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US-Fluggesellschaft Avelo Airlines gerät wegen Abschiebeflügen in die Kritik – Boykottaufruf von zehntausenden Menschen
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US-Fluggesellschaft Avelo Airlines gerät wegen Abschiebeflügen in die Kritik – Boykottaufruf von zehntausenden Menschen

johnhain (CC0), Pixabay

Die US-amerikanische Billigfluggesellschaft Avelo Airlines sieht sich einem wachsenden öffentlichen Protest ausgesetzt. Rund 30.000 Menschen haben eine Petition unterzeichnet, in der sie zum Boykott der Airline aufrufen. Grund ist ein neu abgeschlossener Vertrag mit der US-Einwanderungsbehörde ICE, wonach Avelo künftig Abschiebeflüge im Auftrag der US-Regierung durchführen soll.

Kooperation mit ICE sorgt für Empörung

Ausgangspunkt der Kritik ist die Zusammenarbeit Avelos mit dem Heimatschutzministerium der Vereinigten Staaten (DHS), unter dem ICE operiert. Die Flüge sollen ab dem 12. Mai 2025 von Arizona aus starten – mit Boeing 737-800-Maschinen, sowohl zu Zielen innerhalb der USA als auch ins Ausland.

Besonders umstritten ist der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses: Die Vereinbarung wurde unter der erneuten Präsidentschaft von Donald Trump geschlossen, dessen Migrationspolitik auf massive Abschiebungen ausgerichtet ist. Menschenrechtsgruppen und Betroffene beklagen, dass darunter auch rechtmäßig in den USA lebende Personen betroffen seien – wie im Fall des Kilmar Abrego Garcia, eines Mannes aus Maryland, der trotz richterlicher Schutzanordnung nach El Salvador abgeschoben wurde.

Petition fordert Stopp der Abschiebeflüge

Initiiert wurde die Petition von der New Haven Immigrants Coalition, einer Menschenrechtsorganisation im Bundesstaat Connecticut, wo Avelo ebenfalls tätig ist. In dem Appell heißt es:

„Wir fordern Avelo auf, sämtliche Pläne zur Durchführung von Abschiebeflügen in Kooperation mit der Trump-Administration einzustellen. Solange die Airline mit ICE zusammenarbeitet, werden wir sie boykottieren.“

Avelo verteidigt Entscheidung – auch unter Biden geflogen

Avelo selbst weist die Vorwürfe zurück. In einer Stellungnahme erklärte Unternehmenssprecherin Courtney Goff:

„Unabhängig von der amtierenden Regierung sehen wir uns als US-Fluggesellschaft in der Pflicht, auf offizielle Anfragen unseres Landes zu reagieren. Unsere Praxis ist es, Ja zu sagen, wenn unser Land ruft.“

Das Unternehmen betont zudem, auch unter der vorherigen Regierung von Joe Biden Abschiebeflüge durchgeführt zu haben. Avelos Gründer und CEO Andrew Levy räumte zwar ein, dass es sich um ein „sensibles und komplexes Thema“ handle. Letztlich habe der Vertrag aber dazu beigetragen, die wirtschaftliche Stabilität der Fluggesellschaft zu sichern und über 1.100 Arbeitsplätze zu erhalten.

Politischer Druck aus Connecticut

In Connecticut wächst nun auch der politische Druck. Dort hatte der Bundesstaat Avelo 2023 Steuervergünstigungen auf Treibstoff gewährt, um das Geschäftsmodell zu fördern. Der Finanzchef der Airline, Hunter Keavy, verwies im Februar 2025 darauf, dass Avelo im Bundesstaat inzwischen um 77 % gewachsen sei – im Vergleich zu nur 7 % in anderen Regionen.

Einige Landespolitiker fordern nun, staatliche Unterstützung zurückzuziehen, sollte das Unternehmen an den Abschiebeflügen festhalten. Ein Gesetzesvorschlag sieht vor, dass Unternehmen, die mit dem Bundesstaat Verträge abschließen, nicht gleichzeitig mit Bundesbehörden im Bereich Immigration kooperieren dürfen.

„Die Steuerzahler von Connecticut subventionieren ein Unternehmen, das dann dieselben Flugzeuge nutzt, um Menschen aus dem Land zu deportieren – das ist nicht akzeptabel“, so der Abgeordnete Steven Stafstrom.

Ungewöhnlicher Fall – Abschiebeflüge meist durch Charterfirmen

Normalerweise werden Abschiebeflüge in den USA durch Chartergesellschaften oder das Militär durchgeführt. Dass eine kommerzielle Airline wie Avelo diese Aufgabe übernimmt, ist ungewöhnlich, wie Thomas Cartwright von der Organisation Witness at the Border betont, die Abschiebeflüge dokumentiert.

Ob der öffentliche Druck das Unternehmen zur Aufgabe des Vertrags bewegt, ist derzeit offen. Fest steht: Der Fall zeigt einmal mehr, wie sehr sich die Migrationspolitik der USA auch auf private Unternehmen auswirken kann – und wie sensibel die gesellschaftliche Debatte darüber geführt wird.

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