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Amnesty kritisiert Frankreichs Kopftuchverbot bei Olympia als rassistische Diskriminierung

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garten-gg (CC0), Pixabay

Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August) wirft Amnesty International dem Gastgeberland Frankreich eine „rassistische Diskriminierungskampagne“ gegen muslimische Frauen vor. Hintergrund ist ein Kopftuchverbot für französische Athletinnen, das vom Sportministerium verhängt wurde.

„Frankreichs Behörden, Sportverbände und das Internationale Olympische Komitee müssen das Hidschabverbot im französischen Sport aufheben – bei Olympia und allen anderen Sportereignissen“, forderte Amnesty-Expertin Katharina Masoud am Dienstag.

Die Menschenrechtsorganisation kritisierte, dass das Verbot religiöser Kopfbedeckungen weit über die Olympischen Spiele hinausgehe. In Frankreich sind Hidschabs im Fußball, Basketball und Volleyball sowohl auf Profi- als auch auf Amateurebene verboten. Dies schließe viele Frauen nicht nur vom Breitensport aus, sondern verwehre ihnen auch den Zugang zu Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten, um olympisches Niveau zu erreichen.

Amnesty wertet das französische Kopftuchverbot bei Olympia zudem als offenen Bruch olympischer Bestimmungen und internationaler Menschenrechtsverträge. Das Gebot der staatlichen Neutralität werde instrumentalisiert, um muslimische Frauen und Mädchen zu diskriminieren, so der zentrale Vorwurf.

Frankreichs Sportministerin Amelie Oudea-Castera hatte ihr Vorgehen mit der Verfassung begründet. „Unsere Verfassung beinhaltet die religiöse Neutralität von Personen, die Frankreich und den öffentlichen Dienst repräsentieren“, erklärte die Ministerin vor einigen Monaten. Dies gelte für jedes „offensichtliche Zeichen religiöser Zugehörigkeit“.

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