TEUR an. Wesentliche Ursache für die Erhöhung war das vermehrte Porto zum Versand unseres Kundenmagazins sowie Briefmailingaktionen. Die Portokosten im Rahmen dieser Maßnahmen erhöhten sich nach -30,4 TEUR im Jahr 2017 auf -298,5 TEUR im Berichtszeitraum.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag somit für das Geschäftsjahr 2018 bei -5.107,8 TEUR (Vorjahr: -955,4 TEUR).

Die Abschreibungen stiegen im Jahr 2018 auf -263,2 TEUR (Vorjahr: -130,3 TEUR). Insbesondere planmäßige Abschreibungen auf die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögenswerte, angeschaffte EDV-Programme und das Nutzungsrecht aus Mietverhältnissen haben zum Anstieg dieser Position geführt.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte damit für das Jahr 2018 -5.370,9 TEUR (Vorjahr: -1.085,7 TEUR).

Das Ergebnis vor Steuern lag für das Jahr 2018 somit bei -5.429,4 TEUR (Vorjahr: -1.113,6 TEUR). Während in 2017 Steuererträge aufgrund von Aktivierung steuerlicher Verlustvorträge in Höhe von 356,9 TEUR anfielen, betrug der Steueraufwand im Jahr 2018 -885,3 TEUR. Nach Steuern erreichte creditshelf in 2018 ein Ergebnis von – 6.314,7 TEUR (Vorjahr: -756,7 TEUR).

2.2.5.2. Vermögenslage des Konzerns

Die Vermögenslage der creditshelf zum 31.12.2018 wird in folgender verkürzter Handelsbilanz dargestellt:

AKTIVA

Anhang 31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 6 2.417,7 514,0
Sachanlagen 7 311,9 330,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8 457,1 144,9
Sonstige Forderungen 8 27,1 27,1
Aktive latente Steuern 9 0,0 885,3
Summe langfristige Vermögenswerte 3.213,8 1.901,3
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10 418,4 206,5
Sonstige Vermögenswerte 11 324,9 71,6
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 11 35,2 32,4
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 12 12.424,8 2.027,1
Summe kurzfristige Vermögenswerte 13.203,2 2.337,6
Bilanzsumme 16.417,0 4.238,9

Passiva

Anhang 31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Kapital und Rücklagen
Gezeichnetes Kapital 13 1.331,3 76,8
Kapitalrücklage 13 18.304,4 2.965,0
Gewinnrücklagen 13 -8.190,1 -1.875,4
Summe Eigenkapital 11.445,6 1.166,3
Langfristige Schulden
Langfristige Rückstellungen 15 1.480,7 793,2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 16 266,0 377,0
Summe langfristige Schulden 1.746,7 1.170,2
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 17 2.637,8 1.707,9
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 18 62,0 3,4
Sonstige Schulden 18 524,9 191,0
Summe kurzfristige Schulden 3.224,7 1.902,3
Bilanzsumme 16.417,0 4.238,9

Die Bilanzsumme von creditshelf belief sich zum 31. Dezember 2018 auf 16.417,0 TEUR (Vorjahr: 4.238,9 TEUR).

Die Vermögens- und Kapitalstruktur gestaltet sich daher wie folgt:

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Veränderung
in TEUR
Veränderung
in %
langfristige Vermögenswerte 3.213,8 1.901,3 1.312,5 69,0%
kurzfristige Vermögenswerte 13.203,2 2.337,6 10.865,6 464,8%
Aktiva 16.417,0 4.238,9 12.178,1 287,3%
Eigenkapital 11.445,6 1.166,3 10.279,2 881,3%
Rückstellungen 1.480,7 793,2 687,5 86,7%
Finanzschulden 327,9 380,4 -52,5 -13,8%
Übrige Verbindlichkeiten 3.162,8 1.898,9 1.263,8 66,6%
Passiva 16.417,0 4.238,9 12.178,1 287,3%

Die langfristigen Vermögenswerte lagen zum Bilanzstichtag mit 3.213,8 TEUR über dem entsprechenden Wert zum Geschäftsjahresende 2017 (Vorjahr: 1.901,3 TEUR).

Immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 2.417,7 TEUR (Vorjahr: 514,0 TEUR) machten zum Stichtag 31. Dezember 2018 den größten Teil der langfristigen Vermögenswerte aus. Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten eine selbstgeschaffene Internetplattform und ein aus bilanzieller Sicht erworbenes Risikotool (Software) zur Überprüfung des Kreditrisikos potentieller Kreditnehmer. Wesentliche Ursache für den Zuwachs gegenüber dem Vorjahreswert sind zusätzliche Investitionen in Technologie und das Risikotool. Die Sachanlagen wurden um planmäßige Abschreibungen gemindert und betrugen zum Geschäftsjahresende 311,9 TEUR (Vorjahr: 330,0 TEUR). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind um 312,2 TEUR auf 457,1 TEUR (Vorjahr: 144,9 TEUR) gestiegen. Sonstige Forderungen meint die Kaution, die bei Beendigung des Mietverhältnisses in Höhe von 27,1 TEUR (Vorjahr: 27,1 TEUR) zurückgezahlt wird.

Die aktiven latenten Steuern betragen 0,0 TEUR (Vorjahr: 885,3 TEUR). Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr erklärt sich wie folgt: Der latente Steueranspruch muss hinreichend wahrscheinlich sein, um eine Aktivierung zu ermöglichen. Unter diesem Gesichtspunkt geht der Vorstand weiterhin von der Nutzbarkeit der aktiven latenten Steuern aus. Darüber hinaus gilt für Verlustgesellschaften eine erhöhte Anforderung: Gelingt es dem Management nicht, überzeugende Gründe (Convincing other evidence) vorzulegen, die eine Nutzbarkeit der latenten Steueransprüche hinreichend wahrscheinlich machen, so ist von einer Aktivierung aktiver latenter Steuern abzusehen. Das Management verhandelte über das gesamte Jahr 2018 mit einer deutschen Großbank eine Kooperationsvereinbarung, die bis zum Ende des Jahres 2018 unterzeichnet werden sollte. Da es nicht mehr zur Unterschrift im Jahr 2018 gekommen ist, hat das Management die Geschäftsplanung für das Jahr 2019 angepasst. Aufgrund der Verzögerung des Kooperationsvertrages sieht das Management derzeit nicht die Möglichkeit, von einer hohen Wahrscheinlichkeit der Nutzbarkeit der aktiven latenten Steuern zu auszugehen, sodass eine Wertberichtigung der aktivierten latenten Steuern notwendig wurde. Nichtsdestotrotz geht das Management weiterhin von der grundsätzlichen Nutzbarkeit der Steueransprüche aus.

Die kurzfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum Stichtag auf 13.203,2 TEUR (Vorjahr: 2.337,6 TEUR). Wesentliche Ursache für den Anstieg sind die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die aufgrund des durchgeführten IPO den Bankbestand auf 12.424,8 TEUR (Vorjahr 2.027,1 TEUR) anwachsen ließen. Auch bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 418,4 TEUR (Vorjahr: 206,5 TEUR) und den sonstigen Vermögenswerten 324,9 TEUR (Vorjahr: 71,6 TEUR) war gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg zu verzeichnen. Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte stiegen nur leicht auf 35,2 TEUR (Vorjahr: 32,4 TEUR).

Die kurzfristige bilanzmäßige Liquidität stellt sich wie folgt dar:

31.12.2018
TEUR
31.12.2017
TEUR
Liquidität 1. Grades 6,4 1,1
Flüssige Mittel 16 10.894,7 1.437,1
kurzfristige Schulden 17 1.694,7 1.312,3
Liquidität 2. Grades 6,7 1,3
Flüssige Mittel 16 10.894,7 1.437,1
+ kurzfristige Forderungen 400,0 206,0
kurzfristige Schulden 1.694,7 1.312,3
Liquidität 3. Grades 6,7 1,3
Flüssige Mittel 16 10.894,7 1.437,1
+ kurzfristige Forderungen 400,0 206,0
+ Vorräte
kurzfristige Schulden 1.694,7 1.312,3

Das Konzerneigenkapital der Gesellschaft stieg zum Bilanzstichtag auf 11.445,6 TEUR (Vorjahr: 1.166,3 TEUR). Die Eigenkapitalquote lag somit bei 69,7% (Vorjahr: 27,5%). Diese Erhöhung ist unter anderem auf zwei Kapitalerhöhungen und den erfolgreichen Börsengang zurückzuführen. Im Februar 2018 wurde eine Kapitalerhöhung vorgenommen, bei der die Gesellschaft eine Eigenkapitalfinanzierung in Höhe von 2.000,0 TEUR durchführte. Im Juni 2018 wurde eine weitere Kapitalerhöhung um 1.045,2 TEUR durchgeführt. Am 25. Juli 2018 wurden die Aktien in den Handel im regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse aufgenommen.

Die creditshelf hat bei einem festen Angebotspreis von 80,00 EUR pro Aktie 206.250 Aktien bei Investoren platziert. Der erste börslich festgestellte Kurs lag ebenfalls bei 80,00 EUR.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die langfristigen Schulden auf 1.746,7 TEUR (Vorjahr: 1.170,2 TEUR). Die langfristigen Rückstellungen nahmen dabei um 687,5 TEUR auf 1.480.7 TEUR zu (Vorjahr: 793,2 TEUR). Wesentliche Ursache hierfür war die Erhöhung der Rückstellung für das virtuelle Beteiligungsprogramm II. Die sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten verringerten sich um 111,0 TEUR auf 266,0 TEUR (Vorjahr: 377,0 TEUR), was im Wesentlichen auf die Tilgung der aktivierten Mietverbindlichkeit zurückzuführen ist.

16 Die flüssigen Mittel wurden um das an die MHB-Bank im Rahmen der Barmittelunterlegung verpfändete Konto angepasst.
17 Die kurzfristigen Schulden wurden um diejenigen Verbindlichkeiten aus Lieferung & Leistung ggü. Investoren bereinigt, die neuen, aber noch nicht ausgezahlten Kreditprojekten zugeordnet werden.

Die kurzfristigen Schulden lagen zum Stichtag mit 3.224,7 TEUR über dem Vorjahr von 1.902,3 TEUR. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich auf 2.637,8 TEUR (Vorjahr: 1.707,9 TEUR). Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten beliefen sich auf 62,0 TEUR (Vorjahr: 3,4 TEUR). Die sonstigen Schulden erhöhten sich von 191,0 TEUR zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 auf 524,9 TEUR zum 31. Dezember 2018.

2.2.5.3. Finanzlage des Konzerns

In Anbetracht eines Brutto-Cashflows in Höhe von -4.570,7 TEUR (Vorjahr: -672,3 TEUR) belief sich der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit auf -4.217,0 TEUR (Vorjahr: 573,4 TEUR). Unter Berücksichtigung der Ertragssteuern in Höhe von 885,3 TEUR (Vorjahr: -356,9 TEUR) der Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 103,7 TEUR (Vorjahr: 50,9 TEUR), Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 159,5 TEUR (Vorjahr: 79,4 TEUR) der Veränderungen der anderen Rückstellungen in Höhe von 1.070,2 TEUR (Vorjahr: 334,5 TEUR), der sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge in Höhe von -310,6 TEUR (Vorjahr: 19,6 TEUR) sowie der Veränderung der sonstigen Vermögenswerte von -256,0 TEUR (Vorjahr: -20,8 TEUR) ergibt sich ein Brutto Cashflow in Höhe von -4.570,7 TEUR (Vorjahr: -672,3 TEUR).

Darüber hinaus wirkten sich gestiegene Mittelabflüsse aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auf den Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit aus.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2018 -2.148,8 TEUR (Vorjahr: -508,7 TEUR). Der Mittelabfluss resultiert im Wesentlichen aus Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von -2.063,3 TEUR (Vorjahr: -159,5 TEUR).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Jahr 2018 16.457,6 TEUR (Vorjahr: 1.472,1 TEUR). Wesentlicher Grund hierfür sind die bereits in der Vermögenslage genannten Kapitalerhöhungen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2018 verfügte die creditshelf über flüssige Mittel in Höhe von 12.424,8 TEUR (Vorjahr: 2.027,1 TEUR).

Die Nettoverschuldung stellte sich zum 31.12.2018 wie folgt dar:

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Veränderung
in TEUR
Veränderung
in %
Finanzschulden 327,9 380,4 -52,5 -13,8%
Finanzmittel 12.424,8 2.027,1 10.397,7 512,9%
Nettoverschuldung -12.096,9 -1.646,7 -10.450,1 634,6%

2.2.6. Creditshelf Aktiengesellschaft Einzelabschluss nach HGB

2.2.6.1. Geschäftstätigkeit der Aktiengesellschaft

Die creditshelf Aktiengesellschaft ist die Muttergesellschaft des creditshelf-Konzerns. Sie hält alle Anteile an der creditshelf service GmbH. Dabei übernimmt die creditshelf Aktiengesellschaft die Rolle einer operativen Holding. Im Tätigkeitsbereich der creditshelf Aktiengesellschaft liegen damit sowohl die wesentliche Geschäftstätigkeit, die strategische Steuerung, die Besetzung von Führungspositionen als auch die Steuerung des Kapitalflusses innerhalb des Konzerns. Die Tochtergesellschaft creditshelf service dient als Vehikel zum Kauf und Verkauf von Kreditforderungen im eigenen Namen und auf eigene Rechnung und stellt damit ein wichtiges Glied im Rahmen der operativen Prozesse des creditshelf-Konzerns dar.

Der Jahresabschluss der creditshelf Aktiengesellschaft wurde nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Lagebericht ist mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst.

2.2.6.2. Steuerungssystem, Risiken und Chancen sowie künftige Entwicklung der Aktiengesellschaft

Als operativ tätige Holding ist die Entwicklung der creditshelf Aktiengesellschaft im Wesentlichen von der wirtschaftlichen Entwicklung des creditshelf-Konzerns abhängig. Das Steuerungssystem, Chancen und Risiken sowie künftige Entwicklung werden ausführlich in den Abschnitten „2.1.4 Steuerungssystem und Leistungsindikatoren“, „2.3 Risiken- und Chancenbericht“ und „2.4 Prognosebericht“ des vorliegenden zusammengefassten Lageberichts dargestellt.

2.2.6.3. Geschäftsverlauf der Aktiengesellschaft

Die Geschäftsentwicklung und -lage der creditshelf Aktiengesellschaft ist im Wesentlichen von der geschäftlichen Entwicklung des creditshelf-Konzerns abhängig. Diese wird ausführlich in den Abschnitten „2.2.4 Geschäftsverlauf sowie „2.2.5 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage“ dargestellt. Wir verweisen daher diesbezüglich auf diese Kapitel.

2.2.6.4. Ertragslage der creditshelf Aktiengesellschaft

Die Ertragslage der creditshelf Aktiengesellschaft stellt sich zum 31.12.2018 in der Gewinn- und Verlustrechnung wie folgt dar:

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Veränderung
in TEUR
Veränderung
in %
Umsatzerlöse 2.224,5 1.041,0 1.183,5 113,7%
Andere aktivierte Eigenleistungen 305,8 211,4 94,4 44,7%
Sonstige betriebliche Erträge 169,1 3,0 166,1 > 1.000%
Materialaufwand -1.343,4 -115,1 -1.228,3 > 1.000%
Personalaufwand -3.808,2 -1.294,1 -2.514,1 194,3%
Aufwendungen für Marketing- und Werbemaßnahmen -1.122,6 -202,8 -919,7 453,4%
Mietaufwendungen -145,6 -96,9 -48,7 50,2%
Rechts- und Beratungskosten -3.660,8 -136,9 -3.523,9 > 1.000%
Sonstige Aufwendungen -754,5 -418,7 -335,8 80,2%
Sonstige betriebliche Aufwendungen -5.683,3 -855,3 -4.827,0 < 1.000%
EBITDA -8.135,6 -1.009,0 -7.126,5 706,3%
Abschreibungen -204,2 -105,7 -98,4 93,1%
EBIT -8.339,8 -1.114,8 -7.225,0 648,1%
Finanzaufwand -1,6 -1,1 -0,5 141,4%
Sonstige Finanzerträge 0,2 0,2 0,0 0,0%
Finanzergebnis -1,4 -0,9 -0,5 55,5%
Ertragsteueraufwand/-ertrag -818,1 355,9 -1.174,0 -329,9%
Jahresfehlbetrag -9.159,3 -759,8 -8.399,4 > 1.000%

Im Geschäftsjahr 2018 konnte die creditshelf Aktiengesellschaft ihre Umsatzerlöse um 1.183,5 TEUR auf 2.224,5 TEUR steigern, was einem Wachstum von 113,7 % entspricht. Die creditshelf Aktiengesellschaft setzt damit ihre positive Entwicklung im Finanzmarkt fort.

Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen und ein kleiner Teil entfällt auf Erlöse im Rahmen der Fremdwährungsbewertung.

Der Personalaufwand lag für das Jahr 2018 bei -3.808,2 EUR (Vorjahr: -1.294,1 TEUR). Die absolute Veränderung beträgt damit -2.514,1 TEUR. Dies ergibt eine Erhöhungsrate von 194,3 %. Dieser Anstieg ist zum Teil auf den Personalaufbau zurückzuführen, der dem bereits erreichten und für die Zukunft erwarteten Wachstum von creditshelf Rechnung trägt. Zum 31. Dezember 2018 lag der Personalstand bei 33 Vollzeitäquivalenten (Vorjahr: 16,75 Vollzeitäquivalente). Im Wesentlichen resultiert die Erhöhung des Personalaufwandes aus der Gewährung eines Retention Bonus in Höhe von -1.792,5 TEUR (Vorjahreszeitraum: 0,0 TEUR). Dieser Bonus wurde leitenden Mitarbeitern zum 3. Quartal ausbezahlt, um die besonderen Leistungen im Zusammenhang mit dem Börsengang zu würdigen und gleichzeitig einen Anreiz zu setzen, auch künftig entsprechende Leistungen zu erbringen. Darüber hinaus führten der Personalaufbau in den Abteilungen Sales, IT, Marketing, Risiko und BackOffice sowie die Anpassung bzw. Einbeziehung der Vorstandsgehälter in die Personalaufwendungen zu steigenden Personalkosten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten mit 5.683,3 TEUR (im Vorjahr: 855,3 TEUR) im Wesentlichen Marketingaufwendungen, Rechts- und Beratungskosten sowie Kosten für die Begebung von virtuellen Beteiligungen.

Aus der Begebung virtueller Beteiligungen für einen Kooperationspartner sind im Geschäftsjahr 2018 Aufwendungen in Höhe von 1.070,2 TEUR angefallen. Im Vorjahr fielen aus diesem Sachverhalt keine Aufwendungen an.

Rechts- und Beratungsaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr auf -3.660,8 TEUR (Vorjahr: -136,9 TEUR) gestiegen, maßgeblichen Einfluss hatten insbesondere erhöhte Aufwendungen im Bereich Arbeitsrecht und rechtsanwaltliche Vertretung der Gesellschaft sowie die im Rahmen des IPO angefallenen Kosten für die Erstellung des Wertpapierprospektes und weitere vorbereitende Tätigkeiten.

Als Steuern vom Einkommen und Ertrag sind die latenten Steuern und die gezahlten und geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erfasst. Sie umfassen Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag. Der Körperschaftsteuersatz für den Veranlagungszeitraum 2018 betrug unter Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags wie im Vorjahr 15,8 %. Der Gewerbesteuersatz für Frankfurt am Main wurde mit 16,1 % berücksichtigt. Der Hebesatz der Stadt Frankfurt am Main beträgt 460 %.

2.2.6.5. Vermögenslage der creditshelf Aktiengesellschaft

Die Vermögenslage der creditshelf Aktiengesellschaft zum 31.12.2018 wird in folgender verkürzter Handelsbilanz dargestellt:

AKTIVA

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände 2.417,7 514,0
Sachanlagen 100,5 59,7
Finanzanlagen 25,0 25,0
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2.315,9 415,9
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 9.081,6 558,3
Rechnungsabgrenzungsposten 123,2 30,2
Aktive latente Steuern 0,0 818,2
Gesamtvermögen 14.063,9 2.421,2

Passiva

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Gezeichnetes Kapital 1.331,3 76,8
Kapitalrücklage 21.270,6 2.979,9
Verlustvortrag -1.947,0 -1.187,2
Jahresfehlbetrag -9.159,3 -759,8
Eigenkapital 11.495,5 1.109,6
Rückstellungen 1.892,9 827,3
Verbindlichkeiten 675,4 484,3
Gesamtkapital 14.063,9 2.421,2

Die Bilanzsumme der creditshelf Aktiengesellschaft hat sich aufgrund des weiteren Anstiegs des Geschäftsvolumens und der im Jahr 2018 erfolgten Kapitalerhöhungen erhöht. Das Vermögen der Gesellschaft setzt sich vornehmlich aus Anlagevermögen, Sachanlagevermögen sowie dem Umlaufvermögen, was im Wesentlichen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und dem Finanzmittelbestand besteht, zusammen. Der Rechnungsabgrenzungsposten besteht in der Hauptsache aus abgegrenzten Versicherungsbeiträgen. Die Passivseite besteht ausschließlich aus dem Eigenkapital sowie kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen.

2.2.6.6. Finanzlage der creditshelf Aktiengesellschaft

Im Folgenden werden die Mittelherkunft und die Mittelverwendung des Berichtsjahres anhand einer vereinfachten Kapitalflussrechnung dargestellt:

31.12.2018
TEUR
31.12.2017
TEUR
Periodenergebnis – 9.159,3 – 759,8
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 204,1 105,7
+ Zunahme der Rückstellungen 1.065,7 218,3
– sonstige zahlungsunwirksame Erträge – 305,8 – 214,3
– Zunahme andere Aktiva – 1.992,9 -336,5
+ Zunahme andere Passiva 188,1 236,0
+ Ertragsteueraufwand 818,1 – 355,9
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit – 9.183,1 – 1.127,3
– Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen – 1.757,0 – 238,7
– Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen – 84,8 – 55,3
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 1.848,8 – 294,0
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 19.545,2 1.500,0
– Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten 4,6 – 7,0
– Gezahlte Zinsen -1,6 1,0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 19.548,2 1.494,0
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe der Cashflows) 8.523,3 72,7
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 558,3 485,5
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 9.081,6 558,3

Zur Entwicklung der Liquidität und der Finanzkraft wird dargestellt, wie sich die Zahlungsmittel (Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten) im Berichtszeitraum durch Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse verändert haben. Dabei wird zwischen Zahlungsströmen aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Über die Zahlungsströme in der Kapitalflussrechnung werden Informationen getrennt nach den Cashflows aus diesen drei Tätigkeitsbereichen ausgewiesen, die in Summe der Veränderung des Finanzmittelfonds in der Berichtsperiode entsprechen, soweit diese nicht auf Wechselkurs- oder sonstigen Wertänderungen beruhen.

2.3. Risiko- und Chancenbericht

2.3.1. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem

Ziele und Strategie des Risikomanagements

Im Dezember 2018 hat creditshelf die Implementierung des neuen Risikomanagementsystems abgeschlossen. Folglich ergeben sich Veränderungen zur Darstellung im Halbjahresabschluss 2018. So wurde beispielsweise eine Risikostrategie festgelegt und der Risikomanagementprozess in Form eines Risikomanagementhandbuchs formalisiert und dokumentiert. Entsprechend ergaben sich Änderungen in der Granularität der Risiken sowie der Klassifizierung der Eintrittswahrscheinlichkeiten und des Schadensausmaßes. Die grundlegende Bewertung von Risiken hat sich im Vergleich zum Halbjahresabschluss 2018 nicht verändert.

creditshelf muss im Rahmen der Geschäftstätigkeit Risiken eingehen, um die mit den Aktivitäten verbundenen Chancen nutzen zu können. Die Zielsetzung des Risikomanagements umfasst dabei, die Wahrscheinlichkeit der Erreichung von Unternehmenszielen zu steigern, eine zuverlässige Grundlage für die Entscheidungsfindung und Planung aufzubauen sowie die Widerstandsfähigkeit der Organisation gegenüber Bedrohungen und negativen Ereignissen zu erhöhen.

Strategie ist die möglichst adäquate Identifikation, realistische Bewertung und vor allem wirksame Bewältigung der Risiken im Rahmen des Risikomanagements, um die tatsächlichen negativen Auswirkungen dieser Risiken auf das Unternehmen so gering wie möglich zu halten. Die umfassende Identifikation der bestehenden Risiken dient dazu, den Anteil der nicht identifizierbaren Risiken, die das Unternehmen unfreiwillig tragen muss, möglichst gering zu halten.

Das Risikomanagementsystem beinhaltet derzeit noch nicht die formalisierte Erfassung von Chancen. Hinsichtlich der Ausgestaltung orientiert es sich zur Sicherstellung der Erreichung dieser Ziele an den verfügbaren Good Practices in diesem Bereich. Hierzu zählt insbesondere das COSO Rahmenwerk.

Strukturen und Prozesse des Risikomanagements

Für die Aufrechterhaltung des Risikomanagementsystems ist ein an den Vorstand berichtender Risiko-Manager verantwortlich. Zu dessen Aufgabengebiet zählen beispielsweise die quartalsweisen Aktualisierungen des Risikokatalogs, das Überprüfen der Meldungen der Risk Owner, die Dokumentation sowie die Kommunikation an den Vorstand.

Aufgabe der Risk Owner ist insbesondere die Identifikation, Bewertung und schnelle Kommunikation von Risikosachverhalten sowie die Überwachung der Risiken. Durch ihre operative Nähe kommt den Risk Ownern für das frühzeitige Erkennen, Beurteilen und Managen der Risiken am Ort ihres Entstehens eine entscheidende Bedeutung zu.

Der Risikomanagementprozess untergliedert sich bei creditshelf in die Phasen: Risikoidentifikation, Risikobewertung, Risikosteuerung, Risikokommunikation sowie Risikoüberwachung und -Verbesserung.

Es erfolgt sowohl eine Analyse aus Sicht der Unternehmensleitung (Top-down) als auch eine aus Sicht der operativ mit der Erkennung und Steuerung von Risiken befassten Bereiche (Bottom-up).

Die Risikobewertung findet in einem ersten Schritt auf Bruttobasis durch den Risk Owner statt, also ohne Berücksichtigung von risikomindernden Aspekten, und bringt dadurch das maximale Bedrohungspotenzial zum Ausdruck. Eine Nettobewertung ergibt sich aus der Bruttobewertung abzüglich der Effekte der bereits umgesetzten Maßnahmen zur Risikosteuerung.

Das (Brutto-/Netto-)Risk Level, dem creditshelf ausgesetzt ist, ergibt sich als Produkt aus (Brutto-/Netto-)Eintrittswahrscheinlichkeit multipliziert mit dem (Brutto-/Netto-)Schadensausmaß. Die Eintrittswahrscheinlichkeiten werden in vier Kategorien eingeteilt.

