Dark Mode Light Mode

Led Zeppelin: Von hungrigen Außenseitern zu Rock-Ikonen

silvioguerreror (CC0), Pixabay

Neuer Dokumentarfilm enthüllt die „unbekannte“ Geschichte der legendären Band

Led Zeppelin – eine Band, die in den 1970er-Jahren nicht nur die Rockmusik revolutionierte, sondern auch mit Mythen, Skandalen und musikalischer Genialität für Schlagzeilen sorgte. Ihre Songs – eine explosive Mischung aus Hard Rock, Blues, Folk und psychedelischen Elementen – füllten Stadien, elektrisierten Generationen und beeinflussen bis heute unzählige Musiker. Doch wer waren die Männer hinter den bombastischen Hymnen?

Der neue, erstmals offiziell autorisierte Dokumentarfilm Becoming Led Zeppelin wirft einen detaillierten Blick auf die Entstehung der Band und erzählt ihre „unglaubliche, aber wahre“ Geschichte.

Ein filmisches Zeitdokument: Wie Led Zeppelin zur ultimativen Rockband der 70er wurde

Der Film, inszeniert von Bernard MacMahon und Allison McGourty, folgt chronologisch dem Aufstieg von Jimmy Page, Robert Plant, John Paul Jones und John Bonham – vier Musiker, die nicht nur das letzte große Kapitel der Rockgeschichte des 20. Jahrhunderts schrieben, sondern eine ganze Ära prägten.

„Wir wollten eine Band finden, die die Musik von der Nachkriegszeit in die 60er- und 70er-Jahre überführt hat – und das war Zeppelin“, erklärt Regisseur MacMahon.

Der Film zeigt nie zuvor gesehene Archivaufnahmen, persönliche Fotos und Interviews mit den drei überlebenden Bandmitgliedern. Besonders bewegend: Eine bislang unveröffentlichte Tonaufnahme von John Bonham, der 1980 auf tragische Weise verstarb und damit das Ende der Band besiegelte.

Ein Highlight des Films ist der Moment, als Jimmy Page seine Gitarre mit dem mythischen Schwert Excalibur vergleicht – ein Sinnbild für die beinahe übernatürliche Kraft ihrer Musik.

Die musikalische Magie von Led Zeppelin

Was Becoming Led Zeppelin besonders auszeichnet, ist die konsequente Fokussierung auf die Musik selbst.

Von frühen Skiffle-Bands bis zu globalen Rockhymnen:

  • Jimmy Page begann als Session-Gitarrist und spielte auf britischen Popsongs der 60er mit.
  • John Paul Jones verdiente sich erste Sporen als Kirchenorganist.
  • Robert Plant verwandelte sich vom modischen Blumenkind zur ultimativen Rock-Ikone.
  • John Bonham brachte einen nie dagewesenen, beinahe wilden Rhythmus in die Band.

Durch aufwendige filmische Techniken lässt der Film die Zuschauer in diese Zeit eintauchen:

  • Während der Unterzeichnung ihres Plattenvertrags bei Atlantic Records erklingt Your Time Is Gonna Come.
  • Als die Band mit einem Flugzeug durch Amerika tourt, begleitet Ramble On die Szene.
  • Die energiegeladenen frühen Auftritte in Europa – wo das Publikum oft noch nicht verstand, was da passierte – werden mit Communication Breakdown unterlegt.

Von Ablehnung zu globalem Ruhm: Die frühen Jahre von Led Zeppelin

Ein besonders denkwürdiger Moment im Film ist ein TV-Auftritt in Frankreich, bei dem das Publikum – bestehend aus älteren Zuschauern und Kindern – verwirrt reagiert und sich die Ohren zuhält.

Doch es dauerte nicht lange, bis die Welt verstand, dass Led Zeppelin eine revolutionäre Kraft war. Ihr Durchbruch kam mit dem legendären Konzert in der Royal Albert Hall 1970, das von Fans als eine der intensivsten Performances der Bandgeschichte gefeiert wird.

Spätestens mit Whole Lotta Love bewiesen sie, dass sie nicht nur überragende Musiker, sondern auch Pioniere des Rock waren.

Ein Mythos mit zwei Gesichtern: Künstlerische Genialität vs. Skandalöse Exzesse

Der Film endet bewusst nach der Veröffentlichung des zweiten Albums – bevor Exzesse und Drogenexzesse überhandnahmen.

Obwohl Robert Plant kurz „Mädchen und Drogen“ erwähnt, bleibt die Dokumentation überraschend zahm, insbesondere im Vergleich zu der berüchtigten Biografie Hammer of the Gods, die die dunklen Seiten der Band in den Vordergrund stellte.

Doch laut den Machern sei dies eine bewusste Entscheidung gewesen: „Die höhere Botschaft dieses Films ist, jungen Menschen zu zeigen: Wenn du hart an deinem Traum arbeitest, kannst du alles erreichen.“

Fazit: Ein zeitloses Musikphänomen

Musikjournalist Phil Alexander beschreibt Led Zeppelin als eine Band, die nicht in ihrer Ära gefangen ist:

„Viele Bands aus den 70ern klingen heute altmodisch – aber Led Zeppelin haben eine zeitlose Magie. Jedes Mal, wenn ich ihre Alben höre, entdecke ich neue Details.“

Mit Becoming Led Zeppelin gelingt es MacMahon und McGourty, die rohe Energie, Leidenschaft und den Innovationsgeist der Band einzufangen. Statt einer nostalgischen Rückschau präsentiert der Film eine mitreißende Reise in die Vergangenheit – für Fans und Neuentdecker gleichermaßen.

🎬 Becoming Led Zeppelin läuft derzeit in britischen Kinos und kommt am 14. Februar in die US-Kinos.

Add a comment Add a comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Whistleblower enthüllt: Shell ignorierte Warnungen über Betrugsverdacht bei Öl-Säuberung in Nigeria

Next Post

Prozess um Mord an Robert Wilkin: Angeklagter gesteht Lügen vor Gericht