Start Verbraucherschutz Hohe Millionenstrafe für Deutsche Bank

Hohe Millionenstrafe für Deutsche Bank

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sheadquarters (CC0), Pixabay

Die New Yorker Bankenaufsicht verhängte eine Geldbuße von 150 Millionen Dollar gegen die Bank, weil sie es versäumt habe, die Aktivitäten von Kunden zu überwachen, die sie selbst als Hochrisiko-Kunden eingestuft habe. In diesem Fall geht es um Geschäfte mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein und die Verwicklung in den Geldwäsche-Skandal der Danske Bank.

„Obwohl die Bank Epsteins schreckliche kriminelle Vergangenheit kannte, hat sie es unentschuldbarerweise versäumt, verdächtige Transaktionen in Millionenhöhe aufzudecken oder zu verhindern“, heißt es aus New York. Epstein war von August 2013 bis Dezember 2018, als neue Vorwürfe gegen ihn in der Presse auftauchten, Kunde der Deutschen Bank.

„Es war ein schwerwiegender Fehler, dass wir ihn 2013 als Kunden aufgenommen haben – dazu hätte es nie kommen dürfen“, schrieb Konzernchef Christian Sewing am Dienstag an die Mitarbeiter. Alle müssten dazu beitragen, dass sich so etwas nicht wiederholt. „Schauen Sie deshalb bitte genau hin, prüfen Sie stets kritisch, stellen Sie Fragen und äußern Sie Ihre Bedenken.“

Die New Yorker Behörde erklärte, die Strafe gegen die Deutsche Bank sei die erste gegen ein Geldhaus wegen Beziehungen zu Epstein. Auch andere Institute sind deswegen ins Visier der Behörden geraten. So haben sich die britischen Aufsichtsbehörden Barclays-Chef Jes Staley wegen dessen Verbindungen zu Epstein in seinem früheren Job bei der US-Bank JP Morgan vorgeknöpft. “Jahrelang war Epsteins kriminelles, missbräuchliches Verhalten weithin bekannt”, sagte der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo. Dennoch hätten große Institute weiter mit ihm Geschäfte gemacht, um Gewinne einzukassieren.

Die Danske Bank wiederum steht im Zentrum eines der weltgrößten Geldwäscheskandale. Die Deutsche Bank war jahrelang als Korrespondenzbank für das dänische Geldhaus tätig. Über die Filiale der Danske Bank in Estland waren in den Jahren 2007 bis 2015 verdächtige Zahlungen in einem Volumen von 200 Milliarden Euro gelaufen. Auch hier habe die Bank die Kunden nicht ausreichend überwacht.

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