Deutschland ist im weltweiten Vergleich der Altersvorsorgesysteme nur Mittelmaß. Zu diesem wenig schmeichelhaften Ergebnis kommt eine Anfang dieser Woche veröffentlichte internationale Studie.
Umfassende Reformen nötig
Die Ergebnisse des Berichts zeigen, dass nach wie vor umfassende Reformen nötig sind, um den finanziellen Druck auf die öffentlichen Kassen zu senken und den demografischen Herausforderungen der Zukunft besser gerecht zu werden. Experten sind der Ansicht, dass wir nicht umhinkommen werden, dass Renteneintrittsalter in gewisser Weise auch an die Lebenserwartung beziehungsweise deren Steigerung zu koppeln. Dafür ist es aber notwendig, die entsprechenden Voraussetzungen und Anreize zu schaffen, da eine bloße Erhöhung des Renteneintrittsalters einer versteckten Rentenkürzung gleich käme. Darüber hinaus ist es notwendig, den eingeschlagenen Weg zur Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung – vor allem in kleineren und mittleren Unternehmen – nun auch konsequent weiter zu verfolgen.
Anhebung der Mindestrenten
Um das zu erreichen, schlägt der Rentenexperte Udo Müller von Mercer in Deutschland vor allem eine Anhebung der Mindestrenten für Niedriglohn-Rentner vor. Darüber hinaus brauche es eine weitere Erhöhung der Erwerbsquote älterer Arbeitnehmer. Nötig sei auch eine Verbesserung der Kommunikation an die Leistungsempfänger und eine Erhöhung der Teilnahmequoten in der betrieblichen Altersversorgung.
Menschen werden immer älter
Auch für Deutschland wird ein erschreckendes Ergebnis erwartet. 2040 könnten auf einen Rentner weniger als zwei Menschen im erwerbsfähigen Alter kommen. Laut den Experten geben die Indikatoren Hinweise auf Entwicklungen, die sich auf die Nachhaltigkeit und das Vertrauen der Menschen in die künftige Rentenleistung auswirken. Wie auch immer die Zahlen in den kommenden 40 Jahren aussehen werden – es ist kaum zu bezweifeln, dass die Menschen nach dem Renteneintritt immer länger leben.
