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Meta trainiert seine KI mit EU-Daten – aber keine Sorge, nur die „öffentlichen“ Peinlichkeiten

Artapixel (CC0), Pixabay

Meta hat mal wieder große Pläne – dieses Mal für die künstliche Intelligenz. Der Konzern kündigte an, künftig auch öffentliche Beiträge europäischer Nutzerinnen und Nutzer von Plattformen wie Facebook und Instagram in die Datenmühle zu werfen. Ziel: das KI-Training auf europäisch trimmen. Weil eine wirklich gute KI eben auch wissen muss, wie man unter Urlaubsfotos von Spaghetti Carbonara streitet.

KI lernt jetzt auch aus dem schönsten Europa-Kommentar-Wahnsinn

Meta möchte seine KI-Modelle mit den „unglaublichen und vielfältigen Nuancen“ der europäischen Gesellschaft vertraut machen. Das bedeutet übersetzt: Die KI soll nicht nur wissen, was „Bro“ heißt, sondern auch den Unterschied zwischen „Mahlzeit“, „Servus“ und „Digga“ verstehen – je nach Region.

Dafür sollen öffentliche Posts genutzt werden. Keine Sorge, private Nachrichten oder WhatsApp-Chats bleiben tabu, ebenso wie Inhalte von Minderjährigen. Es wird also nicht analysiert, was du deiner Oma per Messenger zum Geburtstag geschrieben hast – aber dein öffentlicher Rant über die Deutsche Bahn? Voll dabei!

Einwilligung? Naja, sagen wir: Widerspruch ist erlaubt!

Meta betont, dass die Nutzerinnen und Nutzer in Europa eine Benachrichtigung erhalten – und darin auch die Möglichkeit bekommen, der Datennutzung zu widersprechen. Also quasi: „Hallo, wir nehmen ab sofort deine Posts für die KI – es sei denn, du füllst dieses 14-seitige Widerspruchsformular in dreifacher Ausführung aus und schickst es per Brieftaube nach Menlo Park.“

Wer macht’s noch? Alle.

Übrigens: Meta ist nicht allein. Auch Google und OpenAI (aka ChatGPT) haben längst erkannt, dass User-Posts aus dem Internet ein Quell der Weisheit – oder zumindest Unterhaltung – sind. Wenn schon das Internet nie vergisst, kann man’s auch gleich nutzen, oder?

Europa: Bitte erst Datenschutz anpassen, dann KI starten

Meta hatte den Start von Meta AI in Europa verzögert, weil man sich zunächst auf die strengen EU-Regeln einstellen musste. Was ja schon mal ein Novum ist: Ein Tech-Konzern, der Regeln nicht gleich umgeht, sondern wenigstens kurz innehält, bevor er trotzdem alles absaugt.

Fazit: Wenn du’s postest, wird’s KI-Futter

Meta trainiert seine KI bald auch mit deiner Meinung über das Wetter, deine Lieblingspizza und deinem Lieblings-Fußballverein – solange du’s öffentlich postest. Also: Wenn du nicht willst, dass eine künstliche Intelligenz in Zukunft deinen „Wiesn-Outfit 2017“-Kommentar als sprachlichen Maßstab für europäische Vielfalt nutzt – dann widersprich jetzt. Oder poste vorsichtshalber gar nichts mehr.

Dein digitaler Schatten wird sonst bald Teil von Meta AI. Und der weiß dann nicht nur, was du denkst – sondern auch, wann du’s gepostet hast. Mit drei Emojis und ohne Kontext.

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