Vermögenslage (Aktiva)
Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,13 Millionen Euro gesunken. Das Sachanlagevermögen hat sich von 5,89 Millionen Euro auf 5,06 Millionen Euro reduziert. Diese Veränderung dürfte vor allem auf planmäßige Abschreibungen zurückzuführen sein. Die Höhe des Umlaufvermögens ist ebenfalls rückläufig – insbesondere bei den liquiden Mitteln, die um über 300.000 Euro gesunken sind. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände blieben stabil, was auf ein konstant bleibendes operatives Umfeld hindeutet. Der Anteil der eingeforderten, aber noch nicht geleisteten Kommanditisteneinlagen beträgt nur etwa 8.500 Euro und ist vernachlässigbar klein. Die Rechnungsabgrenzungsposten veränderten sich nur geringfügig und haben keine nennenswerte Auswirkung auf die Vermögenslage.
Finanzierungs- und Kapitalstruktur (Passiva)
Das Eigenkapital ist mit einer Million Euro im Verhältnis zur Bilanzsumme (ca. 6,4 Millionen Euro) solide, aber nicht stark ausgeprägt. Der Eigenkapitalanteil beträgt rund 15,6 %, was für ein Projekt dieser Größenordnung durchaus akzeptabel ist, jedoch Verbesserungspotenzial bietet. Rückstellungen wurden leicht erhöht, was eine vorsichtige Bilanzpolitik signalisiert. Die Verbindlichkeiten wurden deutlich abgebaut – von 6,42 Millionen Euro auf 5,28 Millionen Euro. Insbesondere der Rückgang langfristiger Verbindlichkeiten um knapp eine Million Euro zeigt, dass das Unternehmen in der Entschuldung Fortschritte macht. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern blieben nahezu konstant.
Liquidität
Der Bestand an liquiden Mitteln ist von 1,14 Millionen Euro auf 831.000 Euro gesunken. Trotz dieses Rückgangs ist die Liquiditätslage weiterhin komfortabel. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten betragen rund 2,12 Millionen Euro, stehen jedoch einem soliden Liquiditätspuffer gegenüber. Für kurzfristige Verpflichtungen ist das Unternehmen offenbar gut aufgestellt.
Risikostruktur der Verbindlichkeiten
Im Gegensatz zum Vorjahr bestehen keine Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von über fünf Jahren mehr. Das kann aus Investorensicht als positiv gewertet werden, da langfristige Finanzierungsverpflichtungen das finanzielle Risiko erhöhen. Die Entschuldung in diesem Bereich deutet auf eine bewusst risikoarme Finanzstrategie hin.
Ertragslage und Personalstruktur
Die Gesellschaft weist erneut keinen Bilanzgewinn aus. Dies könnte auf ein stark investitions- oder tilgungsorientiertes Geschäftsmodell hindeuten oder auf das Ausbleiben operativer Gewinne. Es wurden wie im Vorjahr keine Mitarbeiter beschäftigt, was auf ein rein kapitalgeführtes Unternehmen ohne operatives Tagesgeschäft hindeutet – typisch für viele Projektgesellschaften im Bereich Windkraft.
Gesamteindruck aus Anlegersicht
Die Windpark Westerbelmhusen GmbH & Co. KG zeigt aus Sicht von Investoren eine fortschreitende Konsolidierung. Die Reduktion der Gesamtverbindlichkeiten, insbesondere der langfristigen Verbindlichkeiten, bei gleichzeitig stabil bleibendem Eigenkapital und ausreichend Liquidität, spricht für eine kontrollierte, risikobewusste Unternehmensführung. Der Verzicht auf operative Beschäftigte deutet auf eine schlanke Struktur und geringe laufende Verwaltungskosten hin. Ein fehlender Bilanzgewinn kann jedoch kritisch hinterfragt werden – aus Anlegersicht wäre Transparenz über Ertragspotenziale in künftigen Jahren wünschenswert.