Das potenzielle Schadensausmaß stellt die Schwere der Bedrohung bei Eintritt eines Ereignisses für creditshelf dar. Betrachtet wird dabei die Auswirkung auf die Ertragslage der creditshelf.

Je nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß beurteilt der Vorstand das Risk Level in der Risikobetrachtung als gering, mittel, wesentlich oder kritisch. Während grundsätzich alle erkennbaren Risiken erfasst werden, werden nur die entscheidungsrelevanten Risiken angegeben. Die Bedeutung der im Risikobericht beschriebenen Risiken für creditshelf ergibt sich aus der folgenden Übersicht:

Wahrscheinlichkeit
Auswirkung auf die Ertragslage
in TEUR
Sehr unwahrscheinlich unwahrscheinlich wahrscheinlich sehr wahrscheinlich
gering (< 100) gering gering gering gering
mittel (> 100) gering gering gering mittel
hoch (> 1.500) gering mittel wesentlich wesentlich
bedeutend (> 4.000) mittel wesentlich kritisch kritisch

Aus der Kenntnis über die relative Bedeutung der einzelnen Risiken und dem Gesamtumfang der Bedrohung werden im Rahmen der Risikosteuerung geeignete Risikobewältigungsmaßnahmen für die wesentlichen Einzelrisiken bestimmt. Optionen zur Risikobewältigung sind beispielsweise die Vermeidung, Verminderung, ein Transfer oder die Akzeptanz.

In einer Nettobetrachtung hat creditshelf entschieden, einen Risk Level bis „mittel“ zu akzeptieren. Das heißt, es können, aber es müssen keine risikomindernden Maßnahmen bei einem Brutto-Risk Level von „mittel“ ergriffen werden. Gleichwohl ist der Vorstand regelmäßig bestrebt, auch hier risikomindernde Maßnahmen zu implementieren. Bei wesentlichen und kritischen Risiken werden in jedem Fall risikoreduzierende Maßnahmen definiert, implementiert und überwacht. Kritische Risiken werden dabei besonders priorisiert.

Bei creditshelf erfolgt die standardisierte Kommunikation zum Risikomanagement intern durch einen vierteljährlich stattfindenden Austausch des Risk Managers mit den Risk Ownern sowie einer anschließenden Berichterstattung an den Vorstand. Neue signifikant erscheinende Risiken oder Umstände, die das Potenzial eines Risikos bedeutend erhöhen könnten, werden ad hoc und außerhalb der standardisierten Kommunikation an den Vorstand berichtet.

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess

Creditshelf verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den (Konzern-)Rechnungslegungsprozess, das sich ebenfalls am COSO-Framework orientiert. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem verfolgt das Ziel, die Rechnungslegung einheitlich und im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und den International Financial Reporting Standards (IFRS) sicherzustellen sowie den Abschlussadressaten des Konzern- und Jahresabschlusses zutreffende und verlässliche Informationen zur Verfügung zu stellen.

Im rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem wurden geeignete Strukturen sowie Prozesse definiert und in der Organisation umgesetzt. Der Rechnungslegungsprozess ist so implementiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte buchhalterische Erfassung sämtlicher geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist.

Das Kontrollsystem umfasst neben systemtechnischen Kontrollen auch manuelle Kontrollen sowie zur Sicherstellung des Vier-Augen-Prinzips eine angemessene Funktionstrennung auf allen Ebenen. Die Gesellschaft unterhält aufgrund der Größe des Konzerns keine konzerneigene interne Revision.

Die Finanzbuchhaltung der Tochtergesellschaft creditshelf service GmbH wird konzerneinheitlich und zentral von der Finanzbuchhaltung der creditshelf Aktiengesellschaft vorgenommen und die Abschlusserstellung erfolgt durch Mitwirkung eines externen Dienstleisters.

Der Vorstand der Gesellschaft ist verantwortlich für die Umsetzung und Überwachung des internen Kontrollsystems, welches das (konzern-)rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem mit einschließt.

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem für die creditshelf Gruppe wurde bis zum Geschäftsjahresende 2018 weiter ausgebaut.

Das rechnungslegungsbezogene Risikomanagementsystem ist Bestandteil des Risikomanagements des Konzerns und umfasst alle organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Erkennung und zum Umgang mit den Risiken der Finanzberichterstattung.

Die für die kontinuierliche Verfolgung der Risikoentwicklung und laufende Überprüfung der rechnungslegungsbezogenen Daten relevanten Risiken werden von dem zuständigen Risk Owner überwacht. Die Ergebnisse der regelmäßigen Überwachung werden quartalsweise mit dem Risk Manager identifiziert, dokumentiert und beurteilt.

Geeignete Maßnahmen zur Überwachung sowie zur Risikoverbesserung von rechnungslegungsbezogenen Risiken sind durch das Risikomanagement des Konzerns eingerichtet.

2.3.2. Risikobericht

Die Darstellung der folgenden Risiken lehnt sich an die intern vorgegebene Kategorisierung nach Risikoarten an und folgt einer Nettobetrachtung.

Marktrisiken

Die Gesellschaft ist von verschiedenen makroökonomischen Trends abhängig, wie etwa der Entwicklung der Gesamtwirtschaft sowie der Inflations- und Zinsentwicklung. Steigende Zinsen können zu vermehrten Kreditausfällen und einer geringeren Nachfrage auf Seiten der Kreditnehmer führen. Zudem eröffnen sich daraus für Investoren weitere Anlageklassen mit geringem Risikoprofil wie beispielsweise Staatsanleihen. Basierend auf aktuellen Veröffentlichungen der Bundesbank 18, geht der Vorstand von abnehmenden Wachstumsraten und Bankzinsen aus, die von einem niedrigen Niveau kommend lediglich leichtere Aufwärtsentwicklungen erfahren werden.

Risikobewertung: gering

Finanzrisiken

Liquiditätsrisiko

Die creditshelf Gruppe hat in der Vergangenheit Fehlbeträge erwirtschaftet und könnte auch in Zukunft solche Fehlbeträge generieren. Hierbei können insbesondere steigende Betriebsausgaben oder Entscheidungen für weitere Investitionen in Wachstum eine Rolle spielen. Eine nachhaltige Verlustsituation kann längerfristig zu einem Liquiditätsrisiko führen. Durch den erfolgreichen Börsengang im zweiten Halbjahr 2018 sieht der Vorstand dieses Risiko in einer kurz- bis mittelfristigen Betrachtung als gering an.

Als Maßnahmen werden bereits quartalsweise Cashflow-Prognosen durchgeführt sowie frühzeitige Vorbereitungen auf potenzielle Finanzierungsrunden getroffen.

Risikobewertung: gering

18 Deutsche Bundesbank Monatsbericht Dezember 2018

Operative Risiken

Datenverluste und Systemschädigungen

Aufgrund des digitalen Geschäftsmodells von creditshelf ist die Gesellschaft potenziell besonders anfällig für Datenverluste und Systemschädigungen durch externe Angriffe auf die IT-Systeme und durch unzureichende Schutzmaßnahmen. Folgen daraus können datenschutzrechtlicher Natur sein, aber auch Reputationsverluste und nachgelagert finanzielle Verluste bedeuten.

Es wurden zahlreiche Maßnahmen zum Schutz der IT-Infrastruktur getroffen. Darüber hinaus bestehen Dienste zur Erkennung von externen Angriffen. Zur Überprüfung der Wirksamkeit werden Penetrationstests durchgeführt.

Risikobewertung: gering

Schwachstellen bei der Softwareentwicklung

Die Produkte und Dienstleistungen der Gesellschaft sowie ihre internen Systeme sind auf technisch komplexe selbsterstellte Software angewiesen. Wenn creditshelf nicht in der Lage sein sollte, die Plattform fehlerfrei zu betreiben, die Internetnetzwerke und IT-Systeme der creditshelf Gruppe aufrecht zu halten, zu warten, einzubinden und zu skalieren sowie entsprechend den Anforderungen weiterzuentwickeln, könnte dies einen wesentlichen negativen Einfluss auf die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.

creditshelf hat entsprechende Maßnahmen getroffen, um Fehler bei der Softwareentwicklung zu vermeiden. Hierzu zählen beispielsweise etablierte standardisierte Prozesse mit Kontrollschleifen und Testverfahren. Die Freigabe neuer Produkte und Prozesse erfolgt mit den entsprechenden Risiko- und Produktverantwortlichen, sodass potenzielle Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.

Risikobewertung: gering

Eingeschränkte Betriebsbereitschaft aufgrund von infrastrukturellen Störungen

Ausfälle oder Störungen der Strom-, Netzwerk- und Internetanbindung können zu sehr starken Einschränkungen der Geschäftstätigkeit führen.

Zur Begrenzung dieses Risikos werden Redundanzen in der Hardware, im Netzwerk und in der Internetverbindung risikoorientiert eliminiert, beispielsweise durch eine Internetverbindung, die auf physisch abgegrenzten, separaten Netzen basiert.

Risikobewertung: gering

Compliance und Rechtsrisiken

Schadensersatzansprüche seitens der Investoren

Der Konzern ist einer Vielzahl von Rechtsrisiken ausgesetzt. Sollten Investoren beispielsweise Verluste ihrer Investition erleiden, so könnten diese bestrebt sein, Ansprüche gegen creditshelf herzuleiten. Derzeit wurden keine Ansprüche geltend gemacht.

creditshelf hat umfassende Prozesse implementiert, um Kreditausfallrisiken zu vermindern. Erkennbare Ausfallrisiken werden den Investoren frühzeitig transparent offengelegt. Es erfolgt eine kontinuierliche Begutachtung der Risikopositionen aus rechtlicher und operationeller Perspektive.

Risikobewertung: gering

Verstöße gegen regulatorische Anforderungen

creditshelf unterliegt zahlreichen regulatorischen Anforderungen wie beispielsweise der Finanzanlagenvermittlerverordnung. Darüber hinaus ist der Konzern von einer Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften zum Datenschutz und zur Datensicherheit betroffen, von denen sich viele noch in der Entwicklung befinden. Die Nichteinhaltung von regulatorischen Anforderungen und Vorschriften kann zu Reputationsverlusten, Einschränkungen der Geschäftstätigkeit oder Strafzahlungen führen.

Durch die implementierten Compliance-Richtlinien und Verfahren, auch in Hinblick auf die regulatorisch geforderte ad-hoc Publizitätspflichten sowie die zusätzlich geschaffenen Kapazitäten im Bereich Legal, konnte das Risiko erheblich reduziert werden.

Risikobewertung: gering

Strategische Risiken

Forderungsausfallrisiko

Die creditshelf Gruppe selbst gewährt keine Kredite. Neben einer Vermittlungsgebühr vom Kreditnehmer werden weitere Erträge gegenüber den Investoren erzielt, die zur Zahlung fällig werden, wenn der Kreditnehmer Rückzahlungen auf das Darlehen leistet. Ausfälle der Kreditnehmer können daher zu geringeren Erlösen im Konzern führen, wenn die Gesellschaft auf die Einforderung der Investorengebühren in diesen Fällen verzichtet.

Wenn Kreditnehmer mit ihren Krediten in Verzug geraten oder ausfallen, würde sich die Rendite für Investoren, die in diese Darlehen investiert haben, nachteilig verändern und die Reputation der creditshelf könnte geschädigt sowie das erwartete Umsatz- und Ertragswachstum beeinträchtigt werden.

Um die Forderungsausfallrisiken zu reduzieren, wendet die creditshelf Gruppe Analyse- und Scoringverfahren an. Aufgrund der kurzen operationalen Historie sind die zur Verfügung stehenden Eingangsdaten jedoch noch limitiert. In der Bilanz werden auf Basis gewonnener Erfahrungen Einzelwertberichtigungen vorgenommen.

Risikobewertung: mittel

Beschaffungsrisiken

Obwohl die creditshelf Gruppe über eine Vielzahl an Investoren verfügt, ist eine relativ geringe Anzahl an Investoren für ein relativ hohes Euro-Volumen der Investitionen in über die creditshelf Plattform arrangierte Kredite verantwortlich. Sollten es diese Investoren unterlassen künftig über die creditshelf Plattform Fremdkapital anzubieten, könnte möglicherweise die Nachfrage von Kreditnehmern im geplanten Umfang nicht bedient werden.

Um dem Beschaffungsrisiko entgegenzuwirken, wird versucht, die Finanzierungsbasis durch kontinuierliche Integration von (neuen) Investoren zu erweitern.

Risikobewertung: mittel

Plattformrisiken

Die creditshelf Gruppe ist auf das Wachstum der Nutzerbasis wie beispielsweise Kreditnehmer und Investoren angewiesen. Insbesondere wenn der Konzern nicht in der Lage sein sollte, das Volumen der über die creditshelf Plattform arrangierten Kredite aufrechtzuerhalten oder zu erhöhen, werden die Geschäftstätigkeit und die Lage der Gesellschaft beeinträchtigt.

Der Erfolg des Unternehmens hängt daher erheblich von dem Erfolg der Marketinganstrengungen ab. Sollte creditshelf nicht in der Lage sein, (weitere) Kunden und andere Nutzer für die Produkte und Dienstleistungen zu gewinnen, könnte dies ihr Geschäft und ihr künftiges Wachstum beeinträchtigen.

creditshelf zielt darauf ab, die Dienstleistungen und Produkte stetig zu verbessern und zu erweitern, außerdem die Finanzierungsbasis zu erweitern und die Finanzierungskonditionen zu verbessern.

Risikobewertung: mittel

Übernahme des Geschäftsmodells durch Wettbewerber

Die Gefahr, dass der allgemeine Wettbewerb das eigene Geschäftsmodell übernimmt, stellt ein (weitestgehend) branchenunabhängiges Unternehmens- und Unternehmerrisiko dar, so auch für creditshelf.

Zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsvorteile werden die Produkte, die interne Organisation, Partnerschaften und das Netzwerk der creditshelf kontinuierlich optimiert und ausgebaut.

Risikobewertung: mittel

Ausbleibende Synergien aus strategischen Partnerschaften

Strategische Partnerschaften könnten sich nicht so entwickeln wie ursprünglich geplant oder nicht in der beabsichtigten Art und Weise zustande kommen.

Der Vorstand der creditshelf steht in kontinuierlichem Kontakt mit aussichtsreichen potenziellen und bestehenden Partnern.

Risikobewertung: mittel

Gesamtrisikosituation

Die Risikosituation hat sich gegenüber der Berichterstattung im Halbjahresfinanzbericht nicht wesentlich verändert. Die Einschätzung des Gesamtrisikos basiert auf dem Risikomanagement der creditshelf. Falls notwendig, wurden bei steuerbaren Risiken entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Hinzu kommen exogene Konjunkturrisiken, die nicht durch die Gesellschaft beeinflussbar sind, jedoch fortlaufend überwacht werden. Eine gesamtheitliche Betrachtung ergibt keine Risiken, die als wesentlich oder kritisch einzustufen wären. Weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit weisen die Risiken einen bestandsgefährdenden Charakter auf. Ein Großteil der Risiken wird vielmehr nach risikoreduzierenden Maßnahmen als gering eingeschätzt. Derzeit sind keine Risiken erkennbar, die die Geschäftsentwicklung der credtishelf nachhaltig negativ beeinflussen könnten.

2.3.3. Chancenbericht

In Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit des Konzerns ergeben sich eine Vielzahl von Chancen, die es teilweise schnell zu ergreifen gilt. Wir verstehen Chancenmanagement als kontinuierliche Aufgabe. Dabei werten wir regelmäßig Marktanalysen aus und verfolgen Technologietrends im Detail. Darüber hinaus analysieren wir die Bedürfnisse unserer Kunden sowie Wachstumstreiber und branchenspezifische Erfolgsfaktoren.

Die Reihenfolge der folgenden Chancen spiegelt die Einschätzung des Vorstands im Hinblick auf das relative Ausmaß für creditshelf wider und bietet daher einen Anhaltspunkt für die gegenwärtige Bedeutung dieser Chancen. In jenem Umfang wie es wahrscheinlich ist, dass die Chancen eintreten, haben wir diese in unserer Prognose berücksichtigt.

Finanzierungsalternative zu traditionellen Bankkrediten

Immer mehr kleine und mittlere Unternehmen suchen nach Finanzierungsalternativen zu den klassischen Bankkrediten. Solche Kreditnehmer sind auch zunehmend offen für digitale Angebote, insbesondere für Kredite, die über digitale Online-Kreditplattformen arrangiert werden.

Zunehmende Bereitschaft, in Kredite an kleine und mittlere Unternehmen zu investieren

creditshelf ist der Auffassung, dass Investitionen in Kredite an kleine und mittlere Unternehmen eine attraktive Anlageklasse für Investoren sein können, die eine höhere Rendite anstreben. Nach geltendem deutschen Recht wären Investoren in vielen Fällen von der direkten Kreditvergabe an Kreditnehmer ausgeschlossen, da sie nicht über eine entsprechende Banklizenz verfügen. Die digitalen Online-Kreditplattformen helfen bei der Auswahl potenzieller Kreditnehmer und bieten potenziellen Investoren die Möglichkeit, in ein Kreditportfolio zu investieren.

Banken evaluieren ihre Strategie im Hinblick auf kleine und mittlere kreditnehmende Unternehmen

Immer mehr Banken haben die Absicht geäußert, mit jungen Fin-Tech-Unternehmen zusammenzuarbeiten, um ihr eigenes Angebot zu verbessern. Für Großbanken gelten Betreiber von digitalen Online-Kreditplattformen daher als potenzielle Kooperationspartner. creditshelf ist der Ansicht, dass der von vielen Banken angewandte traditionelle Prozess der Kreditantragsprüfung und -entscheidung aus Sicht der Banken zu kostspielig und ineffizient und aus Sicht des Kreditnehmers zu zeitaufwendig und unsicher ist. Diese Trends erklären, warum in den letzten Jahren die Bedeutung der traditionellen Bankkredite im Finanzierungsmix vieler kleiner und mittlerer Unternehmen abgenommen hat.

2.4. Prognosebericht

In Anlehnung an den Wirtschaftsbericht und unter Berücksichtigung des Wachstumsziels, mittelfristig pro Jahr Kredite in Höhe von 500 Mio. Euro finanzieren zu können sowie einer Conversion Rate von mittelfristig rund 10%, rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2019 mit einem Konzernumsatz von EUR Mio. 4,5 bis EUR Mio. 5,5. Ebenfalls auf Konzernebene erwartet der Vorstand ein negatives EBIT von EUR Mio. 3,5 bis EUR Mio. 4,5.

Das Wachstum der Umsatzerlöse berücksichtigend, ist die Prognose im Wesentlichen geprägt durch hohe Werbekosten zur Positionierung des Unternehmens im Markt. Des Weiteren fließen in die Einschätzung für das Geschäftsjahr 2019 der weitere Aufbau des Personalbestandes sowie das Mitarbeiteraktienprogramm ein. Da der zu buchende Aufwand für das Mitarbeiteraktienprogramm maßgeblich an die Kursentwicklung der creditshelf Aktie geknüpft ist, können entsprechende Kursausschläge erheblichen Einfluss auf das EBIT Ergebnis haben.

Gemäß der definierten Wachstumspfeiler plant das Unternehmen, die eingesetzte Software weiterzuentwickeln, Bank-Kooperationen einzugehen sowie das Produktportfolio zu erweitern, um die Marktposition der creditshelf nachhaltig zu stärken.

Insgesamt sieht der Vorstand das Unternehmen gut für zukünftiges Wachstum positioniert. Die Gesellschaft weist eine hohe Anpassungsfähigkeit seines Geschäftsmodells auf und kann sich in seinem dynamischen Marktumfeld behaupten und flexibel auf individuelle Gegebenheiten reagieren.

Die tatsächliche Entwicklung der creditshelf kann aufgrund der beschriebenen Chancen und Risiken sowohl positiv als auch negativ von unseren Prognosen abweichen (siehe hierzu unseren Risiko- sowie Chancenbericht).

Aufgrund der engen Verflechtung der creditshelf Aktiengesellschaft und ihres hohen Gewichts innerhalb des Konzerns, wird auf einen eigenen Ausblick für die Aktiengesellschaft verzichtet und auf die auf Konzernebene getroffenen Aussagen verwiesen.

2.5. Corporate Governance

2.5.1. Corporate-Governance-Bericht/ Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f und 315d HGB 19

Nachfolgend berichten wir über die Corporate Governance und die wesentlichen Grundzüge der Unternehmensführung der creditshelf Aktiengesellschaft einschließlich der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex, des Vergütungsberichts und weiterer Angaben nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches.

Erklärung gemäß § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat der creditshelf Aktiengesellschaft haben die folgende Erklärung gemäß § 161 AktG am 3. Januar 2019 verabschiedet und auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht:

„§ 161 AktG verpflichtet den Vorstand und den Aufsichtsrat der creditshelf Aktiengesellschaft jährlich und für das Jahr 2018 erstmals für den Zeitraum seit dem 25. Juli 2018, dem Datum der erstmaligen Zulassung der Aktien zum Börsenhandel im Sinne von § 3 Abs. 2 AktG, zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ (Kodex) entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.

Nachfolgende Erklärung bezieht sich auf die Kodex-Fassung vom 7. Februar 2017.

Vorstand und Aufsichtsrat der creditshelf Aktiengesellschaft erklären gemäß § 161 AktG, dass im Zeitraum seit dem 25. Juli 2018 dem Kodex mit Ausnahme der nachfolgend genannten Nummern aus den dort genannten Gründen entsprochen wurde und auch künftig mit den genannten Abweichungen entsprochen wird.

Ziffer 3.8 Abs. 3 Kodex (D&O-Versicherung Aufsichtsrat, Selbstbehalt)

Für die Mitglieder des Aufsichtsrats ist in der Directors & Officers-Versicherung (D&O-Versicherung) kein Selbstbehalt vereinbart. Da die Vergütungsstruktur des Aufsichtsrats auf eine funktions- und aufgabenbezogene feste Vergütung ohne erfolgsorientierte Bestandteile beschränkt ist, würde ein Selbstbehalt für Aufsichtsratsmitglieder, wirtschaftlich betrachtet, zu einem unverhältnismäßigen Ergebnis führen.

19 Die im Kapitel 2.5.1 dargestellten Sachverhalte gelten als lageberrichtsfremd und waren daher nicht Gegenstand einer inhaltlichen Prüfung durch den Konzernabschlussprüfer bzw. den Prüfer des Jahresabschluss der creditshelf Aktiengesellschaft.

Ziffer 3.10 Satz 1 Kodex (Bericht über die Corporate Governance und Veröffentlichung im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung)

Da die creditshelf Aktiengesellschaft bis zum 25. Juli 2018 nicht Adressat des Kodex war, wurde bislang kein Bericht über die Corporate Governance erstellt und veröffentlicht. Vor diesem Hintergrund wird vorsorglich eine Abweichung von der Empfehlung in Ziffer 3.10 Satz 1 Kodex erklärt. creditshelf Aktiengesellschaft beabsichtigt, künftig vorgenannter Empfehlung zu entsprechen.

Ziffer 4.1.3 Satz 2 Hs. 2 Kodex (Offenlegung der Grundzüge des Compliance Management Systems)

Da die creditshelf Aktiengesellschaft bis zum 25. Juli 2018 nicht Adressat des Kodex war, wurden die Grundzüge des Compliance Management Systems der creditshelf Aktiengesellschaft bislang nicht offengelegt. Selbstverständlich hat die creditshelf Aktiengesellschaft ein Compliance Management System, welches fortlaufend weiterentwickelt wird.

Ziffer 4.1.5 Satz 1 Kodex (Diversity bei der Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen)

Angesichts der Größe der creditshelf Aktiengesellschaft erfolgten Einstellungen in erster Linie nach der fachlichen Qualifikation und dies wird auch weiterhin der Fall sein. Selbstverständlich wird dabei aber auch der Gesichtspunkt Diversity und insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen berücksichtigt.

Ziffer 4.2.2 Abs. 2 Satz 3 Kodex (Durchführung Vergütungsvergleich)

Die dieser Empfehlung zu Grunde liegende Wertung ist auf die creditshelf Aktiengesellschaft nicht übertragbar. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist im Vergleich zur Vergütung von Vorstandsmitgliedern bei anderen börsennotierten Gesellschaften äußerst moderat. Außerdem erscheint ein solcher Vergleich angesichts der geringen Anzahl an Mitarbeitern unverhältnismäßig.

Ziffer 4.2.3 Abs. 2 Satz 2 Kodex (fixe und variable Bestandteile der monetären Vergütung)

Derzeit erhalten die Mitglieder des Vorstands keine variable Vergütung. Der Aufsichtsrat ist der Überzeugung, dass die Aussicht auf eine künftige Erhöhung der Vergütung im Falle einer positiven Entwicklung der creditshelf Aktiengesellschaft auf eine nachhaltige Entwicklung der creditshelf Aktiengesellschaft ausgerichtet ist.

Angesichts der Höhe der vereinbarten Vergütung für die einzelnen Vorstandsmitglieder und deren jeweiligen Amtszeit, ist ein Abfindungscap nach Auffassung des Aufsichtsrats unangemessen.

Ziffer 4.2.3 Abs. 6 Kodex (Information über die Grundzüge des Vergütungssystems)

Da die creditshelf Aktiengesellschaft bis zum 25. Juli 2018 nicht Adressat des Kodex war, wurden die Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand der creditshelf Aktiengesellschaft bislang nicht offengelegt. Auch künftig ist nicht beabsichtigt, die Hauptversammlung der creditshelf Aktiengesellschaft über die Grundzüge des Vergütungssystems der Vorstandsmitglieder und deren Veränderung gesondert zu informieren, da die entsprechenden Informationen im Rahmen des Geschäftsberichts, erstmals für das Geschäftsjahr 2018, offengelegt werden, der allen Aktionären zur Verfügung steht.

Ziffer 4.2.5 Abs. 2 bis 4 Kodex (Inhalt des Vergütungsberichts)

Gemäß Ziffer 4.2.5 Abs. 2 Kodex soll der Vergütungsbericht Angaben zur Art der von der Gesellschaft erbrachten Nebenleistungen enthalten. Da die Nebenleistungen im absolut üblichen und angemessenen Rahmen liegen, ist es die Auffassung des Aufsichtsrats, dass das Interesse der derzeitigen Vorstandsmitglieder an einer Wahrung ihrer Privatsphäre Vorrang gegenüber einer Auflistung der Nebenleistungen hat.

