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Trumps neue Zolloffensive: Die USA erklären der Welt den Handelskrieg

GabrielDouglas (CC0), Pixabay

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch eine massive Ausweitung seiner globalen Zollpolitik verkündet – ein Schritt, der nicht nur Haushalte in den USA finanziell belasten, sondern auch die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen könnte.

Nationale Wirtschaftskrise ausgerufen – Zölle auf breiter Front

Trump rief eine „nationale wirtschaftliche Notlage“ aus und kündigte pauschale Zölle von mindestens 10 % auf alle Importe an. Für 60 als „schwerwiegend“ eingestufte Länder gelten sogar deutlich höhere Sätze:

  • Kambodscha: 49 %

  • Vietnam: 46 %

  • China: 34 % zusätzlich zur bestehenden 20 %-Abgabe → Gesamt: 54 %

  • Europäische Union: 20 %

Auch günstige Bestellungen unter 800 US-Dollar aus China und Hongkong – etwa über Plattformen wie AliExpress, Temu oder Shein – sollen ab dem 2. Mai mit 54 % Zoll belegt werden.

Trumps Rechtfertigung: Wachstum durch Zölle?

Trump behauptete bei einer Veranstaltung im Rosengarten des Weißen Hauses, die Zölle würden „Wachstum bringen“ und könnten sogar die Einkommensteuer ersetzen. Ökonomen widersprechen deutlich: Zölle werden letztlich von den Verbrauchern gezahlt – in Form höherer Preise.

Schockwellen an der Börse

Die Finanzmärkte reagierten sofort:

  • Dow Jones: –0,61 %

  • S&P 500: –1,69 %

  • Nasdaq: –2,54 %

Der Handelskrieg nimmt Ausmaße an, die laut dem Cato Institute an das berüchtigte Smoot-Hawley-Tarifgesetz von 1930 erinnern – ein Auslöser der Großen Depression.

Ausnahmen und Eskalationsgefahr

Nur Waren aus Kanada und Mexiko, die den Vorgaben des früheren USMCA-Handelsabkommens entsprechen, sind derzeit ausgenommen. Doch viele Länder haben bereits angekündigt, Gegenmaßnahmen zu prüfen:

  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen versprach eine „starke Antwort“.

  • Chinas Außenminister Wang Yi warnte vor „Erpressung“ und kündigte „Gegenangriffe“ an.

  • Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum plant ein umfassendes Gegenprogramm.

  • Kanadas Finanzminister François-Philippe Champagne kündigte „spürbare Reaktionen“ noch am selben Tag an.

Experten schlagen Alarm

David Beckworth, ehemals Ökonom im US-Finanzministerium, nannte die Maßnahmen eine „perfekte Rezeptur für Stagflation“ – also gleichzeitige Inflation und wirtschaftliche Stagnation.

Olu Sonola von Fitch Ratings befürchtet, dass viele Länder in die Rezession abrutschen könnten, sollte das aktuelle Zollniveau länger Bestand haben.

Fazit: Unsicherheit statt Strategie

Trotz der dramatischen Auswirkungen preist Trump seine Politik als „wirtschaftliche Unabhängigkeitserklärung“. Doch während das Weiße Haus von einem „Plan“ spricht, sehen Kritiker in der widersprüchlichen Kommunikation, plötzlichen Ankündigungen und der mangelnden internationalen Abstimmung ein gefährliches Spiel mit dem Feuer.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Trumps Taktik zu neuen Handelsabkommen führt – oder die USA und ihre Partner in eine wirtschaftliche Abwärtsspirale stürzt.

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