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Auf was Anleger achten sollten

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Unseriöse Anlage- und Vermittlungsgesellschaften ziehen gutgläubigen Anlegern mit einer Reihe simpler, aber offenbar wirkungsvoller Tricks jährlich einige Milliarden Euro aus der Tasche. Wir verraten Ihnen, wie sie unseriöse Anbieter erkennen.

Wie erfolgte der erste Kontakt?

Vorsicht bei Unternehmen, die sich unaufgefordert telefonisch melden. Kein seriöser Anbieter von Finanzdienstleistungen wird unaufgefordert telefonisch Kontakt mit Ihnen aufnehmen. Das ist wettbewerbsrechtlich grundsätzlich nicht zulässig.

Wie hoch ist die versprochene Rendite?

Vorsicht auch bei vermeintlichen Traumrenditen. Je höher die Rendite, desto höher ist in der Regel auch das Risiko. Zur Orientierung bietet sich zum Beispiel die Verzinsung von Tagesgeldkonten an. Renditen von zehn und mehr Prozent jährlich sind in aller Regel nur mit hochspekulativen Anlageformen erzielbar, bei denen jederzeit mit einem Teil-oder Totalverlust des Anlagebetrages gerechnet werden muss.

Wer ist der Anbieter?

Auf dem freien Kapitalmarkt tummeln sich viele unseriöse Anbieter. Wichtig sind aussagefähige Informationen über die bisherige Tätigkeit des Anbieters. Hochglanzprospekte und repräsentative Büroräume sind häufig nur Blendwerk. Auch professionell klingende Berufsbezeichnungen wie „Finanzvermittler“ oder „Vermögensberater“ sind mit Vorsicht zu genießen. Den Anbieter unbedingt überprüfen!

Wo ist der Geschäftssitz des Anbieters?

Unseriöse Anbieter lassen sich mit Vorliebe an exotischen Plätzen nieder. Oft findet sich am offiziellen Firmensitz allerdings nicht mehr als ein Briefkasten. Falls ein ausländischer Geschäftssitz angegeben wird, ist immer Vorsicht angesagt!  Nicht zuletzt wegen der Probleme und Kosten, die mit einer möglichen gerichtlichen Auseinandersetzung im Ausland verbunden sind. Meist sind jedoch unseriöse Anbieter im Ausland gar nicht greifbar.

Wird der Anleger unter Zeitdruck gesetzt?

Anlageentscheidungen sollten immer in Ruhe überlegt werden. Bei unseriösen Angeboten gibt es eigentlich nur einen, der unter Zeitdruck steht: der Anbieter. Er muss aus einem Kunden möglichst viel Geld in möglichst kurzer Zeit herauspressen. Wenn der Kunde erst einmal merkt, dass er über den Tisch gezogen wird, versiegt die Geldquelle schnell.

Wo liegt das Investitionsobjekt?

Nie auf die Besichtigung der Immobilie verzichten. Das absolut wichtigste Qualitätsmerkmal einer Immobilie ist und bleibt die Lage. Ist eine genaue Ortsbesichtigung nicht möglich, weil das Objekt zum Beispiel zu weit entfernt ist, sollten auf die Investition verzichtet werden.

Wer ist der Treuhänder?

Die Einschaltung eines Treuhänders allein bürgt noch nicht für Seriosität des Angebots. Der Treuhänder muss eine vom Anbieter unabhängige Person oder Institution sein, die bis zur Investition alleinigen Zugriff auf die Kasse hat. Immer wieder gibt es aber Fälle, bei denen der Treuhänder mit dem unseriösen Anbieter unter einer Decke steckt. Dann ist das Geld in großer Gefahr.

Was prüft der Notar?

Bei Immobilienanlagen und häufig auch bei Beteiligungen an Unternehmen ist eine notarielle Abwicklung des Geschäftes gesetzlich vorgeschrieben. Der Notar kontrolliert dabei nur die formelle Richtigkeit der Geschäftsabwicklung. Ob das Anlageunternehmen seriös und das Angebot wirtschaftlich sinnvoll ist, hat der Notar dagegen nicht zu prüfen.

Wie sieht die Investitionsrechnung aus?

Detaillierte Informationen dazu, wie und wo das Kapital konkret angelegt werden soll und welche Kosten damit verbunden sind, gehören zu den wesentlichen Vertragspflichten des Anbieters. Verlangen Sie vom Anbieter ausführliche und aussagekräftige Informationen zu den angebotenen Kapitalanlagen!

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