Gemäß Ziffer 4.2.5 Abs. 3 und 4 Kodex soll eine individualisierte Offenlegung der Vergütung der Mitglieder des Vorstands unter Verwendung der dem Kodex beigefügten Mustertabellen erfolgen. In der Hauptversammlung vom 18. Juni 2018 wurde eine Befreiung von der Verpflichtung einer individualisierten Offenlegung der Vergütung der Vorstandsmitglieder gemäß §§ 286 Abs. 5, 314 Abs. 2 HGB beschlossen. Da die in Ziffer 4.2.5 Abs. 3 und 4 Kodex enthaltenen Empfehlungen eine individualisierte Offenlegung der Vergütung der Vorstandsmitglieder erfordern, kann dieser Empfehlung nicht gefolgt werden.

Ziffer 5.1.2 Abs. 1 Satz 2 Kodex (Zusammensetzung Vorstand)

Die Bestellung der Vorstandsmitglieder der creditshelf Aktiengesellschaft erfolgte aufgrund fachlicher und persönlicher Qualifikation. Selbstverständlich wird der Aufsichtsrat bei künftigen Veränderungen im Vorstand auch den Gesichtspunkt Diversity berücksichtigen.

Ziffer 5.1.2 Abs. 2 Satz 3 (Altersgrenze für Vorstandsmitglieder)

Eine Altersgrenze für Vorstandsmitglieder der creditshelf Aktiengesellschaft erachtet der Aufsichtsrat derzeit für nicht erforderlich.

Ziffern 5.3.1 Satz 1, 5.3.2 Abs. 1, 3, 5.3.3 Kodex (Bildung von Ausschüssen des Aufsichtsrats)

Angesichts der Größe des Aufsichtsrats erachtet der Aufsichtsrat die Bildung von Ausschüssen und somit auch die Bildung eines Prüfungsausschusses und Nominierungsausschusses für nicht notwendig. Aus diesem Grund kann auch nicht der in Ziffer 5.3.2 Abs. 3 Kodex enthaltenen Empfehlung entsprochen werden.

Ziffer 5.4.1 Abs. 2 Satz 1 und 2 Kodex (Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats, Kompetenzprofil)

Derzeit ist die Benennung von Zielen zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats und die Erarbeitung eines Kompetenzprofils hierzu ohne Bedeutung. Der Aufsichtsrat wird sich bei der nächsten Aufsichtsratswahl selbstverständlich damit auseinandersetzen.

Ziffer 7.1.2 Satz 3 (Veröffentlichungsfristen für Finanzinformationen)

Die creditshelf Aktiengesellschaft veröffentlicht unterjährige Finanzinformationen innerhalb der gesetzlichen Fristen gemäß WpHG. Derzeit benötigt die creditshelf Aktiengesellschaft diesen Zeitraum für die Veröffentlichung der unterjährigen Finanzinformationen und wird ihn gegebenenfalls in Zukunft auf 45 Tage anpassen.

Vorstand und Aufsichtsrat der creditshelf Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main.“

Unternehmensführungspraktiken, die über gesetzliche Anforderungen hinaus angewandt werden – insb. Corporate Compliance

Die Gesellschaft ist sich ihrer unternehmerischen Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Gesellschaft und Umwelt bewusst. Verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln ist für die Gesellschaft eine zentrale Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit und langfristigen unternehmerischen Erfolg. Hinsichtlich der unternehmerischen Verantwortung orientiert sich die Gesellschaft an den gültigen rechtlichen Rahmenbedingungen sowie an internen Richtlinien.

Corporate Compliance ist bei der Gesellschaft eine wesentliche Leitungsaufgabe des Vorstands und umfasst Maßnahmen zur Einhaltung gesetzlicher und behördlicher Vorschriften, unternehmensinterner Richtlinien sowie Kodizes. Darin eingeschlossen sind unter anderem Kartell- und Korruptionsvorschriften sowie die Regelungen des Kapitalmarktrechts. Die Gesellschaft erwartet von allen Mitarbeitern ein rechtlich einwandfreies Verhalten im unternehmerischen Alltag.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde das Thema Compliance mit der Einstellung eines Leiters Recht und Compliance personell zugeordnet. Dieser berichtet direkt an den Vorstand. Dies erlaubt, dass Compliance-Themen zeitnah und professionell adressiert werden. Darüber hinaus folgt die Gesellschaft kodifizierten und IT-gestützten Prozessen im Rahmen des Onboardings („Know Your Customer-Prinzip“) für Unternehmen und Investoren, der Vorbereitung der Kreditvergabe durch die Fronting Bank sowie des Vertragsmanagements und der Kontrolle des Zahlungslaufs. An identifizierten kritischen Punkten wurde ein Vier-Augen-Prinzip etabliert. Im Rahmen der kontinuierlichen Optimierung interner Prozesse der Gesellschaft wurde ein Internes Kontroll-System (IKS) etabliert, dass die Prävention, Überwachung und Intervention umfasst. Ein dezidiertes Zugangs- und Rechte-System auf „Need-to-Know“ Basis sichert die Vertraulichkeit von sensitiven Informationen. Die Überwachung von Compliance-relevanten Risiken erfolgt im Rahmen eines standardisierten Entity-Risk-Management (ERM) Prozesses. Mitarbeiter der Gesellschaft erhalten für relevante Regelungen (Policy-), Verfahren (Procedure-) und Compliance-Themen entsprechende Dokumentationen und Schulungen. Die bestehenden Regelungen und Verfahren (Policies & Procedures) werden fortlaufend überprüft und ggf. weiterentwickelt.

Den Beschäftigten wird über ein elektronisches Hinweisgebersystem auf geeignete Weise die Möglichkeit eingeräumt, geschützt Hinweise auf Rechtsverstöße im Unternehmen zu geben.

Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

Bei der creditshelf Aktiengesellschaft obliegt dem Vorstand die Verantwortung für die Strategie und Steuerung des Konzerns. Der Aufsichtsrat berät den Vorstand und überwacht dessen Geschäftsführung. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten im Interesse des Unternehmens eng zusammen mit dem Ziel, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Dazu berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig, umfassend und zeitnah über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, der Risikoentwicklung und der Compliance. Ziel- und Planungsabweichungen werden dem Aufsichtsrat erläutert. Die strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung des Konzerns wird mit dem Aufsichtsrat abgestimmt und erörtert.

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats dürfen bei ihren Entscheidungen und im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit für die creditshelf Aktiengesellschaft weder persönliche Interessen verfolgen noch anderen Personen ungerechtfertigte Vorteile gewähren. Im Geschäftsjahr 2018 ist es zu keinen Interessenkonflikten von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern gekommen.

Vorstand

Im Vorstand der creditshelf Aktiengesellschaft sind der Vorstandsvorsitzende und die gleichberechtigten Vorstände mit den einzelnen Zentralfunktionen umfassenden Vorstandsressorts vertreten. Dem Vorstand gehörten zum Geschäftsjahresende 2018 drei Mitglieder an. Die Steuerung des creditshelf Konzerns erfolgt durch den Vorstand der creditshelf Aktiengesellschaft als Muttergesellschaft. In dieser sind alle Leitungsfunktionen gebündelt. Zu den zentralen Aufgaben des Vorstands gehören die Festlegung der Unternehmensstrategie, die Unternehmensfinanzierung, das Risikomanagement sowie die Steuerung des Vertriebs. Des Weiteren ist der Vorstand für die Aufstellung der Jahres-, Konzern- und Zwischenabschlüsse sowie für die Einrichtung und Überwachung des Risikomanagementsystems zuständig. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevante Themen, u. a. die Planung, den Geschäftsverlauf, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die Risikosituation, das Risikomanagements und die Compliance. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen ist der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden. Für solche Entscheidungen sind zudem Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrats vorgesehen. Der Vorstand sorgt für eine offene und transparente Unternehmenskommunikation.

Der Vorstand führt die Geschäfte der Gesellschaft in eigener Verantwortung. Dabei gilt der Grundsatz der Gesamtverantwortung, das heißt, die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die Geschäftsführung. Jedem Vorstandsmitglied sind im Geschäftsverteilungsplan bestimmte Aufgaben zur besonderen Bearbeitung zugewiesen. Bestimmte Entscheidungen, insbesondere solche, bei denen die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich ist oder für die der Vorstand nach Gesetz oder Satzung zuständig ist, sind nach der Geschäftsordnung dem Gesamtvorstand vorbehalten. Ein Beschluss des Gesamtvorstands ist außerdem in Angelegenheiten herbeizuführen, die dem Vorstand durch den Vorstandsvorsitzenden oder ein Vorstandsmitglied zur Entscheidung vorgelegt werden.

Die Sitzungen des Vorstands sollen in regelmäßigen Abständen stattfinden. Sie werden vom Vorstandsvorsitzenden einberufen. Dieser setzt auch die Tagesordnung fest und leitet die Sitzungen. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder geladen sind und mindestens die Hälfte seiner Mitglieder an der Beschlussfassung teilnimmt. Die Beschlüsse des Vorstands sind mit einfacher Stimmenmehrheit der abgegebenen Stimmen gültig. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorstandsvorsitzenden, soweit der Vorstand aus mehr als zwei Mitgliedern besteht. Beschlüsse können auch außerhalb von Sitzungen durch Stimmabgabe in Textform oder telefonisch gefasst werden, wenn kein Vorstandsmitglied diesem Verfahren unverzüglich widerspricht. Weitere Einzelheiten sind in der Geschäftsordnung für den Vorstand geregelt.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der creditshelf Aktiengesellschaft bestellt die Vorstandsmitglieder und berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Dem Aufsichtsrat gehören sechs Mitglieder an. Auf Basis des Deutschen Corporate Governance Kodex („DCGK“) misst die Gesellschaft der Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder eine hohe Bedeutung bei. Die Mitglieder des Aufsichtsrats der creditshelf Aktiengesellschaft verfügen über die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und die fachliche Kompetenz für ihre ausgeübten Tätigkeiten.

Eine Geschäftsordnung regelt die Aufgaben des Aufsichtsrats, insbesondere die interne Organisation, und die Zustimmungserfordernisse des Gremiums bei Vorstandsentscheidungen. Sitzungen des Aufsichtsrats finden mindestens viermal im Jahr, mit mindestens zwei Sitzungen in einem Kalenderhalbjahr statt, soweit eine geschäftliche Veranlassung dazu vorliegt oder ein Mitglied des Aufsichtsrats oder des Vorstands dies verlangt. Die Einberufung der Sitzungen erfolgt grundsätzlich durch den Vorsitzenden.

Der Aufsichtsrat ist nur beschlussfähig, wenn mindestens drei Mitglieder an der Beschlussfassung teilnehmen. Schriftliche, telegrafische, fernmündliche, elektronische oder per Telefax erfolgende Beschlussfassungen des Aufsichtsrats sind zulässig, wenn der Vorsitzende des Aufsichtsrats dies anordnet. Entscheidungen bedürfen grundsätzlich der einfachen Mehrheit. Bei Stimmengleichheit hat der Aufsichtsratsvorsitzende in einer zweiten Abstimmung bei erneuter Stimmengleichheit ein zweifaches Stimmrecht.

Der Aufsichtsrat tagt ohne die Vorstandsmitglieder, sofern der Vorsitzende des Aufsichtsrats im Einzelfall eine entsprechende Anordnung trifft (z.B. soweit dies für eine unabhängige Beratung und Entscheidungsfindung erforderlich ist). Weitere Einzelheiten sind in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat geregelt.

Die Benennung von Zielen zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats und die Erarbeitung eines Kompetenzprofils sind momentan nicht relevant. Der Aufsichtsrat wird sich bei der nächsten Aufsichtsratswahl selbstverständlich mit diesen Fragen auseinandersetzen.

Angesichts der Größe des Aufsichtsrats wurde von der Bildung von Ausschüssen abgesehen, sodass somit auch die Bildung eines Prüfungsausschusses und Nominierungsausschusses für nicht notwendig erachtet wurde.

Nach Einschätzung des Aufsichtsrats besteht der Aufsichtsrat aus einer angemessenen Zahl unabhängiger Mitglieder. Mit Ausnahme von Herrn Elgeti, der aufgrund seiner mittelbaren kontrollierenden Beteiligung an der Aktionärin der Gesellschaft Hevella Capital GmbH & Co. KGaA, die nach Kenntnis der Gesellschaft 39% der Stimmrechte der Gesellschaft kontrolliert, sowie seiner mittelbaren kontrollierenden Beteiligung an der Aktionärin der Gesellschaft Obotritia Capital KGaA, die nach Kenntnis der Gesellschaft 3,04% der Stimmrechte der Gesellschaft kontrolliert und somit nicht als unabhängig anzusehen ist, sind sämtliche Aufsichtsratsmitglieder als unabhängig anzusehen. Bei den unabhängigen Aufsichtsratsmitgliedern handelt es sich somit um Frau Heraeus-Rinnert sowie die Herren Hentschel, Prof. Dr. Schiereck, Dr. Rauhut und Pinto Coelho.

Feststellungen nach § 76 Abs. 4 bzw. § 111 Abs. 5 AktG

Der Vorstand hat am 19. Dezember 2018 gemäß § 76 Abs. 4 AktG die folgende Zielgröße für den Frauenanteil in der Führungsebene unterhalb des Vorstands festgesetzt: 28,6%. Die entsprechende Zielgröße soll bis zum 31. Dezember 2022 erreicht werden. Im Berichtszeitraum wurden die festgesetzten Zielgrößen erreicht. Eine weitere Führungsebene unterhalb des Vorstandes besteht derzeit nicht, weshalb hierfür keine Zielgrößen festgelegt wurden.

Aufgrund der Tatsache, dass die Gesellschaft erst seit kurzem börsennotiert ist, hat der Aufsichtsrat bisher die Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und Vorstand noch nicht festgesetzt und beabsichtigt dies zeitnah nachzuholen. Mit Julia Heraeus-Rinnert gehört dem Aufsichtsrat bereits eine Frau an.

Angaben der creditshelf Aktiengesellschaft zu § 289f Abs. 2 Nr. 5 und Nr. 6 HGB sind nicht erforderlich, da die creditshelf Aktiengesellschaft nicht zu den berichtspflichtigen Gesellschaften nach diesen Vorschriften gehört.

Weitere Angaben zur Corporate Governance

Aktionäre und Hauptversammlung

Die Aktionäre der creditshelf Aktiengesellschaft nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung der Gesellschaft wahr. Jede Aktie der creditshelf Aktiengesellschaft gewährt eine Stimme. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung sind sämtliche Aktionäre berechtigt, die ihren Aktienbesitz zu einem bestimmten Datum im Vorfeld der Hauptversammlung (sog. Record Date) nachweisen. Die Anteilseigner können ihr Stimmrecht in der Hauptversammlung entweder selbst ausüben oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben lassen. Auf der Website der Gesellschaft stehen den Aktionären frühzeitig auch alle Dokumente und Informationen zur Hauptversammlung zur Verfügung.

Wertpapiergeschäfte von Vorstand und Aufsichtsrat, Insiderhandelsverbot

Nach Art. 19 Marktmissbrauchsverordnung sind die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und ihnen nahestehende Personen gesetzlich verpflichtet, den Erwerb und die Veräußerung von Aktien der creditshelf Aktiengesellschaft oder sich darauf beziehende Finanzinstrumente offenzulegen, wenn der Wert der Geschäfte, die sie innerhalb deines Kalenderjahres getätigt haben, die Summe von 5.000 EUR erreicht oder überschreitet. Das gilt auch für bestimmte Mitarbeiter mit Führungsaufgaben.

Um Regelverstöße gegen das Insiderhandelsverbot nach Art. 14 Marktmissbrauchsverordnung zu vermeiden, werden von der creditshelf Aktiengesellschaft alle nach den gesetzlichen Regelungen als Insider anzusehende Personen in geeigneter Weise über die relevanten gesetzlichen Bestimmungen für den Handel mit Aktien des Unternehmens belehrt und gleichzeitig schriftlich aufgefordert, schriftlich zu bestätigen, dass sie über die relevanten gesetzlichen Bestimmungen für den Handel mit Aktien des Unternehmens informiert wurden. In den Vorschriften entsprechenden Insiderlisten werden diejenigen konzernangehörigen Personen und externen Dienstleister aufgenommen, die aufgrund ihrer Tätigkeit und Befugnisse bestimmungsgemäß Zugang zu Insiderinformationen haben.

Transparente Kommunikation

Wir informieren Aktionäre, Aktionärsvertreter, Analysten, Medien und die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig und zeitnah über die aktuelle Geschäftsentwicklung und die Lage des Unternehmens. Mit dem Geschäftsbericht, dem Halbjahresfinanzbericht und der Q3-Quartalsmitteilung haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere unsere Aktionäre regelmäßig über die aktuelle Geschäftsentwicklung sowie über die Finanz- und Ertragslage berichtet. Darüber hinaus nutzen wir zur Information unserer Aktionäre und aller anderen Personen, die Interesse am Unternehmen zeigen unsere umfassende Internetseite, auf der wir beispielsweise neben unseren Finanzberichten einen Finanzkalender, Ad-hoc-Mitteilungen, Investorenpräsentationen und Pressemitteilungen veröffentlichen.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Der Einzelabschluss der creditshelf Aktiengesellschaft wird nach dem Handelsgesetzbuch aufgestellt, der Konzernabschluss der creditshelf Aktiengesellschaft nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Der Einzelabschluss und der Konzernabschluss wurden von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main geprüft.

2.5.2. Angaben gemäß §§ 289a, 315a Abs. 1 HGB und erläuternder Bericht gemäß § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG

Der Vorstand macht nachfolgend die nach den §§ 289a Abs. 1, 315a HGB vorgeschriebenen Angaben und erläutert diese zugleich gemäß § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG.

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das gezeichnete Kapital der creditshelf Aktiengesellschaft beträgt 1.331.250,00 EUR und ist in 1.331.250 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Sämtliche Aktien sind in gleicher Weise gewinnanteilsberechtigt. Die Gesellschaft hält zum 31. Dezember 2018 keine eigenen Aktien. Die Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich im Übrigen aus den Regelungen des Aktiengesetzes sowie der Satzung der Gesellschaft.

Direkte und indirekte Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Außer den im Zuge des Börsengangs vereinbarten, zeitlich begrenzten Lock-up-Regelungen sind dem Vorstand der creditshelf Aktiengesellschaft Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, nicht bekannt.

Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten

Bezüglich Angaben zu Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, wird auf den Anhang Ziffer 13 verwiesen.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen bei der Gesellschaft nicht.

Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und Ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Nach Kenntnis des Vorstands können die am Kapital der creditshelf Aktiengesellschaft beteiligten Arbeitnehmer die ihnen aus den Aktien zustehenden Kontrollrechte unmittelbar nach den Bestimmungen der Satzung und des Gesetzes ausüben.

Gesetzlichen Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Satzung

Die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern sind in den §§ 84 und 85 des AktG in Verbindung mit § 6.1 der Satzung geregelt. Danach werden Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat auf höchstens fünf Jahre bestellt. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Nach § 6 der Satzung der Gesellschaft besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen. Die Anzahl der Mitglieder des Vorstands bestimmt der Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands ernennen.

Die Änderung der Satzung ist gesetzlich in den §§ 133 ff., 179 ff. des AktG geregelt. Diese bedarf grundsätzlich eines Beschlusses der Hauptversammlung. Der Beschluss der Hauptversammlung bedarf einer Mehrheit, die mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenden Grundkapitals umfasst. Die Satzung kann eine andere Kapitalmehrheit, für eine Änderung des Gegenstands des Unternehmens jedoch nur eine größere Kapitalmehrheit bestimmen. Von diesem Recht wurde in der Satzung der creditshelf Aktiengesellschaft jedoch kein Gebrauch gemacht. Nach § 13.2 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen oder Ergänzungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen.

Gemäß § 18 der Satzung der Gesellschaft werden Beschlüsse der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des Grundkapitals gefasst, soweit nicht nach zwingenden gesetzlichen Vorschriften oder der Satzung der Gesellschaft eine größere Mehrheit erforderlich ist. Stimmenthaltung gilt nicht als Stimmabgabe.

Befugnisse des Vorstands Aktien auszugeben oder zurückzukaufen

Der Vorstand kann neue Aktien nur auf Grundlage von Beschlüssen der Hauptversammlung über eine Erhöhung des Grundkapitals oder über genehmigte und bedingte Kapitalien ausgeben. Der Erwerb eigener Aktien ist in den §§ 71 ff. AktG. geregelt und in bestimmten Fällen kraft Gesetzes oder aufgrund einer Ermächtigung der Hauptversammlung zulässig. Eine Ermächtigung eigene Aktien zu erwerben liegt dem Vorstand nicht vor.

Genehmigtes Kapital

Die Hauptversammlung vom 11. Juli 2018 hat den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 10. Juli 2023 (einschließlich) mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 562.500 EUR durch Ausgabe von bis zu 562.500 neuen auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen.

Die neuen Aktien sind grundsätzlich den Aktionären zum Bezug anzubieten; sie können auch von Kreditinstituten oder Unternehmen im Sinne von § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats ganz oder teilweise auszuschließen,

um Spitzenbeträge unter Ausschluss des Bezugsrechts zu verwerten;

bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Zwecke des (auch mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an anderen Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen oder Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen;

um Aktien (1.) an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder (2.) als Belegschaftsaktien an Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie Arbeitnehmer von verbundenen Unternehmen der Gesellschaft auszugeben, im Hinblick auf Arbeitnehmer auch unter Wahrung der Anforderungen des § 204 Abs. 3 AktG;

wenn die neuen Aktien gegen Bareinlage ausgegeben werden und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenkurs der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet und der rechnerisch auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital insgesamt die Grenze von 10% des Grundkapitals der Gesellschaft weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung noch im Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung übersteigt. Auf diese Begrenzung sind diejenigen Aktien anzurechnen, die während der Wirksamkeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer jeweiligen Ausübung aufgrund anderer Ermächtigungen in direkter oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben oder veräußert wurden bzw. auszugeben sind. Ebenfalls anzurechnen sind diejenigen Aktien, die von der Gesellschaft aufgrund von zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausübung der Ermächtigung ausgegebenen Wandel-/Optionsschuldverschreibungen ausgegeben wurden beziehungsweise noch ausgegeben werden können, sofern die Wandel/Optionsschuldverschreibungen nach dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung in direkter oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre durch die Gesellschaft oder ihre Konzerngesellschaften ausgegeben wurden;

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital und ihrer Durchführung, insbesondere den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, festzulegen.

Bedingtes Kapital

Das Grundkapital ist um bis zu 562.500 EUR bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird durch Ausgabe von bis zu 562.500 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahrs ihrer Ausgabe nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber beziehungsweise Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen oder von Optionsscheinen aus Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch die Hauptversammlung vom 11. Juli 2018 begeben werden, von ihrem Wandlungs-/Optionsrecht Gebrauch machen, ihrer Wandlungs-/Optionspflicht genügen oder Andienungen von Aktien erfolgen und soweit nicht andere Erfüllungsformen zur Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu den nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Wandlungs-/Optionspreisen. Der Vorstand wird ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen

Zwischen der Gesellschaft und der MHB-Bank AG, die als sogenannte Fronting Bank mit Vollbanklizenz die entsprechenden Kredite vergibt, besteht eine Kooperationsvereinbarung mit entsprechender Vergütungsabsprache, die auch in bestimmten Fällen eines Eigentümerwechsels (sog. Change of Control) Zahlungen bzw. Kündigungsrechte vorsieht.

Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands oder mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots gemäß § 315a Abs. 1 Satz 1 Nr. 9 HGB bestehen nicht.

2.5.3. Vergütungsbericht gemäß § 315a Abs. 2 i.V.m. § 314 Abs. 1 Nr. 6 lit. a) Satz 1 bis 4, lit. b) und lit. c) HGB

Der nachstehende Vergütungsbericht stellt die Grundzüge der Vergütungssysteme für den Vorstand und den Aufsichtsrat der creditshelf Aktiengesellschaft sowie die Bezüge der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2018 dar. Hierbei ist zu beachten, dass die Hauptversammlung der Gesellschaft gemäß § 314 Abs. 3 Satz 1 i.V.m. § 286 Abs. 5 Satz 1 HGB mit Beschluss vom 18. Juni 2018 beschlossen hat, dass Angaben nach § 314 Abs. 1 Nr. 6 lit. a) Satz 5 bis 8 HGB zu unterbleiben sind.

Vorstand

Die Vorstandsvergütung wurde zum 13. Juni 2018 durch den Aufsichtsrat geregelt. Dies erfolgte unter Berücksichtigung allgemeiner Marktstandards, rechtlicher Anforderungen gemäß § 87 AktG und Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Die Vorstandsvergütung wird ab Laufzeitbeginn der Verträge alle zwei Jahre durch den Aufsichtsrat auf dessen Angemessenheit geprüft.

Die Dienstverträge aller drei Vorstandsmitglieder sehen insgesamt ein jährliches Bruttofixgehalt in Höhe von 300 TEUR vor. Dieses wird in zwölf gleichen Teilbeträgen monatlich bezahlt. Eine darüber hinausgehende Barvergütung wird nicht geschuldet. Neben der Barvergütung erhalten die Vorstandsmitglieder Nebenleistungen im üblichen Rahmen. Hierzu zählen insbesondere übliche Zuschüsse zur Renten- und Krankenversicherung und eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (sog. D&O Versicherung). Kredite oder Vorschüsse wurden Mitgliedern des Vorstands nicht gewährt. Mit der oben erwähnten Vergütung ist eine etwaige Tätigkeit in der Tochtergesellschaft der Gesellschaft abgegolten.

Für den Fall des erfolgreichen Börsengangs der Gesellschaft bestanden zwischen Dr. Mark Währisch und der Gesellschaft gesonderte Vereinbarungen. Zum einen eine einmalige zusätzliche Zahlung als Anreiz zum längerfristigen Verbleib in der Gesellschaft sowie eine Zahlung zur Abgeltung seiner Ansprüche aus dem sogenannten virtuellen Beteiligungsprogramm der creditshelf GmbH vom 4. November 2015.

Wie erwähnet, sehen die Dienstverträge für den Fall der Beendigung der Dienstverhältnisse aufgrund eines Kontrollwechsels keine gesonderte Vergütung vor.

Im Berichtsjahr 2018 betrug die Gesamtvergütung des Vorstands 1.724 TEUR. Dies beinhaltet auch gezahlte Vergütungen vor Wandlung in eine Aktiengesellschaft.

Aufsichtsrat

Die Vergütung des Aufsichtsrats wird von der Hauptversammlung festgelegt. Die Vergütung des Aufsichtsrats der creditshelf Aktiengesellschaft ist in §14 der Satzung geregelt.

