In der EU produzierter CoV-Impfstoff von AstraZeneca soll vorerst nicht aus Europa herausgebracht werden dürfen. Diese Regelung soll nach Angaben von EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton so lange gelten, bis der Pharmakonzern seine Liefervereinbarungen erfüllt.
Alle anderen Lieferanten machten ihre Sache gut, sagte er heute. Mit AstraZeneca habe die EU aber ein Problem. Das Unternehmen hat wegen Produktionsverzögerungen seine Lieferungen drastisch reduziert.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) gab indes grünes Licht für zwei Produktionsstandorte von CoV-Impfstoffen in Deutschland und den Niederlanden. Das Werk in Marburg produziert den Impfstoff von Pfizer und Biontech. Die Firma Halix im niederländischen Leiden stellt das Präparat von AstraZeneca her.
Mit der Entscheidung könnten nun auch Engpässe bei der Bereitstellung des AstraZeneca-Impfstoffs kurzfristig erleichtert werden, da die vorproduzierten Impfdosen schnell ausgeliefert werden könnten. Beide Firmen haben bisher schon produziert, durften aber ohne EMA-Zulassung nicht ausliefern. Unbekannt ist, wie groß die Vorräte sind.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides begrüßte die Zulassung und hofft, dass wenigstens ein Teil der Lieferrückstände von AstraZeneca wettgemacht werden kann. Bisher war für die Produktion von AstraZeneca in der EU nur ein Werk in Belgien offiziell zugelassen. Der Impfstoff wird auch in den USA und in Großbritannien hergestellt.