US-Präsident Donald Trump hat bekräftigt, dass er derzeit keine Pause bei den von ihm verhängten umfassenden Importzöllen plant. Während die Finanzmärkte durch die Maßnahmen unter Druck geraten sind, erklärte Trump jedoch, für Verhandlungen mit einzelnen Ländern offen zu sein – mit einer entscheidenden Einschränkung: „Das bedeutet nicht, dass die Zölle nicht dauerhaft bleiben können.“
In einem Pressegespräch im Oval Office, während eines Treffens mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, sagte Trump: „Wir schauen uns keine Pause an.“ Stattdessen betonte er, dass viele Länder aktuell auf die USA zukämen, um über neue Handelsabkommen zu verhandeln. „Es werden faire Abkommen sein – und in manchen Fällen wird es bedeuten, dass sie erhebliche Zölle zahlen“, so Trump.
Kein Handelsdialog mit China – dafür Drohungen
Für China hingegen schloss Trump Verhandlungen vorerst kategorisch aus. Nachdem Peking als Reaktion auf US-Zölle eigene Gegenzölle in Höhe von 34 % eingeführt hatte, drohte Trump nun mit einem weiteren Strafzoll von 50 % auf chinesische Waren – zusätzlich zu den bereits bestehenden 54 %. „Wenn China seine Zölle nicht zurückzieht, werden wir reagieren“, sagte der Präsident.
Zölle als Mittel zur Industriepolitik
Trump hatte zuletzt einen Mindestzoll von 10 % auf sämtliche Importe sowie höhere, sogenannte „reziproke Zölle“ auf die größten Handelspartner der USA angekündigt. Letztere sollen am Mittwoch in Kraft treten. Der Präsident rechtfertigt diese Politik mit dem Ziel, jahrzehntelange Globalisierungsfolgen umzukehren, Amerikas geschwächte Industriebasis zu revitalisieren und für „faire Wettbewerbsbedingungen“ zu sorgen.
„Niemand außer mir würde das tun“, sagte Trump. „Es wäre einfach, eine bequeme Amtszeit zu haben, aber wir haben jetzt die Chance, das wirtschaftliche Fundament unseres Landes neu zu gestalten.“
Japan soll US-Autos kaufen – Handelsverhandlungen als Hebel
Gegenüber Japan zeigte sich Trump prinzipiell verhandlungsbereit – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Nach einem Telefonat mit Premierminister Shigeru Ishiba kündigte Trump an, Handelsgespräche aufzunehmen. Voraussetzung sei aber, dass Japan endlich US-Autos kaufe. „Ich habe ihm gesagt: Ihr müsst euer Land öffnen. Wir verkaufen praktisch null Autos in Japan, während sie Millionen bei uns verkaufen.“
Märkte reagieren nervös
Die Finanzmärkte reagierten erneut verunsichert. Am Montag fiel der Dow Jones Industrial Average um 367 Punkte, nachdem die Börsen bereits an den beiden vorherigen Handelstagen starke Verluste verzeichnet hatten. Obwohl kurzzeitig Gerüchte über eine mögliche 90-Tage-Pause für die Zölle kursierten, dementierte das Weiße Haus diese später als „Fake News“.
Fazit
Trumps Handelsstrategie bleibt umstritten: Einerseits sendet er das Signal der Kompromissbereitschaft – andererseits betont er den langfristigen Charakter seiner Maßnahmen. Für Unternehmen, Investoren und Handelspartner bedeutet das weiterhin hohe Unsicherheit. Die kommenden Wochen könnten darüber entscheiden, ob die Zölle ein Druckmittel für neue Deals oder der Beginn einer tiefgreifenden Handelskonfrontation werden.