Für das Berichtsjahr 2018 steht den Aufsichtsratsmitgliedern eine Vergütung in Höhe von insgesamt 64 TEUR netto zu. Weiterhin wurden Reisekosten in Höhe von 1 TEUR an den Aufsichtsrat gezahlt. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat auf seine Vergütung für den Berichtszeitraum verzichtet. Der angegebene Betrag enthält neben der Vergütung zusätzlich auch die jedem Aufsichtsratsmitglied erstatteten Auslagen, jedoch nicht die auf den entsprechenden Bezügen und Auslagen entfallene Umsatzsteuer.

Zusätzlich wurde zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrats von der Gesellschaft eine D&O Versicherung abgeschlossen.

Kredit bzw. Vorschüsse wurden an Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft nicht gewährt. § 315 Abs. 2 i.V.m. § 314 Abs. 1 Nr. 6 lit. b) HGB ist auf die Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft nicht anwendbar.

3. Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018

3.1. Konzernbilanz zum 31.12.2018

AKTIVA

Anhang 31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 6 2.417,7 514,0
Sachanlagen 7 311,9 330,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8 457,1 144,9
Sonstige Forderungen 8 27,1 27,1
Aktive latente Steuern 9 0,0 885,3
Summe langfristige Vermögenswerte 3.213,8 1.901,3
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10 418,4 206,5
Sonstige Vermögenswerte 11 324,9 71,6
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 11 35,2 32,4
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 12 12.424,8 2.027,1
Summe kurzfristige Vermögenswerte 13.203,2 2.337,6
Bilanzsumme 16.417,0 4.238,9

PASSIVA

Anhang 31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Kapital und Rücklagen
Gezeichnetes Kapital 13 1.331,3 76,8
Kapitalrücklage 13 18.304,4 2.965,0
Gewinnrücklagen 13 -8.190,1 -1.875,4
Summe Eigenkapital 11.445,6 1.166,3
Langfristige Schulden
Langfristige Rückstellungen 1 5 1.480,7 410,5
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 16 162,1 318,2
Summe langfristige Schulden 1.642,8 728,7
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 17 2.637,8 1.707,9
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 18 165,8 58,8
Sonstige Schulden 18 524,9 577,1
Summe kurzfristige Schulden 3.328,6 2.343,9
Bilanzsumme 16.417,0 4.238,9

3.2. Konzern-Gesamtergebnisrechnung zum 31.12.2018

Anhang 31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Umsatzerlöse 19 2.379,0 1.201,9
Sonstige Erträge 20 492,3 267,1
Aktivierte Eigenleistungen 21 305,8 211,4
Personalaufwand 22 -3.808,2 -1.066,5
Planmäßige Abschreibungen -263,2 -130,3
Sonstige Aufwendungen 23 -4.432,4 -1.563,2
Aufwendungen aus Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen -44,3 -6,1
Finanzierungsaufwendungen 24 -86,4 -27,9
Finanzerträge – Zinserträge 24 23,8 0,0
Finanzerträge – sonstige 24 4,2 0,0
Konzernergebnis vor Steuern (EBT) -5.429,4 -1.113,6
Steuern vom Einkommen und Ertrag 9 -885,3 356,9
Jahresfehlbetrag -6.314,7 -756,7
davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens -6.314,7 -756,7
Nicht beherrschende Gesellschafter 0,0 0,0
Gesamtergebnis -6.314,7 -756,7
davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens -6.314,7 -756,7
Nicht beherrschende Gesellschafter 0,0 0,0
Verwässertes/unverwässertes Ergebnis je Aktie in EUR 25 -4,74 -0,56 *

* Anpassung Vorjahreswerte gemäß IAS 33.64; Verweis auf Konzernanhang Kapitel 2. B) 14. „Eigenkapital“

3.3. Konzern-Kapitalflussrechnung zum 31.12.2018

Anhang 31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit
Ergebnis nach Steuern -6.314,7 -756,7
Anpassungen:
Ertragsteuern 9 885,3 -356,9
Abschreibungen auf Sachanlagen 7 103,7 50,9
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 6 159,5 54,8
Gewinn/Verlust aus Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 6/7 0,0 0,4
Veränderung Rückstellungen 15 1.070,2 334,5
sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -310,6 19,6
Finanzaufwendungen 24 86,4 27,9
Finanzerträge 24 -28,0 0,0
Geleistete Ertragssteuerzahlungen 9 0,0 0,1
Kaution 11 5,6 -26,1
Sonstige Vermögenswerte 11 -256,0 -20,8
empfangene Zinszahlungen 24 28,0 0,0
Brutto-Cashflow -4.570,7 -672,3
Zu-/Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10 -524,4 -347,4
Zu-/Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 17 929,9 1.566,4
Zu-/Abnahme sonstiger Passiva -51,8 26,7
Nettozahlungsmittelzufluss / -abfluss aus der betrieblicher Tätigkeit -4.217,0 573,4
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen 7 -85,5 -54,3
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte 6 -1.757,5 -454,4
Nettozahlungsmittelabfluss / -zufluss aus der Investitionstätigkeit -1.843,0 -508,7
Einzahlungen aus der Ausgabe von Anteilen 13 19.545,2 1.500,0
Abnahme der Leasingverbindlichkeit 29 -58,9 -24,1
Transaktionskosten für die Ausgabe von Anteilen 14 -2.951,2 -3,7
Getätigte Zinszahlungen 24 -77,4 0,0
Nettozahlungsmittelzufluss / -abfluss aus der Finanzierungstätigkeit 16.457,6 1.472,1
Nettozunahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 12 10.397,7 1.536,9
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn des Geschäftsjahres/ des Quartals 2.027,1 490,2
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31.12. des Geschäftsjahres
Kasse 12 1,8 0,1
Bankguthaben 12 12.423,0 2.027,1
abzgl. gepfändete Konten 12 1.530,1 590.1
Finanzmittelfond zum 31.12. des Geschäftsjahres 10.894,7 1.437,1

3.4. Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 31.12.2018

Anhang Gezeichnetes Kapital
in TEUR
Kapitalrücklage
in TEUR
Gewinnrücklage
in TEUR
Summe Eigenkapital
in TEUR
Stand zum 01.01.2017 71,3 1.474,2 -1.118,6 426,8
Periodenergebnis -756,7 -756,7
Kapitaltransaktionen 13 5,5 1.494,5 1.500,0
Transaktionskosten aus der Ausgabe von Anteilen 14 -3,7 -3,7
Stand zum 31.12.2017 76,8 2.965,0 -1.875,4 1.166,3
Stand zum 01.01.2018 76,8 2.965,0 -1.875,4 1.166,3
Periodenergebnis -6.314,7 -6.314,7
Kapitaltransaktionen 13 1.254,5 18.290,7 19.545,2
Kapitalerhöhung 08.02.2018 3,1 1.996,9
Kapitalerhöhung 18.06.2018 1.045,2 0,0
Kapitalerhöhung 25.07.2018 206,3 16.293,8
Transaktionskosten aus der Ausgabe von Anteilen 14 -2.951,2 -2.951,2
Stand zum 31.12.2018 1.331,3 18.304,4 -8.190,1 11.445,6

3.5. Anhang zum Konzernabschluss

der creditshelf Aktiengesellschaft

A) Allgemeine Informationen

Die creditshelf Aktiengesellschaft („creditshelf“ oder das „Unternehmen“ und zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft creditshelf service GmbH die „creditshelf Gruppe“) ist eine nach deutschem Recht eingetragene Aktiengesellschaft, deren Aktien seit dem 25. Juli 2018 im Regulierten Markt (Prime Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse öffentlich gehandelt werden. Die Umwandlung der creditshelf GmbH zur creditshelf Aktiengesellschaft wurde am 13. Juni 2018 im Handelsregister Frankfurt des Amtsgerichts Frankfurt am Main (Handelsregister-Nummer HRB 112087) eingetragen. Die Adresse des eingetragenen Sitzes des Unternehmens lautet Mainzer Landstr. 33a.

Nach erfolgter Umwandlung wurde in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 18. Juni 2018 der Gesellschaft beschlossen, dass das Grundkapital der Gesellschaft um weitere EUR 1.045.178,00 durch Ausgabe von neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlage erhöht wird. Zur Zeichnung der 1.045.178 neuen Aktien zum Nominalwert von EUR 1,00 je Aktie wurden die Aktionäre anteilig Ihrer Beteiligung am Grundkapital der creditshelf zugelassen. Im Rahmen des IPO hat die creditshelf zu einem festen Angebotspreis von EUR 80,00 pro Aktie 206.250 Aktien bei Investoren platziert

Am 25. Juli 2018 wurden die Aktien in den Handel im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse aufgenommen. Die Wertpapierkennnummer (WKN) lautet A2LQUA, die internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) DE000A2LQUA5 und das Handelssymbol CSQ. Der erste Kurs lag ebenfalls bei 80,00 EUR.

Entsprechend erhöhte sich das Grundkapital der Gesellschaft in 2018 auf EUR 1.331.250,00. Dies war auch der Stand zum 31. Dezember 2018 (Vorjahr: EUR 76.752,00).

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 11. März 2019 vom Vorstand der creditshelf zur Veröffentlichung freigegeben.

Vorstand und Aufsichtsrat haben die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben und der Öffentlichkeit auf der Webseite des Unternehmens (ir.creditshelf.com) dauerhaft zugänglich gemacht.

Informationen über den Konsolidierungskreis

Im Berichtszeitraum liegen keine Veränderungen bezüglich des Konsolidierungskreises im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 vor.

Tochterunternehmen

Einziges Tochterunternehmen der creditshelf Aktiengesellschaft ist die creditshelf service GmbH, die in 2015 gegründet wurde. Die creditshelf Aktiengesellschaft und creditshelf service GmbH werden nachfolgend auch „creditshelf Gruppe“ genannt. Das Tochterunternehmen wird unter der Registernummer HRB 103351 beim Amtsgericht Frankfurt am Main geführt. Die creditshelf service GmbH hat als Geschäftszweck den Ankauf und Verkauf von Kreditforderungen im eigenen Namen und für eigene Rechnung, ausgenommen das Betreiben von Factoring und ausgenommen aller sonstigen gemäß dem Kreditwesengesetz, dem Kapitalanlagegesetzbuch oder dem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz erlaubnispflichtigen Tätigkeiten. Die creditshelf service GmbH beschäftigt gem. § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB keine eigenen Mitarbeiter. Das 100%-ige Tochterunternehmen wurde mit einem Stammkapital in Höhe von EUR 25.000,00 gegründet. Die Erbringung des Stammkapitals erfolgte in voller Höhe durch Banküberweisung auf ein Konto der creditshelf service GmbH.

Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventualverpflichtungen des Tochterunternehmens wurden bei der Erstkonsolidierung unabhängig von der Höhe der Beteiligungsquote mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Bei der Folgebewertung werden die Konzernbuchwerte fortgeführt, bis auf diejenigen Vermögenswerte und Schulden, bei denen eine laufende Bewertung zum Fair Value vorgeschrieben ist. 20

Funktionale und Darstellungswährung

Dieser Konzernabschluss wurde in Euro, der funktionalen Währung des Unternehmens, dargestellt.

1. Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses

Der vorliegende Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 der creditshelf wurde gemäß der Verordnung (EC) 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rats der Europäischen Union in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Darüber hinaus wurden die nach § 315e Abs. 1 HGB in der Fassung, die für das Geschäftsjahr anzuwenden ist, zusätzlich zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften berücksichtigt.

Der Jahresabschluss basiert auf dem Grundsatz der Unternehmensfortführung (going concern). Der Jahresabschluss ist in Euro (EUR), der funktionalen Währung der Gesellschaft, aufgestellt. Das Geschäftsjahr der Gesellschaft entspricht dem Kalenderjahr.

Der Konzernabschluss umfasst die Bilanz, die Gesamtergebnisrechnung (bestehend aus der Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen Ergebnis), die Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Kapitalflussrechnung sowie den Anhang. Einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung zusammengefasst. Die Posten werden im Anhang erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

20 Unter anderem nach IFRS 9.

Der Bilanzierung und Bewertung sowie den Erläuterungen und Angaben zum Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018 liegen grundsätzlich dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde, die dem Konzernabschluss 2017 zugrunde lagen.

2. Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS)

a) Änderungen wesentlicher Rechnungslegungsmethoden

Die folgenden Standards wurden vom Konzern im Berichtsjahr erstmals angewendet:

Standard Inhalt und Bedeutung für den Abschluss Pflichterstanwendungszeitpunkt
IFRS 9 „Finanzinstrumente“ Vollständiger Ersatz für IAS 39. Auswirkungen bei der creditshelf ergeben sich für die Darstellung und die Angaben im Anhang, aber nicht für den Wertansatz und die Folgebewertung von Finanzinstrumenten. 1. Januar 2018
Änderung des IFRS 2 Klassifizierung und Bewertung von Geschäftsvorfällen mit anteilsbasierter Vergütung 1. Januar 2018
Änderung des IFRS 4 Anwendung von IFRS 9 ‚Finanzinstrumente‘ gemeinsam mit IFRS 4 ‚Versicherungsverträge“ 1. Januar 2018
Änderung des IAS 40 Übertragungen von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 1. Januar 2018
Improvements to IFRS 2014-2016 Änderungen zu IFRS 12, IFRS 1 und IAS 28 1. Januar 2018
IFRIC 22 „Transaktionen in fremder Währung“ Mit IFRIC 22 wird die Bilanzierung von Geschäftsvorfällen klargestellt, die den Erhalt oder die Zahlung von Gegenleistungen in fremder Währung beinhalten. 1. Januar 2018

Die in der Berichtsperiode ab dem 1. Januar 2018 bzw. ab dem 1. Januar 2019 erstmals verpflichtend anzuwendenden Standards IFRS 15 und IFRS 16 wurden von der Gruppe bereits im Geschäftsjahr 2017 vorzeitig angewandt.

Eine frühzeitige Anwendung von IFRS 16 ist erlaubt, wenn das Unternehmen IFRS 15 vor oder am Erstanwendungszeitpunkt anwendet.

Zum Anwendungsrahmen des IFRS 9 ab dem 1. Januar 2018 verweisen wir auf die Erläuterungen in diesem Bericht zu den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen unter dem Punkt „IFRS 9 Finanzinstrumente“.

Die Bewertungskategorien des IAS 39 (Stand 31. Dezember 2011) werden übergeleitet auf die Bewertungskategorien des IFRS 9 (Stand 1. Januar 2018).

Die folgende Tabelle gibt einen aggregierten Überblick über die Auswirkungen der Veränderung der Vermögenswerte für Klassifizierung und Bewertung von IAS 39 zum 31. Dezember 2017 auf IFRS 9 zum 1. Januar 2018.

Bewertungskategorie Buchwerte
nach IAS 39 nach IFRS 9 01.01.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen Kredite u. Forderungen FAAC 2.027,1 2.027,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kredite u. Forderungen FAAC 206,5 206,5
Übrige finanzielle Vermögenswerte Kredite u. Forderungen FAAC 32,4 32,4
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 2.266,0 2.266,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kredite u. Forderungen FAAC 144,9 144,9
sonstige Forderungen Kredite u. Forderungen FAAC 27,1 27,1
172,0 172,0
Summe finanzielle Vermögenswerte 2.438,0 2.438,0
Finanzielle Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC FLAC 1.707,9 1.707,9
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC FLAC 58,8 58,8
1.766,7 1.766,7
Langfristige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten FLAC FLAC 318,1 318,1
318,1 318,1
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 2.084,8 2.084,8

FAAC = financial assets measured at amortized costs (finanzielle Vermögenswerte bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten)

FLAC= financial liabilities measured at amortized costs (finanzielle Schulden bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten)

Weiterhin wurde von der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2018 aufgrund der erfolgten Börsennotierung erstmals IFRS 8 angewendet. Da die Gesellschaft nur ein Segment identifiziert hat, beschränken sich die Auswirkungen auf die Angaben nach IFRS 8.31 – 8.34, die sich unter Anhangsangabe 31-Segmentberichterstattung finden.

Ebenfalls aufgrund der Börsennotierung in 2018 wurde IAS 33 erstmals im abgelaufenen Geschäftsjahr angewendet. Die zugehörigen Angaben finden sich unter C 25) – Ergebnis je Aktie.

Die weiteren, ab dem 1. Januar 2018 erstmals anzuwendenden Standards waren mangels Relevanz für die Gruppe ohne Auswirkung auf den Konzernabschluss.

b) Neue, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen

Folgende Standards, Änderungen von Standards und Interpretationen sind bereits durch die Europäische Union anerkannt. Eine verpflichtende Anwendung ist erst für die Zukunft vorgesehen. Die Gesellschaft hat die Regelungen nicht vorzeitig angewandt.

Standard Inhalt und Bedeutung für den Abschluss Pflichterstanwendungszeitpunkt
Änderungen an IFRS 9 „Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung“ IFRS 9 wird hier dahingehend erweitert, dass eine eng umrissene Ausnahme hinzugefügt werden kann, um zu gestatten, dass Instrumente mit symmetrischen Vorfälligkeitsentschädigungen für eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert mit Erfassung der Änderungen im sonstigen Gesamtergebnis qualifizieren, obwohl sie das Kriterium „ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag“ nicht erfüllen. 1. Januar 2019
Änderung an IAS 28 „Langfristige Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures“ Ziel der Änderung an IAS 28 ist die Klarstellung, dass ein Unternehmen IFRS 9 auf langfristige Beteiligungen an einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture anwendet, die Teil der Nettoinvestition in dieses assoziierte Unternehmen oder Joint Venture ausmachen, aber die nicht nach der Equity-Methode bilanziert werden. 1. Januar 2019
IFRIC 23 „Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung“ IFRIC 23 stellt klar, wie Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung von Sachverhalten und Transaktionen auf der Grundlage von IAS 12 zu berücksichtigen sind. 1. Januar 2019

Aufgrund der vorzeitigen Anwendung des IFRS 16 durch den creditshelf Konzern wird dieser Standard nicht aufgeführt.

creditshelf geht davon aus, dass die aufgeführten neuen, aber noch nicht verpflichtend anzuwenden Standards keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.

Folgende Standards, Änderungen zu Standards und Interpretationen waren bei Aufstellung des Konzernabschlusses nicht durch die Europäische Union anerkannt worden. Eine Anwendung ist daher nicht erlaubt.

Standard Inhalt
Änderungen an IAS 1 und IAS 8 – Definition von Wesentlichkeit Die Änderungen an IAS 1 und IAS 8 wurden herausgegeben, um die Definition „wesentlich“ zu schärfen und um die verschiedenen Definitionen im Rahmenkonzept und in den Standards selbst zu vereinheitlichen.
Änderung an IAS 19 Plananpassungen, -kürzungen und -abgeltungen Die Zielsetzung von IAS 19 besteht darin, die Bilanzierung und Angabepflichten für Leistungen an Arbeitnehmer zu regeln.
Änderungen an IFRS 3 -Definition eines Geschäftsbetriebs Die Änderungen an IFRS 3 zielen darauf ab, die Probleme zu lösen, die aufkommen, wenn ein Unternehmen bestimmt, ob es einen Geschäftsbetrieb oder eine Gruppe von Vermögenswerten erworben hat.
IFRS 14 – Regulatorische Abgrenzungsposten Ansetzbarkeit von regulatorischen Abgrenzungsposten bei Erstanwendern.
IFRS 17 – Versicherungsverträge IFRS 17 regelt die Grundsätze in Bezug auf den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis sowie die Angaben für Versicherungsverträge innerhalb des Anwendungsberichts des Standards. Die Zielsetzung ist die Bereitstellung relevanter Informationen durch die bilanzierenden Unternehmen und soll so zu einer glaubwürdigen Darstellung der Versicherungsverträge führen.
Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in den IFRS-Standards Hierin enthalten sind überarbeitete Definitionen von Vermögenswerten und Schulden und neue Leitlinien zu Bewertung und Ausbuchung, Ausweis und Angaben.
Jährliche Verbesserungen Zyklus 2015 – 2017 -diverse Standards Das Kernziel besteht darin, die Qualität der Standards zu verbessern, indem bestehende IFRS zwecks Klarstellung von Leitlinien und Formulierung geändert oder um vergleichsweise kleine, nicht beabsichtigte Konsequenzen, Konflikte oder übersehene Punkte berichtigt werden.

3. Verwendung von Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses verlangt vom Vorstand Ermessensentscheidungen und Schätzungen, die die Anwendung von Rechnungslegungsmethoden und die ausgewiesenen Beträge der Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen betreffen. Tatsächliche Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen.

Wesentliche Ermessensentscheidungen

creditshelf hat die im Unternehmen angefallenen Herstellungskosten der creditshelf Plattform (www.creditshelf.com) unter Berücksichtigung von IAS 38.65 bis 38.67 aktiviert. Über diese Plattform reichen potenzielle Darlehenskunden ihre Unterlagen ein und Investoren können sich darüber für Kreditprojekte registrieren. Ein direkter wirtschaftlicher Nutzen wird über diese Webseite generiert. Die Plattform wird als wesentlicher Vermögenswert in der Wertschöpfung des Konzerns verstanden.

Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte dahingehend, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. In diesem Fall wird der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswertes ermittelt, um den Umfang einer gegebenenfalls vorzunehmenden Wertberichtigung zu bestimmen. Der erzielbare Betrag entspricht dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder dem Nutzungswert; der höhere Wert ist maßgeblich. Der Nutzungswert entspricht dem Barwert der erwarteten Cash-Flows. Als Diskontierungszinssatz wird ein den Marktbedingungen entsprechender Zinssatz vor Steuern verwendet. Sofern kein erzielbarer Betrag für einen einzelnen Vermögenswert ermittelt werden kann, würde der erzielbare Betrag für die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten (Cash Generating Unit) bestimmt, der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann.

Annahmen und Schätzungsunsicherheiten

Informationen über Annahmen und Schätzungsunsicherheiten zum 31. Dezember 2018, durch die ein beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden erforderlich wird, sind in den nachstehenden Anhangsangaben enthalten:

Anhangsangabe 9 – Ansatz aktiver latenter Steuern: Verfügbarkeit künftiger zu versteuernder Ergebnisse, gegen die steuerliche Verlustvorträge verwendet werden können.

Anhangsangaben 15 und 18 – Ansatz und Bewertung von Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten: wesentliche Annahmen über die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß des Nutzenzu- oder abflusses. Dies trifft vor allem auf die Bewertung und Bilanzierung der Verpflichtungen aus dem „Virtuellen Beteiligungsprogramm II“ zu.

Änderungen wesentlicher Schätzgrundlagen im Geschäftsjahr 2018

Eine wesentliche Änderung der Einschätzungen des Vorstands hat sich in 2018 hinsichtlich der Aktivierung von Steuerlatenzen ergeben. Die bei Verlustgesellschaften gem. IAS 12.34 geforderten überzeugenden Hinweise konnten nach Ansicht des Vorstands nicht mehr mit über 90% Eintrittswahrscheinlichkeit erbracht werden. Daher erfolgte eine Neubewertung der aktiven latenten Steuern, die zu einer Wertberichtigung führte. Es wird hierzu auf die Anhangsangabe 9 verwiesen.

Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte

Der Konzern hat ein Kontrollrahmenkonzept hinsichtlich der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte festgelegt.

Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendet der Konzern, soweit wie möglich, am Markt beobachtbare Daten. Basierend auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen in der Fair Value-Hierarchie eingeordnet:

Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden

Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten, notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt als Ableitung von Preisen) beobachten lassen

Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Schulden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.

4. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Konzern-Gesamtergebnisrechnung wurde in den Vorperioden nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. Aufgrund des Unternehmenscharakters als Finanzdienstleister fallen in der creditshelf Gruppe keine Herstellungskosten an, während sämtliche anderen Aufwandspositionen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zusammengefasst sind. Da dies für die Berichtsadressaten nicht aussagekräftig ist, hat der Vorstand der creditshelf entschieden, die Darstellung der Konzern-Gesamtergebnisrechnung vom Umsatzkostenverfahren rückwirkend ab 1. Januar 2018 auf das Gesamtkostenverfahren umzustellen. Es handelt sich um eine reine Darstellungsanpassung, die weder Auswirkung auf den Jahresfehlbetrag noch auf das Gesamtergebnis hat. Im Rahmen der Umstellung musste auch der Ausweis der anderen aktivierten Eigenleistungen angepasst werden. Dieser wird nun als eigene Position in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung gezeigt. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis zusammen mit dem Personalaufwand. Weiterhin haben sich hierdurch Auswirkungen auf die Darstellung in der Konzern-Kapitalflussrechnung ergeben. Von einer Anpassung der Vorjahresbeträge wurde aus Wesentlichkeitsgründen abgesehen.

Bewertungsgrundsätze zum 31. Dezember 2018

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 werden nachfolgend in diesem Kapitel dargestellt.

I. Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet und linear über die jeweilige Nutzungsdauer planmäßig aufwandswirksam abgeschrieben. Gegebenenfalls eintretende Wertminderungen werden erfasst. Der Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt unter den sonstigen Aufwendungen und wird im Erläuterungsteil zur Gewinn- und Verlustrechnung weiter erläutert. Die erwartete Nutzungsdauer sowie die Abschreibungsmethode werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und sämtliche Schätzungsänderungen prospektiv berücksichtigt.

Ein selbst erstellter Vermögenswert, der sich aus der Entwicklungstätigkeit bzw. der Entwicklungsphase eines internen Projektes ergibt, wird erst dann bilanziert, wenn die folgenden Nachweise erbracht wurden:

Die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes ist technisch realisierbar, sodass er zur Nutzung oder zum Verkauf zur Verfügung stehen wird.

Es besteht die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen sowie ihn zu nutzen oder zu verkaufen.

Die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen, ist vorhanden.

Der immaterielle Vermögenswert wird voraussichtlich einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen.

Die Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und sonstiger Ressourcen, um die Entwicklung abschließen und den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder verkaufen zu können, ist gegeben.

Die Fähigkeit zur verlässlichen Bestimmung der im Rahmen der Entwicklung des immateriellen Vermögenswertes zurechenbaren Aufwendungen ist vorhanden.

Kosten für Forschungsaktivitäten werden in der jeweiligen Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Eine Aktivierung von Forschungsaufwendungen ist ausgeschlossen.

Der Betrag, mit dem ein selbsterstellter Vermögenswert erstmalig aktiviert wird, ist die Summe der entstandenen Aufwendungen von dem Tag an, an dem der immaterielle Vermögenswert die oben genannten Bedingungen erstmals erfüllt. Wenn ein selbst erstellter Vermögenswert die genannten Voraussetzungen nicht erfüllt, werden die Entwicklungskosten in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.

In den Folgeperioden werden selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, genauso wie erworbene immaterielle Vermögenswerte zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Aktivierte Entwicklungskosten werden im Konzern in der Regel über eine Nutzungsdauer von 5 Jahren abgeschrieben.

