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Auch Bundesbank fordert Konsequenzen aus Wirecard-Desaster

geralt (CC0), Pixabay

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich in die Aufarbeitung des Wirecard-Skandals eingeschaltet und eine Reform der Wirtschaftsprüfung gefordert. „Wirecard ist ein Skandal, und dem müssen wir künftig wirksamer vorbauen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Es werde darum gehen müssen, „Regeln und Verfahren vor allem bei Wirtschafts- und Bilanzprüfung mehr Biss zu geben“.

Ehrliche Bilanzen seien für jedes Unternehmen wichtig, sagte Weidmann. „Beispielsweise sollten das Verfahren der Bilanzprüfung und die Aufgaben, Möglichkeiten und Haftung der Wirtschaftsprüfer überdacht werden. So müssen sie etwa in der Lage sein, internationale Verflechtungen des Geschäfts besser zu durchleuchten.“ Bei Wirecard habe es offenbar Betrug in ganz erheblichem Umfang gegeben, so der Notenbankchef. „Kriminelles Verhalten lässt sich leider nie völlig ausschließen. Aus meiner Sicht ist entscheidend, Betrugsfälle früh aufzudecken, auch damit sie nicht solche Ausmaße annehmen können.“

Unterdessen sieht Insolvenzverwalter Jaffé gute Chancen für einen Verkauf des Wirecard-Kerngeschäfts mit Kartenzahlungen. 77 Interessenten hätten sich dafür bereits gemeldet, die nun im nächsten Schritt in die Bücher schauen dürften, erklärte Jaffe in einer Zwischenbilanz am Freitag. “Wir sind zuversichtlich, einen Investor für das Kerngeschäft zu finden, das erhebliche unternehmerische Chancen in einem enorm wachsenden Markt bietet.” Viele Bieter melden sich in diesem Stadium aber nur, um die Konkurrenz unter die Lupe zu nehmen.

Das Geschäft mit der Ausgabe von Kreditkarten (Issuing) und der Abrechnung von Online-Transaktionen (Acquiring) habe sich in der Insolvenz “trotz der enorm schwierigen Ausgangslage” stabilisiert, sagte Jaffe. Die Liquidität sei auch ohne einen Massekredit gesichert.

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