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Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Möller Handewitt GmbH & Co. KG aus Anlegersicht

geralt (CC0), Pixabay

Vermögenslage (Aktiva)
Das Anlagevermögen ist von 1.872.776 Euro auf 1.543.484 Euro gesunken. Diese Abnahme um rund 330.000 Euro deutet auf Abschreibungen oder möglicherweise Abgänge im Bereich der Sachanlagen hin. Die Finanzanlagen blieben mit 6.000 Euro unverändert. Das Umlaufvermögen reduzierte sich deutlich von 803.720 Euro auf 496.320 Euro. Insbesondere der Kassenbestand verringerte sich um rund 230.000 Euro. Dies weist darauf hin, dass liquide Mittel zur Tilgung von Verbindlichkeiten oder zur Deckung laufender Kosten verwendet wurden. Die Forderungen sind ebenfalls rückläufig. Die Vorräte wurden vollständig abgebaut. Die Rechnungsabgrenzungsposten sind leicht gesunken, was auf eine geringere zeitliche Verschiebung von Ausgaben oder Einnahmen hindeutet.

Finanzierungs- und Kapitalstruktur (Passiva)
Das Eigenkapital ist mit 12.600 Euro sehr niedrig und unverändert geblieben. Dies entspricht lediglich rund 0,5 % der Bilanzsumme, was auf eine sehr geringe Eigenkapitalquote hinweist. Die Gesellschaft ist somit fast vollständig fremdfinanziert. Die Rückstellungen sind leicht gestiegen, insbesondere für Abraum- und Abfallbeseitigung. Dies zeigt ein Bewusstsein für bestehende Umweltverpflichtungen. Die Verbindlichkeiten sind deutlich zurückgegangen – von 2,82 Mio. Euro auf 2,15 Mio. Euro –, wobei der größte Teil der Tilgung offenbar bei den Kommanditisten sowie bei beteiligten Unternehmen erfolgte. Die gegenüber Kreditinstituten bestehenden langfristigen Schulden bestehen fort, was für eine stabile, aber noch nicht abgeschlossene Entschuldung spricht.

Liquidität
Die liquiden Mittel gingen von 567.132 Euro auf 337.844 Euro zurück. Das Unternehmen hat weiterhin ausreichende Zahlungsmittel, jedoch wurde ein erheblicher Teil abgebaut. In Verbindung mit dem Rückgang der kurzfristigen Verbindlichkeiten könnte dies bedeuten, dass liquide Mittel zur Schuldentilgung genutzt wurden.

Rückstellungen
Die Rückstellungen wurden leicht erhöht. Die Gewerbesteuerrückstellung blieb konstant, während die Rückstellungen für Abfallbeseitigung um rund 7.000 Euro anstiegen. Das weist auf eine bewusste Berücksichtigung potenzieller Umwelt- und Entsorgungskosten hin. Rückstellungen für Abschluss- und Prüfungskosten wurden allerdings halbiert, was entweder auf geringere Prüfungskosten oder auf einen buchhalterischen Effekt hindeutet.

Verbindlichkeiten
Der Schuldenabbau im Vergleich zum Vorjahr ist deutlich, insbesondere gegenüber Gesellschaftern und beteiligten Unternehmen. Die langfristigen Bankverbindlichkeiten bestehen jedoch nahezu unverändert fort. Es bestehen keine Verbindlichkeiten mit Laufzeiten über fünf Jahren mehr – im Vorjahr waren es noch über 98.000 Euro. Der Verbindlichkeitsabbau spricht für eine aktive Konsolidierung, mindert aber die Flexibilität bei neuen Investitionen, sofern keine neue Finanzierung erschlossen wird.

Gesamteindruck aus Anlegersicht
Die Gesellschaft zeigt Anzeichen einer Stabilisierung: Der Schuldenstand wurde gesenkt, und Rückstellungen wurden gewissenhaft berücksichtigt. Jedoch bleibt die Eigenkapitalbasis äußerst schwach, was das Risiko für Kapitalgeber erhöht. Zudem hat die Gesellschaft keine Angestellten, was auf ein sehr schlankes operatives Modell hindeutet. Aus Anlegersicht ist der Windpark daher vor allem für risikobereite Investoren interessant, die auf langfristige Stabilität durch Fremdkapitalabbau setzen. Ein möglicher Risikofaktor bleibt die Abhängigkeit von der Zahlungsfähigkeit der Betreiber und der Zinsentwicklung auf dem Kapitalmarkt.

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