Start Verbraucherschutz Wer mutige Investitionen tätigte, konnte auch 2016 sein Geld deutlich vermehren

Wer mutige Investitionen tätigte, konnte auch 2016 sein Geld deutlich vermehren

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Trotzdem möchten wir natürlich gleich zum Einstieg erneut davor warnen, ohne Erfahrungen in das Geschäft einsteigen zu wollen. Wer den Markt nicht kennt oder den Verlust der Investition finanziell nicht verkraften würde, sollte unbedingt die Finger von derartigen Geschäften lassen. Wie üblich gilt hier schließlich die Gefahr des Totalverlusts! Wer aber das „nötige Kleingeld“ besaß und in risikofreudige Positionen zu investieren bereit war, für den bot auch das zinsniedrige Jahr 2016 gute Chancen.

Dabei mussten die Ideen nicht einmal ausgefallen sein – Aktien, Schwellenländer oder Rohstoffe gehörten zu den herausragenden Positionen. Mut zum Risiko war das Schlagwort, wobei der Blick in die Ferne am rentabelsten war, während europäische Aktienmärkte enttäuschten. Der Blick nach Skandinavien beispielsweise zeigt, dass in den Vorjahren dänische und norwegische Aktien für Investoren aus dem Euroraum lukrativ waren – für 2016 jedoch nicht!

Aus europäischer Sicht war der brasilianische Bovespa-Aktienindex am lukrativsten: Aus 100.000 Euro wären rein rechnerisch 2016 ca. 174.500 Euro geworden. Unter den Börsenfavoriten waren auch in diesem Jahr unbekannte, schwer zugängliche und wenig liquide Aktienmärkte zu finden. Der kasachische Index beispielsweise ermöglichte beim Einsatz von 100.000 Euro einen Gewinn von 68.000 Euro. Peruanische Aktien lagen mit einem Plus von 67.600 Euro nur knapp darunter. Im Wert gestiegen sind aber auch Aktienkurse in Industrieländern wie den Vereinigten Staaten – auch für nichtspekulative Anlagen. Gerade die großen amerikanischen Indizes waren 2016 – anders als die europäischen – auf Rekordjagd.

Wie zumeist in zinsschwachen oder wirtschaftlich (scheinbar) unsicheren Zeiten galten aber auch Edelmetalle als eine gute Anlageidee. Goldinvestments in entsprechender Höhe hätten – neben anderen Qualitäten – ein Plus von 12.200 Euro erbracht. Noch deutlicher ist der Anstieg bei Silber, wo der Gewinn nun 20.600 Euro betragen würde.

Insgesamt hat jedoch die Risikoscheu der Investoren 2016 abgenommen. Inwieweit das im Hinblick auf Präsident Trump so bleibt, muss beobachtet werden. In den Vorjahren wurden Schwellenländer und deren hohe Risiken gemieden, während nun verstärkt Gelder in die „Emerging Markets“ wie Brasilien geflossen sind. Die höheren Preise für Rohstoffe haben die wirtschaftliche Lage in den Schwellenländern verbessert, da viele zu den Rohstoffexporteuren gehören.

Die lockere Geldpolitik der amerikanischen Notenbank hatte länger Bestand als erwartet. Ein breiter Schwellenländeraktienindex wie der MSCI hätte wagemutigen Investoren theoretisch ein Plus von 12.200 Euro beschert. Noch besser liefen aus europäischer Sicht sogar Schwellenländeranleihen mit einem Ertrag von 15.000 Euro.

Wer lieber im eigenen Land investieren wollte, musste starke Nerven besitzen, wurde aber belohnt. Der Dax lag bis Anfang Dezember im Minus und hat – vorübergehend – besser abgeschnitten als der M-Dax. Für die Nebenwerte steht im Jahr 2016 ein Plus von 6.600 Euro zu Buche, nach einem Anstieg um 21.000 Euro 2015. Zehnjährige Bundesanleihen sind – anders als im Jahr 2015 – weniger erfolgreich gewesen als der Dax. Sie wurden dennoch nicht zum Verlustbringer.

Ob die hier genannten Investments auch für das laufende Jahr, in dem der neue US-Präsident die wirtschaftliche Ordnung teilweise auf den Kopf zu stellen scheint, erfolgversprechend sind, bleibt jedoch abzuwarten. Wie schon eingangs angesprochen, müssen Privatanleger sich über die Risiken klar sein. Rohstoffe, Termingeschäfte und Edelmetalle waren und bleiben Risikopositionen und sind trotz häufiger wirtschaftlicher Erfolge dem Graumarkt zuzuordnen.

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