Ein immaterieller Vermögenswert wird bei Abgang oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen von seiner Nutzung mehr erwartet werden kann ausgebucht. Der Gewinn oder Verlust aus der Ausbuchung eines immateriellen Vermögenswertes, bewertet mit der Differenz zwischen dem Nettovermögenerlös und dem Buchwert des Vermögenswertes, wird im Zeitpunkt der Ausbuchung des Vermögenswertes in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der Ausweis erfolgt in den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen Aufwendungen.

II. Sachanlagen

Vermögenswerte des Sachanlagevermögens sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der kumulierten planmäßigen Abschreibungen und erfasster Wertminderungen bewertet. Die Abschreibung erfolgt derart, dass die Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. der Neubewertungsbetrag von Vermögenswerten abzüglich Ihrer Restwerte über deren Nutzungsdauer linear abgeschrieben werden. Die erwarteten Nutzungsdauern, Restwerte und Abschreibungsmethoden werden an jedem Jahresabschlussstichtag überprüft. Sämtlichen notwendigen Schätzungsänderungen werden prospektiv berücksichtigt. Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder den Sachaufwendungen berücksichtigt.

Der von der Gesellschaft aktivierten sonstigen Betriebs- und Geschäftsausstattung werden Nutzungsdauern von 1 bis 3 Jahren zugrunde gelegt.

Eine Sachanlage wird bei Abgang oder dann, wenn kein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen aus der fortgesetzten Nutzung des Vermögenswertes mehr zu erwarten ist, ausgebucht. Der sich aus dem Verkauf oder der Stilllegung einer Sachanlage ergebende Gewinn oder Verlust bestimmt sich als Differenz zwischen dem Veräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswertes und wird erfolgswirksam ausgebucht.

Kosten für die Reparatur von Sachanlagen werden grundsätzlich erfolgswirksam behandelt. Eine Aktivierung erfolgt dann, wenn die Kosten zu einer Erweiterung oder wesentlichen Verbesserung des jeweiligen Vermögenswertes führen.

Finanzierungskosten werden gemäß IAS 23.11 nicht aktiviert, da ihre direkte Zuordnung zu Vermögenswerten nicht gegeben ist.

III. Wertminderungen von nicht finanziellen Vermögenswerten

Zu jedem Abschlussstichtag überprüft der Konzern die Buchwerte der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte, um festzustellen, ob es Anhaltspunkte für eine eingetretene Wertminderung dieser Vermögenswerte gibt. Sind solche Anhaltspunkte erkennbar, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes geschätzt, um den Umfang eines eventuellen Wertminderungsaufwands festzustellen. Kann der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert nicht geschätzt werden, erfolgt die Schätzung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu welcher der Vermögenswert gehört. Wenn eine angemessene und stetige Verteilungsgrundlage ermittelt werden kann, werden die gemeinschaftlichen Vermögenswerte auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verteilt. Ansonsten erfolgt eine Verteilung auf die kleinste Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten.

Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, werden nicht planmäßig abgeschrieben. Sie werden jährlich auf Wertminderungsbedarf hin geprüft bzw. zusätzlich, wenn entsprechende Indikatoren vorliegen.

Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Bei der Ermittlung des Nutzungswertes werden die geschätzten künftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuerzinssatz abgezinst. Dieser Vorsteuerzinssatz berücksichtigt zum einen die momentane Markteinschätzung über den Zeitwert des Geldes, zum anderen die dem Vermögenswert inhärenten Risiken, insoweit diese nicht bereits Eingang in die Schätzung der Zahlungsströme gefunden hat.

Bei gegebenenfalls anschließender Umkehrung einer Wertminderung wird der Buchwert des Vermögenswertes auf den neu geschätzten erzielbaren Betrag erhöht. Die Erhöhung des Buchwertes ist dabei auf den fortgeführten Wert beschränkt, der sich ergeben würde, wenn für den Vermögenswert in Vorjahren kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Eine Umkehrung des Wertminderungsaufwands wird sofort erfolgswirksam erfasst.

Es wurden im Berichtsjahr, wie auch im Vorjahr, keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen.

IV. Ertragssteuern

Tatsächliche Steuern

Tatsächliche Steuern sind die erwartete Steuerschuld oder Steuerforderung auf das für das Geschäftsjahr zu versteuernde Einkommen oder den steuerlichen Verlust, und zwar auf der Grundlage von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden, sowie alle Anpassungen der Steuerschuld für frühere Jahre. Der Betrag der erwarteten Steuerschuld oder Steuerforderung spiegelt den Betrag wider, der unter Berücksichtigung von steuerlichen Unsicherheiten, sofern vorhanden, die beste Schätzung darstellt. Tatsächliche Steuerschulden beinhalten auch alle Steuerschulden, die als Folge der Festsetzung von Dividenden entstehen. Tatsächliche Steueransprüche und -schulden werden nur unter bestimmten Bedingungen saldiert. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen latente Steuern und die Bildung von Rückstellungen für Steuern auf das Ergebnis des Geschäftsjahres.

Latente Steuern

Latente Steuern werden nach dem bilanzorientierten Konzept bilanziert, wonach sie auf alle Ansatz- und Bewertungsunterschiede zwischen dem Wert in der IFRS-Bilanz und dem steuerlichen Wert gebildet werden.

Grundlage für die Berechnungen der latenten Steuern sind die aktuellen Steuersätze, die für den Zeitraum gelten, in dem sich zeitliche Unterschiede voraussichtlich ausgleichen. Es wurde ein Steuersatz von 31,925% zugrunde gelegt. Neben der Körperschaftsteuer von 15% und dem darauf anfallenden Solidaritätszuschlag von 5,5% wurde ein Gewerbesteuersatz für Frankfurt am Main von 16,1% berücksichtigt. Der Hebesatz der Stadt Frankfurt am Main beträgt 460%.

Saldierungen von latenten Steueransprüchen mit latenten Steuerschulden wurden entsprechend der Regelungen des IAS 12 vorgenommen.

Änderungen von latenten Steuern werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst, soweit die ihnen zugrunde liegenden Sachverhalte auch erfolgswirksam behandelt und nicht erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet werden.

Aktive latente Steuern auf steuerentlastende temporäre Differenzen, auf noch nicht genutzte steuerliche Verluste sowie auf noch nicht genutzte Steuergutschriften werden nur in dem Umfang bilanziert, im dem es wahrscheinlich ist, dass in absehbarer Zukunft steuerliche Ergebnisse des gleichen Steuersubjekts und in Bezug auf die gleiche Steuerbehörde anfallen.

Ertragsteuern, die auf die einzelnen Bestandteile des sonstigen Ergebnisses, einschließlich der Umgliederungsbeträge, entfallen, waren, wie auch im Vorjahr, nicht zu erfassen.

V. Finanzinstrumente

Ansatz und erstmalige Bewertung

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ausgegebene Schuldverschreibungen werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments wird.

Ein finanzieller Vermögenswert (außer einer Forderung aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente) oder eine finanzielle Verbindlichkeit wird beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Bei einem Posten, der nicht zu Fair Value through Profit and Loss (FVTPL) bewertet wird, kommen hierzu die Transaktionskosten, die direkt seinem Erwerb oder seiner Ausgabe zurechenbar sind. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet.

Klassifizierung und Folgebewertung

Bei der erstmaligen Erfassung wird ein finanzieller Vermögenswert wie folgt eingestuft und bewertet:

zu fortgeführten Anschaffungskosten

FVOCI-Schuldinstrumente (Investments in Schuldinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert mit Änderungen im sonstigen Ergebnis bewertet werden)

FVOCI-Eigenkapitalinvestments (Eigenkapitalinvestments, die zum beizulegenden Zeitwert mit Änderungen im sonstigen Ergebnis bewertet werden)

FVTPL (zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust)

Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung nicht reklassifiziert, es sei denn, der Konzern ändert sein Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle betroffenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der Berichtsperiode reklassifiziert, die auf die Änderung des Geschäftsmodells folgt.

Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und er nicht als FVTPL designiert wurde:

Er wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten, und

die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Forderungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Forderungen werden -gegebenenfalls unter Anwendung der Effektivzinsmethode – mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt des Zugangs abzüglich Wertminderungen bewertet. Sonstige langfristige Forderungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Schuldinstrumente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn sie im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung darin besteht, Vermögenswerte zu halten, um die vertraglichen Zahlungsflüsse zu vereinnahmen, sofern das Schuldinstrument auch die Zahlungsstrombedingung erfüllt. Die Zahlungsstrombedingung ist erfüllt, wenn die Zahlungsflüsse ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Schuldinstrumente werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI), wenn sie im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung die Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsflüsse und der Verkauf finanzieller Vermögenswerte ist. Zudem muss die Zahlungsstrombedingung erfüllt sein. Nach IFRS 9 sind Schuldinstrumente erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten (FVTPL), wenn diese weder im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung darin besteht, Vermögenswerte zu halten, um vertragliche Zahlungsflüsse zu vereinnahmen, noch im Rahmen eines Geschäftsmodells, dessen Zielsetzung erfüllt wird, wenn vertragliche Zahlungsflüsse vereinnahmt und finanzielle Vermögenswerte verkauft werden. Sonstige finanzielle Vermögenswerte werden entsprechend der vom Management geplanten Veräußerungsabsicht als kurz- oder langfristige Vermögenswerte ausgewiesen.

Alle Aufwendungen und Erträge in Verbindung mit finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden, werden in den Finanzaufwendungen und -erträgen gezeigt. Eine Ausnahme ist die Wertberichtigung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die in den sonstigen Aufwendungen gezeigt werden.

VI. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten, für die das Risiko von Wertänderungen als unbedeutend eingeschätzt wird.

VII. Bewertung nicht derivativer finanzieller Verbindlichkeiten

Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten, welche nicht zu Handelszwecken gehalten werden oder bei erstmaligem Ansatz dazu bestimmt sind, werden bei erstmaligem Ansatz zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten bewertet.

VIII. Gezeichnetes Kapital

Der Nennbetrag der GmbH-Anteile bis 18. Juni 2018 und ab 18. Juni 2018 die Aktien werden als gezeichnetes Kapital angesetzt.

Der Betrag, um den der Ausgabepreis den rechnerischen Nennbetrag der GmbH-Anteile bzw. der Aktien übersteigt, wird im Eigenkapital als Kapitalrücklage erfasst.

IX. Rückstellungen

Rückstellungen sind nicht-finanzielle Verbindlichkeiten, die hinsichtlich ihrer Fälligkeit oder Höhe ungewiss sind. Sie werden für rechtliche oder faktische Verpflichtungen der Gesellschaft, deren Entstehung auf einem vergangenen Ereignis beruht, gebildet. Voraussetzung für die Bildung ist, dass diese Verpflichtung bei der Gesellschaft zum Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen bei der Gesellschaft wahrscheinlich ist und die Höhe der Verpflichtung mit einer verlässlichen Schätzung ermittelt werden kann.

Der als Rückstellung erfasste Betrag stellt die bestmögliche Schätzung der Verpflichtung anhand von Erfahrungswerten und Markterwartungen unter Berücksichtigung spezifischer Risiken dar.

X. Umsatzrealisierung

Die Gesellschaft wendet zur Umsatzrealisierung seit dem Geschäftsjahr 2017 die Grundsätze des IFRS 15 auf alle neuen Verträge mit Kunden an. Dem folgend wird anhand eines fünfstufigen Modells jeder Vertrag mit Kunden evaluiert und der Zeitpunkt bzw. Zeitraum der Umsatzrealisierung bestimmt. Das Modell enthält die folgenden Schritte:

1. Bestimmung von Verträgen mit Kunden

2. Identifizierung eigenständiger Leistungen im jeweiligen Vertrag

3. Bestimmung des Transaktionspreises des Gesamtvertrags

4. Verteilung des Gesamttransaktionspreises auf die einzelnen Vertragsleistungen

5. Erlöserfassung soweit die Leistungsverpflichtung erfüllt wurde

Zur Bestimmung der zeitlichen Struktur der Erlösrealisierung ist der Übergang der Verfügungsmacht an der Dienstleistung auf den Kunden zu bestimmen. Dabei ist anhand bestimmter Kriterien zu klären, ob die Verfügungsmacht an einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen Zeitraum übertragen wird. Indikator hierfür ist beispielsweise der Übergang der wesentlichen Chancen und Risiken.

Die Gesellschaft erzielt in folgenden Bereichen Umsatzerlöse:

1. Gebühren aus der Vermittlung von Krediten

2. Gebühren aus der Bereitstellung von Leistungen an Investoren

In beiden Umsatzerlösströmen werden unter Anwendung der Kriterien aus IFRS 15 nur zeitpunktbezogene Umsatzerlöse erwirtschaftet. Die Leistungserbringung durch die Gesellschaft entsteht in beiden Fällen unmittelbar im Zeitpunkt der Kreditgewährung durch die Frontingbank. Während die Vermittlungsgebühr direkt bei Auszahlung des Kreditbetrages durch die Frontingbank einbehalten wird, wird die Investorengebühr im Rahmen der Kredittilgung ratierlich von den Tilgungsbeträgen einbehalten. In beiden Erlösströmen ergeben sich die Transaktionskosten aus der Anwendung eines vertraglich definierten Prozentsatzes auf das ausgegebene Kreditvolumen. Umsatzerlöse mit Zeitraumbezug lagen im Geschäftsjahr sowie im Vorjahr nicht vor.

XI. Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen

Die Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen des Konzerns umfassen Zinserträge und Zinsaufwendungen.

Diese werden unter Berücksichtigung des Effektivzinssatzes mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstige Finanzerträge bzw. als Finanzaufwand ausgewiesen.

Erweiterte Angaben zu Finanzinstrumenten

Anwendungsrahmen der creditshelf

IFRS 9 ist der neue Standard zur Bilanzierung von Finanzinstrumenten, den creditshelf retrospektiv ohne Änderung der Vorjahreszahlen zum 1. Januar 2018 erstmals angewendet hat.

Nach IFRS 9 bestimmt sich die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten nach dem Geschäftsmodell des Unternehmens und den Charakteristika der Zahlungsströme des jeweiligen finanziellen Vermögenswerts. Die aus der Erstanwendung des IFRS 9 resultierende Klassifizierung von Vermögenswerten und Schulden hat zu keinen Änderungen der Buchwerte der Finanzwerte geführt.

Der neue Standard erfordert eine geänderte Bilanzierung der Effekte aus der Veränderung des eigenen Kreditrisikos für zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte finanzielle Schulden und ändert die Vorschriften für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Darüber hinaus bleibt die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Verpflichtungen weitgehend unverändert zu den derzeitigen Regelungen.

Risikosteuerung von Finanzinstrumenten

Zu den im Konzern bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten.

IFRS 9 führt mit dem Expected-Loss-Approach ein neues Wertminderungsmodell ein. Die Gesellschaft hat dem Standard folgend für jedes Finanzinstrument den innerhalb eines 12-Monatszeitraums anfallenden Verlust geschätzt und mit einer Wahrscheinlichkeit gewichtet. Der ermittelte Schätzwert wurde erfolgswirksam im Aufwand berücksichtigt. Die Gesellschaft macht von der Möglichkeit den gesamten anfallenden Verlust aufwandswirksam zu erfassen, keinen Gebrauch. Weiterhin wurden alle Finanzinstrumente auf Hinweise für weitergehenden Wertminderungsbedarf untersucht.

Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für Vertragsvermögenswerte werden immer in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts bewertet.

Bei der Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist, und bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten berücksichtigt der Konzern angemessene und belastbare Informationen, die relevant und ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen des Konzerns und fundierten Einschätzungen, inklusive zukunftsgerichteter Informationen, beruhen.

Der Konzern nimmt an, dass das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes signifikant angestiegen ist, wenn er mehr als 30 Tage überfällig ist.

Aus der Umstellung auf das Wertminderungsmodell des IFRS 9 ergaben sich für die Gesellschaft keine wesentlichen Auswirkungen. Im Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2018 wurden die innerhalb von 12-Monaten bzw. während der Gesamtlaufzeit von finanziellen Vermögenswerten erwarteten Verluste auf Basis von Erfahrungswerten der Vergangenheit und Risikofaktoren mit insgesamt 2,28% geschätzt (Vorjahr: 1,74%).

Der im Konzernabschluss in diesem Zusammenhang erfasste Aufwand des Berichtszeitraumes beträgt 2,7 TEUR (Vorjahr: 0,8 TEUR).

Verträge im Zusammenhang mit Gebühren der Investoren in Höhe von 897,4 TEUR (Vorjahr: 426,9 TEUR) enthalten Regelungen, die dem Konzern das Recht einräumen, im Fall der Nichtzahlung durch den Darlehensnehmer die Zahlung der Gebühr direkt beim Investor zu verlangen. Die hierfür relevanten Kennzahlen werden laufend überwacht und an den Vorstand berichtet. Bei den Kennzahlen handelt es sich im Wesentlichen um Kennzahlen zum Verschuldungsgrad und zum Eigenkapital.

5. Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss des Mutterunternehmens und ihres Tochterunternehmens creditshelf service GmbH.

Auslösender Tatbestand der Konsolidierungspflicht ist die Beherrschung des Tochterunternehmens durch das Mutterunternehmen. Diese Beherrschung ist durch folgende Merkmale als gegeben anzusehen, welche aufgrund der 100% Beteiligung des Mutterunternehmens an dem Tochterunternehmen gegeben ist:

Innehaben der Entscheidungsgewalt

Teilnahme an variablen Rückflüssen aus dem Tochterunternehmen

Macht, kraft der Entscheidungsgewalt die Höhe der Rückflüsse aus dem anderen Unternehmen zu steuern.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte zum Erwerbszeitpunkt nach der Erwerbsmethode. Im Rahmen der Erwerbsmethode werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem anteiligen Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Der Erwerbszeitpunkt stellt den Zeitpunkt dar, an dem die Möglichkeit der Beherrschung des Reinvermögens und der finanziellen und operativen Handlungen des erworbenen Unternehmens auf den Konzern übergeht. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.

Minderheitsanteile stellen den Anteil des Ergebnisses und des Reinvermögens dar, der nicht dem Konzern zuzurechnen ist. Minderheitsanteile werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung und in der Konzern-Bilanz separat ausgewiesen. Der Ausweis in der Konzern-Bilanz erfolgt innerhalb des Eigenkapitals, getrennt vom auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Eigenkapital. Der Erwerb von Minderheitsanteilen wird erfolgsneutral bilanziert. Dabei wird die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Buchwert des anteiligen erworbenen Reinvermögens mit dem Konzernbilanzgewinn/-verlust verrechnet und führt nicht zu einer Aktivierung eines Geschäfts- oder Firmenwertes (Entity Concept-Methode). Weder am Stichtag 31. Dezember 2018 noch am 31. Dezember 2017 haben Minderheitsanteile bestanden.

Die bei der Zeitbewertung der Vermögenswerte und Schulden im Rahmen der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden in den Folgeperioden entsprechend der Entwicklung der Vermögenswerte und Schulden fortgeführt, abgeschrieben bzw. aufgelöst.

Der Gewinn und Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses werden den Anteilseignern des Mutterunternehmens zugerechnet. Dabei werden alle konzerninternen Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge und Aufwendungen sowie Zahlungsströme zwischen den beiden Gesellschaften vollständig eliminiert.

Die Abschlüsse des Tochterunternehmens werden zum gleichen Abschlussstichtag aufgestellt wie die Abschlüsse des Mutterunternehmens.

B) Erläuterungen zum Konzern-Abschluss

6. Immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten eine selbstgeschaffene Internetplattform und ein aus bilanzieller Sicht erworbenes Risikotool (Software), welches aus vier Modulen besteht. Die Module werden zur Überprüfung des Kreditrisikos potentieller Kreditnehmer verwendet. Das Risikotool wird durch einen externen Dienstleister unter der Aufsicht der Gesellschaft und durch Zuarbeiten von eigenen Mitarbeitern hergestellt.

Der Ansatz erfolgt dabei nur unter der Maßgabe nach IAS 38 bei einer hinreichend sicheren Wahrscheinlichkeit, dass creditshelf der künftige wirtschaftliche Nutzen zufließen wird und die Anschaffungskosten des Vermögenswerts zuverlässig ermittelt werden können.

Die immateriellen Vermögenswerte, die entgeltlich von Dritten erworbene Rechte beinhalten, sind zu Anschaffungskosten, vermindert um eine planmäßige lineare Abschreibung, angesetzt worden. Die Abschreibungsdauer für die entgeltlich erworbenen Vermögenswerte beträgt 5 Jahre. Bei der Internetplattform und dem Risikotool werden Hinweise auf Werthaltigkeitsminderungsbedarf nach IAS 36 einmal jährlich bzw. bei Vorliegen neuer Tatsachen auch unterjährig überprüft.

Die immateriellen Vermögenswerte setzen sich zum 31.12.2018 wie folgt zusammen:

Erworbene immaterielle Vermögenswerte
in TEUR
Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte
in TEUR
Anzahlungen immaterielle Vermögenswerte
in TEUR
Gesamt
in TEUR
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand 01.01.2017 0,0 146,3 0,0 146,3
Zugänge 0,0 238,2 216,2 454,4
Abgänge 0,0 0,0 0,0 0,0
Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Stand 31.12.2017 0,0 384,5 216,2 600,7
kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2017 0,0 7,3 0,0 7,3
Zugänge 0,0 79,4 0,0 79,4
Abgänge 0,0 0,0 0,0 0,0
Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Stand 31.12.2017 0,0 86,7 0,0 86,7
Buchwert 31.12.2017 0,0 297,8 216,2 514,0
Buchwert 01.01.2017 0,0 139,0 0,0 139,0
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand 01.01.2018 0,0 384,5 216,2 600,7
Zugänge 5,0 192,6 1.865,6 2.063,2
Abgänge 0,0 0,0 0,0 0,0
Umbuchungen 1.647,3 0,0 -1.647,3 0,0
Stand 31.12.2018 1.652,3 577,1 434,5 2.663,9
kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2018 0,0 86,7 0,0 86,7
Zugänge 28,7 130,8 0,0 159,5
Abgänge 0,0 0,0 0,0 0,0
Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Stand 31.12.2018 28,7 217,5 0,0 246,2
Buchwert 31.12.2018 1.623,6 359,6 434,5 2.417,7
Buchwert 01.01.2018 0,0 297,8 216,2 514,0

Bei den aktivierten immateriellen Vermögenswerten handelt es sich ausschließlich um abnutzbare Vermögenswerte. Die Abschreibung der aktivierten immateriellen Vermögenswerte wird in der Zeile Planmäßige Abschreibungen in der Gesamtergebnisrechnung entsprechend dargestellt.

Die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögenswerte mit einem Buchwert von 359,6 TEUR (im Vorjahr: 297,8 TEUR) betreffen die 2. Version der Internetplattform der Muttergesellschaft. Diese dient als virtueller Marktplatz für potentielle Kreditnehmer und Kreditinvestoren.

Die Internetplattform wurde mit ihren Herstellungskosten aktiviert. Die Herstellungskosten beinhalten die Entwicklungskosten von extern beauftragten Unternehmen zur Erstellung der Plattform. Die Zusammenarbeit mit dem extern beauftragen Unternehmen wurde zum Ende des 1. Quartals 2018 eingestellt. Gemäß den vertraglichen Regelungen mit diesen Unternehmen trägt das Risiko des Scheiterns der Erstellung der Plattform die Gesellschaft und nicht der Auftragnehmer, daher wurde die Internetplattform als selbstgeschaffener immaterieller Vermögenswert behandelt. Nach Ingebrauchnahme der Internetplattform wurde diese von internen Mitarbeiter weiterentwickelt. Die auf diese Weiterentwicklung entfallenden Lohnkosten wurden als nachträgliche Herstellungskosten in Höhe von 192,6 TEUR (im Vorjahr: 238,2 TEUR) aktiviert.

Die Herstellungskosten wurden um die planmäßigen Abschreibungen verringert.

Im 4. Quartal des Berichtsjahres 2017 hat das Mutterunternehmen mit der Konzipierung eines Risikotools zur Überprüfung des Kreditrisikos der potentiellen Kreditnehmer begonnen. Mit der Entwicklung wurde ein externes Unternehmen beauftragt. Gemäß den vertraglichen Regelungen mit diesem trägt das Risiko des Scheiterns der Erstellung des Risikotools das externe Unternehmen, daher wurden die bereits geleisteten Zahlungen als Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte klassifiziert.

Neben dem externen Unternehmen waren Mitarbeiter des Mutterunternehmens an der Entwicklung des Risikotools beteiligt. Die auf diese Tätigkeiten im Berichtszeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 entfallenden Lohnkosten wurden als weitere durch die Anschaffung bedingte Kosten in Höhe von 122,2 TEUR (Vorjahr: 0,0 TEUR) zum Buchwert des Risikotools als Anschaffungsnebenkosten aktiviert.

Im Dezember 2018 wurden drei der vier Module des Risikotools fertiggestellt und in Gebrauch genommen. Mit der Fertigstellung wurden die drei Module einzeln mit den jeweils angefallenen Anschaffungskosten aktiviert. Hierzu wurde aus dem Posten Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte ein Betrag von 1.647,31 TEUR auf den Posten erworbene immaterielle Vermögenswerte umgebucht.

Die Anschaffungskosten wurden um planmäßige Abschreibungen verringert. Die Abschreibungsdauer für die drei fertiggestellten Module beträgt 5 Jahre.

Das vierte Modul befindet sich weiterhin in Entwicklung. Der Grad der Fertigstellung beläuft sich auf 80%. Die bislang auf dieses Modul entfallenden geleisteten Zahlungen von 434,5 TEUR werden weiterhin als Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte dargestellt.

Gemäß IAS 36 hat die Gesellschaft die bilanzierten Anschaffungskosten auf ihre Werthaltigkeit hin überprüft. Der Impairment Test wurde einerseits notwendig, weil ein Teil der aktivierten Software bisher nicht der Abschreibung unterliegt. Weiterhin hat der Vorstand in der im Dezember 2018 vorgenommenen Anpassung der Unternehmensplanung einen Hinweis auf einen möglichen Abwertungsbedarf gesehen. Hinsichtlich der Anpassung der Unternehmensplanung wird auf die Ausführungen zu den latenten Steuern unter Anhangsangabe 9 verwiesen.

Im Rahmen dieses Tests wurde der Fair Value der Software i. S. d. IAS 36 ermittelt. Die Gegenüberstellung des Buchwerts und des Fair Values sowie die Überprüfung der Werthaltigkeit der jeweils bilanzierten Softwareprojekte erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, hier IAS 36, und unter Beachtung der „IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung: Einzelfragen zu Wertminderungen von Vermögenswerten nach IAS 36 (IDW RS HFA 40)“ sowie in Übereinstimmung mit dem IFRS 13 „Bewertung zum beizulegenden Zeitwert“ zum 31. Dezember 2018.

