Am Feiertag ist es in mehreren deutschen Städten und auf wichtigen Autobahnstrecken zu erheblicher Verwirrung im Straßenverkehr gekommen – ausgelöst durch fehlerhafte Angaben im Navigationsdienst Google Maps. Autofahrerinnen und Autofahrer in München, Nürnberg und auf Autobahnen wie der A7 und A73 sahen plötzlich Sperrsymbole, die reale Sperrungen suggerierten – diese existierten allerdings nicht.
Verunsicherung auf Bayerns Straßen
Die falschen Anzeigen führten insbesondere in Bayern zu Irritationen und unnötigen Umwegen. Auf den Karten erschienen rotgepunktete Streckenabschnitte – das Standardzeichen für gesperrte Straßen – rund um mehrere Städte, obwohl die Straßen in der Realität frei befahrbar waren. Besonders betroffen waren laut BR24 die Regionen München, Nürnberg sowie Streckenabschnitte auf der A7 und A73.
Auch außerhalb Bayerns, etwa in Hamburg, Berlin, Frankfurt und Teilen Nordrhein-Westfalens, meldeten Nutzer ähnliche Probleme. Selbst in den Niederlanden und Belgien wurden laut Bild-Zeitung fehlerhafte Sperrungen angezeigt.
Google reagiert auf Nachfragen
Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) teilte ein Google-Sprecher mit, dass das Maps-Team die Vorfälle prüfe und bereits begonnen habe, fehlerhafte Sperrungen zu entfernen. Die Karteninformationen auf Google Maps stammen laut Unternehmen aus einer Mischung aus Drittanbieterdaten, offiziellen Quellen und Nutzerbeiträgen.
„Im Allgemeinen bieten diese Quellen eine starke Grundlage für aktuelles und umfangreiches Kartenmaterial“, so der Sprecher. „Fehlerhafte Angaben können dennoch vorkommen – wir laden Nutzer ausdrücklich dazu ein, fehlerhafte Einträge direkt über Google Maps zu melden.“
Wiederholte Fehler bei Google Maps
Es ist nicht das erste Mal, dass falsche Straßensperrungen für Aufregung sorgen. Erst Anfang Mai 2025 hatte Google Autobahntunnel in Thüringen fälschlicherweise als geschlossen angezeigt – nach einer Beschwerde durch die Polizei wurde der Fehler damals ebenfalls korrigiert. Die Häufung solcher Vorfälle stellt für viele Verkehrsteilnehmer jedoch ein Problem dar – vor allem, wenn Navigationssysteme spontan Ausweichrouten vorschlagen, die zu längeren Fahrzeiten oder Unsicherheit führen.
Polizei bestätigt: Keine realen Sperrungen
Die Polizei in mehreren betroffenen Städten – darunter Hamburg, Frankfurt, Mainz und in Regionen Nordrhein-Westfalens – bestätigte auf Nachfrage, dass keine offiziellen Straßensperrungen vorgelegen hätten. Auch aus Bayern lagen keine entsprechenden Verkehrsmeldungen vor, wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtete. Die rot markierten Abschnitte auf Google Maps entsprachen also nicht der Realität.
Was können Nutzer tun?
Google empfiehlt betroffenen Nutzerinnen und Nutzern:
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Fehler direkt über Google Maps zu melden (Option: „Problem melden“ in der Kartenansicht),
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alternative offizielle Verkehrsinformationen einzuholen, etwa über ADAC, Polizei oder Rundfunk,
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und bei Unsicherheiten nicht ausschließlich auf die App zu vertrauen, sondern visuell auf Straßenschilder und reale Verkehrslage zu achten.
Fazit
Der Vorfall unterstreicht die Bedeutung zuverlässiger digitaler Verkehrsdaten, insbesondere an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen wie Feiertagen. Während Google Maps für viele Autofahrer ein unverzichtbares Tool geworden ist, zeigt der aktuelle Fall, dass digitale Navigationssysteme kein Ersatz für gesunden Menschenverstand und offizielle Informationsquellen sein sollten. Google steht nun unter Druck, seine Datenquellen und Prüfmechanismen zu verbessern, um solche Vorfälle künftig zu vermeiden.
Per gestern hauen alle auf Google Maps herum. Heute war ich von Neustadt a.d.W. nach Stuttgart unterwegs.
Mein Navi, der vom Verkehrsfunk der Sender „gefüttert“ wird, medete mir beim Start eine Sperrung der A8;
dieselbe Quelle meldete über FM die leider übliche Stockung bei Pforzheim aber keine Sperrung;
Maps zeigte mir die Baustellen, aber ebenfalls keine Sperrung.
Tatsächlich gab es keine Sperrung. Wo liegt also wohl die Fehlerquelle?