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Türkei beschränkt Kreditkartennutzung für Reisen ins Ausland

mono2mono (CC0), Pixabay

Die türkische Bankenaufsicht hat beschlossen, die Verwendung von Kreditkarten für Auslandsreisen einzuschränken. Zukünftig wird es beispielsweise nicht mehr möglich sein, Ratenzahlungen für die Buchung von Flügen und Unterkünften vorzunehmen. Die Behörde begründet diesen Schritt damit, dass er darauf abzielt, die Finanzstabilität des Landes zu stärken.

Das Hauptziel dieser Maßnahme ist offensichtlich, die Abflüsse von Devisen ins Ausland zu reduzieren. Wenn dies gelingt, könnte der Wertverlust der Landeswährung Lira gegenüber dem Dollar, der seit Ende 2021 die Hälfte seines Wertes verloren hat, stabilisiert werden.

Diese Entscheidung stößt jedoch auf scharfe Kritik von Reiseveranstaltern. Cem Polatoglu, Sprecher einer Vereinigung von Reiseveranstaltern, bemängelt, dass fast alle seine Kunden ihre Reisen in Raten gezahlt haben. Eine durchschnittliche Reise für zwei Personen koste rund 50.000 Lira (1.700 Euro), und nur wenige könnten diesen Betrag auf einmal bezahlen. Er vermutet, dass die neue Regelung darauf abzielt, die Bürger davon abzuhalten, ins Ausland zu reisen und dort ausländische Währungen auszugeben.

Als Folge der Einschränkungen wird erwartet, dass die Zahl der Auslandsreisen drastisch zurückgeht. Interessanterweise sind die Ausgaben türkischer Staatsbürger im Ausland in der ersten Jahreshälfte sprunghaft auf 2,9 Milliarden Euro angestiegen – ein Plus von 84 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Auswirkungen dieser Verfügung sind auch an den Aktienkursen der Fluggesellschaften zu spüren. Die Papiere von Turkish Airlines verzeichneten am Dienstag einen Rückgang um 1,3 Prozent, während die der Fluggesellschaft Pegasus sogar um 2,3 Prozent sanken. Der Istanbuler Leitindex BIST-100 gab im Gegensatz dazu nur um 0,4 Prozent nach.

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