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In einem verzerrten Markt auf Renditejagd zu gehen, geht selten gut aus

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Mit ihren Anleihekaufprogrammen kurbeln die Notenbanken nicht die Wirtschaft an, sondern verzerren die Anleihemärkte. Doch Renditejagd in einem verzerrten Markt ist riskant.

EZB und Bank of England kaufen Unternehmensanleihen

Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE) wollen die Wirtschaft in Schwung bringen, indem sie mittlerweile auch Unternehmensanleihen kaufen. Mit ihren Anleihekaufprogrammen kurbeln die Notenbanken nicht die Wirtschaft an, sondern verzerren die Anleihemärkte. Statt die Wirtschaft anzukurbeln, werden die massiven Interventionen der Notenbanken vermutlich genau den gegenteiligen Effekt erzielen: Die niedrigen Renditen kompensieren Anleger nicht länger ausreichend für ihr Risiko. Somit werden sie sich wohl aus dieser Anlageklasse zunehmend zurückziehen.

Blinder Optimismus ist fehl am Platz

Ob die Marktbedingungen das Quantitative Easing rechtfertigen, erscheint fraglich. Denn die Renditen bewegen sich ohnehin auf historischen niedrigen Tiefständen. Da haben gesunde Unternehmen kein Problem, sich auf dem Markt Geld zu beschaffen. Experten halten es trotzdem für unwahrscheinlich, dass die Notenbanken in absehbarer Zeit von ihrem Kurs abweichen werden. Anleger können zwar kurzfristig profitieren. Blinder Optimismus ist aber fehl am Platz: In einem verzerrten Markt auf Renditejagd zu gehen, geht selten gut aus. Experten raten daher, dass Investoren nicht von ihrer langfristigen Anlagestrategie abweichen und sich auf die Fundamentaldaten konzentrieren sollen. Anleger werden wohl künftig solche Unternehmensanleihen bevorzugen, die wegen der internen Richtlinien der Notenbanken nicht für die Kaufprogramme infrage kommen.

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