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Darts-Premier-League: Die große Show der Walk-On-Songs – und ein bisschen Sport nebenbei

Dimhou (CC0), Pixabay

Nach der WM ist vor der Premier League, und wie immer sorgt die Auswahl der acht Spieler weniger durch sportliche Highlights, sondern vielmehr durch wilde Diskussionen und schiefe Blicke für Schlagzeilen. Die wichtigste Frage in der Darts-Welt scheint zu sein: Wer hat den besten Walk-On-Song? Ach ja, und irgendwas mit Pfeilen werfen war da auch noch.

Die üblichen Verdächtigen: Die „gesetzten“ Stars
Zuerst einmal die gute Nachricht: Die Top 4 der Weltrangliste sind gesetzt, also darf „Cool Hand“ Luke Humphries trotz eines WM-Auftritts, der ungefähr so glanzvoll war wie ein regnerischer Montagmorgen, mitmachen. Humphries hofft jetzt, in der Premier League wieder an seine alten Glanzzeiten anzuknüpfen – schließlich ist es wichtig, irgendwo zu glänzen, wenn es auf der WM-Bühne nicht klappt.

Dann hätten wir den frischgebackenen Teenie-Weltmeister Luke Littler, der mit seinen 17 Jahren so selbstverständlich alles und jeden überrollt, dass man ihm vermutlich bald auch das Kommentatoren-Mikro überlässt. Warum nicht? Die Stadien sind schon ausverkauft, weil „The Nuke“ da ist. Wer braucht noch andere Spieler, wenn man ein Posterboy hat, der Pfeile werfen kann?

Michael van Gerwen, der selbstironisch von sich als „alter Bastard“ spricht, darf natürlich nicht fehlen. Nach sieben Premier-League-Titeln hat er zwar die Lust am Training fast so stark verloren wie an seiner Haarpflege, aber hey, ein achter Titel klingt nach einem netten Zeitvertreib. Und Rob Cross? Der Elektriker auf Abwegen, der sich bei der WM vor allem durch mittelmäßige Leistungen und beleidigte Gesten hervorgetan hat, ist auch dabei – weil er muss. Regeln sind halt Regeln.

TikTok, Titanium und Showbusiness
Dann wird es interessant. Stephen Bunting, der Mann, dessen TikTok-Fans vermutlich mehr Pfeile werfen könnten als er selbst, schafft es dank seiner Popularität ins Teilnehmerfeld. Sein Walk-On-Song „Titanium“ könnte glatt als Hymne der Premier League durchgehen: hart, unzerbrechlich und irgendwie catchy. Sportlich läuft’s bei ihm auch, aber seien wir ehrlich, bei der PDC scheint die Show manchmal wichtiger zu sein als die Darts.

Gerwyn Price – der Mann, der es irgendwie schafft, auf und abseits der Bühne ständig anzuecken – ist auch wieder dabei. Seine Form ist zwar im freien Fall, aber hey, der „Iceman“ ist wenigstens nicht langweilig. Und wenn die Fans ihn ausbuhen, freut sich wenigstens die PDC, dass die Stimmung kocht.

Walk-On-Song schlägt Weltklasse
Und dann gibt es da noch die Wahl, die wirklich für Kopfschütteln sorgt: Nathan Aspinall. Der 33-Jährige ist spielerisch etwa so konstant wie das Wetter in England, aber dafür reißt sein Walk-On-Song „Mr. Brightside“ jedes Mal die Bude ab. Warum also nicht? Schließlich geht es bei der Premier League doch um die „beste Show“, nicht unbedingt um den besten Sport.

Wer ist raus?
Apropos Sport: Peter Wright, der bunte Paradiesvogel mit dem Irokesenschnitt, wurde diesmal nicht nominiert. Vermutlich, weil die PDC keine Lust mehr hatte, jedes Jahr die gleiche enttäuschende Statistik zu sehen. Und was ist mit den anderen Top-Spielern wie Jonny Clayton oder Dave Chisnall? Die hatten offenbar nicht genug Walk-On-Swag, um gegen die Popkultur-Phänomene und Chart-Hits der Konkurrenz anzukommen.

Das Mini-Turnier der Woche
Ach ja, wie läuft die Premier League eigentlich? Jeden Donnerstag gibt’s ein kleines Turnier – damit die Spieler trotz der ganzen Reisen und Medientage nicht vergessen, wie man Darts wirft. Der Sieger bekommt fünf Punkte, der Verlierer immerhin die Gelegenheit, auf Social Media neue Follower zu gewinnen. Am Ende ziehen die Top 4 in die Playoffs ein, wo dann wirklich gespielt wird – also, wenn sie zwischen den TikTok-Videos und Interviews noch Zeit finden.

Fazit: Die Darts-Premier-League ist weniger ein sportliches Großereignis als ein Mix aus Konzerttournee, Social-Media-Spektakel und gelegentlichem Pfeilewerfen. Aber hey, solange die Fans Spaß haben und „Mr. Brightside“ laut genug mitgrölen, läuft’s doch

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