Das britische Gesundheitsministerium hat eine Rekordzahl von Abtreibungen registriert, wie es sie in den vergangenen 60 Jahren nicht gegeben hat. Im Jahr 2022 wurden mehr als 250.000 Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen mit Wohnsitz in England und Wales vorgenommen. Dies entspricht einem Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und stellt die höchste Zahl seit der Einführung des Abtreibungsgesetzes im Jahr 1967 dar, teilte das Ministerium in London mit.
Die Organisation British Pregnancy Advisory Service (BPAS) führt diesen Anstieg unter anderem auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten zurück. Sie betont, dass finanzielle Unsicherheit und wirtschaftlicher Druck wesentliche Faktoren sind, die Frauen dazu veranlassen könnten, eine Schwangerschaft abzubrechen. BPAS fordert daher mehr Unterstützung für Frauen und Familien, um ungewollte Schwangerschaften und finanzielle Belastungen zu verringern.
Das Gesundheitsministerium plant nun, die zugrunde liegenden Ursachen weiter zu untersuchen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Unterstützung und Beratung für betroffene Frauen zu verbessern. Dies umfasst auch den Zugang zu Verhütungsmitteln und umfassender sexueller Aufklärung, um zukünftige ungewollte Schwangerschaften zu verhindern.