Die Fair Values der Vermögenswerte wurden unter der Prämisse einer kontinuierlichen Nutzung berechnet. Dazu wurde die Annahme getroffen, dass die Vermögenswerte in ihrer zum Bewertungszeitpunkt vorliegenden Form entsprechend der aktuellen und geplanten Verwendung herangezogen werden. Die zur Ermittlung des Fair Value angewendete Methode des Lizenzpreisanalogieverfahrens unterstellt, dass ein Unternehmen die angesetzten Lizenzgebühren zur Nutzung der jeweiligen Vermögenswerte an einen Dritten zahlen müsste, wäre es nicht im Besitz dieser Vermögenswerte. Besitzt es diese Vermögenswerte bereits, vermeidet es dadurch zukünftige Lizenzgebühren, wodurch sich die Kosten und damit die Finanzkraft im selben Maße verbessern.

Dem angewandten Lizenzpreisanalogieverfahren wurden die folgenden Parameter zugrunde gelegt:

Nutzungsdauer des Risikotools 5 Jahre
Abschmelzrate 1,0%
Lizenzrate (in Bezug auf relevante Umsatzerlöse) 11,45%
Zugrunde gelegter Steuersatz 31,93%
Wachstumsrate 1,0%
WACC 4,92%

Die Gesellschaft unterlag im Geschäftsjahr 2018 erstmals der gesetzlichen Verpflichtung zur Aufstellung eines IFRS-Konzernabschlusses. Für die Geschäftsjahre 2015, 2016 und 2017 wurden im Frühjahr 2018 in Vorbereitung des anstehenden IPO’s freiwillig Konzernabschlüsse nach den IFRS aufgestellt. Erkenntnisse zu Sachverhalten hinsichtlich einer möglichen Wertberichtung wurden somit bereits zum Aufstellungszeitpunkt berücksichtigt. Vorjahreswerte gem. IAS 1.38 zu den Parametern des Impairment Tests liegen daher keine vor.

7. Sachanlagen

Die Sachanlagen bestehen aus der gewöhnlichen Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie aus den Nutzungsrechten an Grundstücken und Gebäuden der Gesellschaft.

Die Entwicklung der Sachanlagen ohne Nutzungsrechten an Grundstücken und Gebäuden ergibt sich aus folgender Tabelle:

Nutzungsrechte an Grundstücken und Gebäuden
in TEUR
Betriebsausstattung
in TEUR
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand 01.01.2017 0,0 0,0
Zugänge 294,9 8,7
Abgänge 0,0 0,0
Umbuchungen 0,0 0,0
Stand 31.12.2017 294,9 8,7
kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2017 0,0 0,0
Zugänge 24,6 0,3
Abgänge 0,0 0,0
Umbuchungen 0,0 0,0
Stand 31.12.2017 24,6 0,3
Buchwert 31.12.2017 270,3 8,3
Buchwert 01.01.2017 0,0 0,0
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand 01.01.2018 294,9 8,7
Zugänge 0,0 1,9
Abgänge 0,0 0,0
Umbuchungen 0,0 0,0
Stand 31.12.2018 294,9 10,5
kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2018 24,6 0,3
Zugänge 59,0 0,9
Abgänge 0,0 0,0
Umbuchungen 0,0 0,0
Stand 31.12.2018 83,6 1,2
Buchwert 31.12.2018 211,4 9,3
Buchwert 01.01.2018 270,3 8,3
Geringfügige Wirtschaftsgüter
in TEUR
sonst. Betriebs- und Geschäftsausstattung
in TEUR
Anzahlung Betriebs- und Geschäftsausstattung
in TEUR
Gesamt
in TEUR
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand 01.01.2017 4,2 37,2 0,4 41,8
Zugänge 11,1 35,0 0,0 349,6
Abgänge 1,8 0,5 0,4 2,7
Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Stand 31.12.2017 13,4 71,8 0,0 388,7
kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2017 4,2 5,5 0,0 9,7
Zugänge 11,1 14,9 0,0 50,9
Abgänge 1,9 0,1 0,0 1,9
Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Stand 31.12.2017 13,4 20,4 0,0 58,8
Buchwert 31.12.2017 0,0 51,3 0,0 330,0
Buchwert 01.01.2017 0,0 31,7 0,4 32,1
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand 01.01.2018 13,4 71,8 0,0 388,7
Zugänge 12,9 70,7 0,0 85,5
Abgänge 0,8 0,0 0,0 0,8
Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Stand 31.12.2018 25,6 142,5 0,0 473,5
kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2018 13,4 20,4 0,0 58,8
Zugänge 12,9 30,9 0,0 103,7
Abgänge 0,8 0,0 0,0 0,8
Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Stand 31.12.2018 25,6 51,3 0,0 161,7
Buchwert 31.12.2018 0,0 91,2 0,0 311,9
Buchwert 01.01.2018 0,0 51,3 0,0 330,0

Nutzungsrechte an Grundstücken und Gebäuden

Im Geschäftsjahr 2017 wurde IFRS 16 erstmals vorzeitig durch die creditshelf angewendet.

Der Konzern schloss zum 1. August 2017 einen Mietvertrag mit einer unkündbaren Grundmietzeit von fünf Jahren ab. Weitere aktivierungspflichtige Leasingverträge im Sinne des IFRS 16 lagen zum Stichtag nicht vor.

Der Ansatz des Leasinggegenstandes erfolgte zum 1. August 2017 nach Abzinsung der Mindestleasingzahlungen mit Anschaffungskosten in Höhe von 294,9 TEUR. Die Leasingverbindlichkeit wurde in gleicher Höhe passiviert. Die Buchwerte betragen zum 31. Dezember 2018 für den Leasinggegenstand 211,4 TEUR (Vorjahr: 270,3 TEUR) und für die Leasingverbindlichkeit 224,1 TEUR (im Vorjahr: 274,2 TEUR).

Die Mietzahlungen wurden aus dem Aufwand herausgenommen und aufgeteilt in Zins und Tilgung. Die Leasingverbindlichkeit wurde entsprechend abgezinst und zum 31. Dezember 2018 ausgewiesen. Das Nutzungsrecht wurde in den Sachanlagen mit dem Barwert angesetzt. Der Barwert wird linear über 5 Jahre abgeschrieben. Die Diskontierung erfolgte mit einem Diskontierungszinssatz von 3,6% (im Vorjahr: 3,6%), der vom Management der Gesellschaft als Vertragszinssatz des Leasingverhältnisses identifiziert wurde. Somit ergibt sich daraus in der Gewinn- und Verlustrechnung ein Aufwand aus der Abschreibung des Nutzungsrechts sowie aus Zinsaufwand. Der Mietvertrag enthält eine Preisindexklausel, sodass angenommen wird, dass nach 2 Jahren erstmals der Mietzins um 2% p.a. angepasst wird. Vertragsgemäß geschieht dies rückwirkend, sodass im ersten Jahr der Indexierung eine Mietpreisanpassung von 4% und in allen folgenden Jahren von 2% vorgenommen wird.

Die dazugehörige Mietverbindlichkeit entwickelt sich wie folgt:

Stand Mietverbindlichkeiten
in TEUR
Mietaufwendungen Gesamt
in TEUR
Tilgung Gesamt
in TEUR
Zins Gesamt
in TEUR
zum 31.12.2017 274,2 28,3 24,1 4,2
zum 31.12.2018 224,1 67,9 59,0 8,9

Sachverhalte, die eine außerplanmäßige Abschreibung erfordern, lagen im Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2018 nicht vor.

8. Langfristige Forderungen und Vermögenswerte

Die Langfristigen Forderungen bestehen aus Forderungen aus Lieferung und Leistung mit einer Laufzeit größer einem Jahr.

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (gr. 1 Jahr) 457,1 147,5
457,1 147,5
Wertberichtigung
Einzelwertberichtigung 0,0 -2,6
457,1 144,9

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind beim erstmaligen Ansatz zum Betrag der unbedingten Gegenleistung zu erfassen. Enthalten sie signifikante Finanzierungskomponenten, sind sie stattdessen zum beizulegenden Zeitwert anzusetzen. Der Konzern hält Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, um die vertraglichen Cashflows zu vereinnahmen und bewertet sie in der Folge unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten. Der ausgewiesene Nettobetrag wird als plausible Schätzung des beizulegenden Zeitwerts angesehen.

Die Kreditvermittlungsgebühr wird vom Ausgabebetrag des gewährten Kredites automatisch einbehalten. Auch bei der Investorengebühr wird von den an die Investoren zurücklaufenden Tilgungsbeträgen die Gebühr automatisch einbehalten. Eine Überfälligkeit kann daher grundsätzlich nur eintreten, wenn der Kreditnehmer ausfällt und somit insgesamt nicht mit einem Kapitalzufluss zu rechnen ist. In diesen Fällen wird eine Einzelwertberichtigung nach Stufe 3 gebucht. Eine Überfälligkeit ohne gleichzeitige Berücksichtigung einer Einzelwertberichtigung nach Stufe 3 ist im Geschäftsmodell der creditshelf daher dem Grunde nach nicht möglich. Der Konzern hat daher auf die Bildung von pauschalierten Einzelwertberichtigungen der Stufe 2 verzichtet.

Bei Forderungen aus Lieferung und Leistungen, die als kurzfristig angesehen werden, entspricht der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert. Forderungen, deren Laufzeit länger als 12 Monate ist, werden entsprechend abgezinst. Die beizulegenden Zeitwerte wurden aufgrund der abgezinsten Cashflows unter Verwendung eines aktuellen Kreditzinses ermittelt. Sie werden infolge unbeobachtbarer Inputparameter, einschließlich des Kontrahenten-Ausfallrisikos, in Stufe 3 der Zeitwerthierachie eingeordnet.

Wertminderungen und Risiken

Informationen zu Wertminderungen der Forderungen aus Lieferung und Leistungen aus dem Ausfallrisiko sind Anhangsangabe 28 zu entnehmen. Fremdwährungsrisiken und Zinsänderungsrisiken bestehen keine.

Sonstige Forderungen

Die sonstigen Forderungen beinhalten die Kaution für das aktuelle Mietverhältnis in der Mainzer Landstraße 33a, Frankfurt am Main. Aufgrund der Art der sonstigen Forderung entspricht deren Buchwert dem beizulegenden Zeitwert.

9. Ertragssteuern und Latente Steueransprüche

a) Ertragssteueraufwand/-ertrag

In der folgenden Darstellung wird der erwartete Ertragsteueraufwand/-ertrag auf den im Konzernabschluss ausgewiesenen Ertragsteueraufwand/-ertrag übergeleitet. Bei dem verwendeten Steuersatz von 31,925% (im Vorjahr: 31,925%) handelt es sich um den durchschnittlichen Ertragsteuersatz der Konzerngesellschaft.

31.12.2017
in TEUR
Ergebnis vor Steuern -1.113,6
Ertragsteueraufwand bei einem Steuersatz von 31,925 % 355,6
Steuer auf nichtabziehbare Betriebsausgaben 0,3
sonstige Differenzen 1,0
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Betrag für fortgeführte Geschäftsbereiche -356,9
Effektive Ertragsteuerquote -32,0%
31.12.2018
in TEUR
Ergebnis vor Steuern -5.362,6
Ertragsteueraufwand bei einem Steuersatz von 31,925 % 1.712,3
Steuern auf nichtabziehbare Betriebsausgaben 11,1
Nichtgebildete aktive latente Steuern auf Verlustvorträge -2.465,2
Auflösung aktiver latenter Steuern -143,4
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Betrag für fortgeführte Geschäftsbereiche 885,3
Effektive Ertragsteuerquote 16,5%

Aufgrund der steuerlichen Verlustvorträge musste die creditshelf Aktiengesellschaft keine Körperschaft- und Gewerbesteuer zahlen.

b) Latente Steuern

Unterschiede zwischen IFRS und den gesetzlichen Steuervorschriften führen zu temporären Differenzen zwischen dem Buchwert der Vermögenswerte und Schulden in der Konzernbilanz und ihrer Steuerbemessungsgrundlage.

Grundlage für die Berechnungen der latenten Steuern sind die aktuellen Steuersätze, die für den Zeitraum gelten, in dem sich zeitliche Unterschiede voraussichtlich ausgleichen. Es wurde ein Steuersatz von 31,925% (im Vorjahr: 31,925%) zugrunde gelegt. Neben der Körperschaftsteuer von 15% (im Vorjahr: 15%) und dem darauf anfallenden Solidaritätszuschlag von 5,5% (im Vorjahr: 5,5%) wurde ein Gewerbesteuersatz für Frankfurt am Main von 16,1% (im Vorjahr: 16,1%) berücksichtigt. Der Hebesatz der Stadt Frankfurt am Main beträgt 460,0% (im Vorjahr: 460,0%).

Die steuerlichen Effekte der temporären Differenzen im Berichtszeitraum stellen sich wie folgt dar:

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten:

31.12.2018 31.12.2017
Aktive latente Steuern
in TEUR
Passive latente Steuern
in TEUR
Aktive latente Steuern
in TEUR
Passive latente Steuern
in TEUR
OCI GuV
Immaterielle Vermögenswerte 0,0 -114,8 0,0 -95,1 x
Sachanlagen 0,0 -67,5 0,0 -86,3 x
Abgrenzungsposten 0,0 0,0 0,0 0,0 x
Rückstellungen 472,7 0,0 253,2 0,0 x
Verbindlichkeiten 71,5 26,2 87,5 -16,0 x
Verlustvorträge 3.167,5 0,0 741,9 0,0 x
Gesamt 3.711,8 -156,1 1.082,6 -197,3
Nichtansatz aktive latente Steuern 3.555,7 0,0
Nach Saldierung 0,0 0,0 885,3 0,0
Veränderung
Immaterielle Vermögenswerte -19,7
Sachanlagen 18,8
Abgrenzungsposten 0,0
Rückstellungen 219,5
Verbindlichkeiten 26,2
Verlustvorträge -741,9
Gesamt -497,1
Nichtansatz aktive latente Steuern
Nach Saldierung

Die Gesellschaft hat anhand der nach IAS 12 vorgegebenen Kriterien die Nutzbarkeit der Verlustvorträge evaluiert. Verlustvorträge sind in Deutschland uneingeschränkt vortragsfähig, sodass die Nutzbarkeit in der Zukunft aus steuerrechtlicher Sicht gegeben ist. Die steuerlichen Verluste der Konzerngesellschaften sind größtenteils durch einmalige Kosten und durch Kosten der Entwicklung der von der Gesellschaft erschaffenen immateriellen Vermögenswerte entstanden, welche nach HGB und IFRS im Konzern aktiviert werden und nach steuerrechtlichen Vorschriften jedoch einem Ansatzverbot unterliegen. Des Weiteren sind die Personalkosten aufgrund des Ausbaus des Geschäfts und des geplanten Wachstums überproportional angewachsen. Damit wurde zukünftigen Anfragen und dem absehbar steigenden Geschäft Rechnung getragen. Durch den Börsengang sind zudem Kosten angefallen, die nach IFRS über das Konzern-Eigenkapital gebucht wurden, jedoch steuerrechtlich Aufwand darstellen.

Die Steueransprüche aus Verlustvorträgen sind nach Einschätzung des Managements durch zukünftige Cashflows aus der Unternehmenstätigkeit grundsätzlich nutzbar.

Die latenten Steuern werden im Geschäftsjahr 2018 nach Saldierung zwischen aktiven und passiven latenten Steuern mit einem Betrag von 0,0 TEUR (Vorjahr: 885,3 TEUR) ausgewiesen. Die Veränderung in der Bilanzierung gegenüber dem Vorjahr erklärt sich wie folgt: Für die Aktivierung eines latenten Steueranspruchs muss hinreichend wahrscheinlich sein, dass künftig ein zu versteuernder Ertrag verfügbar sein wird, mit dem der steuerliche Verlustvortrag bei derselben Steuerbehörde verrechnet werden (IAS 12.34 f.) kann. Unter diesem Gesichtspunkt geht der Vorstand weiterhin von der Nutzbarkeit der aktiven latenten Steuern aus. Darüber hinaus gilt für Verlustgesellschaften eine erhöhte Anforderung: Gelingt es dem Management nicht, überzeugende Gründe („convincing other evidence“) vorzulegen, die eine Nutzbarkeit der latenten Steueransprüche hinreichend wahrscheinlich machen, so ist von einer Aktivierung aktiver latenter Steuern abzusehen.

Das Management verhandelte über das gesamte Jahr 2018 mit einer deutschen Großbank eine Kooperationsvereinbarung, die bis zum Ende des Jahres 2018 unterzeichnet werden sollte. Aufgrund interner Abstimmungsschwierigkeiten innerhalb des Kooperationspartners ist es nicht mehr zur Unterschrift im Jahr 2018 gekommen, sodass das Management die Geschäftsplanung für das Jahr 2019 angepasst hat. Aufgrund der Verzögerung des Kooperationsvertrages sieht das Management derzeit nicht die Möglichkeit, von einer hohen Wahrscheinlichkeit der Nutzbarkeit der aktiven latenten Steuern auszugehen, sodass eine Wertberichtigung der bisher aktivierten latenten Steuern notwendig wurde. Nichtsdestotrotz geht das Management weiterhin von der grundsätzlichen Nutzbarkeit der Steueransprüche aus.

Die Änderungen der latenten Steuern wurden erfolgswirksam erfasst, soweit die ihnen zugrunde liegenden Sachverhalte auch erfolgswirksam behandelt wurden.

10. Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 462,7 210,1
Wertberichtigung
Einzelwertberichtigung Forderung (bis1 Jahr) -44,3 0,0
418,4 206,5

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unterteilen sich in kurzfristige und langfristige Vermögenswerte. Forderungen, die innerhalb der nächsten 12 Monate beglichen werden, sind als kurzfristige Forderungen, und Forderungen, die ein längeres Zahlungsziel als 12 Monate haben, sind als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind von Investoren geschuldete Gebühren für die Vermittlung von Kreditanteilen. Sie sind jeweils fällig mit Rückzahlung des gekauften Kreditanteils des Investors. Da creditshelf unterschiedliche Laufzeiten vermitteln, entstehen unterschiedlich lange Laufzeiten der Forderungen. Daher werden Forderungen sowohl als kurzfristig als auch als langfristig eingestuft.

Hinsichtlich der Einzelwertberichtigungen wird auf die Ausführungen in Tz. 28 verwiesen.

Für Forderungen aus Lieferung und Leistungen, die als kurzfristig angesehen werden, sieht der Konzern den Erfüllungsbetrag als plausiblen Schätzwert für den beizulegenden Wert.

11. Kurzfristige sonstige Vermögenswerte und finanzielle Vermögenswerte

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
sonstige Vermögenswerte
Forderungen Umsatzsteuervorauszahlung 0,0 14,4
Umsatzsteuerforderungen Vorjahr 0,1 0,2
Vorsteuer in Folgeperiode /-jahr abziehbar 3,1 26,8
Sonstige Forderungen 123,2 30,2
Umsatzsteuer laufendes Jahr 198,5 0,0
Körperschaftsteuerrückforderungen 0,0 0,0
324,9 71,6
sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen ggü. Krankenkassen 20,5 4,6
Forderungen ggü. Personal / Lohn- und Gehalt 10,8 0,1
Kautionen 0,0 5,6
Debitorische Kreditoren 3,9 22,1
35,2 32,4

Diese Beträge ergeben sich im Allgemeinen aus Transaktionen außerhalb der gewöhnlichen betrieblichen Tätigkeit des Konzerns.

Die sonstigen Forderungen setzen sich im Wesentlichen aus abzugrenzenden Versicherungsleistungen in Höhe von 95,8 TEUR (Vorjahr: 0,0 TEUR) und aus bereits vorausbezahlten Rechnungen in Höhe von 27,4 TEUR (Vorjahr: 30,2 TEUR) zusammen.

Wenn die Rückzahlungsfristen sechs Monate überschreiten, können Zinsen zu handelsüblichen Sätzen belastet werden. Normalerweise werden keine Sicherheiten erlangt. Die sonstigen Forderungen werden innerhalb von sechs Monaten zurückgezahlt.

Aufgrund der kurzfristigen Art der sonstigen Forderungen sieht der Konzern den Erfüllungsbetrag als plausiblen Schätzwert für den beizulegenden Wert.

12. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zum 31. Dezember 2018 weist der Kassenbestand ein Guthaben von 1,79 TEUR (im Vorjahr: 0,05 TEUR) und die Guthaben bei Kreditinstituten ein Gesamtbetrag von 12.423,0 TEUR aus (im Vorjahr: 2.027,1 TEUR).

Der Konzern sieht den Erfüllungsbetrag als plausiblen Schätzwert für den beizulegenden Wert.

Die creditshelf service GmbH unterhält ein Bankkonto bei der MHB-Bank, welches ausschließlich der Barunterlegung künftiger Kredite dient, für die die Gesellschaft im normalen Geschäftsablauf eine Kaufzusage an die MHB-Bank gewährt hat. Im Rahmen dieser Barmittelunterlegung hat die Gesellschaft das Bankkonto dauerhaft an die MHB-Bank verpfändet. Eine eigenständige Verfügung über die hierauf befindlichen Barmittel ist vertraglich ausgeschlossen. Zum 31. Dezember 2018 wies das Konto einen Bestand von 1.530 TEUR aus (im Vorjahr: 590 TEUR).

13. Eigenkapital und Rücklagen

Im Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2018 wurde das Stamm- bzw. Grundkapital mehrmals erhöht. Mit Beschluss vom 8. Februar 2018 wurde das Stammkapital der ehemaligen creditshelf GmbH von 76,8 TEUR um 3,1 TEUR auf 79,8 TEUR erhöht. Hiervon wurden 3.032 Anteile durch die Hevella Capital GmbH & Co. KGaA und 38 Anteile durch die Purum AG übernommen. Zusätzlich wurden 1.972,0 TEUR von der Hevella Capital GmbH & Co. KGaA und 25,0 TEUR von der Purum AG in die freie Kapitalrücklage eingezahlt. Mit erfolgreicher Umwandlung der creditshelf GmbH in die creditshelf Aktiengesellschaft am 13. Juni 2018 wird nunmehr die Begrifflichkeit Grundkapital genutzt. In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 18. Juni 2018 wurde beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft um weitere 1.045,2 TEUR durch Ausgabe von neuen auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bareinlage zu erhöhen. Zur Zeichnung der 1.045.178 neuen Aktien wurden die Aktionäre anteilig Ihrer Beteiligung am Grundkapital der creditshelf zugelassen. Einzahlungen in die freie Kapitalrücklage wurden nicht beschlossen. Im Rahmen des IPO hat eine Erhöhung des Grundkapitals stattgefunden und es wurden 206.250 Aktien zu einem rechnerischen Nominalwert von 1,00 EUR je Aktie ausgegeben.

Die Entwicklung des Eigenkapitals ergibt sich aus der Eigenkapitalveränderungsrechnung. Zum 31. Dezember 2017 war das Stammkapital wie folgt aufgeteilt:

Anteil Gesellschafter
LDT Investment UG DBR Investment GmbH Wahtari GmbH Hevella Capital GmbH & Co. KGaA Purum AG Free Float
31.12.2017
Nominal in TEUR 20,0 20,0 6,3 29,8 0,6 0,0
prozentual 26,1% 26,1% 8,2% 38,8% 0,8% 0,0%
Anteil Gesamt
31.12.2017
Nominal in TEUR 76,8
prozentual 100,0%

Die Hauptanteilseigner der creditshelf Aktiengesellschaft sind die Hevella Capital GmbH & Co. KGaA, die LDT Investment UG und die DBR Investment GmbH. Zum 31. Dezember 2018 hielten diese aufgrund der Stimmrechtsmitteilungen nach dem Wertpapierhandelsgesetz insgesamt rund 77% der Stimmrechte. Daraus ergibt sich bei den Stimmrechtsanteilen folgendes Bild:

Anteil Gesellschafter Gesamt
LDT Investment UG DBR Hevella Capital Investment GmbH & Co. GmbH KGaA Free Float *
31.12.2018
Nominal in TEUR 261,0 244,2 519,2 306,8 1.331,3
prozentual 19,6% 18,3% 39,0% 23,0% 100,0%

* Die Position Free Float beinhaltet Beteiligungen (kumuliert) mit weniger als 5% Beteiligung am Grundkapital.

Die im Zusammenhang mit den am 8. Februar 2018, 18. Juni 2018 und der am 25. Juli 2018 durchgeführten Kapitalerhöhungen stehenden Kosten in Höhe von 2.951,2 TEUR wurden als Kapitaltransaktionskosten im Eigenkapital erfolgsneutral verbucht.

14. Kapitaltransaktionskosten im Zusammenhang mit Kapitalerhöhungen

Zu den Kapitaltransaktionskosten zählen im Wesentlichen Aufwendungen für die Erstellung des Wertpapierprospektes, Rechts- und Beratungskosten, Aufwendungen zur Erstellung und zur Review von Zwischenabschlüssen sowie Aufwendungen zum Anmelden bzw. Publizieren von eintragungspflichtigen Tatsachen.

Die mit den Kapitalerhöhungen entstandenen Kapitaltransaktionskosten in Höhe von 2.951,2 TEUR (Vorjahr: 3,7 TEUR) wurden direkt mit der freien Rücklage im Eigenkapital verrechnet.

15. Langfristige Rückstellungen – Anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich (virtuelle Beteiligungsprogramme)

Im Geschäftsjahr 2018 unterhielt der Konzern zwei Programme zur Erteilung von virtuellen Beteiligungen, mit denen er Mitarbeiter, Berater und Kooperationspartner der Gesellschaft am Wertzuwachs der Gesellschaft beteiligt, um diese langfristig an die Gesellschaft zu binden.

Die Kapitalerhöhung von 79,8 TEUR um 1.045,2 TEUR auf 1.125,0 TEUR, beschlossen durch die außerordentliche Hauptversammlung am 18. Juni 2018, hatte einen verwässernden Effekt auf die Anteile des virtuellen Beteiligungsprogramms und führte zu einem entsprechenden Wertanpassungsbedarf der hierfür gebildeten Rückstellungen.

Die Bewertung der virtuellen Beteiligungen erfolgte grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Dieser wurde unter Bezugnahme auf den beizulegenden Zeitwert einer realen Beteiligung bestimmt. Daraus resultierende Veränderungen spiegelten sich in der jeweiligen Rückstellung wider. Alle Änderungen der Rückstellungen wurden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Virtuelles Beteiligungsprogramm I

Im Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2018 wurden auf Grundlage des „Virtuellen Beteiligungsprogramms I“ weitere 300 virtuelle Anteile zum 1. April 2018 an einen externen Berater gewährt. Aufgrund des Börsenganges (Exitereignis) im Juli 2018 ist das virtuelle Beteiligungsprogramm I ausgelaufen.

