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Ruhestand im Ausland: Studie warnt vor erhöhter Einsamkeit

Abhi_Jacob (CC0), Pixabay

Viele Menschen träumen davon, ihren Lebensabend unter der Sonne fremder Länder zu verbringen. Doch eine aktuelle Studie der Universität Groningen weist darauf hin, dass dieser Traum auch Schattenseiten haben kann. Laut der Untersuchung fühlen sich Rentnerinnen und Rentner, die ihren Ruhestand im Ausland verbringen, oft sozial isolierter als jene, die in ihrer Heimat bleiben.

Studienergebnisse im Detail

Für die Studie wurden fast 5.000 ausgewanderte Rentnerinnen und Rentner sowie knapp 1.400 in den Niederlanden verbliebene Ruheständler befragt. Dabei gaben die Ausgewanderten an, sich in Bezug auf ihr soziales Umfeld häufiger einsam zu fühlen. Die Forscherinnen und Forscher unterschieden zwischen emotionaler Einsamkeit, die durch das Fehlen enger Freunde oder eines Lebenspartners entsteht, und sozialer Einsamkeit, die auf das Fehlen eines allgemeinen Gemeinschaftsgefühls zurückzuführen ist. Besonders Letzteres wurde von den im Ausland lebenden Rentnerinnen und Rentnern häufiger empfunden.

Einsamkeit als Gesundheitsrisiko

Einsamkeit im Alter kann erhebliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Esma Betül Savaş, Hauptautorin der Studie, betont, dass Ruhestands-Migrantinnen und -Migranten doppelt gefährdet sein könnten: durch das höhere Alter und die soziale Isolation im Ausland. Sie empfiehlt daher, vor dem Auswandern sorgfältig zu überlegen, wie bestehende soziale Bindungen aufrechterhalten und neue Kontakte im Ausland geknüpft werden können.

Beliebte Auswanderungsländer für deutsche Rentnerinnen und Rentner

Die Erkenntnisse der Studie sind auch für zahlreiche deutsche Rentnerinnen und Rentner relevant. Laut der Deutschen Rentenversicherung bezogen Ende 2023 rund 237.000 Deutsche ihre Rente im Ausland. Zu den beliebtesten Zielländern zählen Österreich, die Schweiz, Spanien, die USA und Frankreich. Neuere Zahlen liegen derzeit nicht vor.

Schlüssel zum Wohlbefinden: Soziale Integration

Die Studie zeigt auch positive Aspekte auf: Rentnerinnen und Rentner, die aktiv den Kontakt zu neuen Nachbarn im Ausland pflegen, fühlen sich weniger einsam. Dies unterstreicht die Bedeutung der sozialen Integration im neuen Lebensumfeld. Gleichzeitig bleibt der regelmäßige Austausch mit Familie und Freunden in der Heimat ein wichtiger Faktor für das emotionale Wohlbefinden.

Insgesamt verdeutlicht die Studie, dass der Schritt ins Ausland gut überlegt sein sollte. Neben klimatischen und landschaftlichen Vorzügen spielen soziale Aspekte eine entscheidende Rolle für die Lebensqualität im Alter.

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