In den USA wird der synthetische Farbstoff Rot Nr. 3 (Erythrosin), der vielen Lebensmitteln und Getränken eine auffällige kirschrote Farbe verleiht, ab Januar 2027 in Lebensmitteln und ab Januar 2028 in Medikamenten verboten. Diese Entscheidung der US-amerikanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) basiert auf Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Farbstoff und Krebs bei männlichen Laborratten aufzeigen.
Hintergrund des Verbots
Obwohl die menschliche Exposition gegenüber Rot Nr. 3 deutlich geringer ist als in den Tierversuchen, verlangt das US-Gesetz ein Verbot, wenn ein Zusammenhang mit Krebs festgestellt wird. Der Farbstoff wurde bisher häufig in Süßigkeiten, Kuchen, Keksen, gefrorenen Desserts und Glasuren sowie in einigen Medikamenten verwendet.
Das Verbot geht auf eine Petition zurück, die 2022 von Verbraucherschutzorganisationen wie dem Center for Science in the Public Interest (CSPI) eingereicht wurde. Bereits 1988 hatte die FDA Rot Nr. 3 in Kosmetika verboten, dennoch blieb es in Lebensmitteln und Medikamenten zugelassen – ein „regulatorisches Paradoxon“, wie CSPI-Präsident Dr. Peter Lurie erklärte.
Internationale Perspektive und Alternativen
Andere Länder wie Australien, Neuseeland und die Europäische Union haben die Verwendung von Rot Nr. 3 bereits eingeschränkt. In Kalifornien wurde der Farbstoff in Lebensmitteln seit Oktober 2023 verboten.
Einige Hersteller, wie Dole, haben den Farbstoff bereits aus ihren Produkten entfernt und setzen stattdessen auf Rot Nr. 40. Dieser Farbstoff gilt als weniger problematisch, wurde jedoch in Studien mit einem erhöhten Risiko für Darmerkrankungen bei Mäusen und gesteigerter Hyperaktivität bei Kindern in Verbindung gebracht.
Auswirkungen auf Verbraucher und Hersteller
Lebensmittelhersteller haben nun bis 2027 Zeit, ihre Rezepturen anzupassen, während Medikamentenhersteller bis 2028 Zeit haben. Auch importierte Lebensmittel müssen die neuen Vorgaben einhalten.
Produkte, die bisher Rot Nr. 3 enthalten, umfassen farbige Süßigkeiten wie Pez, Maraschino-Kirschen, Toastergebäck, Limonaden und Fruchtsäfte sowie Hustenmittel und Gummivitamine.
Fazit
Das Verbot von Rot Nr. 3 markiert einen wichtigen Schritt in der Verbesserung der Lebensmittelsicherheit in den USA. Es zeigt, wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Verbraucherschutzinitiativen zu regulatorischen Veränderungen führen können. Gleichzeitig bleibt die Suche nach sicheren Alternativen für Lebensmittelfarben eine Herausforderung, die Verbraucher und Industrie gleichermaßen betrifft.