Start Politik International Aus aller Welt

Aus aller Welt

169
Pixaline (CC0), Pixabay

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach seinem Truppenbesuch in den umkämpften Regionen Donezk und Saporischschja den Soldaten erneut neue Ausrüstung zugesichert. „Es wird neue Lieferungen geben“, sagte Selenskyj in seiner gestern Abend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Dabei berichtete er von seinen Gesprächen mit Kommandeuren und Militärärzten während seiner Reise in die Nähe des Frontgebiets.Selenskyj habe 13 Brigaden besucht. Er werde die Forderungen der Soldaten den Generälen, Regierungsbeamten und den Zuständigen für die internationalen Beziehungen übermitteln. Details nannte er nicht.

+++++++++++++++++++++++++++++++++

Seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als 18 Monaten hat der ukrainische Grenzschutz über 20.000 wehrpflichtige ukrainische Männer an der Flucht gehindert. „Insgesamt haben die Grenzer seit dem 24. Februar vorigen Jahres etwa 14.600 Personen festgenommen, die illegal die Ukraine verlassen wollten“, sagte Grenzschutzsprecher Andrij Demtschenko gestern im Nachrichtenfernsehen. Zusätzlich seien rund 6.200 Männer mit gefälschten Ausreisegenehmigungen erwischt worden.

Viele Ukrainer versuchen, sich dem Kriegsdienst zu entziehen. Flüchtige seien an der „grünen Grenze“ vor allem zu Rumänien und Moldawien aufgegriffen worden, sagte Demtschenko. Es gehe hauptsächlich um Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren. Von der Behörde war bereits mitgeteilt worden, dass allein im Grenzfluss Tyssa zu Rumänien und Ungarn mindestens 19 Männer ertrunken seien. Mehrere erfroren auch bei der Flucht durch die Karpaten.

++++++++++++++++++++++++++++++++

Die UNESCO hat sich für eine mögliche Aufnahme der Kiewer Sophienkathedrale und der historischen Altstadt von Lwiw (Lemberg) in die Liste des gefährdeten Weltkulturerbes ausgesprochen. Den beiden Welterbestätten drohe „Zerstörung“, sagte der Chef des Welterbeprogramms der UNO-Kulturorganisation, Lazare Eloundou, gestern der Nachrichtenagentur AFP. Es habe bereits Angriffe auf die Pufferzonen rund um diese Stätten gegeben, sagte er. „Wir wissen nicht, was weiter geschehen wird.“

Seinen Angaben zufolge wird das Welterbekomitee, das von 10. bis 25. September in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad tagt, die Entscheidung „wahrscheinlich“ auf der Grundlage von Expertenmeinungen treffen. Diese besagten, dass die Stätten „nachweislich in Gefahr“ seien.

++++++++++++++++++++++++++++++++++++

In der Ukraine soll ein übergelaufener russischer Pilot, der einen Mi-8-Hubschrauber den Streitkräften Kiews übergeben hat, eine Prämie von einer halben Million US-Dollar (rund 463.000 Euro) erhalten. Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow sagte gestern im Fernsehen, dass das Geld in der Landeswährung Hrywna ausgezahlt werde. Er rief andere russische Militärangehörige auf, dem Beispiel zu folgen.

Über den Fall des 28-jährigen Russen, der auch öffentlich auftritt, berichten ukrainische Medien seit Tagen. Der Geheimdienst hatte den jungen Mann in einer langen Spezialoperation zum Überlaufen bewegt. Die Ukraine hat eine offizielle Liste an Prämien für Militärtechnik, die russische Soldaten übergeben können. Für einen Panzer etwa gibt es 100.000 US-Dollar. In Russland hingegen werden Abschussprämien für Flugzeuge, Panzer und andere Waffen gezahlt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein