Start Allgemein AVG Altersvorsorgegenossenschaft eG und der Ärger der Genossen

AVG Altersvorsorgegenossenschaft eG und der Ärger der Genossen

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Die AVG Altersvorsorgegenossenschaft eG wurde 2002 in Potsdam gegründet und präsentierte sich der Öffentlichkeit mit dem Ziel, durch die Solidargemeinschaft gemeinsam für das Alter zu sparen und so eben, wie der Name sagt, vorzusorgen. Investiert wurde seit 2006 und dann ging es laut der eigenen Darstellung stetig aufwärts… So soll die Genossenschaft zum Beispiel im Jahre 2013 6% Rendite eingefahren haben und 2007 und 2008 sogar 18% Dividende ausgeschüttet haben, wie man einer Pressemitteilung entnehmen kann, die man noch heute in den Weiten des Internets findet.

Zahlungen an die Genossenschaft geschahen also mit der Erwartung, dass die Gelder weiterhin sicher und renditereich angelegt werden. Auf die Sicherheit wurde auch immer ausführlich in den Unterlagen hingewiesen. So hieß es zum Beispiel über die AVG: „Sie wird ausschließlich vom Selbstbestimmungsgedanken und von den demokratischen Regelungen des Genossenschaftsgesetzes bestimmt.“ Die Genossen sind in der Erwartung, dass die AVG wie folgt nach den Unterlagen handelt: „Schwerpunkt der Tätigkeit der eG ist die ertragreiche Investition der Geschäftsguthaben zur Erhöhung der Rente ihrer Mitglieder und der Schließung vorhandener Rentenlücken.“

Fallhöhe sehr hoch – Rentenerhöhung als Ziel und nicht Vergrößerung der Rentenlücke

„Der Zusammenschluss von Mitgliedern zu einer Altersvorsorgegenossenschaft bietet auf Basis der vorgestellten Prämissen, Regelungen und Erfolgsziffern daher sehr gute Erfolgsmöglichkeiten sowohl für mittelfristige als auch für langfristige Anlagestrategien.“

Der Unmut der Genossen hat sicherlich die Ursache in dieser geschürten Erwartungshaltung und der sich jetzt breitmachenden Enttäuschung, dass sich diese vermutlich nicht erfüllen wird. Der Zorn richtet sich auch gegen die Beratung, in der die Genossen ermuntert wurden, sich die Dividende nicht auszuzahlen zu lassen, sondern der Genossenschaft weiter zu überlassen.

Investiert in dieses System haben letztlich nicht Börsenzocker oder Fallschirmspringer ohne Fallschirm, sondern Leute wie Du und Ich, die aktiv etwas dem Problem der unsicheren Rente entgegensetzen wollten.

Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, dass sich die Genossen zusammentun?

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