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Asiatische Börsen brechen ein – Trumps globale Zollpolitik sorgt für Turbulenzen

heblo (CC0), Pixabay

Die asiatischen Aktienmärkte sind am Montag massiv eingebrochen und vertiefen damit die weltweite Börsenkrise, die durch die eskalierende Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurde.

In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei 225 unmittelbar nach Handelsbeginn um über 8 %. Er sank damit erstmals seit August 2024 unter die Marke von 33.000 Punkten. Auch der breiter gefasste Topix-Index verlor zeitweise mehr als 7,5 %, konnte sich jedoch im weiteren Handelsverlauf leicht erholen.

Japans Premierminister Shigeru Ishiba kündigte am Montag an, die Regierung werde weiterhin diplomatisch versuchen, eine Senkung der US-Zölle zu erreichen. Gleichzeitig betonte er laut Reuters, dass „Ergebnisse nicht über Nacht zu erwarten sind“ und dass Tokio alle verfügbaren Mittel einsetzen müsse, um die wirtschaftlichen Folgen abzufedern – darunter finanzielle Unterstützung für Unternehmen und Maßnahmen zum Erhalt von Arbeitsplätzen.

Hintergrund ist eine neue US-Zollmaßnahme: Trump hatte am Mittwoch einen pauschalen Zollsatz von 24 % auf alle Importe aus Japan angekündigt – eine Maßnahme, die noch in dieser Woche in Kraft treten soll.

Die asiatischen Märkte folgen dem schlechtesten Zwei-Tage-Verlauf an der Wall Street seit fünf Jahren. Die US-Aktien-Futures rutschten bereits am Sonntagabend ab – als Reaktion auf zwei aufeinanderfolgende Handelstage mit massiven Verlusten, bei denen über 5,4 Billionen US-Dollar an Marktwert vernichtet wurden.

Einige der von Trump verhängten Zölle traten bereits am Samstag in Kraft, und weitere, noch höhere Zölle sollen am Mittwoch folgen. Die Regierung in Peking reagierte prompt und setzte einen Gegenzoll in Höhe von 34 % auf sämtliche US-Waren in Kraft, was die Sorge vor einem umfassenden Handelskrieg verstärkte.

Trump äußerte sich am Sonntagabend gegenüber Journalisten an Bord der Air Force One: Er habe die Märkte „nicht absichtlich zum Einsturz gebracht“, könne jedoch keine Prognose zur zukünftigen Entwicklung geben. „Was mit dem Markt passiert, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ich kann Ihnen sagen, unser Land ist stärker geworden, und irgendwann wird es ein Land sein wie kein anderes“, sagte er.

Die US-Börsen stehen am Montag vor einem dramatischen Handelsstart. Der S&P 500 bewegt sich gefährlich nah an einer Baisse – definiert als ein Kursrückgang von mindestens 20 % vom letzten Hoch.

Auch andere asiatische Märkte gerieten massiv unter Druck:

  • Südkoreas Kospi fiel um 4,8 %, der Handel wurde vorübergehend durch eine automatische Notbremse (Circuit Breaker) unterbrochen.

  • Der Shanghai Composite in China verlor zuletzt 6,7 %, der CSI300 sogar 7,5 %.

  • In Hongkong fiel der Hang Seng Index zu Handelsbeginn um über 9 %.

  • Taiwans Taiex stürzte um 9,7 % ab. Zahlreiche große Unternehmen wie TSMC und Foxconn verloren rund 10 % und lösten ebenfalls Handelsunterbrechungen aus.

  • In Australien fiel der ASX 200 um bis zu 6,3 %, Neuseelands NZX 50 verlor mehr als 3,5 %.

Die Lage an den Weltbörsen bleibt angespannt. Experten warnen vor anhaltender Unsicherheit durch die unvorhersehbare US-Handelspolitik.

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