Sämtliche gevesteten Anteile wurden in diesem Zusammenhang ausbezahlt und die entsprechenden Rückstellungen wurden aufgelöst.

Zum Bilanzstichtag stellt sich das „Virtuelle Beteiligungsprogramm I“ wie folgt dar:

Periode Anzahl der ausgegebenen Anteile Stück Anzahl der erdienten Anteile Stück Beizulegender Zeitwert
in TEUR
Erfasster Gesamtaufwand Periode
in TEUR
Innerer Wert der erdienten Anteile
in TEUR
Auszahlung
in TEUR
31.12.2017 5.700 2.725 382,7 227,7 535,8 0,0
31.12.2018 6.000 3.717 148,1 0,0 217,3 217,3

Der in der Gesamtergebnisrechnung erfasste Aufwand für das „Virtuelle Beteiligungsprogramm I“ beträgt im Geschäftsjahr 2018 0,00 TEUR (Vorjahr: 227,7 TEUR).

Aufgrund der Kapitalerhöhungen wurden die Anteile des virtuellen Beteiligungsprogramms verwässert. Nach der getroffenen Vereinbarung wurde ausdrücklich kein Verwässerungsschutz vereinbart. Daher ergibt sich eine Auszahlung in Höhe von 217,3 TEUR (Vorjahr: 0,0 TEUR), die geringer ist als die im Geschäftsjahr 2017 gebildete Rückstellung.

Aufgrund der Beendigung des „virtuellen Beteiligungsprogramms I“ sind 2.283 Anteile verfallen, die noch nicht gevestet waren.

Virtuelles Beteiligungsprogramm II

Am 29. Juli 2015 schloss die Gesellschaft mit einem institutionellen Kooperationspartner -zusätzlich zu einem Kooperationsvertrag – einen Vertrag über die Gewährung von virtuellen Geschäftsanteilen ab. Dem Kooperationspartner wurden 1.500 virtuelle Geschäftsanteile zu jeweils einem Nennwert von 1,00 EUR an der Gesellschaft gewährt. Im Rahmen einer Nachtragsvereinbarung wurden dem Geschäftspartner zum 30. Juni 2018 weitere 19.640 virtuelle Geschäftsanteile zu jeweils einem Nennwert in Höhe von EUR 1,00 gewährt.

Jegliche Rechte aus dem „Virtuellen Beteiligungsprogramms II“ sind ausschließlich schuldrechtlich veranlasst und werden nur durch Barzahlung beglichen. Der Vertragspartner hat somit keine Stimmrechte erworben und auch nicht das Recht an der Hauptversammlung der Gesellschaft teilzunehmen oder sonstige gesellschaftsrechtliche Verwaltungsrechte wahrzunehmen. Im Rahmen des „Virtuellen Beteiligungsprogramm II“ kommt es zu Auszahlungen, soweit die Gesellschaft Gewinne ausschüttet oder ein vertraglich definiertes Exit-Ereignis, in Form des Kontrollverlustes der Bestandsgesellschafter über die Muttergesellschaft, eintritt.

Aufgrund der vertraglichen Ausgestaltung des „Virtuellen Beteiligungsprogramm II“ entspricht der beizulegende Zeitwert eines einzelnen virtuellen Anteils nach wirtschaftlichen und finanzmathematischen Grundsätzen dem beizulegenden Zeitwert des ihr gegenüberstehenden realen Geschäftsanteils. Als Grundlage zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes einer realen Beteiligung an der creditshelf Aktiengesellschaft, wurde bis zum erfolgreichen Börsengang der Unternehmenswert der Gesellschaft in Übereinstimmung mit allgemeinen Grundsätzen der Unternehmensbewertung anhand der jeweils zuletzt durchgeführten Kapitalrunde bestimmt, soweit diese unter den Grundsätzen eines Fremdvergleiches durchgeführt wurde und nicht länger als ein Jahr zurücklag.

Nach dem Börsengang wurde der Börsenkurs zur Bewertung zugrunde gelegt. Aufgrund vertraglicher Vereinbarung wird jedoch nicht auf den Stichtagskurs, sondern auf einen 20-Tages-Durchschnitt abgezielt.

Die sich aus dem Beteiligungsprogramm ergebende Schuld wird an jedem Abschlussstichtag sowie am Erfüllungstag mit dem beizulegenden Zeitwert der ausgegebenen Anteile neu bewertet. Alle Änderungen der Rückstellungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Folgende virtuelle Beteiligungen waren zum 31. Dezember 2018 ausgegeben:

Ausgabedatum Anzahl gewährter Anteile Stück Bezugspreis
in EUR
Basiswert je Anteil
in EUR
Zeitwert je virtuellem Anteil
in EUR
Beizulegender Zeitwert Gesamt
in TEUR
29.07.2015 1.500 0,0 70,4 70,4 105,1
30.06.2018 19.640 0,0 70,4 70,4 1.375,6
Gesamt 21.140 0 70,4 70,4 1.480,7

Die virtuellen Beteiligungen stellten sich zum 31. Dezember 2017 wie folgt dar:

Ausgabedatum Anzahl gewährter Anteile Stück Bezugspreis
in EUR
Basiswert je Anteil
in EUR
Zeitwert je virtuellem Anteil
in EUR
Beizulegender Zeitwert Gesamt
in TEUR
29.07.2015 1.500 0,0 273,7 273,7 410,6
Gesamt 1.500 0 273,7 273,7 410,6

Der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwand des Geschäftsjahres für das „Virtuelle Beteiligungsprogramm II“ beträgt im Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2018 1.081 TEUR. Der Aufwand des Vorjahres belief sich auf 0,0 TEUR.

Die Rückstellungen aus dem „Virtuelle Beteiligungsprogramm II“ werden weiterhin als langfristig eingestuft.

16. Langfristige sonstige Verbindlichkeiten

Die Langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten umfassen die Mietverbindlichkeiten zu dem oben dargestellten Nutzungsrecht für den Zeitraum zwischen ein und fünf Jahren sowie gewährte Darlehen von Gesellschaften der creditshelf Aktiengesellschaft.

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten
Mietverbindlichkeit 1-5 Jahre 162,1 215,4
Darlehen DBR Investment GmbH 0,0 51,4
Darlehen LDT Investment UG (haftungsbeschränkt) 0,0 51,4
162,1 318,2

In den langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten ist der langfristige Teil der Leasingverbindlichkeiten aus dem Mietvertrag der Mainzer Landstraße 33a, Frankfurt, enthalten. Weitere Angaben und Informationen bezüglich der Entwicklung und der Bewertung der Leasingverbindlichkeit finden sich in Tz. 27.

Aufgrund der in 2019 anstehenden Fälligkeit der Darlehen von der DBR Investment GmbH und der LDT Investment UG wurden diese zum Bilanzstichtag in die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten umgegliedert.

17. Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung

Zum 31. Dezember 2018 betrugen die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.637,8 TEUR (Vorjahr: 1.707,9 TEUR).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beinhalten mit einem Betrag von 2.187,5 TEUR (Vorjahr: 1.357,7 TEUR) im Wesentlichen Einzahlungen für von Kreditnehmern – teilweise vor Fälligkeit – zurückgezahlte Kredite, die noch nicht an die Investoren weitergeleitet werden konnten. Wirtschaftlicher und rechtlicher Eigentümer der Kredite sind weiterhin die Investoren. Zum anderen beinhaltet die Position Verbindlichkeiten aus bezogenen Lieferungen und Leistungen in Höhe von 446,4 TEUR (Vorjahr: 268,6 TEUR).

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind unbesichert und werden üblicherweise innerhalb von 30 Tagen nach Zugang beglichen.

Aufgrund der Kurzfristigkeit der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sieht der Konzern den Erfüllungsbetrag als plausiblen Schätzwert für den beizulegenden Wert.

Sicherheiten wurden vom Konzern keine begeben.

18. Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und sonstige Schulden

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
kurzfristige Schulden
kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Darlehen DBR Investment GmbH 51,9 0,0
Darlehen LDT Investment UG (haftungsbeschränkt) 51,9 0,0
Mietverbindlichkeiten (bis 1 Jahr) 62,0 58,8
165,8 58,8
kurzfristige sonstige Schulden
Rückstellungen für Abschluss und Prüfung 188,0 13,9
Abgegrenzte Verbindlichkeit für ausstehende Rechnungen auf bereits erhaltene Leistungen 86,4 0,0
Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt 82,1 0,0
Urlaubsrückstellungen 68,4 14,9
Verbindlichkeit Aufsichtsratsvergütung 2018 64,2 0,0
Rückstellung für Prozesskosten 19,6 118,6
Rückstellungen für Personalkosten 6,9 20,6
Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer 5,2 18,4
Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit 4,1 2,3
Sonstige Verbindlichkeiten 0,2 5,7
Rückstellung für virtuelle Beteiligungen 1 0,0 382,7
525,0 577,1

Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten umfassen die Mietverbindlichkeiten zu dem oben dargestellten Nutzungsrecht für den Zeitraum von bis zu einem Jahr.

Bei den Darlehen der DBR Investment GmbH und der LDT Investment UG handelt es sich um Darlehen von Gesellschaftern der creditshelf Aktiengesellschaft. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dieser setzt sich zusammen aus dem Nominalwert der Hauptforderung in Höhe von jeweils 50,0 TEUR (im Vorjahr: 50,0 TEUR) zuzüglich der bis zum Abschlusstichtag aufgelaufenen Zinsverbindlichkeiten in Höhe von jeweils 1,9 TEUR (im Vorjahr: 1,4 TEUR). Die Darlehen sind mit 1% p.a. verzinst und haben eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2019. Sie sind am Fälligkeitstag einschließlich aufgelaufener Zinsen zu tilgen.

Die Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt umfassen eine Verbindlichkeit für eine noch nicht zur Auszahlung gekommenen Anspruch eines Mitarbeiters aus dem virtuellen Beteiligungsprogramm I.

Der Erfüllungsbetrag stellt aus Sicht des Konzerns den plausibelsten Schätzwert für den beizulegenden Wert dar.

Sicherheiten wurden vom Konzern keine begeben.

C) Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

19. Umsatzerlöse

Die creditshelf service GmbH erzielt Umsatzerlöse aus der Vermittlung von Krediten zwischen Kreditnehmer und Investoren.

Die Umsatzerlöse gliedern sich zum 31.12.2018 wie folgt auf:

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Provisionserlöse aus Kreditvermittlung 1.481,5 774,2
Investorengebühren 897,5 427,7
2.379,0 1.201,9

Die Umsatzerlöse im Berichtszeitraum stiegen von 1.201,93 TEUR im Vorjahr auf 2.379,02 TEUR. Allerdings lassen sich die Investorengebühren nicht miteinander vergleichen, da sie erst ab dem 2. Quartal des Vorjahres erhoben wurden.

In beiden Umsatzerlösströmen werden unter Anwendung der Kriterien aus IFRS 15 nur zeitpunktbezogene Umsatzerlöse erwirtschaftet. Die Leistungserbringung durch die Gesellschaft entsteht in beiden Fällen unmittelbar im Zeitpunkt der Kreditgewährung durch die Frontingbank. Während die Vermittlungsgebühr direkt bei Auszahlung des Kreditbetrages durch die Frontingbank einbehalten wird, wird die Investorengebühr im Rahmen der Kredittilgung ratierlich von den Tilgungsbeträgen einbehalten. In beiden Erlösströmen ergeben sich die Umsatzerlöse aus der Anwendung eines vertraglich definierten Prozentsatzes auf das ausgegebene Kreditvolumen. Fällt das Darlehen aus, so schuldet der Investor dennoch die Gebühr. Die Gesellschaft behält sich jedoch vor aus Kulanzgründen auf die Erhebung der Gebühr zu verzichten.

20. Sonstige Erträge

Die sonstigen Erträge in Höhe von insgesamt 492,3 TEUR (im Vorjahr: 267,1 TEUR) sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 167,6 TEUR (Vorjahr: 0,0 TEUR), sowie Disagien aus dem Kauf von Krediten in Höhe von 313,97 TEUR (Vorjahr: 264,0 TEUR).

21. Andere aktivierte Eigenleistung

Die anderen aktivierten Eigenleistungen betragen im Geschäftsjahr 2018 305,8 TEUR (im Vorjahr: 211,4 TEUR). Sie sind im Wesentlichen für die Weiterentwicklung der Online-Plattform (creditshelf.com) sowie im Rahmen der Unterstützung des externen Softwareentwicklers bei der Entwicklung des Risikotools angefallen. Im Vorjahr erfolgte ein Ausweis zusammen mit dem Personalaufwand. Dies wurde im Rahmen der Umstellung vom Umsatzkostenverfahren auf das Gesamtkostenverfahren angepasst.

22. Personalaufwand

Der Personalaufwand in Höhe von insgesamt 3.808,2 TEUR hat sich im Vergleich zum Vorjahr (1.066,5 TEUR) um 2.741,7 TEUR erhöht. Hauptsächliche Ursache für die Erhöhung der Personalaufwendungen ist die Gewährung eines Retention-Bonus in Höhe von 1.792,5 TEUR (im Vorjahr: 0,0 TEUR) an leitende Mitarbeiter. Dieser Bonus wurde leitenden Mitarbeitern zum 3. Quartal ausbezahlt, um die besonderen Leistungen im Zusammenhang mit dem Börsengang zu würdigen und gleichzeitig einen Anreiz zu setzen, auch künftig entsprechende Leistungen zu erbringen. Darüber hinaus führten der Personalaufbau in den Abteilungen Sales, IT, Marketing, Risiko und BackOffice sowie die Anpassung bzw. Einbeziehung der Vorstandsgehälter in die Personalaufwendungen zu steigenden Personalkosten. In den aktivierten Eigenleistungen enthalten sind Eigenleistungen zur Entwicklung des Risikotools und der Internetplattform.

23. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stellen sich zum 31.12.2018 wie folgt zusammen:

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Fremdleistungen -297,7 -115,1
Rechts- und Beratungskosten -768,4 -266,2
Aufwendungen virtuelles Beteiligungsprogramm -1.081,3 -227,7
Werbekosten -1.122,6 -202,8
Aufwendungen für Porto -298,5 -30,6
Aufwendungen für Wartungskosten für Hard- und Software -43,6 -42,2
Aufwendungen für Versicherungen -24,2 -13,7
Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen -88,7 -3,3
Aufwendungen für den Aufsichtsrat -64,9 0,0
Sonstige Aufwendungen -250,9 -329,0
Mietaufwendungen -77,6 -68,6
Agio Kreditverkäufe -314,0 -264,0
-4.432,5 -1.563,2

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf insgesamt 4.432,5 TEUR (im Vorjahr: 1.563,2 TEUR). Im Einzelnen: Aufwendungen für Fremdleistungen in Höhe von 297,7 TEUR (Vorjahr: 115,1 TEUR) setzten sich hauptsächlich aus gezahlten Provisionen und Verwaltungsaufwendungen an Kooperationspartner zusammen. Rechts- und Beratungskosten fielen in Höhe von 768,4 TEUR (Vorjahr: 266,2 TEUR) an, Aufwendungen für Porto insbesondere des creditshelf Magazins in Höhe von 298,5 TEUR (Vorjahr: 30,6 TEUR), Aufwendungen für Wartungskosten für Hard- und Software in Höhe von 43,6 TEUR (Vorjahr: 42,2 TEUR), 24,2 TEUR Versicherungen (Vorjahr: 13,7 TEUR), 88,7 TEUR Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen (Vorjahr: 3,3 TEUR) sowie 64,9 TEUR Aufwendungen für den Aufsichtsrat, die sich im Vorjahr auf 0,0 TEUR beliefen.

24. Finanzergebnis

Das Finanzergebnis des Geschäftsjahres setzt sich wie folgt zusammen:

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Finanzaufwand für Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden
Zinsaufwendungen für kurzfristige Verbindlichkeiten -0,6 0,0
Zinsen für Gesellschafterdarlehen -1,0 -1,0
Finanzaufwand für Leasingverbindlichkeit -8,9 -4,2
Sonstiger Zinsaufwand
Zinsaufwand Abzinsung Verbindlichkeiten -8,9 -3,4
Zinsaufwendungen Abzinsung Forderungen -67,0 -19,3
-86,4 -27,9
Sonstige Finanzerträge
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4,2 0,0
Zinsertrag Abzinsung Forderungen 23,8 0,0
Zinsertrag für finanzielle Vermögenswerte, die nicht als FVTPL bewertet werden 28,0 0,0
Finanzergebnis -58,4 -27,9

25. Ergebnis je Aktie

Die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie basiert auf dem den Stammaktionären zurechenbaren Gewinn und einem gewichteten Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Stammaktien. Da die Gesellschaft neben den Stammaktien keine weiteren Aktien ausgegeben hat, sind die unverwässerte und die verwässerte Zahl der Aktien identisch und das unverwässerte Ergebnis mit -4,74 EUR je Aktie entspricht dem verwässerten Ergebnis je Aktie. Um die Vergleichbarkeit im Zeitablauf sicherstellen zu können, erfolgte eine Anpassung des Vorjahreswertes des Ergebnisses je Aktie gemäß IAS 33.64. Demnach wurde der Jahresfehlbetrag zum 31.12.2017 dividiert durch das gezeichnete Kapital (Grundkapital) zum 31.12.2018 in Höhe 1.331.250,00 EUR (entspricht 1.331.250 Aktien).

Die Überleitung des unverwässerten bzw. verwässerten Ergebnisses kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:

Anzahl Aktien (in 2017: Anteile an GmbH) in Stück Jahresfehlbetrag
in TEUR
EPS (unverwässert/unverwässert)
in EUR
Anpassungseffekt aus IAS 33.64
in EUR
31. Dezember 2018 1.331.250,0 -6.314,7 -4,74
31. Dezember 2017 76.752,0 -756,7 -9,86 -0,57

D) Erläuterung zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Zur Darstellung der Entwicklung der Liquidität und der Finanzkraft wurde eine Kapitalflussrechnung erstellt. Über die Zahlungsströme in der Kapitalflussrechnung werden Informationen getrennt nach den Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit (einschließlich Desinvestitionen) und aus der Finanzierungstätigkeit vermittelt (IAS 7), wobei die Summe der Cashflows aus diesen drei Tätigkeitsbereichen der Veränderung des Finanzmittelfonds in der Berichtsperiode entspricht.

26. Nicht zahlungswirksame Transaktionen

Nicht zahlungswirksame operative Aufwendungen und Erträge sowie Erträge aus Anlagenabgängen wurden eliminiert. Weiterhin sind aufgrund der Umstellung der Konzern-Gesamtergebnisrechnung vom Umsatzkosten- auf das Gesamtkostenverfahren die anderen aktivierten Eigenleistungen in den nicht zahlungswirksamen Transaktionen enthalten.

27. Entwicklung der Finanzschulden

Im Folgenden wird die Entwicklung der Finanzschulden gem. IAS 7.44A ff. dargestellt.

Geschäftsjahr 2017 31.12.2016
in TEUR
Cash Flow
in TEUR
Zuerwerb
in TEUR
Wechselkursveränderung
in TEUR
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts
in TEUR
sonstige Veränderungen
in TEUR
Leasingverbindlichkeit Mainzer Landstraße 33a 0,0 0,0 274,2 0,0 0,0 0,0
Gesamt
Finanzverbindlichkeiten 0,0 0,0 274,2 0,0 0,0 0,0
Geschäftsjahr 2017 31.12.2017
in TEUR
Leasingverbindlichkeit Mainzer Landstraße 33a 274,2
Gesamt
Finanzverbindlichkeiten 274,2
Geschäftsjahr 2018 31.12.2017
in TEUR
Cash Flow
in TEUR
Zuerwerb
in TEUR
Wechselkursveränderung
in TEUR
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts
in TEUR
sonstige Veränderungen
in TEUR
Leasingverbindlichkeit Mainzer Landstraße 33a 274,2 -59,0 0,0 0,0 0,0 8,9
Gesamt
Finanzverbindlichkeiten 274,2 -59,0 0,0 0,0 0,0 8,9
Geschäftsjahr 2018 31.12.2018
in TEUR
Leasingverbindlichkeit Mainzer Landstraße 33a 224,1
Gesamt
Finanzverbindlichkeiten 224,1

E) Sonstige Angaben

28. Kapitalmanagement

Während der Konzern keinen extern auferlegten Kapitalanforderungen unterliegt, wurden folgende wesentliche Ziele des Konzerns beim Kapitalmanagement definiert:

die Sicherstellung der Fortführungsfähigkeit des Konzerns und Fortsetzung des Wachstumskurses basierend auf den strategischen Wachstumsinitiativen

die regelmäßige Überprüfung der Kapitalstruktur im Hinblick auf die Optimierung der Kapitalkosten

Während des Geschäftsjahres 2018 verfolgte der Konzern unverändert zu 2017 die Strategie, einen Verschuldungsgrad von 2% bis 20% aufrechtzuerhalten.

Der Verschuldungsgrad zum Stichtag 31. Dezember 2018 und 2017 stellt sich wie folgt dar:

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Veränderung
in TEUR
Veränderung
in %
Finanzschulden 0,3 0,4 0,0 87,0%
Finanzmittel 12,4 2,0 10,4 612,9%
Nettoverschuldung -12,1 -1,6 -10,4 733,1%
Verschuldungsgrad 2,6% 18,8%

Aufgrund des anhaltenden Wachstums der Gesellschaft ist diese Kennzahl, die zum 31. Dezember 2018 2,6% betrug, starken Schwankungen unterworfen. Die Abweichung des Jahresendwertes 2017 (18,8%) im Vergleich zum Vorjahresbericht (27,2%) erklärt sich dadurch, dass für die Berechnung der Kennzahl im Nenner nunmehr liquide Finanzmittel und nicht mehr das Eigenkapital verwendet wird. Die Eigenkapitalposition, die Liquiditäts- und Finanzrisikoposition werden zentral im creditshelf Konzern überprüft. Aufgrund des sich noch im Aufbau befindlichen Geschäftsmodells hat das Management entschieden, zum aktuellen Zeitpunkt keine Kredite oder ähnliche Fremdkapitalinstrumente zu nutzen, sondern die Gesellschaft vollständig mit Eigenkapital zu finanzieren. Dies traf folglich vollständig auf das abgelaufene Geschäftsjahr zu.

Kategorien von Finanzinstrumenten

Die als zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam zu bewertenden, designierten finanziellen Verbindlichkeiten betreffen die Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem „Virtuellen Beteiligungsprogramm II“. Zur Erläuterung der Programme über die Gewährung von virtuellen Beteiligungen wird auf die Ausführungen unter Tz. 15 verwiesen.

Ziele des Finanzrisikomanagements

Das Management des Konzerns nimmt aufgrund der Größe der Gesellschaften Aufgaben der Überwachung und Steuerung der mit der Geschäftstätigkeit verbundenen Finanzrisiken und damit verbundene Berichterstattung wahr. Es werden die Risiken umfassend nach Grad und Ausmaß des jeweiligen Risikos analysiert. Diese Risiken beinhalten das Marktrisiko, das Ausfallrisiko und das Liquiditätsrisiko.

Der Konzern hat im Berichtsjahr begonnen, Konzernrichtlinien und schriftliche Vorgaben an die Mitarbeiter aufzusetzen.

Marktrisiko

Wechselkurs- oder Zinsrisiken war die Gesellschaft in den Geschäftsjahren 2017 und 2018 nicht ausgesetzt.

Ausfallrisiko

Unter dem Ausfallrisiko versteht man das Risiko eines Verlustes für den Konzern, wenn eine Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Geschäftsgebaren sieht vor, dass Geschäftsverbindungen lediglich mit kreditwürdigen Vertragsparteien eingegangen werden. Weiterhin wird jeder Geschäftspartner einem internen Risikorating unterzogen. Das Management der Gesellschaft überwacht fortlaufend diesen Ratingprozess und passt ihn an Marktveränderungen an.

Zur Berücksichtigung des Ausfallrisikos im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden von der Gesellschaft in ausreichendem Umfang Einzelwertberichtigungen gebildet.

Das Ausfallrisiko aus liquiden Mitteln ist ebenfalls als gering einzustufen, da die Gesellschaft nur Geschäftsbeziehungen mit Banken eingeht, die ein ausgezeichnetes Kreditrating vorweisen können.

Die Buchwerte stellen dabei den maximalen Ausfallbetrag dar. Sicherheiten werden von den Schuldnern keine erhoben, da es sich bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausschließlich um Forderungen aus Investorengebühren handelt. Die Fälligkeit der Forderungen aus Investorengebühren ist deckungsgleich mit dem Tilgungsplan der durch den einzelnen Investor gehaltenen Kreditforderung. Die Investorengebühr wird daher vom für den Investor vereinnahmten Tilgungsbetrag vor Weiterleitung an diesen einbehalten. Eine Überfälligkeit kann somit grundsätzlich nicht entstehen. Eine Überfälligkeit kann nur entstehen, soweit ein Kreditgläubiger ausfällt und keine Tilgungen mehr an den Investor geleistet werden, von denen die fällige Investorengebühr einbehalten werden kann.

In diesen Fällen wird eine Einzelwertberichtigung gebucht, um den beizulegenden Zeitwert der Forderung in der Bilanz abzubilden. Die Einzelwertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

2018
in TEUR
2017
in TEUR
Einzelwertberichtigung zum 1. Januar berechnet nach IAS 39 6,1 0,0
Anpassungsbetrag durch Änderung der Berechnungsmethode 0,0 0,0
Eröffnungsbilanzwert zum 1. Januar 6,1 0,0
Im lfd. Jahr gebildete Einzelwertberichtigung 48,6 6,1
Abschreibungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im lfd. Jahr 10,4 0,0
Aufgelöste Einzelwertberichtigung im lfd. Jahr 10,4 0,0
Einzelwertberichtigung zum 31. Dezember 44,3 6,1

Es wurden lediglich Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen notwendig. Auf sonstige finanzielle Vermögenswerte mussten keine Einzelwertberichtigungen gebildet werden.

Liquiditätsrisiko

In letzter Instanz liegt die Verantwortung für das Liquiditätsmanagement bei der Geschäftsführung, die ein angemessenes Konzept zur Steuerung der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierungs- und Liquiditätsanforderungen der Gesellschaft aufgebaut hat. Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten von angemessenen Rücklagen und Gesellschafterkrediten sowie durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Zahlungsströme und der Abstimmung der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Restlaufzeiten der nicht derivativen finanziellen Vermögenswerte.

