Wolfgang Schäuble, eine herausragende Persönlichkeit der CDU und der deutschen Politik, ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Laut Informationen aus dem familiären Umfeld, die die BILD-Zeitung erhielt, ist Schäuble in der Nacht zu Mittwoch friedlich eingeschlafen. Er hinterlässt seine Ehefrau Ingeborg, die 80 Jahre alt ist, sowie vier Kinder und vier Enkelkinder.
Über fünf Jahrzehnte hinweg prägte Schäuble als Bundestagsabgeordneter die politische Landschaft Deutschlands maßgeblich. Er trat 1972 erstmals für die CDU aus dem Wahlkreis Offenburg in den Bundestag ein. Seinen bedeutendsten politischen Erfolg erzielte er im Jahr 1990 als Innenminister unter Bundeskanzler Helmut Kohl. In dieser Funktion war er maßgeblich an den Verhandlungen des Einigungsvertrages mit der DDR beteiligt, ein historischer Meilenstein, der eng mit Schäubles Namen verbunden ist.
Ein einschneidendes Ereignis in Schäubles Leben war der Attentatsversuch am 12. Oktober 1990, bei dem er von einem psychisch kranken Mann während eines Wahlkampfauftritts in Oppenau angeschossen wurde. Dieser Angriff führte zu einer dauerhaften Lähmung und zwang Schäuble fortan, einen Rollstuhl zu nutzen. Trotz dieser schweren Verletzung fand Schäuble den Weg zurück in die Politik und bekleidete von 2017 bis 2021 das Amt des Bundestagspräsidenten – das zweithöchste Staatsamt in Deutschland.
In seinen letzten Jahren zog sich Schäuble zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück, insbesondere nach einem schweren Sturz seiner Frau im Sommer. Er entschied sich, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Eines der letzten großen Familienereignisse, an dem Schäuble teilnahm, war die Feier zum 80. Geburtstag seiner Frau Ingeborg im November, ein Moment, der nun retrospektiv eine besondere Bedeutung erhält.
Wolfgang Schäubles Tod markiert das Ende einer Ära in der deutschen Politik. Sein Engagement und seine Beiträge zur deutschen Einheit bleiben ein bedeutender Teil seines politischen Erbes und werden in der Geschichte Deutschlands fortbestehen.
