Die Anzahl der laufenden Verfahren im Vatikan hat sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, wie der Staatsanwalt des Vatikans, Alessandro Diddi, in seiner Ansprache zur Eröffnung des 95. Vatikanischen Justizjahres vor dem Papst berichtet hat.
Diddi betonte, dass das vergangene Jahr von bedeutenden Prozessen sowohl im zivilen als auch im strafrechtlichen Bereich geprägt war, die von nationalen und internationalen Medien mit großem Interesse verfolgt wurden.
Um mit dem erhöhten Arbeitspensum und den zusätzlichen Anforderungen, die sich aus dem bevorstehenden katholischen Jubiläumsjahr 2025 ergeben, Schritt zu halten, kündigte Diddi an, dass im Vatikan ein computergestütztes Aktenverwaltungssystem eingeführt werden soll.
Der Staatsanwalt betonte die „Glaubwürdigkeit“, die die vatikanische Gerichtsbarkeit trotz der Nichtmitgliedschaft des Vatikans in der Europäischen Union „seit Jahren“ in der internationalen Gemeinschaft erlangt hat.
Im vergangenen April hatte der Papst einige Änderungen eingeführt, um die Effizienz des Justizsystems zu verbessern. Dazu gehörte eine klarere Abgrenzung der Ermittlungs- und Strafverfolgungsfunktionen des Amts des „Förderers der Justiz“, wie der vatikanische Staatsanwalt genannt wird.