Gewichteter durchschnittlicher Effektivzinssatz
in TEUR
>als 1 Monat
in TEUR
1 – 3 Monate
in TEUR
3 – 12 Monate
in TEUR
1 – 5 Jahre
in TEUR
über 5 Jahre
in TEUR
31.12.2017
unverzinslich 0,0 4,7 22,1 0,0 32,7 0,0
31.12.2018
unverzinslich 0,0 31,2 3,9 0,0 27,1 0,0
Gesamt
in TEUR
Buchwert
in TEUR
31.12.2017
unverzinslich 59,5 59,5
31.12.2018
unverzinslich 62,2 62,2

Als nicht derivative finanzielle Vermögenswerte weist die Gesellschaft im Wesentlichen gestellte Kautionen mit 27,1 TEUR (im Vorjahr: 32,7 TEUR) aus.

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der vertraglichen Restlaufzeiten der nicht derivativen finanziellen Verbindlichkeiten.

Gewichteter durchschnittlicher Effektivzinssatz
in TEUR
>als 1 Monat
in TEUR
1 – 3 Monate
in TEUR
3 – 12 Monate
in TEUR
1 – 5 Jahre
in TEUR
über 5 Jahre
in TEUR
31.12.2017
unverzinslich 0,0 1.761,4 0,0 119,8 793,2
festverzinslich 1,0% 102,8
Instrumente 3,6% 4,8 14,6 43,5 215,4 0,0
31.12.2018
unverzinslich 0,0 2.719,9 0,0 131,3 1.369,9
festverzinslich 1,0% 103,8
Instrumente 3,6% 5,0 10,1 46,9 162,1 0,0
Gesamt
in TEUR
Buchwert
in TEUR
31.12.2017
unverzinslich 2.674,4 2.674,4
festverzinslich 102,8 102,8
Instrumente 274,2 274,2
31.12.2018
unverzinslich 4.221,1 4.221,1
festverzinslich 103,8 103,8
Instrumente 224,1 224,1

Bewertung zum beizulegenden Zeitwert

Die unter den Rückstellungen mit 1.480,7 TEUR (im Vorjahr 410,6 TEUR) ausgewiesenen Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem „Virtuellen Beteiligungsprogramm II“ stellen finanzielle Verbindlichkeiten dar, die regelmäßig zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt bei den „Virtuellen Beteiligungen II“ nach Stufe 1 der Bewertungshierarchie gem. IFRS 7 und richtet sich nach dem Wert des jeweiligen Basisinstrumentes (Wert des realen Gesellschaftsanteils an der creditshelf).

Beizulegender Zeitwert von finanziellen Vermögenswerten und Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, bei denen der beizulegende Zeitwert jedoch anzugeben ist.

Für die in dieser Kategorie gehaltenen finanziellen Vermögenswerte und Schulden geht das Management davon aus, dass der Buchwert in der Konzernbilanz aufgrund Kurzfristigkeit bzw. einer marktgerechten Verzinsung als guter Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert herangezogen werden kann.

29. Angaben zu Leasingverhältnissen

In der nachfolgenden Tabelle werden die Angaben zu den Leasingverhätlnissen des creditshelf Konzerns nach IFRS 16.53 zusammengefasst. Da die Gesellschaft derzeit nur ein Nutzungsrecht bzw. eine Leasingverbindlichkeit bilanziert, beziehen sich die gemachten Angaben ausschließlich auf das Nutzungsrecht für die angemieteten Räumlichkeiten in der Mainzer Landstraße 33a in Frankfurt am Main.

2018
in TEUR
2017
in TEUR
Abschreibungsbetrag auf das Nutzungsrecht 59,0 24,6
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten 8,9 4,2
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse nach IFRS 16.6 10,2 37,7
Aufwand für Leasingverhältnisse mit geringem Wert nach IFRS 16.6 9,1 2,5
Nicht in Bewertung enthaltener Aufwand für variable Leasingzahlungen 0,0 0,0
Erträge aus Unterleasing 0,0 0,0
Gesamte Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse 77,6 68,6
Zugänge zum Nutzungsrecht 0,0 0,0
Gewinne und Verluste aus Sale-and-Lease-Back-Transaktionen 0,0 0,0
Buchwert des Nutzungsrechts am Ende der Berichtsperiode 211,4 270,3

Die zum 31. Dezember 2018 bestehenden Leasingverbindlichkeiten weisen die folgenden Fälligkeiten auf:

bis 3 Monate
in TEUR
3 – 12 Monate
in TEUR
1 – 5 Jahre
in TEUR
über 5 Jahre
in TEUR
Gesamt
in TEUR
Buchwert
in TEUR
Leasingverbindlichkeit Mainzer Landstraße 33a
zum 31.12.2017 19,4 43,5 216,2 0,0 274,2 274,2
zum 31.12.2018 15,0 46,9 178,5 0,0 224,0 224,0

30. Angaben zu Umsatzerlösen gem. IFRS 15

Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2018 hat die Gesellschaft Forderungen gegenüber Kunden in Höhe von 875,5 TEUR ausgewiesen (im Vorjahr: 351,4 TEUR). Die aktivierten Forderungen wurden unter Berücksichtigung eines Finanzierungsanteils von 67,0 TEUR (im Vorjahr: 19,3 TEUR) angesetzt, der sich als Aufwand aus der Abzinsung von Forderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung widerspiegelt. Hierbei wurde von der Vereinfachungsregel des IFRS 15.63 Gebrauch gemacht und Forderungen mit einer Restlaufzeit von unter zwölf Monaten nicht abgezinst.

Weiterhin wurden Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in Höhe von 2.637,8 TEUR (im Vorjahr: 1.707,9 TEUR) ausgewiesen. Diese resultieren im Wesentlichen aus von Investoren erhaltenen, aber noch nicht an die Frontingbank weitergeleiteten Kreditbeträgen.

31. Segmentberichterstattung

Der creditshelf-Konzern stellt aufgrund der im Geschäftsjahr 2018 vorgenommenen Börsenlistung erstmals eine Segmentberichterstattung nach IFRS 8 auf. Das Management hat hierzu sowohl die Produkt- als auch die Marktseite des operativen Geschäftes der creditshelf auf zu identifizierende Segmente untersucht.

Der Geschäftsgegenstand der creditshelf ist es, Kredite an mittelständische Unternehmen zu vermitteln, die von Investoren über eine Frontingbank begeben werden. Hierfür erhält die creditshelf einerseits eine Vergütung in Form von Vermittlungsgebühren von den Kreditnehmern und andererseits in Form von Investorengebühren von den Investoren. Der arrangierte Kredit ist hierbei im gesamten Geschäftsverlauf als einheitliches Anlageprodukt zu sehen. Weitere Produkte vertreibt die creditshelf derzeit nicht.

Gegenwärtig ist die creditshelf nur auf dem deutschen Markt über die eigene Internetplattform www.creditshelf.com aktiv.

Das Management der creditshelf hat daher sowohl nach produkt- als auch markspezifischen Gesichtspunkten nur ein einziges Segment identifiziert. Die Berichterstattung nach IFRS 8 beschränkt sich daher auf die Angaben gem. IFRS 8.31ff (ein einziges Berichtssegment). Die Bewertung erfolgt nach den gleichen Grundsätzen wie der Konzernabschluss.

Nettoumsatz im Segment 31.12.2018 In TEUR 31.12.2017 inTEUR
Provisionserlöse aus Kreditvermittlung 1.481,5 775,0
Investorengebühren 897,5 426,9
Gesamtsegmentumsatz 2.379,0 1.201,9

Sämtliche Segmentumsätze wurden auf dem deutschen Markt erzielt. Daher sind auch alle langfristigen Vermögenswerte den auf diesem Markt erzielten Umsätzen zuzuordnen.

Analyse nach Kundenanteil 31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Kunden mit Umsatzanteil> 10% 0,0 0,0
Restliche Kunden mit Umsatz <10 % 2.379,0 1.201,9
Gesamtsegmentumsatz 2.379,0 1.201,9

32. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Nahestehende Unternehmen und Personen sind neben verbunden Unternehmen auch die Gesellschafter und andere natürliche Personen, die wesentlichen Einfluss auf den Konzern und auf seine Finanz- und Geschäftspolitik haben. Personen mit maßgeblichem Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des Konzerns umfassen sämtliche Personen in Schlüsselpositionen und deren nahestehende Familienangehörige. Innerhalb des Konzerns trifft dies auf die Mitglieder des Vorstandes (bis zur Umwandlung: Mitglieder der Geschäftsführung) der Muttergesellschaft zu. Als nahestehende Personen, mit denen Transaktionen im Berichtszeitraum stattgefunden haben, wurden identifiziert:

Name Funktion
Dr. Tim Thabe Geschäftsführer / Vorstandsvorsitzender
Dr. Daniel Bartsch Geschäftsführer / Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
Dr. Mark Währisch Geschäftsführer / Vorstand
Rolf Elgeti Aufsichtsrat
Rolf Hentschel Aufsichtsrat
Prof. Dr. Dirk Schiereck Aufsichtsrat
Julia Heraeus-Rinnert Aufsichtsrat
Dr. Joachim Rauhut Aufsichtsrat
Pedro Pinto Coelho Aufsichtsrat
DBR Investment GmbH; vormals: DBR Investment UG (haftungsbeschränkt) Gesellschafter
LDT Investment UG (haftungsbeschränkt) Gesellschafter
Wahtari GmbH Gesellschafter
Hevella Capital GmbH & Co. KGaA Gesellschafter
Staramba SE Nahestehendes Unternehmen über den Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Elgeti
Deutsche Konsum REIT AG Nahestehendes Unternehmen über den Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Elgeti
Obotritia Captial AG Nahestehendes Unternehmen über den Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Elgeti
Midgard Beteiligungsgesellschaft mbH Nahestehendes Unternehmen über den Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Elgeti

Salden und Geschäftsvorfälle zwischen der Gesellschaft und ihrem Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden in dieser Anhangsangabe nicht erläutert. Einzelheiten zu Geschäftsvorfällen zwischen Konzern und anderen nahestehenden Personen und Unternehmen werden nachfolgend angegeben.

a) Vergütung der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen

Die Vergütung für Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen umfassen:

2018 2017
Kurzfristig fällige Leistungen 391 TEUR 335 TEUR
Andere langfristig fällige Leistungen 1.399 TEUR 0 TEUR
Summe 1.790 TEUR 335 TEUR

Die ausgewiesenen Vergütungen enthalten auch die Bezüge für die Tätigkeiten der Aufsichtsratsmitglieder der creditshelf Aktiengesellschaft. Für detailliertere Angaben zur Vergütung der einzelnen Gremien verweisen wir auf den Vergütungsbericht im Lagebericht.

b) Handelsgeschäfte

Im Rahmen der am 6. Oktober 2015 geschlossenen Vereinbarungen über die Erbringung von Managementkapazitäten zwischen der DBR Investment GmbH und der LDT Investment UG (haftungsbeschränkt) wurden im Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2018 diverse Management-Dienstleistungen an den Konzern erbracht. Die Verträge haben eine Laufzeit von 2 Jahren und werden unter Beachtung einer 3-monatigen Kündigungsfrist um jeweils 6 Monate verlängert. Die mit der Wahtari GmbH geschlossene Vereinbarung über die Erbringung von Managementkapazitäten wurde mit Wirkung Mitte Juli 2017 aufgehoben. Die Vereinbarungen über die Erbringung von Managementkapazitäten zwischen der LDT Investment UG (haftungsbeschränkt) sowie der DBR Investment GmbH und der Gesellschaft wurden mit Wirkung zum 15. Juni 2018 gekündigt.

Weiterhin bestand zwischen der creditshelf GmbH und der Wahtari GmbH bis zum Ende des 1. Quartals 2018 ein Vertrag über die Bereitstellung von Entwicklungsleistungen.

Bereitstellung von Entwicklungsleistungen
in TEUR
Erbringung von Management-Dienstleistungen
in TEUR
Gesamt
in TEUR
31.12.2017
DBR Investment GmbH 0,0 62,5 62,5
LDT Investment UG 0,0 62,5 62,5
Wahtari GmbH 74,5 77,1 151,6
31.12.2018
DBR Investment GmbH 0,0 45,0 45,0
LDT Investment UG 0,0 45,0 45,0
Wahtari GmbH 9,0 0,0 9,0

c) Kreditverkäufe an nahestehenden Personen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit des Konzerns wurden durch die nachfolgend aufgeführten nahestehenden Personen Kredite von der creditshelf service GmbH angekauft. Bei der Darstellung wurde dabei auf die Bruttosicht abgestellt. Ein nicht unwesentlicher Teil der dargestellten Volumina ist dabei der sogenannten „Pre-funding Option“ zuzurechnen. In dieser Transaktionsform, die dem Kreditnehmer Transaktionssicherheit bietet, erwerben ein oder mehrere Investoren die Forderung(en) mit der Möglichkeit, diese (teilweise) in der üblicherweise im Anschluss stattfindenden Auktion weiter zu veräußern. Letzteres wird in der folgenden Darstellung nicht berücksichtigt.

31.12.2018 31.12.2017
Gesellschaft Anzahl gekaufter Kredite Volumen angekaufter Forderungen
in TEUR
Anzahl gekaufter Kredite Volumen angekaufter Forderungen
in TEUR
DBR Investment GmbH 0 0,0 2 20,0
LDT Investment UG (haftungsbeschränkt) 0 0,0 2 20,0
Obotritia Capital AG 56 39.040,0 0 0,0
Wahtari GmbH 2 30,0 0 0,0
Deutsche Konsum REIT-AG 62 16.370,0 0 0,0
Midgard Beteiligungsgesellschaft mbH 3 18.000,0 0 0,0

d) Rückverkauf von Kreditforderungen an creditshelf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit des Konzerns wurden durch die nachfolgend aufgeführten nahestehenden Personen Kredite zurück an die creditshelf service GmbH verkauft.

31.12.2018 31.12.2017
Gesellschaft Anzahl gekaufter Kredite Volumen angekaufter Forderungen
in TEUR
Anzahl gekaufter Kredite Volumen angekaufter Forderungen
in TEUR
Hevella Capital GmbH & Co. KGaA 0 0,0 3 300,0
Obotritia Capital KGaA 109 15.740,0 0 0,0
Deutsche Konsum REIT-AG 3 830,0 0 0,0

e) Kreditprovisionen und Investorengebühren an creditshelf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit des Konzerns wurden von den nachfolgend aufgeführten nahestehenden Personen Kreditvermittlungsgebühren vereinnahmt.

31.12.2017 Vermittlungsgebühr
in TEUR
31.12.2018 Vermittlungsgebühr
in TEUR
Staramba SE 0,0 80,0
Investorengebühr Investorengebühr
Obotritia Capital KGaA 20,1 184,3
Deutsche Konsum REIT-AG 0,0 30,5

f) Darlehen von nahestehenden Personen

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Darlehen DBR Investment GmbH 51,9 51,4
Darlehen LDT Investment UG (haftungsbeschränkt) 51,9 51,4
103,8 102,8

Die Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen sind vertraglich vereinbart, Leistungen werden erbracht, wie sie auch mit Dritten vereinbart worden wären.

Nach erfolgter Umwandlung von der GmbH in die Rechtsform der AG wurden 1.596 Aktien der DBR Investment GmbH und 399 Aktien der LDT Investment UG am 15. Juni 2018 an die Hevella Capital GmbH & Co. KGaA veräußert und übertragen.

33. Angaben zu Mitarbeitern gem. § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2018 durchschnittlich 24,875 (im Vorjahr: 14,5) angestellte Arbeitnehmer beschäftigt.

34. Anteilsbesitzliste nach § 313 Abs. 2 HGB

In den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen:

Gesellschaft Sitz Kapitalanteil 31.12.2018 Kapitalanteil 31.12.2017
creditshelf service GmbH Frankfurt am Main 100,0% 100,0%

35. Abschlussprüferhonorar

Für die im Geschäftsjahr erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses, der Warth & Klein Grant Thornton AG, sind folgende Honorare als Aufwand erfasst:

31.12.2018
in TEUR
31.12.2017
in TEUR
Gesetzliche Abschlussprüfung 100,0 0,0
Freiwillige Abschlussprüfung 170,0 0,0
Andere Bestätigungsleistungen 82,0 0,0
Gesamt 352,0 0,0

Die Honorare für gesetzliche Abschlussprüfungen umfassen das Honorar für die Prüfung des Konzernabschlusses der creditshelf Aktiengesellschaft sowie die Prüfung des Einzelabschlusses zum 31. Dezember 2018. Die Honorare für freiwillige Abschlussprüfungen umfassen die freiwillige Prüfung der Konzernabschlüsse der Geschäftsjahre 2015, 2016 und 2017 sowie die freiwillige Prüfung des Einzelabschlusses der creditshelf Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2017 im Rahmen der Vorbereitung des Börsenganges der Gesellschaft.

Andere Bestätigungsleistungen umfassen mit 70 TEUR die Honorare im Zusammenhang mit der Erteilung des Comfort Letters und 12 TEUR für eine Gründungsprüfung im Zusammenhang mit dem Formwechsel der creditshelf GmbH in die Rechtsform einer AG.

36. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Ereignisse nach dem Abschlussstichtag nach IAS 10.10 f, die nicht zu einer Anpassung der im Abschluss erfassten Beträge führen würden, haben sich nicht ergeben.

37. Organe der Gesellschaft

Namen der Mitglieder des Vorstandes

Während des Geschäftsjahres 2018 gehörten die folgenden Personen dem Vorstand an:

Dr. Tim Thabe, Vorstandsvorsitzender (CEO); Verantwortungsbereiche: Definition und Umsetzung der Unternehmensstrategie, Personal, Finanzen, Steuern, Konzernrechnungswesen, Marketing und Unternehmenskommunikation

Dr. Daniel Bartsch, Chief Operating Officer (COO); Verantwortungsbereiche: Markt, Vertrieb, Business Development und Operations

Dr. Mark Währisch, Chief Risk Officer (CRO); Verantwortungsbereiche: Produktentwicklung, Risikomanagement, Kreditanalyse, Kreditgeschäft, Recht und Compliance

Namen der Mitglieder des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat berät und kontrolliert den Vorstand. Im Geschäftsjahr 2018 gehörten die folgenden Personen dem Aufsichtsrat an:

Rolf Elgeti, Aufsichtsratsvorsitzender (Komplementär der Obotritia Capital KGaA, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Konsum REIT-AG und der Deutsche Industrie REIT-AG)

Rolf Hentschel, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats (Selbstständiger Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Rechtsanwalt)

Prof. Dr. Dirk Schiereck (Leiter des Lehrstuhls Unternehmensfinanzierung an der Technischen Universität Darmstadt)

Julia Heraeus-Rinnert (Geschäftsführerin der J 2Verwaltung GmbH)

Dr. Joachim Rauhut (Selbstständiger Unternehmensberater)

Pedro Pinto Coelho (Vorstand der Banco BNI Europa)

38. Genehmigung des Abschlusses

Der Abschluss wurde am 11. März 2019 vom Vorstand aufgestellt und vom Aufsichtsrat gebilligt.

 

Frankfurt, den 11. März 2019

creditshelf Aktiengesellschaft

der Vorstand

Dr. Daniel Bartsch

Dr. Tim Thabe

Dr. Mark Währisch

4. Bestätigungsvermerk des unabhänigigen Abschlussprüfers

An die creditshelf AG, Frankfurt am Main

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der creditshelf AG (vormals creditshelf GmbH), Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaft (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Lagebericht zusammengefassten Konzernlagebericht (nachfolgend: zusammengefasster Lagebericht) der creditshelf AG, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 geprüft. Den in Abschnitt 2.5.1 des zusammengefassten Lageberichts enthaltenen Corporate Governance-Bericht einschließlich der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f und § 315d HGB haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den in Abschnitt 2.5.1 des zusammengefassten Lageberichts enthaltenen Corporate Governance-Bericht einschließlich der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f und § 315d HGB.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses:

(1) Nichtaktivierung und Wertberichtigung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge

(2) Werthaltigkeit des immateriellen Vermögenswerts „Risikotool“

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

① Risiko für den Abschluss

② Prüferisches Vorgehen

③ Verweis auf zugehörige Angaben

(1) Nichtaktivierung und Wertberichtigung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge

① Risiko für den Abschluss

Die creditshelf AG hat im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 156,1 angesetzt und diese mit passiven latenten Steuern in gleicher Höhe saldiert. Im Vorjahr wurden noch aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 1.082,6 angesetzt, denen angesetzte passive latente Steuern in Höhe von TEUR 197,3 gegenüberstanden. Zum Bilanzstichtag gehen die gesetzlichen Vertreter der creditshelf AG davon aus, dass die creditshelf AG und ihre Tochtergesellschaft über latente Steueransprüche in Höhe von TEUR 3.711,8 verfügen. Mit Verweis auf IAS 12.34 haben die gesetzlichen Vertreter der creditshelf AG diese latenten Steueransprüche aufgrund bestehender Unsicherheiten im Hinblick auf die Vorhersehbarkeit zukünftiger steuerlicher Gewinne nicht aktiviert bzw. bestehende aktive latente Steuern bis zur Höhe der passiven latenten Steuern wertberichtigt, was zu einem Aufwand in Höhe von TEUR 885,3 führte.

Die Beurteilung der Aktvierungsfähigkeit und Bewertung der latenten Steueransprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen ist in hohem Maße von Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter abhängig und entsprechend mit hohen Schätzunsicherheiten behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Wesentlichkeit der Auswirkungen der erfolgten Änderungen in den Einschätzungen und Annahmen für die Beurteilung der Vermögens- und Ertragslage des creditshelf Konzerns durch die Abschlussadressaten war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

[2] Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Wir haben die Bewertung der aktiven latenten Steuern auf noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge auf Basis unternehmensinterner Prognosen über die zukünftige steuerliche Ertragssituation der Gesellschaft beurteilt und die Angemessenheit der zugrundeliegenden Einschätzungen und Annahmen gewürdigt. Hierzu haben wir die Unternehmensplanung sowie die darauf aufbauende Steuerplanung der creditshelf AG hinsichtlich der zugrundeliegenden Parameter und wesentlichen Annahmen analysiert und deren Vertretbarkeit beurteilt. Weiterhin haben uns die gesetzlichen Vertreter der creditshelf AG ihre wesentlichen Annahmen in Bezug auf ihre geänderte Einschätzung zur Aktivierbarkeit der aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge dargelegt, die wir auf Plausibilität hin untersucht und mit unseren übrigen Erkenntnissen aus der Prüfung des Konzernabschlusses und der Prüfung der zukunftsgerichteten Angaben im zusammengefassten Lageberichts der Gesellschaft abgeglichen haben.

[3] Verweis auf zugehörige Angaben

Die Angaben der creditshelf AG zu den latenten Steuern sind in den Abschnitten „3. Verwendung von Ermessensentscheidungen und Schätzungen“ und „9. Ertragsteuern und latente Steueransprüche“ des Konzernanhangs enthalten.

(2) Werthaltigkeit des immateriellen Vermögenswertes „Risikotool“

[1] Risiko für den Abschluss

Im Konzernabschluss der creditshelf AG werden „Immaterielle Vermögenswerte“ in Höhe von TEUR 2.417,7 ausgewiesen. Hiervon entfallen TEUR 2.049,4 auf Anschaffungskosten bzw. geleistete Anzahlungen für die EDV-Software „Risikotool“. Das Risikotool besteht aus vier Modulen, von denen drei Module im Dezember 2018 fertiggestellt und in Gebrauch genommen wurden, und wird von der Gesellschaft zur Bewertung des Kreditrisikos potentieller Kreditnehmer verwendet. Aufgrund einer Anpassung der Unternehmensplanung im Dezember 2018 haben die gesetzlichen Vertreter der creditshelf AG einen Hinweis auf einen möglichen Wertminderungsbedarf gesehen und eine Werthaltigkeitsprüfung des Vermögenswerts „Risikotool“ durchgeführt. Als Ergebnis dieser Werthaltigkeitsprüfung wurde von den gesetzlichen Vertretern der creditshelf AG kein Wertminderungsbedarf gesehen.

Das Ergebnis der Bewertung des Risikotools ist in hohem Maße von Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter der creditshelf AG abhängig und daher mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der zugrunde liegenden Komplexität des angewendeten Bewertungsmodells war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

[2] Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Bei unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeitstests nachvollzogen. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der Beurteilung der Angemessenheit der in die Bewertung eingeflossenen erwarteten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse. Hierzu haben wir die wesentlichen Annahmen, die die gesetzlichen Vertreter der creditshelf AG der Planung der erwarteten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse zugrunde gelegt haben, analysiert und durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen auf deren Plausibilität beurteilt. Die aus diesen Annahmen abgeleiteten erwarteten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse haben wir unter anderem mit den aktuellen Budgets sowie mit der von den gesetzlichen Vertretern der creditshelf AG erstellten und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommenen Unternehmensplanung des Konzerns abgeglichen. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des im Bewertungsmodell verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des ermittelten erzielbaren Betrags haben können, haben wir die bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parametern analysiert und das Berechnungsschema nachvollzogen.

[3] Verweis auf zugehörige Angaben

Die Angaben der Gesellstionen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen

den in Abschnitt 2.5.1 des zusammengefassten Lageberichts enthaltenen Corporate Governance Bericht einschließlich der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f und § 315d HGB und

die Versicherung nach § 297 Abs. 2 Satz 4 HGB zum Konzernabschluss und die Versicherung nach § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB zum zusammengefassten Lagebericht,

die wir vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangt haben, sowie die uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellten übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und der inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, den inhaltlich geprüften Bestandteilen des zusammengefassten Lageberichts oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage, der von uns zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten, sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrates für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter -falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. Juni 2018 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 9. Oktober 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2018 als Konzernabschlussprüfer der creditshelf AG, Frankfurt am Main, als kapitalmarktorientiertes Unternehmen i.S.d. § 264d HGB tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Manuel Selchow.

 

Frankfurt am Main, den 11. März 2019

Warth & Klein Grant Thornton AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Maximilian Meyer zu Schwabedissen, Wirtschaftsprüfer

gez. Manuel Selchow, Wirtschaftsprüfer

Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses und/oder des zusammengefassten Lageberichts in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form (einschließlich der Übersetzung in andere Sprachen) bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird; wir weisen insbesondere auf § 328 HGB hin.

5. Versicherung der gesetzlichen Vertreter

„Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des creditshelf-Konzerns sowie der creditshelf Aktiengesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des creditshelf-Konzerns bzw. der creditshelf Aktiengesellschaft beschrieben sind.“

 

Frankfurt, den 11. März 2019

creditshelf Aktiengesellschaft

der Vorstand

Dr. Daniel Bartsch

Dr. Tim Thabe

Dr. Mark Währisch

6. Impressum

Herausgeber

creditshelf Aktiengesellschaft

Mainzer Landstr. 33a

60329 Frankfurt

www.creditshelf.com

Dieser Geschäftsbericht liegt in deutscher und englischer Sprache vor: https://ir.creditshelf.com/websites/creditshelfgmbh/German/2000/veroeffentlichungen.html

creditshelf Aktie

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